Der Fall Sonja Engelbrecht

Retsiemfoh schrieb:Es gibt ja nichts was es nicht gibt, aber das eine skelettierte Leiche nochmal umgelagert wird kann ich mir nicht vorstellen. Würde auch keinen Sinn machen nach Jahren warum? Sie wurde doch bis dahin nicht gefunden, also war es doch ein gutes Versteck und der Täter konnte davon ausgehen das es das wahrscheinlich auch bleibt.

Wenn das ursprüngliche Versteck an Sicherheit verliert, vielleicht. Gebäudeabriss, Nutzungsänderung, Um- und Ausbauten oder eine persönliche Veränderung, nach der diese Sicherheit nicht mehr aufrecht gehalten werden könnte.

Interessant das @Leonore schon vor ein paar Tagen der Meinung war, dass die Decke größer sein müsste als von der Polizei angegeben.
Warum die Polizei die Decke mit nur 1,20 angegeben hat bleibt fraglich. Aber jetzt wissen wir es, sie ist 2,0 x 1,40 - Juhu.

Leonore schrieb:Ich hab vielleicht irgendwo einen Denkfehler, aber wie kommt die Polizei denn bitte auf ein Deckenmaß von 200cm×120cm?

Quelle:
https://www.polizei.bayern.de/fahndung/personen/044638/index.html

Die haben unter den Resten doch selber einen Maßstab... Ich hab oben am Bild die (angeblichen) 120cm "angelegt" und das sind doch locker 135-150cm?

Mir ist klar, die Decke ist max. ein Puzzleteil, aber richtige Angaben sollten doch trotzdem drin sein.

Besonders, weil das Maß so gar nicht mehr ungewöhnlich ist.

aliM. schrieb:DAS nenn ich mal einen gelungenen Einstand hier ! Ich kann deinen Überlegungen komplett folgen , hört sich alles sehr schlüssig an!
Aber eine ganz wichtige Frage habe ich: Woher hat der Täter in deinem Szenario die Ortskenntnis?

Vielen Dank! Ich habe lange daran überlegt ;) Ich versuche auch nicht viel zu schreiben (oder reden ;) ) bis ich etwas gut durchdachtes habe.
Aber wir haben so wenig Info, dass es natürlich sehr dünnes Eis ist.
Ich kann mir einiges denken, aber ohne irgendeine konkrete Grundlage. Vielleicht war er von irgendeine (makabre) Idee besessen und suchte nach Ortschaften, als Tarnung kann man MTB-Fahren (ich selbst in Bayern bin ich mit meinem MTB damals ohne große sportlichen Ambitionen in verschiedenen Wälder gewesen wo ich niemanden getroffen habe), Hunde-Spazieren gehen, Pilze-Sammeln, es gibt sicher noch einiges. Oder aus der Kindheit…

xTrina schrieb:Warum die Polizei die Decke mit nur 1,20 angegeben hat bleibt fraglich.

Sie ist ja schon ziemlich gelitten und war zusammengeknüllt, die Gewebestruktur hat vielleicht etwas gelitten, so dass sie nicht mehr auf die originale Breite auszulegen war?

Eifel86 schrieb:Schon ein eigenartiges Gefühl... sollte der Täter nicht schon vorher von Allmy gewusst haben, sind die Chancen recht hoch, dass er nach dem Bild-Artikel hier nun mitliest.

Wenn der die Tat nicht verdrängen möchte liest er sicher mit. Man stößt ja fast bei jeder recherche zu einem mordfall relativ schnell auf dieses forum. Von daher würde es mich überraschen "wenn nicht".

sooma schrieb:Sie ist ja schon ziemlich gelitten und war zusammengeknüllt, die Gewebestruktur hat vielleicht etwas gelitten, so dass sie nicht mehr auf die originale Breite auszulegen war?

Sie haben ja selbst einen Maßstab unter die Decke gelegt, auf dem Bild im vorherigen Beitrag sieht man, dass das nicht stimmen kann. Wahrscheinlich war es einfach ein Schreibfehler. Sollte natürlich nicht passieren.

sooma schrieb:so dass sie nicht mehr auf die originale Breite auszulegen war?

Liebe @sooma der von mir zitierten Beitrag von @Leonore enthält eigentlich ein Foto.
Ich verlinke es hier noch mal damit ihr versteht warum ich es fraglich finde. Siehe Maßstab unterhalb.

Original anzeigen (2,7 MB)

aliM. schrieb:Wenn der die Tat nicht verdrängen möchte liest er sicher mit. Man stößt ja fast bei jeder recherche zu einem mordfall relativ schnell auf dieses forum. Von daher würde es mich überraschen "wenn nicht".

Man weiß es nicht. Er könnte ja auch mittlerweile dem älteren Semester angehören und vielleicht gar nichts mit dem Internet oder irgendwelchen Foren am Hut haben?

Evtl. ein Mann, der im Wald arbeitete, sich dort sehr gut auskannte und aus der Umgebung des Ablageortes stammt bzw. dort wohnt?
In der Tatnacht hatte er einen Termin/Verabredung in München und auf der Heimfahrt ist ihm evtl. das arme Mädel begegnet.

Wobei ich eigentlich eher davon ausgehe, dass Sonja den Mann gekannt hat, falls sie überhaupt jemals an dem Platz gestanden ist und ihr nicht schon vorher was passierte.

sooma schrieb:Sie ist ja schon ziemlich gelitten und war zusammengeknüllt, die Gewebestruktur hat vielleicht etwas gelitten, so dass sie nicht mehr auf die originale Breite auszulegen war?

Wenn man genau hinsieht, kann aber jeder Laie erkennen, dass die Decke größer ist als dieses Maßband unten. Wenn man das Ende des Maßbands mit der Decke rechts oben vergleicht, sieht man schnell, dass das nicht hinkommt und die Decke deutlich breiter ist.

Beitrag von sooma (Seite 993)

Ich habe mich, insbesondere nachdem @Leonore uns darauf hingewiesen hat, auch gewundert, wie die Polizei auf diese Maße kommt.

Edit: meine Vorposter waren schneller.

@xTrina
Ja, ich sehe das, deshalb:

sooma schrieb:die Gewebestruktur hat vielleicht etwas gelitten, so dass sie nicht mehr auf die originale Breite auszulegen war?

Der Zollstock wird schon nicht lügen.

@aliM.
Ja, da hast du sicher recht.
Hoffentlich packt ihn gerade die blanke Panik, bei den Durchbrüchen seit 2021. Ich gönne es ihm von Herzen, plus Fehler die er vielleicht begeht, in Angst getrieben.

sooma schrieb:die Gewebestruktur hat vielleicht etwas gelitten, so dass sie nicht mehr auf die originale Breite auszulegen war?

Ja das kann sein aber dann hätten sie ja nicht das Maß mit 1,20 m angeben müssen.
Sie hätten dann ja auch angeben können 1,20 bis 1,40 m oder so. Ist ja auch egal jetzt.

@hpoirot
Das könnte natürlich auch sein, gerade wenn er eher ein "Naturbursche" ist.
Ich kenne Menschen in den 20ern, die mit dem Internet nicht viel am Hut haben und sich auch nicht sonderlich gut auskennen.
Wenn wir nun hier davon ausgehen müssen, dass der Täter im "jüngsten Fall" Ende 40/Anfang 50 ist, könnte das natürlich noch deutlich eher möglich sein. Es gibt viele Handwerker, die da relativ "oldschool" ticken und mit PCs und allem was dazu gehört, nicht viel zu tun haben.

Pony2.4 schrieb:Wenn man genau hinsieht, kann aber jeder Laie erkennen, dass die Decke größer ist als dieses Maßband unten. Wenn man das Ende des Maßbands mit der Decke rechts oben vergleicht, sieht man schnell, dass das nicht hinkommt und die Decke deutlich breiter ist.

xTrina schrieb:Ja das kann sein aber dann hätten sie ja nicht das Maß mit 1,20 m angeben müssen.
Sie hätten dann ja auch angeben können 1,20 bis 1,40 m oder so. Ist ja auch egal jetzt.

Ich versteh schon, wie es gemeint ist. Viel merkwürdiger finde ich, dass die Ermittler die Decke nicht selbst finden konnten, obwohl es ja einen Kontakt zum Museum gab, wenn ich das richtig verstanden habe.

@sooma

sooma schrieb:Viel merkwürdiger finde ich, dass die Ermittler die Decke nicht selbst finden konnten, obwohl es ja einen Kontakt zum Museum gab, wenn ich das richtig verstanden habe.

Das habe ich vor ein paar Tagen hier auch schon angemerkt. Ganz schön seltsam, nachdem im Dezember 2022 Kontakt zu dem Museum bestanden haben soll.

sooma schrieb:Ich versteh schon, wie es gemeint ist. Viel merkwürdiger finde ich, dass die Ermittler die Decke nicht selbst finden konnten, obwohl es ja einen Kontakt zum Museum gab, wenn ich das richtig verstanden habe.

Ich hab das so verstanden, dass die Ermittler das Deckenmuseum kontaktiert haben, den blauen Fetzen gezeigt und gefragt haben, ob das Museum diese Decke kennt. Im Museum wurde dann wahrscheinlich nach "Palmen, Blumen, Blau und Schwarz" geschaut aber die rote Decke im Museum wurde nicht als Vergleichsstück erkannt.

Trotzdem hätte die Polizei natürlich gründlicher die einzelnen, online gestellten Decken durchsehen können, das sehe ich auch so.

Pony2.4 schrieb:Trotzdem hätte die Polizei natürlich gründlicher die einzelnen, online gestellten Decken durchsehen können, das sehe ich auch so.

Im Nachhinein, sie hätten sich die ganzen Bilddateien schicken lassen und im schnellen Durchgang durch einen Diashow-Software erstmal sortieren, die die dann übrig bleiben genau anschauen. Das geht sehr schnell. Sonst hängt man vom Glück ab, ob man alle angeschaut hat oder nicht.

Thordis schrieb:Hoffentlich kann der Zuschauer zur Aufklärung beitragen, wo er die Decke erworben hat.

Besonders beliebt war sie da offensichtlich auch lang nicht mehr. :-D
Schaut auch eingelagert "für alle Fälle" aus mit den deutlichen Falten.

aliM. schrieb:Wenn der die Tat nicht verdrängen möchte liest er sicher mit

Na, dann lass ihn doch lesen. Wahrscheinlich tun das, schon rein aus Langeweile, sowieso sämtliche Sexualstraftäter Deutschlands hier, wenns wieder irgendwas Neues gibt.
Oder sie machen selber Plattformen auf und moderieren gleich noch dazu.
Dürfen die vielleicht ja sogar aus dem Knast? Das weiß ich gar nicht, ob da Socialmedia überhaupt eingeschränkt wird.

sooma schrieb:Wenn das ursprüngliche Versteck an Sicherheit verliert, vielleicht. Gebäudeabriss, Nutzungsänderung, Um- und Ausbauten oder eine persönliche Veränderung, nach der diese Sicherheit nicht mehr aufrecht gehalten werden könnte

Ganz ausschließen kann man es zwar nicht, aber doch sehr unwahrscheinlich mMn. Ich glaube das er Sonja noch in derselben Nacht oder zumindest sehr zeitnah in dieser Felsspalte ablegte. Und ich denke das er nach dem Fund des Oberschenkelknochens bestimmt nicht mehr am Ablageort war.

Eichstätt hat etwa 14.000 Einwohner.
Kipfenberg hat etwa 6.000 Einwohner.
Ich nehme an, dass viele dort schon seit Äonen in soundsovielter Generation wohnen.
Wenn man den Täter damals auf 18-40 Jahre veranschlagt, wäre er heute 45-67 Jahre.
Wenn man an den Fundstücken eine vollständige DNA findet und alle Männer aus Eichstätt im passenden Alter zum Massentest vorlädt, wieviele sind das? Maximal 2000?
Natürlich muss der Täter dort nicht (mehr) wohnen. Aber ich frage mich: Wenn die Massengetesteten einem Verwandschaftsabgleich zustimmen, dann wäre das doch 1. legal und 2. machbar.
So kann ich mir jedenfalls einen DNA-Treffer vorstellen.