Maria Baumer

Tja nun droht ihm lebenslange Sexlosigkeit im Knast. Zumindest mit Frauen. Das dürfte die eigentliche Höchststrafe sein für ihn.

emz schrieb:Der Typ hat seine Verlobte ermordet und du philosophierst über seinen sexuellen Hang, der noch nicht mal Gegenstand im Prozess war. Das ist einfach nur ekelhaft und geschmacklos.

Es ist in der Tat recht schwer erträglich, wie hier kenntnislos herumschwadroniert wird, welcher Natur bösen und triebhaften Natur der Verurteilte wohl sei. Er wird hier als Monster gesehen, das wohl am besten nie wieder auf die Menschheit losgelassen werden sollte. Aber das ist in der Tat Quatsch.

Man sollte wenigstens mal die Berichterstattung über die psychologische und psychiatrische Begutachtung lesen. Zum Beispiel:

https://www.br.de/nachrichten/bayern/baumer-prozess-gutachter-stufen-angeklagten-als-schuldfaehig-ein,SBy32Gu (Archiv-Version vom 12.10.2020)

Dann könnte man sich kundig machen, über den Intimizid, um den es sich hier handelt:

https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Wenn-die-Liebe-toedlich-endet-283423.html (Archiv-Version vom 27.09.2020)

Andreas Maneros, der den Blick auf diese Form von Tötungsdelikt geschärft hat, ist auch der, der behauptet, jeder könne zum Mörder werden:

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-87997167.html

Wer sich nicht aufklären lassen will, der bleibt halt in seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit gefangen.

@Volker_Meid

Es mutet etwas seltsam an, wenn der Hauptschwerpunkt
Deiner letzten Beiträge auf dem möglichen Sexleben des
CF nach seiner Entlassung liegt.

Dieser Mann hat seine Verlobte ermordet - ist gerade
erst zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit besonderer
Schwere der Schuld verurteilt worden.

Es ist etwas zu früh, um das höflich auszudrücken, sich
so ausführlich mit der Handhabung seiner Bedürfnisse
nach seiner Entlassung zu beschäftigen und zu sorgen.

Siehe oben: Er hat einen Menschen ermordet, zu Tode
gebracht, getötet - mag es ein Intimizid gewesen sein...

Entschuldigt das etwas, weil das angeblich "in den Genen
der Menschen liegt"?

RedRobin schrieb:Entschuldigt das etwas, weil das angeblich "in den Genen der Menschen liegt"?

Zum "angeblich":

https://www.zeit.de/wissen/2016-09/gewalt-menschen-stammbaum-nature-studie

Zur "Entschuldigung":

Nein. Denn der Mensch hat auch ein Bewusstsein und die Einsicht, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden. Der Mensch ist nicht der Gefangene seiner Gene, Gefühle oder Triebe. Sondern er hat Erkenntnis. Ohne diese Einsicht könnten wir nicht bestrafen.

Der Mensch weiß, dass das Töten eines anderen Menschen (zumeist) Unrecht ist. Und er könnte sich anders entscheiden und anders handeln. Das ist die Schuld.

@RedRobin
Ich habe den Hauptschwerpunkt gar nicht auf das Sexleben nach der Entlassung gelegt, sondern im Gegenteil: Nach Therapie und Einsicht ein annähernd normales Leben, das meine ich auch im Sinne einer christlichen Nächstenliebe. Wegsperren allein bringt nach aller Erfahrung da wenig.

Ich schaue gerade Aktenzeichen XY wo es ja heute nochmal um den Fall gehen soll. Der Moderator hat den Fall am Anfang kurz angesprochen, aber mehr auch nicht, und das ganze geht ja nur noch 25 Minuten. Wars das also zu dem Thema? Nur so kurz?

krimilover schrieb:Ich schaue gerade Aktenzeichen XY wo es ja heute nochmal um den Fall gehen soll. Der Moderator hat den Fall am Anfang kurz angesprochen, aber mehr auch nicht, und das ganze geht ja nur noch 25 Minuten. Wars das also zu dem Thema? Nur so kurz?

Ich warte auch darauf, hätte schon gedacht, dass sie dem Fall nochmal mehr Aufmerksamkeit widmen.
Aber ist ja abgeschlossen,wird somit wohl nicht mehr relevant gesehen.

Memory7 schrieb (Beitrag gelöscht):Hier geht es doch um das Strafrecht, und nur um dieses.
Meiner Meinung nach ist es schon schlimm genug, dass die sogenannte Seelsorge durch Geistliche geleistet wird. Hier wäre nach meiner Auffassung weltlich orientiertes geschultes Personal besser angebracht.

Danke für die klaren Worte.

Es ist mAn unzulässig, von Usern eines Forums mit
Bibelzitaten zu fordern, dass man "mitzuleiden" hat...,
wie vor einigen Stunden angeführt und gepostet.

Hier geht es um Strafrecht und Fälle von (mögl.) Verbrechen.

Die Allgemeinheit, worunter sich evtl. Christen, Evangelische, Moslems, Atheisten und
weiss der Geier was für Religionen noch, sich befinden, aufzufordern im Namen einer
dieser Glaubensgemeinschaften sich etwas abzuringen, ist mAn übergriffig.

@krimilover
@Steppel

Was habt ihr denn in der Sendung mehr erwartet?

Ich fand das völlig ausreichend.

Memory7 schrieb (Beitrag gelöscht):Man sollte die Religion und Bibelsprüche nicht in diesem Forum verwenden, dazu gibt es andere Foren.

In der Präambel des Grundgesetzes heißt es "Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen...". Bekanntermaßen sind Religion und Moral recht eng verknüpft und nirgendwo ist diese Verbindung intensiver als im Strafrecht. Jahrhundertelang war die Grundlage der Strafe die Religion. Das wirkt bis heute. Man muss nicht an das glauben, was die Pfaffen sagen, um die Erkenntnis kommt man aber nicht herum. Sei es "Auge um Auge", sei es die Ehebrecherin, sei es der Scheiterhaufen mit dem Ketzer.

Die Seelsorge in den Gefängnissen ist ein freiwilliges Angebot und weder missionarisch noch auf Gläubige gemünzt. Der Staat ist weltanschaulich neutral. Wer will, kann auch einen Psychologen statt eines Seelsorgers in Anspruch nehmen. Oder einen Imam. Oder TV kucken. Heute hängt es auch nicht mehr davon ab, ob man brav in den Gottesdienst ist, um früher entlassen zu werden. Trotzdem werden die Angebote der Seelsorge intensiv genutzt. In Verzweiflung und Einsamkeit sind scheinbar viele froh, Wege zur Hoffnung aufgezeigt zu bekommen. Die Seelsorge verhindert viel Suizide und macht vielen Gefangenen Mut, in der Freiheit neu anzufangen.

RedRobin schrieb:Es ist mAn unzulässig, von Usern eines Forums mit
Bibelzitaten zu fordern, dass man "mitzuleiden" hat...,
wie vor einigen Stunden angeführt und gepostet.

??? Ende der Debatte.

monstra schrieb:Bekanntermaßen sind Religion und Moral recht eng verknüpft und nirgendwo ist diese Verbindung intensiver als im Strafrecht. Jahrhundertelang war die Grundlage der Strafe die Religion. Das wirkt bis heute. Man muss nicht an das glauben, was die Pfaffen sagen, um die Erkenntnis kommt man aber nicht herum. Sei es "Auge um Auge", sei es die Ehebrecherin, sei es der Scheiterhaufen mit dem Ketzer.

Ich will nicht mehr ins Detail gehen, nur so viel:
Deine Beiträge verstellen den Blick aufs Wesentliche des Falles Maria Baumer und den Täter sowie das Urteil.

Memory7 schrieb:Deine Beiträge verstellen den Blick aufs Wesentliche des Falles Maria Baumer und den Täter sowie das Urteil.

Meine Beiträge? Die waren eine Reaktion auf die Stimmen, die dem Verurteilten alles Mögliche unterstellt und ihm einen möglichst harten Strafvollzug gewünscht haben. Das ist natürlich nicht wesentlich, sondern abwegig. Zu widersprechen muss aber erlaubt sein.

Was ist das Wesentliche Deiner Auffassung nach?

monstra schrieb:Und für Christen gilt zudem: "Denkt an die Gefangenen, als wäret ihr
mitgefangen" (Heb 13,3).

Ich weigere mich, an die Gefangenen zu denken, als
wäre ich mitgefangen..., sorry.

Genau das ist übergriffig, mAn, und stösst einem

absolut zurecht sauer auf...

Mit Bibelzitaten zu Nächstenliebe aufzufordern, ist
eine missionarische Tätigkeit und hat hier NICHTS
verloren. Punkt.

monstra schrieb:Was ist das Wesentliche Deiner Auffassung nach?

Meine Ansicht:
Das gültige Strafrecht, angewendet mit der richtigen Portion weltlichen Humanismus.

gräfinzahl schrieb:Was habt ihr denn in der Sendung mehr erwartet?

Naja es hieß ja zuvor, dass heute nochmal drüber gesprochen, diskutiert wird, dass eben ein Mörder in der Sendung saß. Diskutieren ist für mich was anderes als eine kurze 2 minütige Ansprache vom Moderator

Memory7 schrieb:Das gültige Strafrecht, angewendet mit der richtigen Portion weltlichen Humanismus.

Ok. §§ 211, 15 sowie 57a StGB. Und das StVollzG. Da ist alles geregelt.

Humanismus und ähnliches Gedöns brauchen wir dann eigentlich nicht mehr.

Mir wird hier persönlich langsam die Aufmerksamkeit für den, "einem Imtimzid zum Opfer gefallenen Täter (!!!)" und der Diskussion wie man ihn in der Zukunft auf eine Rückkehr ins reale Leben vorbereiten kann - z.B. durch die Arbeit auf der Krankenstation des Gefängnisses - etwas zu viel des Guten.

Ich kann hier nur die Plattitüde anbringen: Nur Menschen, die persönlich nicht von der Tat betroffen sind, können sich in solchen hochtrabenden Überlegungen ergehen - und mit "christlich" hat das rein gar nichts zu tun. Solche Überlegungen kann man sich momentan sparen - insbesondere unter der Annahme, daß vielleicht auch Angehörige der Toten hier mitlesen.

biene99 schrieb:"einem Imtimzid zum Opfer gefallenen Täter (!!!)"

Sorry, Opfer des Intimizids ist Maria Baumer.

Und ihren Angehörigen hätte ich von Anfang dringend empfohlen, diese Thread nicht mitzulesen, das wäre in der Tat schwer erträglich.