Maria Baumer

@emz
@adolphesax
Mit klappernder Tastatur und Internetkabel?
Die Zeiten scheinen sich geändert zu haben. Ich dachte, der Live-Blog sei Corona und der reduzierten Zuschauerkapazität geschuldet. Hat auch sein Gutes, wenn diese Art der Berichterstattung jetzt Standard wird.

aus dem vielfach verlinkten Liveblog:

Nebenklagevertreterin Gabler fragt nach, ob sie noch wisse, wie Maria Baumer auf den Flirtversuch des Freundes der Zwillingsschwester reagierte. Sie habe sich aufgeregt, weil es „wieder mal“ passiert sei und sie habe gedroht, es der Schwester zu sagen.

Hat jemand eine Ahnung warum dieser Aspekt so wichtig für die Nebenklage zu sein scheint? Ich sehe keinen direkten Zusammenhang zu dem was eigentlich verhandelt wird. Oder will man evtl. darauf hinaus, dass der Angeklagte Maria Baumer umgebracht haben könnte, weil die ihn wegen seiner sexuellen Eskapaden konfrontierte?

Polizei und Staatsanwaltschaft wussten sicher schon seit längerem von diesen Suchbegriffen, die die Tatmittel und die Tathandlung so relativ deutlich dokumentieren. Trotzdem erfolgte die Anklage erst jetzt.

@falstaff
Vielleicht versucht man noch einen weiteren Verdächtigen, bzw. zumindest ein Motiv ins Spiel zu bringen. Maria drohte ja scheinbar, ihrer Zwillingsschwester von den Flirtversuchen des Freundes zu berichten. Somit bringen sie doch irgendwie einen möglichen anderen Tatverdächtigen mit Motiv ins Spiel.

Dasdeeeeniz schrieb:Vielleicht versucht man noch einen weiteren Verdächtigen, bzw. zumindest ein Motiv ins Spiel zu bringen. Maria drohte ja scheinbar, ihrer Zwillingsschwester von den Flirtversuchen des Freundes zu berichten. Somit bringen sie doch irgendwie einen möglichen anderen Tatverdächtigen mit Motiv ins Spiel.

Das hieße ja dann aber, dass die Partei der Nebenklage - also die Angehörigen Maria Baumers - nach wie vor nicht an die Täterschaft des Angeklagten glauben. Dann würden sie aber eher als eine Art Nebenverteidigung agieren und nicht als Nebenklage. Darüber hinaus scheint sich die Stimmung in der Familie ja auch längst gegen den Angeklagten gedreht zu haben.

Ich vermute daher, dass es um etwas anderes geht. Möglicherweise will man ein alternatives Motiv etablieren, das auf einer angenommenen Konfrontation im Zusammenhang mit den Eskapaden des Angeklagten beruht.

@Dasdeeeeniz
Ich denke nicht, dass die Nebenkläger einen weiteren Verdächtigen ins Spiel bringen wollen. Es geht wahrscheinlich eher darum, das Motiv herauszuarbeiten. Insbesondere sollen wohl konkrete Beziehungsprobleme ausgeschlossen werden, auf die M.B. in ihrer direkten Art merklich reagiert hätte.

Mr.Stielz schrieb:Es geht wahrscheinlich eher darum, das Motiv herauszuarbeiten. Insbesondere sollen wohl konkrete Beziehungsprobleme ausgeschlossen werden, auf die M.B. in ihrer direkt Art merklich reagiert hätter.

Die Interpretation gefällt mir noch besser: Man will verhindern, dass es auf Totschlag hinausläuft - und das könnte schnell passieren, wenn man einen Streit als Auslöser für die Tötung annimmt.

Wobei das dann komplett überflüssig wäre, weil sowieso alles was bisher herausgekommen ist für einen geplanten, heimtückischen Mord spricht.

Ich verstehe daher nach wie vor nicht, warum Marias Reaktion auf ihren schürzenjagenden Schwager in Spe in irgendeiner Weise relevant sein soll. Ich verstehe noch nicht einmal, warum der Mann überhaupt als Zeuge geladen wurde.

Geht es vielleicht ganz einfach nur darum zu zeigen, dass die Ermittler auch mögliche Alternativtäter untersucht haben?

Irgendwie konnte ich nicht so richtig aus dem Live-Blog herauslesen, von wem aus die Fragen an den Ex der B. Baumer gingen. Vermutlich habt ihr Recht :)

Wären die Fragen von der Verteidigung gekommen, hätte man eine Nebelkerze mit einem anderen Tatverdächtigen plus Motiv vermuten können.

falstaff schrieb:Die Recherchen brechen ihm das Genick. Selbstverständlich sucht jeder privat hier und da mal nach solchen Themen, ohne ein Verbrechen zu planen. Hier lässt sich ja aber fast jede einzelne Recherche einer rechtsmedizinisch nachgewiesenen Spur rund um Maria's Tod zuordnen. Das bekommt die Verteidigung nicht mehr eingefangen. Vielleicht wird sich die Verteidigung darauf konzentrieren, formale Aspekte der Untersuchungen aufzugreifen. Die Ergebnisse selbst, lassen sich jedenfalls schwer relativieren.

Das wird eine Ausrede wie in Darsows Fall, wo sich angeblich irgendjemand anderes am Laptop zu schaffen gemacht hat.
CF hat doch im Telefonat mit der Vorgesetzen aus dem Klinikum schon sowas angedeutet.

Delphi10 schrieb:Das wird eine Ausrede wie in Darsows Fall, wo sich angeblich irgendjemand anderes am Laptop zu schaffen gemacht hat.
CF hat doch im Telefonat mit der Vorgesetzen aus dem Klinikum schon sowas angedeutet.

Klar, sowas kann man versuchen - damit machen sie sich aber nur lächerlich. Auch das wäre eine Parallele zum Fall Darsow...

Vor einigen Tagen hätte ich es noch für einen vielversprechenden Ansatz gehalten, die Recherchen mit beruflichem oder allgemein morbidem Interesse zu begründen. Heute hat sich aber herausgestellt, dass die Suchanfragen so spezifisch waren und so exakt zu den Spuren passen, dass das ein völlig hoffnungsloses Unterfangen wird.

Wenn die Verteidigung nicht noch mit irgendeinem Hammer kommt, gehe ich von einer Verurteilung aus.

falstaff schrieb:Ich verstehe daher nach wie vor nicht, warum Marias Reaktion auf ihren schürzenjagenden Schwager in Spe in irgendeiner Weise relevant sein soll.

Nun, wenn M.B. von den Schwärmereien für die Patientin oder von den Missbrauchsvorfällen gewusst hätte, dann hätte sie kaum beim Grillfest auf Schönwetter gemacht.

Dann ist das Motiv aber nur in der Persönlichkeit des Angeklagten zu suchen, in seiner Feigheit und Bösartigkeit. Ob das juristisch von Belang werden könnte, kann ich nicht beurteilen. Evtl. im Hinblick auf die besondere Schwere der Schuld.

Ich denke, man will hervorstellen, dass Maria eine moralische und direkte Person war. Was denkt ihr, wie sie auf den DomspatzenMissbrauch reagiert hätte?
Auch hätte C sicher große Sorge gehabt, ihr von seinen, das Wort Gefühle möchte ich nicht gebrauchen... hm kranken Zuneigungen zu der Patientin zu erzählen.
Vllt dachte C. dass ihm seine Obsessionen aus der Kontrolle geraten.

dievo schrieb:olizei und Staatsanwaltschaft wussten sicher schon seit längerem von diesen Suchbegriffen, die die Tatmittel und die Tathandlung so relativ deutlich dokumentieren. Trotzdem erfolgte die Anklage erst jetzt.

Vielleicht aufgrund der nachträglich verbesserten Spurenkennung(Löschkalk Haare,Spaten etc.).Das Motiv will erkannt werden.

Aus dem Liveprotokoll https://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/live-der-prozess-um-maria-baumers-tod-21705-art1917691.html (Archiv-Version vom 06.07.2020)

Nun geht es um 17 Briefe, die Maria Baumer an einen bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückten Freund namens Benni als Word-Dokumente geschrieben hatte. Der junge Mann war bereits vor einigen Jahren gestorben, Maria offenbarte aber in Briefen an ihn ihre Gefühle und Gedanken. Dem Gericht geht es nun konkret um einen einzelnen Brief, der nur auf einem USB-Stick aufgetaucht ist und nicht mit den anderen Dokumenten. Dieser Brief auf dem USB-Stick wurde unter dem Dateinamen 26.5.2012 gefunden. Dem Tag, an dem Maria Baumer verschwand.

Was hat denn das wohl zu bedeuten?

Steppel schrieb:Aus dem Liveprotokoll https://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/live-der-prozess-um-maria-baumers-tod-21705-art1917691.html (Archiv-Version vom 06.07.2020)
Nun geht es um 17 Briefe, die Maria Baumer an einen bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückten Freund namens Benni als Word-Dokumente geschrieben hatte. Der junge Mann war bereits vor einigen Jahren gestorben, Maria offenbarte aber in Briefen an ihn ihre Gefühle und Gedanken. Dem Gericht geht es nun konkret um einen einzelnen Brief, der nur auf einem USB-Stick aufgetaucht ist und nicht mit den anderen Dokumenten. Dieser Brief auf dem USB-Stick wurde unter dem Dateinamen 26.5.2012 gefunden. Dem Tag, an dem Maria Baumer verschwand.
Was hat denn das wohl zu bedeuten?

Ist das vielleicht der ominöse Brief von dem man vermutet, der Angeklagte habe ihn auf dem Laptop Maria's verfasst und danach wieder gelöscht?

Dieser Brief auf dem USB-Stick wurde unter dem Dateinamen 26.5.2012 gefunden.

Mir scheint da hat die Reporterin etwas durcheinander gebracht. Evtl. meinte sie den Zeitstempel wann das Dokument erzeugt oder letztmalig geändert wurde.
Aus der Fritzbox machte sie ja auch eine Frizzbox ;-)

Steppel schrieb:Aus dem Liveprotokoll https://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/live-der-prozess-um-maria-baumers-tod-21705-art1917691.html (Archiv-Version vom 06.07.2020)
Nun geht es um 17 Briefe, die Maria Baumer an einen bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückten Freund namens Benni als Word-Dokumente geschrieben hatte. Der junge Mann war bereits vor einigen Jahren gestorben, Maria offenbarte aber in Briefen an ihn ihre Gefühle und Gedanken. Dem Gericht geht es nun konkret um einen einzelnen Brief, der nur auf einem USB-Stick aufgetaucht ist und nicht mit den anderen Dokumenten. Dieser Brief auf dem USB-Stick wurde unter dem Dateinamen 26.5.2012 gefunden. Dem Tag, an dem Maria Baumer verschwand.
Was hat denn das wohl zu bedeuten?

Am Freitag den 25.5.2012 war das sogenannte Grillfest,zeitlich gesehen fragwürdig.

Aufgrund der vielen verlesenen Zeitangaben und der Wechsel zwischen PC und Rechner ist es für die Zuhörer nicht nachvollziehbar, was das Gericht damit klären will.

Mhhh... das war für Frau Stöcker-Gietl vielleicht nicht nachvollziehbar - schade, mich hätten da detailliertere Angaben interessiert. Und meint sie nicht vielleicht eher "PC und Laptop", wie sie es auch vorher richtig schreibt?

Lumpel schrieb:Dieser Brief auf dem USB-Stick wurde unter dem Dateinamen 26.5.2012 gefunden. Dem Tag, an dem Maria Baumer verschwand.
Was hat denn das wohl zu bedeuten?

Am Freitag den 25.5.2012 war das sogenannte Grillfest,zeitlich gesehen fragwürdig.

@Lumpel

Diesen angeblichen 'Brief von Maria' an den verstorbenen Feund hatte vermutlich der Angeklagte verfasst, um damit ein falsche Spur zu legen.
So, als habe eine verzweifelte Maria sich plötzlich entschlossen, dem verstorbenen Freund ins Jenseits zu 'folgen'.

Ich vermute, dass CF zunächst mehrere Verschwindens-Szenarien durchprobierte, die 'Suizid'-Variante aber dann als zu riskant für sich verwarf, da in eine solchen Falle die Polizei ja zunächst in der näheren Umgebung suchen würde. Was er vermeiden wollte.
Und so kam er schließlich auf die 'Auszeit in Hamburg'-Story.
Schön weit weg von Regensburg ...

Aggie schrieb:Diesen angeblichen 'Brief von Maria' an den verstorbenen Feund hatte vermutlich der Angeklagte verfasst, um damit ein falsche Spur zu legen.
So, als habe eine verzweifelte Maria sich plötzlich entschlossen, dem verstorbenen Freund ins Jenseits zu 'folgen'.

Ich vermute, dass CF zunächst mehrere Verschwindens-Szenarien durchprobierte, die 'Suizid'-Variante aber dann als zu riskant für sich verwarf, da in eine solchen Falle die Polizei ja zunächst in der näheren Umgebung suchen würde. Was er vermeiden wollte.
Und so kam er schließlich auf die 'Auszeit in Hamburg'-Story.
Schön weit weg von Regensburg ...

Oh stimmt, soweit hatte ich gar nicht gedacht.
Das wäre ein dicker Hund, so eine Planung. Bestimmt geht Frau Stöcker-Giet darauf noch genauer ein. Ich hoffe es, genau wie auf die PC und Laptop Daten, deren Erklärungen sie scheinbar leider nicht verstanden hat.