Maria Baumer

Schneewi77chen schrieb:Etwas Bauchschmerzen bereitet mir, dass Euler ihre Krankenakte einsehen möchte. Aber die Patientin wirkt sehr reflektiert, ich hoffe, sie kann alle etwaigen Angriffe die aus dieser Einsicht gezogen werden könnten, entkräften und erklären.

Tavor ist ein Standard-Bedarfsmedikament auf psychiatrischen Stationen.
Zudem die Bonbondose mit der Aufschrift „Notration Tavor“

Jetzt geht es um eine Pulmoll-Dose in der Wohnung der Zeugin. Auf der Dose stand „Notration Tavor“. Eine Freundin habe ihr die Dose geschenkt, es seien aber Bonbons darin gewesen, sagt die Zeugin. Später habe sie selbst das Medikament Seroquel darin aufbewahrt.

Quelle: Liveblog

Gerade traumatisierte Patienten wie V.S. wird dies häufig in Krisen verabreicht.
Ich denke, man versucht hier die Parallele zu Maria aus dem Weg räumen.

Jetzt entwickelt sich um eine Nachfrage von Verteidiger Haizmann eine Auseinandersetzung mit dem Rechtsbeistand der Zeugin. Der Rechtsbeistand monierte, das Haizmann Fragen, die die Zeugin bereits beantwortet hat, erneut zu stellen. Er habe hier einen Auftrag, betont Haizmann. Er fragt jetzt erneut explizit nach den Ereignissen in jener Nacht.
Die Zeugin ist irritiert. Sie sagt: „Ihr Mandant hat das gestanden. Warum müssen wir das jetzt nochmal klären?“ Haizmann antwortet. Das müssen sie nicht verstehen.

Kann denn der Vorsitzende hier nicht eingreifen?

Frau.N.Zimmer schrieb:Kann denn der Vorsitzende hier nicht eingreifen?

Es ist wohl zulässig, das damalige Urteil soll relativiert werden:

Deus_ex_Machin schrieb:Hintergrund ist, dass damals ein sog. Deal stattfand: Mildere Strafe für Geständnis. Dabei kann argumentiert werden, dass es sich um ein taktisches Geständnis gehandelt hätte.

Die Zeugin ist irritiert. Sie sagt: „Ihr Mandant hat das gestanden. Warum müssen wir das jetzt nochmal klären?“ Haizmann antwortet. Das müssen sie nicht verstehen.

Quelle: Mittelbayerische

So ein Schwachsinn, echt.

@Steppel
Das ist mir bekannt.
V.S. hat ja auch nicht bestritten im Rahmen ihrer Therapie mit Tavor behandelt worden zu sein. Daraus ergibt sich aber keine freiwillige Einnahme des Medikaments just in dem Moment, als sie mit CF Tee trinkt.

Meine Befürchtungen gehen eher in die Richtung, dass man ihr aus den dissoziativen Episoden, die als Bewältigungsstrategie der vorangegangenen Traumatisierung aufgetreten sind, einen Strick drehen könnte.

Interessant wären auch die Umstände, die zu ihrem zweiten Klinikaufenthalt geführt haben - speziell, ob CF auch diesbezüglich bereits manipulativ gehandelt hat, um sie wieder näher bei sich zu haben. Wann fand beispielsweise der DVD-Abend statt?

Weiß man eigentlich etwas darüber, wie der Angeklagte und Maria sich kennengelernt haben? Gibt es da eventuell ein Muster, wie bei der Patientin hier? Er als edler Ritter, verständnisvoll, schnell beliebt im Freundeskreis, ein Helfer, ein Starker, ein Guter. Hat er Maria auch auf diesem Weg gewonnen? Vielleicht nach dem Tod Bennies? Mich schaudert bei der Vorstellung, dass alles immer Masche gewesen sein könnte. Auf dem Weg zu seinen Zielen.

lighthouse schrieb:Weiß man eigentlich etwas darüber, wie der Angeklagte und Maria sich kennengelernt haben? Gibt es da eventuell ein Muster, wie bei der Patientin hier? Er als edler Ritter, verständnisvoll, schnell beliebt im Freundeskreis, ein Helfer, ein Starker, ein Guter. Hat er Maria auch auf diesem Weg gewonnen? Vielleicht nach dem Tod Bennies? Mich schaudert bei der Vorstellung, dass alles immer Masche gewesen sein könnte. Auf dem Weg zu seinen Zielen.

Soweit mir bekannt ist, hat er sie wegen Benni getröstet, also auch diese Masche. Ekelhaft finde ich das, der soll sich was schämen! Ganz davon abgesehen, falls er der Mörder von Maria ist.

Deus_ex_Machin schrieb:Hintergrund ist, dass damals ein sog. Deal stattfand: Mildere Strafe für Geständnis. Dabei kann argumentiert werden, dass es sich um ein taktisches Geständnis gehandelt hätte.

Ist das so? Warst du dabei? Und woher kennst du solche "taktische"Geständnisse im deutschen Rechtssystem?Da wird gerade was bei der Zeugin hinterfragt,was die Verteidigung in ihren Akten hat.Übel...übelster.

Lumpel schrieb:Und woher kennst du solche "taktische"Geständnisse im deutschen Rechtssystem?

Das Gesetz sieht dies ausdrücklich vor, § 257c StPO. Der Angeklagte gesteht etwas, was er möglicherweise nicht getan hat, um sicher zu sein, keine höhere Strafe zu bekommen als abgesprochen.

stupsi schrieb:Soweit mir bekannt ist, hat er sie wegen Benni getröstet, also auch diese Masche. Ekelhaft finde ich das, der soll sich was schämen! Ganz davon abgesehen, falls er der Mörder von Maria ist.

In den Wochen vor ihrem Tod war MB aber sicherlich nicht mehr schwach oder hilfebedürftig, sondern sie befand sich in vielen wichtigen Lebensbereichen sogar in einer sehr starken Position. Ich habe mich schon länger gefragt, ob das ein Grund gewesen sein könnte, weshalb CF gerade zu diesem Zeitpunkt auf die Idee kam, sie zu töten. Sie passte ja vermutlich überhaupt nicht mehr in sein bisheriges Beuteschema.

Deus_ex_Machin schrieb:Das Gesetz sieht dies ausdrücklich vor, § 257c StPO. Der Angeklagte gesteht etwas, was er möglicherweise nicht getan hat, um sicher zu sein, keine höhere Strafe zu bekommen als abgesprochen.

Und das "möglicherweise "hat eine Menge Raum um gerecht zu entscheiden.Zurück zum eigentlichen .

Er wurde eindeutig als Täter identifiziert!
Ob er nun gestanden hätte oder nicht, er wäre verurteilt worden!

Angeklagte konnte durch Narbe identifiziert werden In einer weiteren Pause fanden Gespräche über eine mögliche Verständigung statt. Im Rahmen dieses Deals würde der Angeklagte ein Geständnis hinsichtlich aller Taten – bis auf den sexuellen Übergriff auf die Patientin des BKH – einräumen.

Und:

Bei einer Wohnungsdurchsuchung im September 2013 wurden Datenträger des Angeklagten mit pornografischen Inhalt sichergestellt. Der Angeklagte konnte auf den Videos und Bildern eindeutig über eine Narbe und Pigmentflecken auf der Hand identifiziert werden.

Quelle: https://www.wochenblatt.de/news-stream/regensburg/artikel/167520/die-sexuelle-abgruende-des-baumer-verlobten (Archiv-Version vom 24.01.2021)

Ist bekannt, ob die Familie von C den einzelnen Prozesstagen beiwohnt?

Steppel schrieb:Er wurde eindeutig als Täter identifiziert!
Ob er nun gestanden hätte oder nicht, er wäre verurteilt worden!

Ja, das ist so. Ändert nichts daran, dass die Verteidigung für ihr Honorar alles Mögliche und Unmögliche vorbringt.

@Kriegerin111
An einem der ersten Verhandlungstage wurde CFs Bruder dem Gerichtssaal verwiesen, weil er noch als möglicher Zeuge in Frage kam.

Da nun am Montag alle drei Brüder von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machen, dürften sie nun auch wieder an der Verhandlung teilnehmen. Ob sie dies tun kann ich natürlich nicht sagen, aber vielleicht zumindest der eine Bruder, K.F. war das glaub ich, der bereits am Anfang dabei war. Von den Schwestern hat man bisher gar nichts gehört und die Eltern sind anscheinend schon recht betagt.

Deus_ex_Machin schrieb:Ändert nichts daran, dass die Verteidigung für ihr Honorar alles Mögliche und Unmögliche vorbringt.

Da können sich die Anwälte noch so sehr abstrampeln. Der Angeklagte muss doch merken, dass der Prozess komplett gegen ihn läuft. Also, für mich wäre so eime Situation zum Davonlaufen.

Schneewi77chen schrieb:Die Frage nach der Konfrontation mit seiner potenziellen Homosexualität könnte ich mir als Hintertütchen der Verteidigung erklären

Doppelter Freudscher Verschreiber? ;)

Mir fällt es bei oder durch Haizmann echt schwer, sachlich zu bleiben.

Nach einigen weiteren Detailfragen zu dem Tattag und einem vorherigen Treffen mit Christian ist die Befragung Der jungen Frau nun beendet. „Sie haben es geschafft“, sagt Richter Hammer zur Zeugin.

Geschafft - meine Hochachtung. Klar, vor seiner eigenen Geschichte kann man nicht davonlaufen, aber das von C.F.s vorherigem Prozess nochmal zu riskieren bzw. riskieren zu müssen...

https://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-stadt-nachrichten/live-der-prozess-um-maria-baumers-tod-21179-art1917691.html (Archiv-Version vom 12.08.2020)

Der Prozess wird fortgesetzt. Auf dem Zeugenstuhl sitzt nun eine Nichte des Angeklagten.

Quelle: https://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/live-der-prozess-um-maria-baumers-tod-21705-art1917691.html (Archiv-Version vom 06.07.2020)

Ob das die Tochter des Reiterhofbruders ist? Aussage verweigert, warum??

Der Prozess wird fortgesetzt. Auf dem Zeugenstuhl sitzt nun eine Nichte des Angeklagten.

Jetzt werden Ausschnitte aus zwei überwachten Telefonaten eingeführt.

Die junge Frau erklärt, dass sie von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machen wird. Damit ist die Zeugin auch schon wieder entlassen.

Quelle: https://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/live-der-prozess-um-maria-baumers-tod-21705-art1917691.html (Archiv-Version vom 06.07.2020)

Wie ist dieser Ablauf zu erklären? Ist die Zeugin in den Ausschnitten zu hören? Und was ist der Inhalt dieser Ausschnitte?

Steppel schrieb:Ob das die Tochter des Reiterhofbruders ist? Aussage verweigert, warum??

weil sie wahrscheinlich nichts Entlastendes vorbringen kann, so sehe ich das. Denn wenn ich was Entlastendes weiß, sage ich es auch.