Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

fischersfritzi schrieb:Jürgen sei ein super Handwerker und würde aich den Zaun reparieren, die Dachrinne wechseln und das Gewächshaus fit machen, der kann sowas.

So jemanden braeuchte ich auch ;-).

In diese Richtung koennte es tatsaechlich gehen. Und ich wuerde BG bei einer fluechtigen Begegnung nicht erkennen. Und auf den zweiten Blick wahrscheinlich auch nicht.

fischersfritzi schrieb:Jemand aus deinem Freundeskreis, der dir erzählt, dass er seinen alten Kumpel "Jürgen" getroffen hat, der gerade von seiner Freundin verlassen wurde. Jürgen sei total nett, ob der nicht für paar Wochen, bis Saison Start in deiner Gartenlaube unterkriechen könnte.

Das kann ich mir gut vorstellen, dass sowas für eine Weile funktioniert.

Kreuzbergerin schrieb:Oder kann man davon ausgehen, dass alle aktuellen Unterstützer genau wissen, was sie da tun, wenn sie Burkhard oder "Martin" oder wie auch immer er sich gerade nennt, helfen

Alle nicht.
Es reicht ja eine Person, die die neue Identität bestätigt und Kontakte vermittelt. Die anderen, neuen Unterstützer müssen wissen nicht, wer er wirklich ist.
Je weniger Menschen wissen, wer er wirklich ist, um so sicherer.
Jede:r Mitwisser:in ist ein potentielles Risiko.

louis1949 schrieb:, kann man getrost davon ausgehen, dass er mehrere Pläne, Pässe und Identitäten im Gepäck hat.

Davon gehe ich auch aus.
Auch bei Klette wurden weitere gefälschte Papiere mit anderen Alias Namen gefunden.

Manatee schrieb:Das kann ich mir gut vorstellen, dass sowas für eine Weile funktioniert.

Ich hatte mir gestern den Podcast angehört, den hier jemand verlinkt hatte.
Da erzählt ein anderer Untergetauchter, wie er anfangs durch Bekannte "weitergereicht" wurde.

Abgetauchte Ex-Terroristen - Wie lebt man im Untergrund? | STRG_F

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sören42 schrieb:Vielleicht hat er die Möglichkeit, eine Wohnung anzumieten, indem er sich als "Expat" ausgibt, der nur vorübergehend in Deutschland tätig ist und kein Konto in Deutschland hat. Oder gibt vor, irgendwas an der Uni zu machen, Forschungsprojekt zu irgendwas, er ist nur für 6 Monate da, weil dann die Mittel dafür auslaufen... Etwas "Umstyling" und fertig.

Wohnung dürfte schwierig werden, Untermiete oder Zwischenmiete wär da einfacher.
Ich denke aber eher dass er von Unterstützern untergebracht wird die durchaus wissen mit wem sie es zu tun haben.
Ob "Umstyling" da reicht weiß ich nicht - ich finde ja er hat ein sehr markantes Gesicht das man durchaus auch "umgestyled" wiedererkennen kann.

Ich bin mir aber sehr sicher dass es bis heute Unterstützer gibt die ihm jetzt helfen.

@wobel
Natürlich hat er markante, schläfrige Augen - siehe aktuelle Bilder aber auch auf dem Bild von 1988 gut zu erkennen. Ansonsten finde ich, dass er schon auf dem Weg zum Autokauf in Osnabrück 2016 ganz anders wirkte durch die Kombination Mütze und Brille.

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/raf-daniela-klette-soll-burkhard-garweg-bei-ihrer-festnahme-gewarnt-haben-a-7e0a5772-4efe-4cc9-99d5-487bc7fe557a

Das beantwortet unsere gestrige Frage, was Klette wohl geschrieben haben mag: "Sie haben mich." ...soll es gewesen sein.

louis1949 schrieb:: "Sie haben mich."

Oh Mann...
Noch mehr B Movie Style geht nicht.


Nachtrag:

Ich ruder mal zurück, im Artikel steht "sinngemäß"

Ich hätte tatsächlich auch irgendwelche Codes für möglich gehalten.
Aber das wäre wohl unnötige Mühe gewesen...
Es ist, wie jemand schon schrieb, alles viel babaler, als gedacht.

louis1949 schrieb:Natürlich hat er markante, schläfrige Augen - siehe aktuelle Bilder aber auch auf dem Bild von 1988 gut zu erkennen. Ansonsten finde ich, dass er schon auf dem Weg zum Autokauf in Osnabrück 2016 ganz anders wirkte durch die Kombination Mütze und Brille.

Du darfst dabei aber nicht vergessen dass so ein unscharfes Bild aus ungünstigem Winkel eine ganz andere Nummer ist als die aktuellen, gestochen scharfen Bilder - und vor allem eben auch wenn man einem Menschen gegenübersteht und ihn komplett sehen kann.
Zudem hat mittlerweile auch jeder auch noch so abgelegen lebende Mensch Zugang zum Internet, auch in der Berghütte oder in der Aussteiger-"Kolonie". Es ist nicht mehr so dass man da nicht mehr informiert wäre und nur alle paar Tage mal eine Zeitung in die Hand bekommt.
Ohne Unterstützer wird er jetzt nicht mehr weit kommen, auch nicht "umgestyled".

@fischersfritzi
Stimmt, sinngemäß, vllt noch mit dem in diesen Kreisen üblichen Wort für Ordnungshüter gespickt.

Diese Info war für mich auch neu
Das war bisher nicht so präzise bekannt, wann das Gerät zum letzten Mal in Betrieb war.

Nach SPIEGEL-Recherchen ist das Gerät seit dem 26. Februar nicht mehr in Betrieb gewesen.

Hier wird es noch einmal etwas klarer formuliert, dass das LKA annimmt, dass es Kontaktpersonen gibt, die die neue Legende bestätigen werden

Der LKA-Mann vermutet, dass sich Garweg eine neue Legende geschaffen hat, mit falschen Personalien, einem konstruierten Lebenslauf und Kontaktpersonen, die die falschen Angaben bestätigen

Quelle:

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/raf-daniela-klette-soll-burkhard-garweg-bei-ihrer-festnahme-gewarnt-haben-a-7e0a5772-4efe-4cc9-99d5-487bc7fe557a

Die Festnahme Klettes wird für mich immer rätselhafter. Offenbar rechnete man gar nicht damit, sie direkt anzutreffen? Weil man sich über alle Wohnungen durchklingelte, bis man bei ihrer angelangt war? Wenn die Wohnung akustisch überwacht worden wäre, wüsste man doch, um welche Wohnung es geht.

Es sieht ja fast so aus, als ließ Klette es "drauf ankommen", sie hätte sicher in den Tagen vorher die Wohnung noch verlassen können. Weshalb ließ sie dann aber Waffen, Geld und andere Dinge, die sie belasten (wie RAF Papiere), in der Wohnung zurück?

Daniela Klette soll es bei ihrer Festnahme am 26. Februar in Berlin gelungen sein, unbemerkt eine Handynachricht an Burkhard Garweg zu schicken, mit der sie ihn warnte. Zuerst berichtete n-tv davon . Nach SPIEGEL-Informationen schrieb sie sinngemäß: Sie haben mich. Die genauen Umstände des heimlichen Kontakts sind noch nicht geklärt. Laut n-tv soll sie in ihrem Badezimmer geschrieben haben und anschließend die SIM-Karte in der Toilette hinuntergespült haben.

Quelle: https://www.spiegel.de/panorama/justiz/raf-daniela-klette-soll-burkhard-garweg-bei-ihrer-festnahme-gewarnt-haben-a-7e0a5772-4efe-4cc9-99d5-487bc7fe557a

Was wäre wohl passiert, wenn Klette "nicht zu Hause" gewesen wäre? Wäre die Polizei dann später nochmal wieder gekommen oder hätte man sich tatsächlich Zutritt verschafft?

Ich will wohl nicht annehmen, dass man einen Zettel im Briefkasten hinterlassen hätte, sich doch bitte bei der Polizei zu melden.

mjk-17 schrieb:Das wird mein All-Time favorite Zitat in dem Thread, könnte eine Gemälde von Monet sein, aber ist wohl nur eine Fotografie von Daniela Klette :D

Das Zitat hat wirklich etwas.
Und bringt mich zu spekulativen Fragen.
Wie ist es eigentlich mit dem Urheberrecht und dem Recht am eigenen Bild bei den Fotos?
Durften die Behörden die Bilder einfach so und kostenlos nutzen? Was ich zugegeben annehme bis hoffe.

Aber schon die wiederholte Verwendung ohne direkten Bezug zur Fahndung in den Medien könnte doch rechtlich etwas anders aussehen? Frage, weil ich nix Jurist.

Darum bin ich auch nicht sicher, ob DK oder/und BG Drucke der Bilder, ggf. signiert, als Einnahmequelle vermarkten könnten.

sören42 schrieb:Die Festnahme Klettes wird für mich immer rätselhafter.

Du sagst es......es passt auch nicht damit zusammen, dass Klette seit Nov observiert wurde, wie verschiedentlich berichtet wurde.

Ist nicht so transparent, was hier seitens der Polizei preisgegeben wird.

sören42 schrieb:Die Festnahme Klettes wird für mich immer rätselhafter. Offenbar rechnete man gar nicht damit, sie direkt anzutreffen? Weil man sich über alle Wohnungen durchklingelte, bis man bei ihrer angelangt war? Wenn die Wohnung akustisch überwacht worden wäre, wüsste man doch, um welche Wohnung es geht.

Justsaying schrieb:Du sagst es......es passt auch nicht damit zusammen, dass Klette seit Nov observiert wurde.

Die verschiedenen Informationen zur Festnahme Daniela Klettes passen in der Tat nicht zusammen.
Wenn Daniela Klette seit November im Visier der niedersächsischen Ermittler war, nach deren Aussagen auch Überwachungsmaßnahmen durchgeführt worden sind, kann es eigentlich nicht sein, dass die Ermittler nicht wussten, in welchem Stockwerk Daniela Klette wohnte.

Kreuzbergerin schrieb:Die verschiedenen Informationen zur Festnahme Daniela Klettes passen in der Tat nicht zusammen.
Wenn Daniela Klette seit November im Visier der niedersächsischen Ermittler war, nach deren Aussagen auch Überwachungsmaßnahmen durchgeführt worden sind, kann es eigentlich nicht sein, dass die Ermittler nicht wussten, in welchem Stockwerk Daniela Klette wohnte.

Wahrscheinlich haette man von diesem sub-optimalen Ablauf im Rahmen der Verhaftung Klettes auch nichts erfahren, wenn die Polizei Berlins und Niedersachsens nicht so angefressen voneinander waeren - jetzt versuchen beide Parteien, den anderen schlecht aussehen zu lassen....

In der Pressekonferenz wollte man diese Dinge sicher nicht breittreten. Aber jetzt kommt das eine oder das andere hoch, scheint mir.

Kreuzbergerin schrieb:Wenn Daniela Klette seit November im Visier der niedersächsischen Ermittler war, nach deren Aussagen auch Überwachungsmaßnahmen durchgeführt worden sind, kann es eigentlich nicht sein, dass die Ermittler nicht wussten, in welchem Stockwerk Daniela Klette wohnte.

Warum? Sie werden sie in dem Haus ein- und ausgehen gesehen haben; wie sollten sie dann wissen, auf welcher Türnummer genau sie lebte?

cetraria schrieb:Warum? Sie werden sie in dem Haus ein- und ausgehen gesehen haben; wie sollten sie dann wissen, auf welcher Türnummer genau sie lebte?

Von Nov bis Feb war es demnach nicht moeglich, herauszufinden, wo Klette jetzt genau wohnt?

Nee - das ist ein Wohnhaus, noch gar nicht mal so gross, und kein Labyrinth.
Fingerabdruecke von der Tuerklinke haetten gereicht. Zu schauen, wo das Licht angeht, wenn sie ins Haus gegangen ist.
Und die Polizei hat sicher noch bessere Moeglichkeiten, als was, was mir gerade einfaellt.

cetraria schrieb:Sie werden sie in dem Haus ein- und ausgehen gesehen haben; wie sollten sie dann wissen, auf welcher Türnummer genau sie lebte?

Da kann man ja mal mit ihr ins Haus und mit dem selben Fahrstuhl (falls vorhanden) fahren oder hinter ihr die Treppe hoch. Oder gucken wo Licht angeht. Oder jemanden fragen.

Justsaying schrieb:jetzt versuchen beide Parteien, den anderen schlecht aussehen zu lassen....

So wirkt es.
Gut für den interessierten True-Crime Leser, dass da das eine oder andere Interna veröffentlicht wird.
Es ist nur zu hoffen, dass nicht auch noch sensible Informationen geleakt werden.

cetraria schrieb:Warum? Sie werden sie in dem Haus ein- und ausgehen gesehen haben; wie sollten sie dann wissen, auf welcher Türnummer genau sie lebte?

Da denke ich vor allem an den BILD Zeitungs Bericht, in dem beschrieben wurde, dass Zivilfahnder im Gebäude gegenüber einquartiert waren.
Falls das so stimmt und vor allem falls die Zivilfahnder schon vor der Verhaftung dort positioniert waren, kann ich mir nicht vorstellen, dass nicht bekannt war, auf welcher Etage Daniela Klette wohnte.