Der Fall Sonja Engelbrecht

@Schnaki
Davon bin ich eigentlich auch überzeugt. Aber wenn ich mein Szenario weiterspinne, müsste nach meiner Theorie Sonja gewußt haben, wo sie diese Person fand, mit der sie oder die ihr eine Chance geboten hatte, ein neues Leben zu beginnen oder sie telefonierte tatsächlich mit dieser Person, evtl. auch von einem anderen Apparat. Aber lt.RTLII konnte man sowieso nicht sagen, ob ein Gespräch zustande kam. Ob diese Person es allerdings mit Sonja so gut gemeint hat, ist die zweite Frage. Dafür wieder würde die Pornoseite sprechen, die - ich glaube - MonacoFranze einmal gesehen hat und der Polizei übermittelt hat. Nach meinem jetzigen Szenario wäre Sonja nicht an diesem Tag ermordert worden, wenn überhaupt.

@all
Nachtrag wegen zu kurzer Bearbeitungsfunktion: Übrigens würde auch ein Szenario wie von mir oben beschrieben, mit einem geheimgehaltenem Verehrer da gut hineinpassen. Ich möchte da an einen alten XY-Fall erinnern, wo das Opfer selbst von Leuten die sie wenig mochten als außerordentlich zuverlässig beschrieben wurde. Trotzdem bricht sie eines Abends mit ihren Gewohnheiten, verschwindet in die Nacht und taucht als Mordopfer wieder auf. Und es gibt ein paar Indizien, die auf einen noch unbekannten "Verehrer" (in diesem Falle eher Vergewaltigermörderschwein) hindeuten. ich schaue mal, ob ich ihn online finden kann, denn auch in dem alten Fall konnte sich keiner einen Reim darauf machen, wer dem Opfer so den Kopf verdreht haben könnte, daß sie eben tat was sie tat.Selbst sehr zuverlässige Leute können Geheimnisse und MisterX-Verehrer haben.

Das ist etwas was ich auch für denkbarer halte als ein totaler Mister X.

@Höhenburg

Vll war sie ja auch nicht unbedingt verliebt. Vll schmierte ihr ein Mann sehr viel Honig um den Mund und versprach ihr eine Karriere als Fotomodell oder sonst etwas oder sie erzählte von ihrem Praktikum und der Herr gab vor, dass er eine Kanzlei habe und sie sofort bei ihm anfangen könne oder sonst etwas. Was danach passiert ist, keine Ahnung. Aber ich wollte jetzt einfach mal auch eine Erklärung dafür, dass Sonja angeblich auf dieser, ich glaube englischen Pornoseite, zu sehen war. Angeblich habe jemand auch noch eine Bemerkung zu den Fingern gemacht. Oder sie war wirklich hin und weg von jemandem, den sie evtl. erst kurz kannte, wußte aber ganz genau, dass mit dieser Person ihre Eltern auf keinen Fall einverstanden gewesen wären.

@bärlapp

Sehr richtig. Deshalb habe ich den Verehrer auch in Gänsefüßchen gesetzt. Die beiden Theorien, die ich oben beschrieben habe, halte ich zwar für weniger wahrscheinlich, habe sie aber schon seit ich mich mit dem Fall Sonja beschäftige im Hinterkopf, weil mich ein paar Sachen schon damals an diesen alten xy-Fall erinnerten.

@Höhenburg
Es wäre toll, wenn du diesen Fall von XY noch online finden könntest, würde mich interessieren.

@Höhenburg
Ich finde diese Alibifunktion von Markbert auch gar nicht so ausgeschlossen. Weil irgendeine Erklärung, die wirklich glaubhaft rüberkam und voraussichtlich auch war, muss er der Polizei geliefert haben. Chrisder1 hat zwar geschrieben, dass meist nur der Anwalt Akteneinsicht erhält. Aber ich denke so eine Geschichte würde man vor den Engelbrechts auf jeden Fall geheimhalten. Sonja war volljährig und wer weiß, was Markbert für Gründe nennen konnte, weshalb sie von zu Hause eine Auszeit brauchte. In einem anderem Thread las ich erst auch von einem Studenten, der sich glaube ich erst nach 14 Jahren wieder gemeldet hatte. Ihm wuchs das Studium total über den Kopf und da ging er nach Amerika, ohne irgendjemandem etwas zu sagen. Die Frage ist auch, war sie am Vormittag um 10.00 Uhr nur bei ihrer Freundin oder erledigte sie auch etwas anderes.

@bärlapp

Ein paar interessante Gedankenspiele von Dir! Ich glaube auch, daß Markbert letztlich irgendetwas erklärt haben muß, daß die Polizei nachprüfen konnte, sonst würden sie ihn nicht so standhaft von allem Verdacht freisprechen. Womöglich einen Grund, weshalb Sonja tatsächlich die Reißleine gezogen haben könnte. Wonach sie dann endgültig verschwunden blieb, entweder aus freien Stücken oder unfreiwillig, worauf die Pornoseite hindeutet.
Und ohne der Familie den geringsten Vorwurf zu machen, denn die Schwester wurde ja auch von allen Vorwürfen entlastet, aber etwas muß die Polizei ja animiert haben, den Garten umzugraben. Das ist alles andere als üblich! Womöglich war Sonja die familiäre Situation, so wie sie sie empfand, über den Kopf gewachsen und wollte für ein paar Tage weg oder ganz. In diesem Alter kommt sowas auch noch vor.

Hier übrigens der alte xy-Fall für dich, Bärlapp

Aktenzeichen XY Komplette Sendung vom 13.11.1970 Teil 1

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@Höhenburg
DAs ist ja hochinteressant, die Begebenheiten vor dem Mord gleichen ja schon sehr denen in Sonjas Fall. Ich denke, die Jungs haben nicht mal mitbekommen, dass Marlies telefoniert hat. Unbekannter Verehrer? Aber wo kommt dieser her? Vll ärgert sie sich maßlos, weil sie von den Jungs so alleine sitzengelassen wird und suchte sich irgendwo Bestätigung, wo sie sicher war, diese zu erhalten. Habe ich es jetzt nicht mitbekommen oder verließ sie einfach das Lokal? Evtl. wurde sie dann aber auch von einem anderen Gast verfolgt, der bemerkte, dass sie länger alleine dasaß und ihr vorschlug, sie zu begleiten.

@bärlapp

Genau wegen dieser Ähnlichkeiten, obwohl es kaum derselbe Täter sein kann, schließlich liegen 25 Jahre dazwischen, ist mir das im Hinterkopf geblieben. Und ja, Marlies hat das Lokal dann einfach verlassen und auch Begleitung abgelehnt.

DieKrähe schrieb:Beschreibung:
Name: Tilt
Telefon: (089)129 79 69
Straße: Helmholtzstr. 12
Stadtteil:


MVV-Anbindung:
S-Bahn Donnersbergerbrücke
Öffnungszeiten:
Mi. und Do. ab 2100
Fr., Sa. und So. ab 2200
Di. je nach Veranstaltungsbeginn

Bemerkungen:
Disco für ca. 400 Leute. Dienstags und Freitags Konzerte und/oder Themenparties. Bier um die 5 DM.
Feste Termine:
· Dienstags: Jungle. Leider etwas schlecht besucht.
· Mittwochs: Cosmic Club
· Donnerstag: Toxic Independent Club
· Freitags & Samstags: Disco Orange. Wie damals in der Theaterfabrik, als wir noch jung waren. Das Motto von früher gilt immer noch: "Flexible Musik für flexible Tänzer". Hier gibts alles von AC/DC über Irish Folk bis Iggy Pop. Publikum gemischt, Eintritt DM 10.-.

naja ob die öffnungszeiten 2013 aufschluß darüber geben ob der laden 1995 in der osterwoche offenhatte bezweifle ich jetzt mal.... . und das backstage war ja auch ums eck.

@all

Hier ist der zwote Teil des alten XY-Falls von oben, da man in dem kleinen Fenster den Folgeteil nicht gleich finden kann. Man beachte die vielen generellen Ähnlichkeiten zum Fall Sonja.

Aktenzeichen XY Komplette Sendung vom 13.11.1970 Teil 2

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@armleuchter

Was mir bei diesem RTLII beitrag auch noch auffiel und ich finde das ist bemerkenswert: Sonja ist je nach betrachtungsweise für manche eher ein junges mädchen oder eben eine junge frau. In einem artikel wollte sich die kleine "von der großen schwester abholen lassen", dann spricht wieder die polizistin von der "schönen jungen frau". ich denke, dass gerade auch diese unterschiedlichen wahrnehmungen SONJAS zu unterschiedlichen bewertungen der damaligen geschehnisse beitragen. ich spitze jetzt mal zu: das kleine mädchen das dem bösen markbert vertraut vs. eine junge sehr attraktive frau, die sich ihrer wirkung bewußt ist und der auch ein heimliches rendevous mit markbert oder jemand anderem an diesem abend zuzutrauen ist.

Wenn man die fotoi anschaut - haare mal offen, mal hinter dem kopf, hände an die hüften , kopf schräg gelegt - sonja war zweifelsohne das was (wir) männer als höllenfeger, kanone oder sonst wie titulieren. Das sollte nun übrigens keineswegs pietät-- oder respektlos sein.
Die fotos erklären aber auch nicht abschließend ob sich sonja ihrer wirkung bewußt war oder nicht (siehe @Egi s beiträge). das zu verstehen wäre ein mosaikstein um diesen abend einordnen zu können.

Du hast hier einen sehr wichtigen Punkt angesprochen. Und ich denke aus der Kleidung die Sonja auf den Fotos trägt und an der Kleidung die sie am Abend ihres Verschwindens trug, resultiert ein Missverständnis. Denn scheinbar schließen manche aus der Kleidung, dass Sonja doch nicht so schüchtern war.
Aber beide Outfits entsprechen nicht Sonjas üblicher Kleidung. Die Lederjacke ihrer Oma hatte sie am Abend ihres Verschwindens zum 1. Mal an, die enge Lederhose ebenfalls. Sie hat vorher noch nie eine solche enge Lederhose besessen.
Die Hotpants hat sie nur mal just for fun zu diesem Spaß-Fotoshooting mit ihrer Schwester angezogen. Das waren Bilder die für Daheim gedacht waren. Sonja war schüchtern, mit so einem sexy Outfit wäre sie nicht draußen rumgelaufen. Das entsprach gar nicht ihrer Art sich so auffällig zu kleiden. Sonjas übliche Ausgeh-Kleidung waren Jeans, Shirt/Bluse/Pullover und etwas Makeup.


@Ivytractors

Ivytractors schrieb:@blackfairy2013

Warum mochte Mutter Engelbrecht Sonja's Poster überhaupt gar nicht? Oder stimmt die Story nicht?

Das weiß ich leider nicht.

@DieKrähe

DieKrähe schrieb:@blackfairy2013
Nicht die Nummer sondern sein Geburtsdatum.

@DieKrähe
Wann im April hatte der denn Geburtstag ??

Konnte „Markbert“ die Sonja vielleicht deshalb überreden ? Wegen einer vorzeitigen oder nachträglichen Geburtstagsfeier ??

Die Wohnung sieht zumindest so aus ...

Wurde ihr vielleicht versprochen das eventuell noch eine andere Person anwesend sein würde ??

Wollte Sonja einfach nur nett sein, ist deshalb mitgegangen obwohl sie müde war, wegen einer Geburtstagsfeier ?

Wenn dem so wäre, ist es aber recht seltsam das man diese Geburtstagsfeier geheimhalten muss.

Ist doch nichts dabei wenn man zu einer Geburtstagsfeier eingeladen wurde. Warum dieser Schwachsinn mit dem Vollmond .... von einer ganz tollen Kneipe gehört ... glaubt der doch selber nicht ... war doch die Stammkneipe seines Kumpels ...

Aber wenn die Geschichte mit dem Vollmond einmal raus ist ... bzw. schon der Mutter erzählt hat ... muss man natürlich bei dieser Version bleiben und verschweigt die Wohnung lieber ....

... wird doch hoffentlich nichts eskaliert sein ....

Ich weiß nur das er noch nicht lange vorher 15 geworden ist, aber wann genau der Geburtstag hatte weiß ich nicht. War es im April? Dann kann das was du schreibst natürlich gut sein.

Vielleicht wurden ja noch ein paar "Freunde" in die Wohnug eingeladen. Vielleicht sogar die dubiosen Gestalten die laut der Nachbarin öfters mal den Julian besuchten wenn seine Eltern nicht da waren?

@blackfairy2013
Puh ,entschuldigung waren die Geburstagsdaten die Sonja jetzt hatte von Julian oder Stephan?

@armleuchter

Beschreibung:
Name: Tilt
Telefon: (089)129 79 69
Straße: Helmholtzstr. 12
Stadtteil:


MVV-Anbindung:
S-Bahn Donnersbergerbrücke
Öffnungszeiten:
Mi. und Do. ab 2100
Fr., Sa. und So. ab 2200
Di. je nach Veranstaltungsbeginn

Bemerkungen:
Disco für ca. 400 Leute. Dienstags und Freitags Konzerte und/oder Themenparties. Bier um die 5 DM.
Feste Termine:
· Dienstags: Jungle. Leider etwas schlecht besucht.
· Mittwochs: Cosmic Club
· Donnerstag: Toxic Independent Club
· Freitags & Samstags: Disco Orange. Wie damals in der Theaterfabrik, als wir noch jung waren. Das Motto von früher gilt immer noch: "Flexible Musik für flexible Tänzer". Hier gibts alles von AC/DC über Irish Folk bis Iggy Pop. Publikum gemischt, Eintritt DM 10.-.


naja ob die öffnungszeiten 2013 aufschluß darüber geben ob der laden 1995 in der osterwoche offenhatte bezweifle ich jetzt mal.... . und das backstage war ja auch ums eck.

Es steht als Zahlungsmittel noch DM dabei. Diese Öffnungszeiten müssen also zumindest von vor der Euroumstellung stammen. 2002 kam der Euro.

@Zfaktor

Zfaktor schrieb:@blackfairy2013
Puh ,entschuldigung waren die Geburstagsdaten die Sonja jetzt hatte von Julian oder Stephan?

Stefan, wie er im XY Bericht genannt wird.

@blackfairy2013
Danke!

@blackfairy2013
Korrekt, das hatte ich übersehen. Allerdings trotzdem möglich dass es in der Osterferienwoche montags offen hatte. MonacoFranze kennt ja den laden und hält das für möglich.

Bzgl. Kleidung: Auf allen fotos die ich kenen ist sie grau oder schwarz gekleidet. Dark Wave halt. Widerspricht aber nicht deiner Aussage.

@blackfairy2013
Weißt Du evt. ob die Lederjacke die Sonja trug ein Geschenk oder Erbstück der Großmutter
war?

@ Müchnerhierimstrang

Am Montag könnte man heutzutage auch nach 2:30 Montags noch mit den öffentlichen zur Haltestelle Donnersbergerbrücke ( Tilt ; Helmholtzstrasse) fahren.


1) War das damals auch möglich?

2) Tilt und Backstage lagen auf dem direkten Weg nach Laim - korrekt?

https://maps.google.de/maps?saddr=Stiglmaierplatz,+M%C3%BCnchen&daddr=Helmholtzstra%C3%9Fe+12,+M%C3%BCnchen+to:Reitknechtstra%C3%9Fe+6,+M%C3%BCnchen+to:laim&hl=de&ie=UTF8&sll=48.143823,11.527078&sspn=0.038658,0.104628&geocode=FbCt3gIdZliwACkXCJ0i43WeRzFPd3kjRnntRw%3BFTqh3gIdABqwACl1vHbyBHaeRzEJvmuTjxCOEg%3BFY6j3gIdJs6vAClxKrzXI3aeRzHtY1EJTiFGGQ%3BFfaP3gIdBm-vAClZ3E5_gNidRzEvFkYSQlvkaQ&t=h&dirflg=w&mra=ltm&z=14

@blackfairy2013
Hallo!

blackfairy2013 schrieb: Das entsprach gar nicht ihrer Art sich so auffällig zu kleiden. Sonjas übliche Ausgeh-Kleidung waren Jeans, Shirt/Bluse/Pullover und etwas Makeup.

Wenn Sonjas übliche "Ausgehuniform" eher schlicht war, warum zum Henker hat sie sich dann an jenem Tag so zurechtgemacht? An einem Tag, an dem sie eigentlich nicht mehr weg wollte, mit Markbert, den sie angeblich gar nicht so mochte, der sie angeblich den Tag lang genervt hatte. Darauf ein klassisches Häh, wie bitte?
Ich mag ein Mann sein, aber selbst uns Männern fällt auf, daß unsere Frauen, Verlobten, Freundinnen, (platonische) Freundinnen sehr genau nach Situation abstimmen, was sie zum Ausgehen anziehen. Und da spricht die Wahl. so Sonja sonst eher zurückhaltend gekleidet war, dann doch Bände.
Weder meine Verlobte vor unserer Verlobung, noch meine engen Freundinnen hätten/würden sich für ein Date, zu dem man sie förmlich breitschlagen mußte, zum Anbeißen anziehen. Das läßt nur zwei Schlüsse zu.
Entweder wird Markberts "Telefonterror" völlig übertrieben dargestellt, weil sie sich dennoch stadtfein gemacht hat und folglich nicht genervt sein konnte oder aber die Familie wollte nicht wahrhaben, daß Sonja Markbert viel mehr mochte als sie dachten und daher seine vielen Anrufe garnicht so nervig fand.
Eventuell wäre noch denkbar, daß sie sich für einen uns unbekannten Verehrer, den sie möglicherweise zu treffen hoffte, schick machte.

blackfairy2013 schrieb:Vielleicht sogar die dubiosen Gestalten die laut der Nachbarin öfters mal den Julian besuchten wenn seine Eltern nicht da waren?

Bitte die Definition der Nachbarin von "dubios" angeben, denn ich kann mich gut an die Neunziger erinnern. Da konnte man, gerade was die älteren Generationen betraf, schon als dubois gelten, wenn man ein Fantshirt einer weniger bekannten Musikgruppe/Sänger/Sängerin trug.