Maria Baumer

bobotiger schrieb:Was, wenn es Deine Schwester oder Tochter wäre?!

Was wäre, Opfer oder Täter? Bringst du da grad was durcheinander?

Kriegerin111 schrieb:Aber zeigt leider auch wie solche Verbrechen zu stande kommen können.

Dieses Verbrechen aber nicht. Gibt keinen Hinweis auf einen Helfer.

falstaff schrieb:Diese Vorstellung von Familienehre wirkt heute leicht antiquiert. Aber es scheint dennoch einige zu geben, die daran festhalten...

Auf eine Seite muss man sich schließlich stellen.

emz schrieb:Auf eine Seite muss man sich schließlich stellen.

Nicht unbedingt - man kann auch neutral bleiben. Das fällt in einem engen Familienband zugegeben schwerer, als für einen Außenstehenden. Sich auf die Seite eines Mörders zu stellen ist aber bei weitem nicht die einzige Möglichkeit, die man in einem solchen Fall als Familienmitglied hat.

Im Prozess wurde in der Erklärung angesprochen, dass der TV eventuell Hilfe hatte.

Ausdrücklich betonte der Anwalt, dass sein Mandant nichts dazu sagen werde, "wer ihm möglicherweise geholfen hat, da eine Beschädigung des öffentlichen Ansehens der Personen zu befürchten ist".

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/panorama/prozesse-regensburg-angeklagter-im-fall-maria-baumer-bricht-sein-schweigen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200818-99-210136

emz schrieb:Was wäre, Opfer oder Täter? Bringst du da grad was durcheinander?

Was soll ich da durcheinander bringen?! Ich glaube, das ist gut zu verstehen.
Wenn Deine Tochter oder Schwester verschwunden wäre, würdest Du dann auch so denken?!
Diese Ungewissheit muss etwas absolut Quälendes sein und für die meisten Menschen übrigens auch, wenn sie einen Mord verdecken...

Und Dir wäre das Ansehen Deiner Familie wichtiger als Andere von so etwas zu erlösen.....

@Kreuzbergerin

Kreuzbergerin schrieb:Im Prozess wurde in der Erklärung angesprochen, dass der TV eventuell Hilfe hatte.

Ich sehe in dieser Erklärung zu viele Nebelkerzen, die auf eine andere Verurteilung als Mord aus Heimtücke hinauslaufen sollen.
Bei so vielen phantasievollen und konsequenten Lügen des TV über Jahrzehnte hinweg würde ich einer Erklärung des TV in keiner Weise Glauben schenken, sondern sie nur unter dem Aspekt sehen, die Richtung der Gerichtsverhandlung zu beeinflussen.

Immerhin hat der Anwalt mit der Aussage indirekt bestätigt, dass der Angeklagte Hilfe hatte ...

@JosephConrad

JosephConrad schrieb:Immerhin hat de Anwalt mit der Aussage indirekt bestätigt, dass der Angeklakte Hilfe hatte ...

Selbst das könnte eine Nebelkerze sein.

Memory7 schrieb:Selbst das könnte eine Nebelkerze sein.

Eine Nebelkerze soll ja gemeinhin von etwas ablenken. Was wäre das aber hier? Von der Version des Angeklagten muss man ja nicht ablenken, man hat sie ja sogar selbst vorgetragen.

Ich kann diese Formulierung nach wie vor nicht verstehen. Es ist völlig unnötig Helfer zu implizieren, in einer Version die noch nicht einmal auf eine Straftat hinauslauft. Diese Aussage trägt in keinster Weise zur weiteren Entlastung des Angeklagten bei und erreicht fast genau das Gegenteil von dem, was mit ihr angeblich beabsichtigt wurde: Sie lässt Raum zu Spekulationen über einen Helfer, der sich moralisch angreifbar gemacht hat.

Bundesferkel schrieb:Aber mit solcherart Familiengeheimnis wird keiner
mehr glücklich, und das möglicherweise über Generationen.

Ich könnte damit absolut nicht leben. Ich fände da keine ruhige Minute mehr. Ich würde mich da der Familie des Opfers gegenüber schuldig fühlen.

Eigentlich müssen wir das wirklich nicht weiter vertiefen. Worum es mir geht, sind diese dauernden Spitzen gegen die Familie F, die ich langsam nicht mehr hören kann.

Ausgenommen seien Fragen dazu, wer Christian F. bei seinen Verschleierungstaten geholfen habe. Diese würden von der Öffentlichkeit als moralisch so verwerflich angesehen, dass dies mit einem erheblichen Ansehensverlust der betroffenen Person einhergehen würde, so Euler.

Quelle: regensburg-digital

Die Rede ist von Verschleierungstaten. Wenn man daraus meint ablesen zu können, dass es sich um das Begraben im Wald gehandelt haben könnte, wozu er keiner Hilfe bedurfte, dann ist mir das einfach zu hoch gegriffen und ich sehe darin eine gewisse Hetze.

Und selbst wenn, hierbei hätte sich niemand einer Straftat schuldig gemacht.

Ja, das mit dem möglichen Helfer halte ich auch für total überflüssig. Er reitet da nur jemanden rein.

Stelle mir vor, dass der Helfer (wer auch immer) Kinder hat und die ihn irgendwann mal fragen, ob er damals etwas damit zu tun hatte. Ganz gruselige Vorstellung!
Zumindest jetzt schon werden sehr viele Leute, die die Brüder kennen (Nachname ist ja bekannt), wild spekulieren. Der Ruf ist davon schon ruiniert. Aber super, wenn Brüderchen dadurch nicht verurteilt wird .....
Und spekulieren wird man auch, wenn die Brüder gar nicht die Helfer waren!

Elli24 schrieb:Ich könnte damit absolut nicht leben. Ich fände da keine ruhige Minute mehr. Ich würde mich da der Familie des Opfers gegenüber schuldig fühlen.

Danke, beruhigend zu hören! Sehe das ganz genauso.

bobotiger schrieb:Zumindest jetzt schon werden sehr viele Leute, die die Brüder kennen (Nachname ist ja bekannt), wild spekulieren. Der Ruf ist davon schon ruiniert. Aber super, wenn Brüderchen dadurch nicht verurteilt wird .....
Und spekulieren wird man auch, wenn die Brüder gar nicht die Helfer waren!

wenn er einen Helfer hatte, dann sollte er ihm eigentlich so dankbar sein, dass er ihn vollständig verschweigt. Die Andeutung eines Helfers bringt ihm persönlich nicht den geringsten juristischen Vorteil, möglichen Helfern hingegen bringt sie einen Nachteil, zumal der Kreis der infrage kommenden Personen ohnehin beschränkt ist.

Es wirkt daher fast, wie ein billiges Nachtreten. Das hätte aber eigentlich vom Rechtsanwalt herausgefiltert werden müssen, dem mit Sicherheit zumindest die Schlussredaktion der Erklärung oblag.

Mir bleibt diese Formulierung daher ein Rätsel...

falstaff schrieb:Für mich ist und bleibt diese Formulierung daher ein Rätsel...

Genau: Fair wäre gewesen, er hätte gesagt, dass er keine Helfer hatte und es ganz alleine getan hat.

Dass es allein möglich war, haben ihm doch schon die Ermittler bewiesen. Also warum dann?!

Naja, wenn jemand einem Mörder hilft, die Leiche zu vergraben, so weiß ich nicht ob das keine Straftat ist. Und selbst wenn nicht: ich persönlich empfände gerade dann eine Tiefe Befriedigung, wenn die Öffentlichkeit diese Mithilfe entsprechend würdigen würde.

JosephConrad schrieb:Naja, wenn jemand einem Mörder hilft, die Leiche zu vergraben, so weiß ich nicht ob das keine Straftat ist. Und selbst wenn nicht: ich persönlich empfände gerade dann eine Tiefe Befriedigung, wenn die Öffentlichkeit diese Mithilfe entsprechend

Den zweiten Satz verstehe ich nicht. Der erste Satz: Es ist keine Straftat, wenn es für einen Angehörigen ist.

@falstaff

falstaff schrieb:Eine Nebelkerze soll ja gemeinhin von etwas ablenken. Was wäre das aber hier? Von der Version des Angeklagten muss man ja nicht ablenken, man hat sie ja sogar selbst vorgetragen.

Neu war, dass er die Leiche vergraben hat, und zwar schon vor der Zeit, als er in der Öffentlichkeit noch den mit Maria Kommunizierenden, dann den Suchenden und dann den Trauernden spielte.

Dass die Leiche im gefundenen Grab MB war, steht fest. Die Schlinge, dass der TV einen heimtückischen Mord beging, ist eng, zumal mit den von ihm getätigten Vorbereitungen.

Also ist so ein Vortrag mit Ausschmückung von Zeitpunkt, Gründen die im Mordopfer liegen, Details wie Kaba und Nachthemd sowie evtl. Helfer bei der Beseitigung der Leiche, ganz nützlich, damit sich das Gericht mit den damit aufgeworfenen Fragen beschäftigt, in die evtl. auch ein Unglücksfall, eine Mitschuld von MB und eine evtl. Hilfe von jemanden, den man aber nicht nennt, eingearbeitet werden kann.

Ich bin der der Meinung, dass die Familienangehörigen vom TV zwar geholfen haben mögen bei Spuren wie Spaten und PC, dass evtl. auch über einen Suizid gesprochen worden ist. Aber alles weitere traue ich den Familienangehörigen nicht zu.

Der zweite Satz soll heißen, dass es mich befriedigen würde, wenn in so einem Fall die Öffentlichkeit darüber Bescheid wüsste, und derjenige deshalb im öffentlichen Leben Nachteile hätte.

Memory7 schrieb:Ich sehe in dieser Erklärung zu viele Nebelkerzen, die auf eine andere Verurteilung als Mord aus Heimtücke hinauslaufen sollen. <...>

@Memory7

Daher könnte der Wind schon wehen ...
So nach dem Motto: 'Bloß weg von der drohend im Raum stehenden Verturteilung wegen Mordes aus Heimtücke und niedrigen Beweggründen ...!'

Da soll wohl jetzt das Bild eines 'tief erschütterten Verlobten' gezeichnet werden, der dann in 'äußerster Verzweiflung' Personen seines Vertrauens angefleht hatte, ihm zu helfen ...

Nach RA Eulers Andeutungen dürfte es dem Verteidigerteam einige Mühe gekostet haben, den bisher hartnäckig schweigenden Angeklagten überhaupt zu einer Stellungnahme zu bewegen. Da hat sicher die drohende 'Aussicht', wegen Mordes lebenslang zu bekommen, den Ausschlag gegeben, dass sich CF Angeklagte doch noch zu einer 'Stellungnahme' entschloss.

Raus kam das zusammengebastelte Etwas, das als 'Unfallszenario' herhalten soll.

Stell mir vor, mich würde jemand so etwas fragen:
"Hey, die XY hat ne Überdosis genommen und ich hab Angst, dass sie es mir anhängen. Könntest Du mir helfen, die Leiche im Wald zu vergraben?"

Ich würde sicher sagen: "Bist Du total irre?!"

Und aufzeigen wie viel weniger schlimm ein Problem wegen Medikamentendiebstahl ist, als ein Leben lang die Angehörigen anzulügen und im Ungewissen zu lassen.