Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

Wenn die Drei wirklich über 1 Mio. € erbeutet haben sollten dann denke ich auch werden wir sie nie wieder Wiedersehen. Ich denke mit über 1 Mio. kann man auch im Ausland gut im Untergrund leben. Wieso sollten sie noch die Gefahr weiterer Überfälle eingehen wenn die Summe wirklich stimmen sollte. Aber wie @borchert schon gesagt hat die Summe kann auch wirklich zu hoch gegriffen sein durch die Medien. Aus eigener Erfahrung kann ich aber schon sagen das die Summe durchaus stimmen kann kommt drauf an was sie auf den Plan hatten

@borchert
@louis1949
Vielen Dank für die Infos!
Die Eltern der Gesuchten werden natürlich nicht preisgeben, dass sie Kontakt zu ihren Kindern haben und versuchen es sicherlich auch zu vermeiden, um zu verhindern, dass sie festgenommen werden.
Weiterhin ist es sehr verwunderlich, dass stetig die Summe der Beute weiterhin nach oben gesetzt wird.
Ich vermute auch, dass sie eine Pause einlegen, um dem Fahndungsdruck zu entgehen, alles andere wäre unlogisch. Nur warum fangen sie erst seit kurzer Zeit wieder mit den Geldtransporterüberfällen an und rauben vorher nur Supermärkte aus? War doch klar, dass die Einnahmen da stark varri
Was ich von dem Zeitungsschnipsel halten soll, kann es momentan nicht einordnen.
Schwer zu sagen, ob ihnen da ein Fehler unterlaufen ist, oder ob sie es als Fährte auslegten.
Zweifel gibt es für mich jedenfalls nicht an der Existenz einer Daniela Klette.

@bb37
Das mit der Zeitungsfinte wäre auf jeden Fall sehr gewitzt. Es hätte ja auch funktioniert - in den Niederlanden wurde ja eine Weile verstärkt gesucht - wenn sie es denn beabsichtigt haben.

@bb37
Supermarktüberfälle sind schon etwas sicherer....außerdem betrug die Beute da auch immer > 50.000 €. Auch schätze ich die Planung eines Geldtransporterüberfalls ist komplizierter...

@louis1949
Aber die Anzahl jeglicher Überfälle ist mit einer Flucht verbunden und dadurch steigt das Risiko für die Gesuchten umso mehr.
Sie fingen ja eigentlich mit den Supermarktüberfäälen an und steigerten sich dann auf Geldtransporter.
Es ist zwar umfassender, aber der Erfolg doch viel höher, zumal sie bereits 99 erfolgreich waren.
Für mich bleibt das unverständlich. Es kommt mir so vor, als ob seit dem letzten Jahr der finanzielle Druck bei den Dreien stark gestiegen ist.
Aber warum ist das so? Hätte man nicht schon 2012 mit solchen Überfällen bereits den Big Jackpot holen können? Demnach muss ja im letzten Jahr etwas passiert sein, was sie permanent dazu veranlasste wieder ihre Masche zu verändern und kontinuierlich Geldtransporter zu überfallen.
Vielleicht war auch der Aufwand in Bezug auf Fahrzeugbeschaffung usw. Mit dem Ertrag der Raubüberfälle nicht im Einklang.
Ich kann das nicht genau beantworten, denke es gibt einen Hintergrund.
Und das sie ganz friedlich ihr Geld aufbrauchen, bis zum letzten Cent glaube ich auch nicht! Ich rechne Ihnen noch mehr Überfälle zu, vielleicht auch sogar Banküberfälle. Eine Zurückhaltung von 99-2012, dreizehn Jahren, schließe ich komplett aus.

@bb37
Ja...merkwürdig ist es schon. Vielleicht ist es der Wechsel des Aufenthaltsorts der einen höheren Kapitalbedarf mit sich brachte oder was auch immer.

@bb37, louis1949

Ich interpretiere den BILD-Artikel folgendermaßen: die Polizei tappt im Dunkeln, und braucht unbedingt Hinweise, sonst wird sie wohl die Ermittlungen nicht weiterführen können. Deshalb der Artikel. Es scheint, mMn, recht durchsichtig, das mit den sentimentalen Eltern-Interviews - man will, dass die drei (oder mindestens einer/eine von denen) Kontakt zu den Eltern aufnimmt. Das wäre ein Ermittlungsansatz, jedoch ist es sehr unwahrscheinlich dass das geschehen wird.

Die Rubrik "Leben die RAF-Terroristen heute als Millionäre?" dient wohl dem Zweck, Neid zu erregen. Neid könnte Hinweise bewirken. "Nach BILD-Recherchen konnte das Trio mit einer Beute von weit über 1 Mio € entkommen!". Hier gibt es aber keine Quellenangaben! Und wie hat BILD denn eigentlich "recherchiert"? Natürlich könnte die Information wahrheitsgemäß und korrekt sein - aber möglicherweise ist sie nur frei erfunden, wie gesagt, um Otto Normalbürger neidisch zu machen - und um Zeitungen zu verkaufen! ;)

Ich glaube nicht an eine Zeitungsschnipsel-Finte. Übrigens wäre eine derartige Taktik wohl etwas naiv. Sollte die Polizei etwa ausschließlich in den Niederlanden fahnden - für immer - deshalb?

Eine lange Pause 1999-2011 halte ich durchaus für möglich. Die Leute sind keine Perfektionisten, obwohl sie es drauf haben. Street-smart, leben aber irgendwie in den Tag hinein.

Die Frage, weshalb sie erst ab 2015 wieder Geldtransporter überfielen, habe ich auch vor einiger Zeit gestellt. Sie hatten ja seit den 90ern erlesene Waffen, und um einen Geldtransporterüberfall zu planen, brauchen sie offensichtlich nicht besonders viel Zeit - nach dem gescheiterten Coup im Mai, haben sie ja einen Monat später den dicken Fisch in Cremlingen geholt.
Möglicherweise hatten sie 2011 eine Falschinformation. Vielleicht glaubten sie, Geldtransporterüberfälle seien nicht mehr machbar, wegen verschärfter Sicherheitsvorkehrungen. Dann 2015 haben sie was herausgefunden, und mit den lukrativeren Geldtransportern weitergemacht. Ich glaube nicht, dass sie unter finanziellem Druck waren.

Ich kann mir irgendwie kaum vorstellen, dass die drei nur inaktiv in der Wohnung hocken. Was die Autohändler berichten: sympathisch, freundlich sollen Garweg bzw Staub gewirkt haben...spricht doch eher dafür dass sie regelmäßig mit anderen Menschen in Kontakt sind. Sonst könnten sie dich nicht so lockerflockig auftreten und dabei auch noch einen netten Eindruck hinterlassen. Wenn man 25 Jahre keine soziale Interaktion mehr hat, verkümmern da doch auch gewisse Fähigkeiten im Umgang mit Menschen...

@louis1949

louis1949 schrieb:Ich kann mir irgendwie kaum vorstellen, dass die drei nur inaktiv in der Wohnung hocken. Was die Autohändler berichten: sympathisch, freundlich sollen Garweg bzw Staub gewirkt haben...spricht doch eher dafür dass sie regelmäßig mit anderen Menschen in Kontakt sind.

Vorstellbar ist das schon. Es kommt eben darauf an, wie man die freie Zeit ausfüllt. Auch die Planungen für einen Überfall usw. sind durchaus mal zeitintensiv. Einer richtig geregelten Arbeit sind die Drei ja nie wirklich nachgegangen. Zumindest seit dem Untertauchen wohl nicht mehr. Mir würde nach Monaten/Jahren der Beschäftigungslosigkeit auch die Decke auf den Kopf fallen. Aber es gibt genug Leute, die damit sehr gut umgehen können... Und Interaktionen mit anderen Menschen... Tja. Schriftlich via Internet absolut möglich. Persönlich ? Wohl eher nur mit vertrauten Personen.

@Slaterator
Vermutlich haben sie Hobbies, sonst hält das ja ein halbwegs gebildeter Mensch keine 25 Jahre aus.

@louis1949

Arbeitslos heißt nicht gleich beschäftigungslos. Die drei haben sicher kleine Hobbys, und sind nicht total isoliert. Wie slaterator erwähnt hat, nicht alle Menschen können ein derartiges Dasein akzeptieren, aber einige schon. Auf Freunde müssen sie wohl eigentlich verzichten, denn neue Menschen kennenzulernen, bedeutet immer ein Risiko.

Was wäre eigentlich, wenn beispielsweise Garweg sich in eine tolle Frau verliebt? Wie soll er die Situation handhaben? Ein Verhältnis auf Lügen aufbauen - oder es lieber lassen? Und auf Kinder müssen sie wohl komplett verzichten.

Meyer und Klump haben in den 90ern auch ca. 3 Jahre in einer WG mit einem Studenten gewohnt. Als Untermieter. Die damaligen Fahndungsfotos waren mit Sicherheit noch präsenter als heute. Das war in Wien, also im RAF-Ausland. Aufgefallen sind sie nur, weil sie sich etwas ungeschickt verhalten haben und dabei über Wochen von einem gelangweilten Rentner beobachtet wurden. Ich glaube, dass die drei in Frankreich wohnen. Vielleicht sogar in Paris. Und die haben dort auch Bekannte. Diese müssen gar nicht wissen, dass die drei Verbrecher sind. In Paris fallen die niemals auf. Und die Grenze kann man überschreiten wann und wo man will. Ich wohne im Pfälzerwald und bin noch nie kontrolliert worden. Vielleicht machen die auch manchmal kleinere Jobs. Handlangerarbeit auf Bargeldbasis :). Und wenn das jetzt noch mit der Million stimmt...Schade.

@ernstvolker
Ich muss sagen, dass ich schon sehr lange denke dass sie in Frankreich wohnen. Als ich das neue Bild von Garweg sah, fiel mir sofort auf, dass er irgendwie französisch aussieht. Ich bin häufiger dort, dort sieht "man(n)" so aus. Er würde dort jedenfalls kein bisschen auffallen - die Mütze, die Brille, die Kleidungsstücke...französisch irgendwie. Dazu kommt Daniela Klette aus Karlsruhe, ein Ort der ja nun bekanntlich sehr nah an der dt/fr Grenze liegt. Sie wird sich dort auskennen wie die beiden Herren Staub und Garweg im Norden.

Ist natürlich nur ein Gefühl...aber nunja...wir werden es wohl nie erfahren...

Frankreich war in den 80er und 90er Jahren Rückzugsgebiet der RAF!
Hier hatten sie auch mit der Action Directe einen Partner gefunden gegen die NATO und den Imperialismus!
Auch der VS-Spitzel Steinmetz traf dort in Metz Birgit Hogefeld.
Demnach müssen sie also einen Bezug in dieses Land haben. Da solche konspirativen Wohnungen dort nie aufgeflogen sind, werden sie sicherlich auch weitergenutzt worden sein. Denn die vielen gefundenen Schlüssel bei Grams und Hogefeld fanden kein passendes Schloss, soviel ich weiß!
Auch damals reisten Grams und Hogefeld jeweils alleine an. Das werden sie sicherlich auch heute noch so praktizieren.

Ja, Paris dürfte etwas teurer sein, als Deutschland. Aber Geld haben sie ja. Man kann sich fragen, ob Staub sein Äußeres verändert hat? Was dagegen spricht, ist dass er in Cremlingen wiedererkannt wurde. Vielleicht glaubt er an seine eigene "Grandiosität", wie nicht wenige (Ex-)Terroristen. Viele RAFler kann man mMn eigentlich als größenwahnsinnig betrachten. Theoretisch könnte Staub auch im Ausland wiedererkannt werden, aber die Chance ist wohl gering.

Vielleicht war Klette mehrere Jahre schwer krank? Und deshalb haben die übrigen zwei nur Supermärkte überfallen, weil ein Geldtransporter für zwei Personen eine Nummer zu groß war. Die Erklärung erscheint logisch. Aber vielleicht gibt es einen anderen Grund, wer weiß?

@all
Nach längerer Zeit bin ich mal wieder hier.

@borchert
Kann möglich sein. Kann aber auch ganz banale Gründe haben. Vielleicht dachten sie auch einfach, dass sie das auch problemlos zu zweit durchführen können.

Richtig arbeitslos bedeutet nicht beschäftigungslos. Die meisten Rentner wissen ja auch genug mit ihrem Tag anzufangen, ohne täglich arbeiten zu gehen.

Frankreich klingt ganz interessant. Sollten die Zahlen stimmen, so könnten sie durchaus mit dem erbeuteten Geld bis ans Lebensende hinkommen, zumindest aber für ne ganze Zeit.

Selbst irgendwo was angemietet kann ich mir nicht vorstellen. Untermiete erscheint mir da auch wahrscheinlicher.

@borchert
Klette fuhr dann aber trotzdem wohl den Fluchtwagen nach dem Supermarktraub in Celle. Ich glaube daher nicht dass sie krank war. Sie haben auch nach dem missglückten Überfall in Stuhr noch einen Supermarkt überfallen, also vom vollkommenen Abrücken von Supermarktüberfällen kann nicht die Rede sein.

@raptor83
Naja, für Garweg dürfte es nicht reichen, der ist ja erst 47 - da seine Eltern laut Bildartikel beide 87 Jahre alt sind, muss man davon ausgehen, dass er auch ähnlich alt wird.

@raptor83

Nein, es gibt keine Anzeichen dafür, dass sie geglaubt haben, sie könnten es zu zweit durchführen. Die Supermarktüberfälle waren offensichtlich nicht rentabel genug, und Geldtransporter haben sie stets zu dritt überfallen.

@louis1949

Der Supermarktüberfall in Celle 2011: es gilt wohl nicht als erwiesen, dass eine Frau daran beteiligt war. Ich habe mir vor kurzem einen Artikel im Web angeschaut. Von einer Frau war keine Rede. Und Klette könnte trotzdem krank gewesen sein, 2012-2015 etwa.

Der Supermarktüberfall in Hildesheim fand vermutlich nur statt, weil die beiden vorherigen Geldtransporterüberfälle misslangen.

Ob das Geld aus Cremlingen fürs ganze Leben ausreichen wird, ist natürlich ein interessantes Thema. Es kann sein, dass Garweg ein alter Fuchs wird, aber die Höhe der Beute wird ja immer nach oben "korrigiert". Da muss man in Frage stellen, wieviel sie eigentlich erbeuten können, bei einem Überfall. Gibt es eine Art Obergrenze?

@borchert
Ich meinte den erfolgreichen Überfall am 19.10.2015 in Northeim. Also zeitlich zwischen Stuhr und Wolfsburg.


Bezüglich der Möglichkeit, dass Klette in Celle 2011 dabei war, möchte ich auf den Aktenzeichen XY Beitrag vom 10.10.2012 verweisen. Dort wurde der Überfall filmisch rekonstruiert und der Kommissar berichtet von einer, laut Zeugenaussagen, weiblichen Fluchtwagenfahrerin.