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Maria Baumer

9.924 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Vermisst, 2012 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Maria Baumer

Maria Baumer

01.10.2020 um 00:28
Zitat von emzemz schrieb:Was soll er dort, der Käse ist gebissen :D
Du meinst "Der Kas is bissn!". :D

https://www.bayrisches-woerterbuch.de/kas-der-kas-is-gebissen-gegessen/

Meine Frage war, ob das offiziell ist, dass er nicht kommt. ;)

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Maria Baumer

01.10.2020 um 00:42
Zitat von monstramonstra schrieb:Zum Mörder kann dagegen jeder werden.
Dagegen verwehre ich mich entschieden. Oder anders: das ist Quatsch.


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Maria Baumer

01.10.2020 um 00:43
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Meine Frage war, ob das offiziell ist, dass er nicht kommt. ;)
Von offiziell hattest du zwar nichts geschrieben, und ich frage mich gerade, was du darunter verstehst.
Vielleicht reicht es dir, dass das im Liveticker am Schluss erwähnt wurde.


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Maria Baumer

01.10.2020 um 00:54
@emz

Reicht, danke!


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Maria Baumer

01.10.2020 um 02:17
Wer den letzten Verhandlungstag nochmal rekapitulieren und mit weiteren Details ergänzen will, für den ist es geradezu ein Muss, sich den neuesten Podcast anzuhören.

https://derfallbaumer.podigee.io/

Schön fand ich zu hören, dass Valerie, die offensichtlich an dem Prozesstag anwesend war, auf einem guten Weg ist, wie Isolde Stöcker-Gietl erwähnt. Sie meint, dass ihr die Prozesstage gut tun, die Geschichte weiter zu verarbeiten.


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Maria Baumer

01.10.2020 um 04:04
Zitat von obskurobskur schrieb:Eigentlich kam sie immer direkt am Folgetag, wenn nicht mehrere Tage zusammen gefasst worden, ich warte auch schon ganz ungeduldig. Allerdings glaube ich, da es diesmal so umfangreich ist und gestern recht anstrengend war, dass es diesmal etwas länger dauern wird.
Danke! hab den Podcast eben angehört.
Ich finde Isolde Stocker-Gietl und Andre Baumgarten machen das echt gut, und geben sich Mühe alles so neutral wie möglich zu halten und informativ zu machen - vielen vielen Dank fuer die gute Berichterstattung (auch wenn man schon manchmal hört was die Meinung von Frau Stoecker-Gietl ist, was ihr ja zusteht).

Mein Mann und ich haben uns ein wenig unterhalten, was denn übrig bleibt, jetzt wo CF die Verbringung zugegeben hat. Natürlich sieht es schlecht aus dass er so viel gelogen hat. Aber mit seiner Version, dass Maria sich angeblich selbst mit Tavor und Tramadol aus versehen vergiftet hat, stimmen ja einige Indizien nicht überein. Ich frage mich bloss, ob das handfest genug ist fuer eine Verurteilung.

Also tatsächlich sind nun alle Indizien, die CF an den Leichenfundort binden von niedrigerer Relevanz - weil wir ja schon wissen dass er dort war (also z.B. der Spaten, die Tatsache das Bernhardswald ein Ort ist wo er sich gut auskennt, die mitochondriale DNA am Leichenfundort).

Was fuer CF spricht ist, dass es keine klare Todesursache bei Maria gibt. Ausserdem spricht auch fuer ihn, dass das Motiv nicht unbedingt ganz klar ist. Denn was ihm z.B. unterstellt wird, das Studium abbrechen und fuer eine neue Frau frei sein zu wollen, das kann man tatsächlich auch einfacher erreichen als mit einem Mord, der einem dann die Zukunft zerstört, einen zum Alkoholiker macht und ins Gefängnis bringt, wie es bei CF der Fall war.

Was gegen ihn spricht, sind die Fülle der Tatsachen, die mit seiner Geschichte nicht im Einklang sind.
- Erstmal, hat er gezeigt dass er zu Grenzüberschreitungen fähig ist, wie anhand der Kinderpornographie, des sexuellen Missbrauches an Minderjährigen und der Nötigung an der Patientin Valerie S anschaulich wurde.
- Wie erklärt sich die Suche nach Perfekter Mord, Lorazepam letale Dosis, Mord mit Insulin oder Tramadol?
- Wie erklärt sich die Suchen nach Guillotine- & Würgegriff?
- Wie erklärt sich die Suche nach Walhalla Kalk im Vorfeld?
- Wie erklärt sich der Spaten Kauf im Vorfeld?
- Wieso ist das Lesezeichen an genau der Zugverbindung gesetzt worden, mit der CF später Marias verbleib versucht hat zu erklären?
- Wenn Maria tatsächlich durch einen Unfall als Folge der Ihr unterstellten Medikamentenabhängigkeit nach Tavor/Tramadol umkam, wie kann es dann sein dass CF ein Jahr später einem Mädchen Tavor einflösst, ein Medikament mit dem seine Verlobte sich angeblich aus versehen umgebracht hat?
- Ausserdem, warum hatte er immer noch einen Rucksack voller Medikamente zuhause. Man würde meinen wenn Maria tatsächlich aus Versehen gestorben wäre weil sie die von Ihm geklauten Medikamente einnahm, dass er die Medikamente dann evtl los wird.
- Warum wurde an einer Musiksammlung gearbeitet während die tote Verlobte, angeblich durch einen Medikamenten Unfall gestorben, neben ihm lag?
- Warum wurden die Computeraktivitäten gelöscht?
- Wie erklärt er die google suche "Besamung von Schlafenden" im Zusammenhang mit der vermeintlichen Betäubung von Maria und der nachgewiesenen Betäubung von Valerie S


Habe ich noch irgendwelche konkret belastenden Indizien vergessen?
Was denkt ihr, reicht sowas tatsächlich für eine Verurteilung, oder wird man ihm die Geschichte mir der Verbringung der durch einen Unfall verstorbenen Verlobten glauben müssen, zwecks mangelndem Gegen-Nachweiss?

Danke an die Forums Mitglieder für die vielen Updates, die es einfacher machen die Geschehnisse einzuordnen.


PS: Ich denke immernoch dass es zur Standard Abklärung von Gedächtnisaussetzern gehört einen Tox-Screen zu machen. Bin Arzt, und habe viele meiner Kollegen gefragt - eigentlich sind alle der selben Meinung gewesen. Man hätte bei der neurologischen Abklärung einen Tox Screen machen müssen, das hätte Maria ggf. das Leben gerettet, wenn der Test positiv für Benzodiazepine zurück gekommen wäre...


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Maria Baumer

01.10.2020 um 07:24
Zitat von LaWa157LaWa157 schrieb:Man hätte bei der neurologischen Abklärung einen Tox Screen machen müssen, das hätte Maria ggf. das Leben gerettet, wenn der Test positiv für Benzodiazepine zurück gekommen wäre...
Oder es hätte die Sache beschleunigt, weil Maria ihn damit konfrontiert und damit in die Ecke getrieben hätte. Natürlich alles reine Spekulation und letztendlich egal. Es bringt sie leider nicht mehr zurück.


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Maria Baumer

01.10.2020 um 08:24
Zitat von Volker_MeidVolker_Meid schrieb:Die psychiatrische Kurz- Begutachtung halte ich für fragwürdig: zwei Tage unter der Gefahr einer längeren Strafe in einer JVA oder von Straubing: da wird natürlich so weit wie möglich alles beschönigt, und zum Abschluss kommt die eher rhetorische Entschuldigung vor Gericht: das wird sich sein eigenes Urteil bilden müssen.
Genau das ist doch aber die Aufgabe von Gutachtern: Sie liefern Entscheidungshilfen für die Richter, aber keinesfalls eine Komplettlösung. Ich konnte mit dem Gutachten durchaus etwas anfangen, weil die Gutachterin sich selbst zurückgenommen hat und den Angeklagten sprechen lies. Und der hat sich in seiner Selbstinszenierung einmal mehr selbst entlarvt. Mittlerweile halte ich es sogar für möglich, dass sich der Angeklagte seine eigene Selbstinszenierung abnimmt und sich tatsächlich für einen selbstlosen Wohltäter hält.

Es ist nicht die Aufgabe psychiatrischer Gutachten, alle offenen Fragen zur Motivation des Täters zu klären - das kann sowieso niemand, womöglich noch nicht einmal der Angeklagte selbst. Die Aufgabe der Gutachterin war es festzustellen, ob der Angeklagte voll schuldfähig ist. Und in dieser Hinsicht hat sie sich klar festgelegt.


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Maria Baumer

01.10.2020 um 10:04
Zitat von LaWa157LaWa157 schrieb:Was denkt ihr, reicht sowas tatsächlich für eine Verurteilung, oder wird man ihm die Geschichte mir der Verbringung der durch einen Unfall verstorbenen Verlobten glauben müssen, zwecks mangelndem Gegen-Nachweiss?
Gegen Ende des Podcasts spricht es Stöcker-Gietl an. Beim Urteil geht es um die Gesamtschau. Da wird also nicht mehr Indiz für Indiz nochmal von allen Seiten beleuchtet, denn häufig lässt so manches Indiz verschiedene Interpretationen zu. Sondern passt das, was man hat zusammen, oder gibt's da was, was dagegen spricht. Natürlich darf es da kleinere Lücken geben in der Indizienkette, aber eben nichts, was dagegen spricht.


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Maria Baumer

01.10.2020 um 10:21
Zitat von LaWa157LaWa157 schrieb:Was denkt ihr, reicht sowas tatsächlich für eine Verurteilung, oder wird man ihm die Geschichte mir der Verbringung der durch einen Unfall verstorbenen Verlobten glauben müssen, zwecks mangelndem Gegen-Nachweiss?
Auch ich hatte während des Plädoyers der Verteidigung das ein oder andere mal das Gefühl, dass das vielleicht ausreichen könnte um berechtigte Zweifel an der Version der Staatsanwaltschaft zu wecken. Die Verteidigung hat es ja in der Hinsicht deutlich leichter: Ihre Version muss nicht belegt werden, sie muss nur ausreichend plausibel sein, um berechtigte Zweifel an der Version der Staatsanwaltschaft zu wecken.

Mit einigem Abstand fällt allerdings auf, dass die Version der Staatsanwaltschaft nur mit Weglassungen bzw. mit einem willkürlichen Verbiegen von Fakten auch nur halbwegs plausibel wird.

Alleine schon das in der Version der Verteidigung behauptete Motiv macht so gar keinen Sinn: Da findet CF seine Verlobte, die er über alles liebt und unbedingt heiraten will, morgens tot im Bett und hat keine größere Sorge, als die Vertuschung eines Medikamentendiebstals. Und wenn man das glauben möchte, ist das nächste Problem dass er den Medikamentendiebstal ganz einfach durch die Entsorgung der Medikamentenpackungen vertuschen hätte können. Und all das hat er getan, obwohl es ohnehin schwierig gewesen wäre einen Medikamentendiebstal überhaupt nachzuweisen. Ausgehend von dieser Motivation betreibt er dann den enormen körperlichen und psychischen Aufwand die Leiche verschwinden zu lassen, über mehr als ein Jahr hinweg das komplette Umfeld zu belügen und zu betrügen - geht zweimal in Untersuchungshaft, lässt sich in der Öffentlichkeit lieber als Mordverdächtiger präsentieren als ein wesentlich weniger gravierendes Vergehen zuzugeben, um dann erst kurz vor einer drohenden Verurteilung mit der Wahrheit herauszurücken?

Alleine dieses Konstrukt ist so unglaubwürdig, dass es keinen Bestand gegenüber all den anderen Indizien haben wird. Ich bin daher zuversichtlich, dass er wegen Mordes verurteilt wird.


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Maria Baumer

01.10.2020 um 10:22
Zitat von emzemz schrieb:Schön fand ich zu hören, dass Valerie, die offensichtlich an dem Prozesstag anwesend war, auf einem guten Weg ist, wie Isolde Stöcker-Gietl erwähnt. Sie meint, dass ihr die Prozesstage gut tun, die Geschichte weiter zu verarbeiten.
Oh ja, das hat mich auch gefreut. Ich wünsche auch Maria Baumers Familie, dass sie zur Ruhe kommt und sich erholt.
Zitat von LaWa157LaWa157 schrieb:Denn was ihm z.B. unterstellt wird, das Studium abbrechen und fuer eine neue Frau frei sein zu wollen, das kann man tatsächlich auch einfacher erreichen als mit einem Mord, der einem dann die Zukunft zerstört, einen zum Alkoholiker macht und ins Gefängnis bringt, wie es bei CF der Fall war.
Dagegen spricht meiner Meinung nach das Gutachten mit der Aussage, dass er jedem Konflikt aus dem Wege geht. Für ihn war offensichtlich die Tat leichter. Er hat sich ja auch wenige Tage nach Marias Verschwinden an der Universität Berlin beworben, wie Digital Regensburg berichtet. Erst da war offensichtlich der Weg für einen Wechsel des Studiums für ihn frei.
Zitat von LaWa157LaWa157 schrieb:Wenn Maria tatsächlich durch einen Unfall als Folge der Ihr unterstellten Medikamentenabhängigkeit nach Tavor/Tramadol umkam, wie kann es dann sein dass CF ein Jahr später einem Mädchen Tavor einflösst, ein Medikament mit dem seine Verlobte sich angeblich aus versehen umgebracht hat?
- Ausserdem, warum hatte er immer noch einen Rucksack voller Medikamente zuhause. Man würde meinen wenn Maria tatsächlich aus Versehen gestorben wäre weil sie die von Ihm geklauten Medikamente einnahm, dass er die Medikamente dann evtl los wird.
Die Frage ist meiner Meinung nach auch wichtig. Wenn dieser "Unfall" mit den Medikamenten tatsächlich passiert wäre, hätte er bei VS auch den Tod riskiert. Er wusste ja nicht, was VS an diesem Tag schon von sich aus an Medikamenten genommen hatte.
Zitat von BruckmandlBruckmandl schrieb:Oder es hätte die Sache beschleunigt, weil Maria ihn damit konfrontiert und damit in die Ecke getrieben hätte. Natürlich alles reine Spekulation und letztendlich egal. Es bringt sie leider nicht mehr zurück.
Das denke ich auch. Ich weiß nicht, wie lange es gedauert hätte, bis Maria ihm das zugetraut hätte, aber er hätte die Zeit genutzt und hätte Gas gegeben. Für ihn gab es da kein zurück mehr. Vielleicht hat auch die bevorstehende intensivere medizinische Suche nach der Ursache ohnehin Marias Tod beschleunigt.


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Maria Baumer

01.10.2020 um 10:26
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Alleine dieses Konstrukt ist so unglaubwürdig, dass es keinen Bestand gegenüber all den anderen Indizien haben wird. Ich bin daher zuversichtlich, dass er wegen Mordes verurteilt wird.
Ein Freispruch wäre ein Schock.


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Maria Baumer

01.10.2020 um 10:27
Wäre C wirklich so in Panik um seinen Job gewesen, dass er deshalb nicht gemeldet hat, dass Maria durch einen „Unfall“ gestorben ist, dann hätte er danach garantiert keine Medikamente mehr mitgenommen und zuhause gebunkert und mit dem „System“ des Betäubens zu seinen Gunsten weitergemacht.
Dann wäre das so erschreckend gewesen, außerdem musste er ja ständig damit rechnen, dass Maria gefunden wird.
Es ist einfach so, dass er nur zugibt, was sich nicht mehr leugnen lässt. Und das hat er nur durch Druck durch Euler gemacht und nicht aus Einsicht.


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Maria Baumer

01.10.2020 um 10:34
Zitat von SteppelSteppel schrieb:Wäre C wirklich so in Panik um seinen Job gewesen, dass er deshalb nicht gemeldet hat, dass Maria durch einen „Unfall“ gestorben ist
Für mich wäre das ein Reflex, die Rettung zu rufen. Ich würde da überhaupt nicht nachdenken, weil ich so geschockt wäre.
Aber auf die Idee zu kommen, die Leiche liegen zu lassen, zu verschnüren und im Wald zu verscharren, ist schon "speziell".


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Maria Baumer

01.10.2020 um 10:34
Zitat von SteppelSteppel schrieb:Dann wäre das so erschreckend gewesen, außerdem musste er ja ständig damit rechnen, dass Maria gefunden wird.
Es ist einfach so, dass er nur zugibt, was sich nicht mehr leugnen lässt. Und das hat er nur durch Druck durch Euler gemacht und nicht aus Einsicht.
Es ist einfach völlig unglaubwürdig dass ein Mensch eine Leiche begräbt und einen fast sicheren Mordverdacht riskiert, nur um nicht ein Vergehen zugeben zu müssen das sowohl moralisch, als auch strafrechtlich um Dimensionen weniger schwerwiegend ist, als ein Mord.

Das Nutzen/Risiko - Verhältnis stimmt da einfach nicht. Vergraben einer Leiche mit all den Folgen die einem halbwegs intelligenten Menschen von vorneherein klar sein müssen (aufwändige und riskante Vertuschungsaktionen gegenüber Angehörigen und Ermittlern, drohender Mordverdacht, etc.) zieht man überhaupt nur dann in Erwägung, wenn es um die Vertuschung eines schwerwiegenden Verbrechens geht. Genau deshalb ist die aufwändige Leichenbeseitigung eben ein weiteres Indiz für einen heimtückischen Mord.

Ich könnte mir vorstellen, dass alleine diese dreiste Lüge für die besondere Schwere der Schuld ausreichen könnte, weil sie eine Schmähung des Opfers impliziert. Mit der Erfindung eines Todschlagszenarios hätte er wesentlich bessere Chancen gehabt, einer Verurteilung wegen Mordes zu umgehen. Stattdessen hat er lieber alles auf einen ohnehin unwahrscheinlichen Freispruch gesetzt.

Ich denke er hat sich schwer verzockt - aber warten wir mal ab...


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Maria Baumer

01.10.2020 um 10:41
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Mit der Erfindung eines Todschlagszenarios hätte er wesentlich bessere Chancen gehabt, einer Verurteilung wegen Mordes zu umgehen. Stattdessen hat er lieber alles auf einen ohnehin unwahrscheinlichen Freispruch gesetzt.
Das habe ich mich auch schon gefragt. Haben hier auch die Verteidiger die Fülle und Klarheit der Indizien unterschätzt oder ließ er sich nicht dazu bewegen?
Interessieren würde mich auch, ob die Verteidiger je an seine Geschichte geglaubt haben.


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Maria Baumer

01.10.2020 um 12:20
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Es gibt zudem Wiederholungstäter:
Ja, aber selten.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Dazu die ganzen Serinkiller.
Für fleißige Seher von "True-Crime"-Serien mag die Welt voller Serienkiller sein. In der Realität sind sie noch viel seltener. Vermutlich unter 1% der Mordfälle.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2229/umfrage/mordopfer-in-deutschland-entwicklung-seit-1987/
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Weil ein Mörder auch eine Art von "Hangtäter" sein kann.
Das ist schon möglich. Aber sehr selten. Ich verweise auf die Rückfallstatistik des BMJV.

Im Falle C.F., um den es hier ja geht, gibt es dafür keine Anhaltspunkte. Es ist einfach eine irrige Vorstellung, Mörder seien per se krank, gefährlich und potentielle Wiederholungstäter. Bei den meisten ist es eine spezifische Konstellation von Faktoren, die in ihrer Gesamtheit dazu führt, dass das Töten als einziger Ausweg aus einer ausweglosen Lage gesehen wird. Gäbe es im Laufe der Haft Anzeichen für eine Gefährlichkeit, könnte C.F. nicht entlassen werden. Die Strafaussetzung ist immer nur möglich, wenn
dies unter Berücksichtigung des Sicherheitsinteresses der Allgemeinheit verantwortet werden kann
(§§ 57a, 57 StGB).
Zitat von menarimenari schrieb:Dagegen verwehre ich mich entschieden. Oder anders: das ist Quatsch.
Darfst Du für Quatsch halten, weil Du vielleicht subjektiv eine Selbstgewissheit in Anspruch zu nehmen glaubst. Der Fachmann für Intimizide in Deutschland, der Psychiater Andreas Marneros, ist jedenfalls anderer Auffassung:
"Jeder kann zum Mörder werden"
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-87997167.html


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Maria Baumer

01.10.2020 um 12:24
Ich habe das Gefühl, dass Christian F. seine Geschichte immer am aktuellen Geschehen orientiert und passend zu neuen Erkenntnissen angepasst hat. Ich bin mir sicher, dass man da einen roten Faden erkennt, wenn man seine Aussagen bei der Polizei und gegenüber Freunden und Verwandten nimmt und zu der Zeit aktuelle Presseberichte daneben legt.
Und dann wird man feststellen, dass seine Einlassung vor Gericht genau diesem Muster folgt: er baut die unleugbaren Indizien bzw. Fakten in eine Story ein. Das meinte ich mit "Wahrlügen". Deshalb kann man sein "Geständnis" meiner Meinung nach getrost auf den Müll werfen.


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Maria Baumer

01.10.2020 um 14:09
Zitat von monstramonstra schrieb:Im Falle C.F., um den es hier ja geht, gibt es dafür keine Anhaltspunkte. Es ist einfach eine irrige Vorstellung, Mörder seien per se krank, gefährlich und potentielle Wiederholungstäter. Bei den meisten ist es eine spezifische Konstellation von Faktoren, die in ihrer Gesamtheit dazu führt, dass das Töten als einziger Ausweg aus einer ausweglosen Lage gesehen wird.
Nun ja, CF hat ja im Bereich "unterhalb" seines - mutmaßlichen! - Mordes sehr wohl illegale Dinge wiederholt und geplant getan, Stichwort missbräuchliche Verabreichung von Medikamenten (zum Zwecke der Ausübung von Handlungen ohne Wissen und Einverständnis der betäubten Person), und nicht nur aus "einmaliger Not" spotan gehandelt. Gut, da reden wir noch nicht von Mord.

Der Mord an MB war aber auch keine Affekttat, dass war - so wie's ausschaut - planvoll und durchdacht (na ja, vielleicht nicht genug gedacht, aber eben doch). Also würde ich da meine Hand nicht ins Feuer dafür legen, dass da eines Tages aus "Betäubungsspielchen" nicht wieder eine Situation entsteht, wo jemand volständig und dauerhaft "weg muss" (mit Hilfe von Medikamenten, oder wie dann auch immer).
Zitat von monstramonstra schrieb:Der Fachmann für Intimizide in Deutschland, der Psychiater Andreas Marneros, ist jedenfalls anderer Auffassung:
Die von ihm geschilderten Beispiele gehen alle in Richtung Affekt, und nicht in perfide geplanten Mord. Zu letzterem halte ich nicht jeden für fähig.

Aber ich will nicht unterschlagen, dass Herr Marneros mit seiner Auffassung erst mal nicht alleine ist:
Ex-Chef der Mordkommission: „Jeder hat das Mörder-Gen in sich“

München - Jeder kann zum Mörder werden, da ist sich Josef Wilfling sicher. Totsicher. 22 Jahre hat der die Münchner Mordkommission geleitet. Hier spricht er über zerstückelte Leichen, Triebtäter und das Mörder-Gen.

[...]

"Dass jeder zum Mörder werden kann, davon bin ich überzeugt. Jeder hat das Mörder-Gen in sich. Das ist nur eine Frage der Lebenssituation. Ich würde für mich ausschließen, dass ich zum Sexual- oder Raubmörder werde. Aber nicht, dass ich in eine emotionale Situation gerate, in der ich die Kontrolle über mich verliere."
Quelle: https://www.merkur.de/lokales/muenchen/stadt-muenchen/abgruende-wilfling-interview-moerder-gen-672051.html

Allerdings sehe ich auch hier den Unterschied zwischen Affektmorden und geplanten Taten.

Mag sein, dass jeder spontan zum Mörder werden kann, situationsbedingt. Aber nicht jeder ist von der Sorte einen Mord bereits im Vorfeld zu planen. Wobei die Abgrenzung Affekt und Planung möglicherweise schwierig ist .... Vielleicht ist das der Knackpunkt, ein "stiller Affekt", eine unerträgliche,einmalige Lebenssituation, die in Planungen mündet? Trotzdemwürde ich sagen, wer sowas ein mal plant, der tut es ggf. wieder. Und wer ein mal im Affekt seine Beherrschung verliert womöglich auch.


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