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Der Fall Sonja Engelbrecht

22.731 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Wald, Verschwunden ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Sonja Engelbrecht

Der Fall Sonja Engelbrecht

19.12.2012 um 14:23
@neo75

Genauso hätte ich mir das auch ausgemalt. Danke für die ausführliche "Spekulation". Und v.a. danke für die Infos über das Preissystem - sowas ähnliches hatte ich von meinen früheren München-Besuchen nämlich auch im Kopf.

Ergänzend: Sonja könnte ja auch überlegt haben, dass sie daheim noch schnell Geld holen kann. Und der Taxifahrer hat sich ja eindeutig darauf eingelassen.

Und es würde erklären, warum kein Anruf mehr getätigt wurde.

Übrigens finde ich es - anders als andere - nicht verdächtig, dass Markbert in der Tram nach der Uhrzeit gefragt hat. Er wollte vermutlich seinen Anschluss am Hbf noch erreichen und hat vielleicht vergessen, auf die große Uhr zu schauen bzw. wollte sich sichergehen, dass die richtig geht. Ich war/bin auch manchmal so verpeilt, nach offensichtlichen Dingen zu fragen (z.B. nach dem geriebenen Käse im Supermarkt wenn ich direkt davor stehe, ist mir erst gestern passiert) und es war spät, er war müde, etwas angetrunken und ein Jugendlicher.... das mit dem "Alibi-Verschaffen" klingt zu sehr nach schlechtem Fernsehkrimi.

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19.12.2012 um 14:39
@Neo1975
Zitat von Neo1975Neo1975 schrieb: Sonja ist im Inbegriff Ihre Schwester anzurufen, zögert aber wegen des Streits am Abend noch einen Moment als Sie auf den Taxifahrer aufmerksam wird, der Ihr aus 2m Entfernung herüberwinkt
- Der Taxifahrer stand zwar schon vorher an diesem Platz, war aber weder Markbert noch Sonja aufgefallen, da er den Motor Seines Wagens abgestellt hatte und inmitten der übrigen parkenden Autos nicht weiter auffiel.
- Sie tritt aus der Zelle und ruft nur kurz die 4m zum taxistand rüber (ein Bein noch in der Telefonzelle, Tür halb geöffnet), dass Sie kein Geld für ein Taxi hat
- Er fragt Sie "wo willst denn hin?" - Sie: "Nach Laim". Er: "kannst einsteigen. ich nehme dich mit. Muss sowieso nach Pasing, um jemanden vom Bahnhof abzuholen".
Bis hierhin kann ich dir ja folgen...so könnte es gewesen sein aber ab betreten der Telefonzelle passt es irgendwie nicht.

Sie ist in der Telefonzelle, hat die Telefonkarte in der Hand....würde man einen rufenden Taxifahrer überhaupt hören oder einen winkenden bemerken?
Zumal eine Straßenbahn in unmittelbarer Nähe steht oder gerade losfährt.

Jeder würde doch sofort die Karte in den Apparat stecken und wählen.

Mir scheint, dass die Telefonzelle der Knackpunkt in der ganzen Geschichte ist.
Ab hier passt nichts mehr.....außer die Telefonkarte hatte nicht mehr genug Guthaben.


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19.12.2012 um 15:47
@Cori0815
die Telefonzelle befindet sich direkt am Taxistand - warum soll man dann nicht bemerken wenn ein Taxifahrer aus max. 4m entfernung winkt bzw. aus seinem Wagen heraustrittt.
Kennt man doch: Man ist dabei, zu telefonieren bze. zögert noch etwas da man sich ja ein paar Stunden zuvor mit der Schwester gezofft hat. Da sieht man just in dem Augenblick im Augenwinkel einen Schatten und dreht sich instinktiv um.
Das macht man ja noch viel eher, wenn man sich 5-10min vorher beim Austreten im Gebüsch beobachtet fühlte und sowieso sensibilisiert ist.
"Puh, Glück gehabt - nur ein Taxifahrer."
...

Finde schon, dass das passt. Ggf. habe ich den Vorteil, dass ich die örtliche Umgebung sehr gut kenne. Wir reden nicht von einer Telefonzelle, die irgendwo auf dem weiträumigen Stiglmaierplatz herumsteht sondern von einer Telefonzelle direkt am Taxistand.
Wenn die Taxis Ihre Beleuchtung aus haben, dann fallen Sie aber auch nachts kaum auf, da am Taxistand angrenzend auch "normale" Autos parken.


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19.12.2012 um 16:05
@Neo1975
Grundsätzlich finde ich Deine Theorie sehr schlüssig, aber genau das ist für mich der Knackpunkt:
Zitat von Neo1975Neo1975 schrieb:Das macht man ja noch viel eher, wenn man sich 5-10min vorher beim Austreten im Gebüsch beobachtet fühlte und sowieso sensibilisiert ist.
Dann bleibe ich ich als junge attraktive Frau nachts alleine zurück, anstatt von dem Ort, wo ich mich beobachtet fühle wegzufahren und dann zu telefonieren?


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19.12.2012 um 16:46
Ich denke die Geschichte des Begleiters ist zwar nicht erlogen, aber evtl. "geschönt".

Vielleicht hat es sie schon früher alleine stehen lassen und wollte das nicht so zugeben,
sondern stellte es so dar, dass er sie quasi noch bis zum Anruf begleitet hat.


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19.12.2012 um 16:54
@ Themis

Ausgangssituation:
Du fühlst Dich an einem relativ menschenleeren Teil der Maxvorstadt abseits einer Hauptstrasse beim Austreten im Gebüsch beobachtet

5min später bist Du am Stiglmaierplatz. Um die Zeit zwar auch relativ menschenleer aber Autos / Taxis fahren immer wieder daran vorbei. Die Wahrscheinlichkeit, dass Du dort angegeriffen /überfallen /vergewaltigt etc. wirst - ohne dass irgendjemand etwas mitbekommen sollte - tendiert gegen null. Dazu ist der Platz zu befahren bzw. zu gut ausgeleuchtet.

Insofern stehst Du vor der Wahl:
A) Die am Stiglmaierplatz an einer zentralen Stelle befindlichen Telefonzelle zu nutzen
B) oder Dich erst zum belebteren Hbf aufmachen und dort irgendwo eine Telefonzelle suchen - das Areal des Hbf ist ja sehr gross.

Auch wenn ich keine Frau bin, so würde ich mich für Variante A) entscheiden. Telefonzelle steht gut sichtbar und ausgeleuchtet an einer Hauptstrasse Münchens. Warum soll ich mich dann erst noch auf dem Weg zum Hbf machen (eine Gegend in der in jeder Grossstadt Deutschlands nachts diverse Leute, mit denen man eigentlich nichts zu tun haben möchte, herumhängen), wenn sich hier am Stiglmaierplatz eine funktionsfähige Telefonzelle befindet.
Am Hbf sind diverse Telefonzellen oft auch wegen Vandalismus ausser betrieb gewesen - das war früher ein grosses Ärgernis. Da war man froh, wenn man mal eine "nicht voll-urinierte", "funktionsfähige" Telefonzelle aufgefunden hat. In Zeiten des Handys erinnert man sich da kaum mehr dran aber ich weiss noch genau wie oft ich mich ärgern musste, dass ich aus den o.g. Gründen nicht telefonieren konnte.

Machst Du dich dann noch - auf gut Glück - zum Hbf auf oder bleibst Du am Stiglmaierplatz????

Ich wäre - wie Sonja - geblieben, mit der Absicht zu telefonieren. Da ich aber vorher verdammten Zoff mit meiner älteren Schwester gehabt habe, bin ich noch am Überlegen was ich sage.

Es ist ja schliesslich schon 02.30h - vielleicht hatte Sonja vorher zu ihrer Schwester gesagt "hol mich dann ab wenn du schon unser Auto nimmst. Wird eh nicht so spät bei mir".
Und jetzt ist es dann doch später geworden als gedacht...
Man überlegt noch was man sagt (bereitet sich darauf vor, dass einen die Schwester anblafft warum man sich so spät meldet), da winkt mir der Taxifahrer am angrenzenden Taxistand zu / klopft freundlich ans Fenster der Telefonzelle / ...
In dem Moment öffne ich vorsichtig die Zelle und frage Ihn was er möchte...

Super, er kann mich mit nach Laim nehmen, weil er sowieso in die Richtung fährt. Genial, die blöde Kuh kann mich mal...die kann sich das Auto sonstwo hinstecken...

Unglaubwürdig, unschlüssig, .... nein, für mich nicht.


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Der Fall Sonja Engelbrecht

19.12.2012 um 17:00
@Neo1975
Nein unglaubwürdig finde ich es überhaupt nicht und auch nicht unschlüssig.

Aber wenn Du mich schon so fragst, ich als Frau würde mich nicht von meinem "starken" männlichen Begleiter trennen, auch wenn der Stiglmaierplatz belebt ist, ist er nicht so weit entfernt von dem Ort, wo ich mich beobachtet gefühlt habe. Und wenn der Hauptbahnhof auch belebt ist, hätte ich sicher diese Alternative gewählt, weil weiter weg von dem unbehaglichen Ort!

Weiß man denn wie weit ihr Schulfreund fahren wollte?


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Der Fall Sonja Engelbrecht

19.12.2012 um 17:33
@Themis - wo der Begleiter hin wollte, wissen wir nicht - es ist aber anzunehmen, dass er in eine andere Richtung musste wie Sonja. Somit wäre die "Trennnung" der beiden sowieso zwangsläufig am Hbf erfolgt.
Sonja weil Sie weiter musste nach Laim, Ihr Begleiter weil er weiter musste nach ...

Was mir einfiel. Wenn man annimmt, dass es stimmt, dass Markbert in der Tram nach der Uhrzeit gefragt hat, so kann man kombinieren, dass auch Sonja nicht wusste wie spät es eigentlich schon war.

Sie steht also in der Telefonzelle im Inbegriff Ihre Schwester anzurufen, hat den Hörer schon in der hand - sie schaut noch Markbert hinterher wie er in die Tram springt. Dabei fallen ihr - anders als Markbert - die grossen Uhren am Stiglmaierplatz auf. Sie denkt sich "wie spät ist es eigentlich?". Macht man ja irgendwie instinktiv wenn man nachts noch irgendwo anruft - zumindest möchte man wissen ob es kurz nach 12h, 3h oder gar 5h ist. Gerade bei Jugendlichen fehlt ja noch die "innere Uhr".

Sie tritt also aus der Zelle raus, geht die paar Schritte zur Tram-Haltestelle, um die Uhr zu lesen (das Ziffernblatt ist nämlich aus der Telefonzelle nicht lesbar). Sie sieht, dass es schon 02.30h ist, mit ihrer Schwester hatte sie zwar vereinbart, dass diese sie abholt aber nicht soooooo spät.
Sonja ist also kurz am Überlegen was Sie jetzt macht (Anrufen..., doch zum hbf und von da mit der Tram nach laim - ach ne, ich habe ja noch nicht mal mehr genug Geld für ne Fahrkarte etc.).
Just in dem moment geht der Motor des Taxis an, das vertraute "Taxi"- Schild leuchtet in die Nacht, der Fahrer fährt vom taxistand auf die Seidlstr., kurbelt die Scheibe runter und fragt freundlich ob sie mit will. Sonja: "Sorry, aber ich habe nicht genug Geld für ein taxi". Taxifahrer "Wo willst Du denn hin?" Sonja "nach Laim". Taxifahrer: "Hey, das ist kein Problem. Muss sowieso in die Richtung um jemanden abzuholen. Kannst einsteigen wenn Du magst".

Wir haben bisher immer nur diskutiert warum Markbert die Uhr am Stiglmaierplatz übersehen hat.

Vielleicht war es aber gerade die gut sichtbare Uhr, die Sonja davon abgehalten hat, Ihre Schwester SOFORT anzurufen. Sie wird garantiert Markbert bzw. der Tram hinterher geschaut haben und dabei wird Ihr dann die Uhr aufgefallen sein. "Ha, erst mal schauen wie spät es überhaupt ist"

....


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Der Fall Sonja Engelbrecht

19.12.2012 um 18:31
bleibt die Frage, warum der Ermittler die Taxi Theorie nicht aufgeschlagen hat bei der Sendung, sondern nur die Freyer Theorie.
Auch die Mutter Engelbrecht oder R. Cerne haben es nicht angesprochen... es sollte schon die Möglichkeit vom Taxi aufgestellt werden, solang man keinen konkreten Hinweis auf eine Freyer- täterschaft hat...damit spricht man dann auch Bekannte von Taxifahrern an, die dann evtl einen wichtigen Hinweis geben könnten


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Der Fall Sonja Engelbrecht

19.12.2012 um 18:56
@latte3

In der Sendung wurde nicht unterstellt, dass ein Freier Sonja "auf dem Gewissen hat" sondern es wurde nach damaligen Freiern als Zeugen gesucht, die Sonja am stiglmaierplatz gesehen haben könnten.

Wir wissen, dass die polizei
- im familiären Umfeld bzw. im Freundeskreis ermittelt hat
- in der Dark Wave Szene ermittelt hat
- und auch Markbert bzw. die zwei Bekannten aus dem Vollmond intensiv verhört hat

All das hat zu keiner tatsächlichen Spur geführt.

Somit stützt sich der Anhaltspunkt der Polizeit darauf, dass mittlerweile der Story von Markbert, dass Sonja tatsächlich am Stiglmaierplatz um 02.30h war, Glauben geschenkt wird. Jetzt wird nach Freiern als zeugen gefragt, die ggf. etwas beobachtet haben.

Insofern unterscheidet sich das fundamental von der Taxi-Variante, wo wir den atxifahrer nicht als Zeugen sondern als Täter ansehen.

Ich gehe auch davon aus, dass die polizei diverse Spuren verfolgt hatte. Derzeit wird aber die avriante "Sonja war tasächlich um 02.30h am Stiglmaierplatz" nach Auswertung aller erkenntnisse als die Wahrscheinlichste angesehen. Auch ein grund dafür, dass r. cerne den vater nicht ausreden lassen wollte - vermutlich wollte er den Fokus auf die derzeit aus Sicht der Polizeii wahrscheinlichste Variante lenken. Wenn der vater dann wieder auf eine "ganz andere Spur" verwiesen hätte, dann hätte es Parallel-Theorien gegeben. da diese vermutlich von der Polizei schon verfolgt wurden aber zu keinen Erkenntnissen geführt habenn, wollte R. Cerne nicht davon ablenken.
Würde die polizei auch andere theorien als gleich wahrscheinlich ansehen, dann wäre der Aktenzeichen-Beitrag anders aufgebaut worden. Gerade der erste Filmbeitrag hat ja gezeigt wie dann der Fall Sonja Ausgesehen hätte (Variante 1,2,3 wie bei dem Kind aus Köln).

Ich war auch erst verwundert, warum der R. Cerne den Vater nicht hat aussprechen lassen - aber nachdem ich diverse Berichte über das Verschwinden von Sonja gelesen habe, war mir klar warum. der gezeigte Beitrag (Sonja verschwindet um 02.30h vom Stiglmaierplatz) stellt das wahrscheinlichste Tatszenario dar.
Auf den Taxifahrer sind wir ja im Forum nur gekommen, da es gegenüber der Tramper-Variante eine wesentlich logischere Theorie ist, dass Sonja innerhalb kürzester zeit vom "Erdboden verschwindet" und weil es Parallelen zu zwei anderen 90er Jahre Vermisstenfällen von Frauen in München gibt, wo zumindest bei einem Fall in einem Filmbeitrag explizit auch Taxifahrer erwähnt worden sind (Kristin Harder - Ihre Spur verlief sich vor dem Taxistand des Nachtcafes in München, ca. 800m vom Stiglmaierplatz entfernt).


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Der Fall Sonja Engelbrecht

19.12.2012 um 19:38
Bezüglich der Fahrkarte:

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie keine (gültige) Fahrkarte für den Rückweg dabei hatte. Zumal ihre Mutter ja auch bestätigen kann, dass sie mit ihrem Fahrschein nach Hause hätte fahren können.

Vielleicht hat sie den Streit um das Auto mitbekommen und ihr sogar noch einen Fahrschein gegeben, eventuell eine blaue Streifenkarte, die sie vorher selbst benutzt hat (in Familien sogar üblich, dass man sie untereinander weitergibt) und die wiederum natürlich auch nachts gültig ist.
Zumal sie ja offensichtlich schon im Vorfeld wusste, dass sie aufgrund dem Streit in dieser Nacht auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sein würde.

Daher verstehe ich auch die Aussage von dem Kripo-Beamten nicht, dass sie ursprünglich vorhatte, ihre Schwester anzurufen. Fast so, als ob es doch abgesprochen war.

Aber es wird nicht mehr als eine Option gewesen sein, sie eventuell doch anzurufen. Vielleicht hat ja auch ihre Schwester gesagt, nachdem sie ihr das Auto weggeschnappt hat..."Ruf halt an, wenn es nicht zu spät wird" (so ähnlich wurde es ja weiter oben auch schon erwähnt). Aber eine feste Abmachung hätte doch sicher auch ihre Schwester anschließend bestätigen können.

Ich denke, dass sie ihrem Begleiter auch mitgeteilt hat, dass sie "zur Not" auch ihre Schwester benachrichtigen könne. Zudem wusste er wohl auch, dass die beiden sich in der Vergangenheit öfters abgeholt haben und er deshalb auch in dieser Nacht damit rechnen musste, dass ihre Schwester auf einen Anruf warten würde...

Bezüglich der Taxivariante:
Sie würde zwar erklären, dass sie sehr schnell von der Tramstation auch wieder verschwand, aber ich schließe sie gerade wegen der direkten Nähe zur Telefonzelle auch aus.
Mal angenommen, es war tatsächlich ein Taxifahrer dort unterwegs, der bei keiner Zentrale angemeldet war, also selbstständig gearbeitet hat und daher auch seine Fahrten nicht melden musste. Da es sich aber wiederum um einen Taxistand handelt, ist es doch unwahrscheinlich, dass kein einziger registrierter Taxifahrer in dieser Nacht ebenfalls an diesem Ort gewartet hat. Auch wenn dort unter der Woche wenig los ist, da die Ferien bereits begonnen hatten, ist es durchaus möglich, dass dort mehr Taxis gewartet haben, als es sonst üblich ist. Zumal man auch immer damit rechnen muss, dass ja auch mal ein Fahrgast direkt vor Ort ein Taxi benötigt.

Hätte jetzt ein Taxi den Stand verlassen, wäre das doch den anderen Fahrern aufgefallen. Egal ob er sie direkt an der Telefonzelle- oder an einer anderen Stelle der Trambahnstation angesprochen hat.

Welches Taxiunternehmen den Stiglmaierplatz damals bedient hat und wer für diesen Taxistand eingeteilt war, wird die Kripo sicher überprüft haben. Schon aufgrund der Tatsache, dass die Taxifahrer als mögliche Zeugen (Taxistand befindet sich direkt neben der gut ausgeleuchteten Telefonzelle) für die Kripo eminent wichtig waren (neben den Fahrgästen der einfahrenden Trambahn, die in Fahrtrichtung rechts gesessen sind).


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Der Fall Sonja Engelbrecht

19.12.2012 um 19:43
@Neo1975

du hast den Ablauf, wie er sich zugetragen haben könnte, extrem gut geschildert!

Es ist aber schon unheimlich sich vorzustellen, dass der Taxifahrer da am Stieglmaierplatz quasi auf potenzielle Opfer 'gelauert' hat, was aber zu der Theorie passt, dass es wenn, ganz sicher, einer war, der selbständig arbeitet, ansonsten wäre es ja wohl kaum möglich mal so einfach ne Weile Nichts tuend rumzustehen ohne Fahrten anzunehmen.

Und das Ganze muss wirklich rasant gegangen sein - da ist er schon ein Risiko eingegangen, denn was wäre gewesen wenn Sonja

a)ne Weile mit ihm rumdiskutiert, ob sie die freie Fahrt jetzt annimmt oder nicht, dabei kann er gesehen werden
b)sie lehnt sie ab und erzählt später jemandem von dem Fahrer, falls er ihr unheimlich vorkam.

Ich muss sagen, der Fall lässt mich nicht mehr los. Letzte Nacht bin ich im Dunkeln heimgelaufen und als ich ein Taxi irgendwo stehen sah, bin ich sowas von losgespurtet, die letzten Meter.


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Der Fall Sonja Engelbrecht

19.12.2012 um 19:51
Wenn ich das richtig verstanden habe hat Sonja Engelbrecht bzw.
irgendeine andere Person zum fraglichen Zeitpunkt nicht von dieser
Telefonzelle aus telefoniert. Das kann man relativ einfach anhand des
Verbindungsprotokolls der Zelle entnehmen, was vermutlich auch die
Kripo getan hat. Inwieweit dabei auch ungültige Telefonkarten erfasst
werden weiß ich natürlich nicht.

Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin

P.S. Ein dickes Lob von meiner Seite mal an @Neo1975


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Der Fall Sonja Engelbrecht

19.12.2012 um 20:56
@Neo1975 : ich stimme Dir in allen Punkten zu. Du hast noch einmal zusammengefasst, was für uns alle hier wesentliche Anhanhaltspunkte sind.


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Der Fall Sonja Engelbrecht

19.12.2012 um 21:40
@Fidani

Auszug aus dem Internet hinsichtlich MVV Preissystem aus dem Jahre 1995
Ob es die heute beliebte Streifenkarte im Jahr 1995 gab, kann ich nicht bestätigen aber der u.g. Hinweis aus dem Netz ist gut

Das ganze Tarifsystem finde ich wahnsinnig unübersichtlich und chaotisch mit den Ringen und so, im Bartarif gilt das so und im Zeitkartentarif anders. Früher so bis 1995 oder so war das noch viel komplizierter vor allem bei Zeitkarten da gabs allein im Stadtgebiet München 20 Zonen des war echt die Katastrophe in dem Sinn hat sich sogar ein bißchen was gebessert. Die Zeitkartentarife sind aber meiner Meinung nach wirklich unübersichtlich da gibts dann zB die Wochenkarte ab 9 Uhr wo wieder andre Zonenregeln gelten. Ist etwas günstiger man darf aber Montag-Freitag eben erst ab 9 Uhr fahren. Also für Besucher interessant die länger bleiben.

Ich würde mich nicht wundern wenn Sonja die bewusste Zone nicht mit abgedeckt hatte - vielleicht meinte die Mutter nur, dass sie eine Fahrkarte hatte aber zu dem Zeitpunkt dieses Tarifsystems gab es nahezu niemanden, der ganz München abgedeckt hatte. Im Falle einer Schülerin schließe ich das sogar aus. nein, Sonja, wird wie viele andere nur 3-4Zonen in Ihrem Traif abgedeckt haben und zwar genau die, welche den Weg Haus - Schule ermöglichen. Im Endeffekt ist es auch ziemlich egal ob sie eine gültige Fahrkarte hatte, da wir ja wissen, dass sie nicht besonders gerne mit den Öffenlichen fuhr.

Bezüglich der Taxivariante : Am Stiglmaierplatz warten generell Taxis, die von dort über Dachauer Str., Nymphenburger Str., Brienner Str, Seidlstr. zu Kunden in München gerufen werden.

Wenn jetzt ein selbständiger Taxifahrer dort wartet, dass ihn die angeschlossene Zentrale irgendwo hin vermittelt, dann kann er über die zentrale Lage des Stiglmaierplatzes überall schnell hinfahren. Das ist ja auch der Grund warum sich da überhaupt ein Taxistand befindet - das ist weniger für Laufkunden sondern vielmehr ein guter Punkt, um schnell irgendwohin zu kommen. Der Stiglmaierplatz unterscheidet sich da nicht von diversen anderen Taxiständen der Münchener Innenstadt, so dass auch werktags um 02.30h entweder kein oder nur1, max. 2 Taxis dort warten.

Jetzt nehmen wir mal an, dass dieser selbständige Taxifahrer seit geraumer Zeit am Stiglmaierplatz wartet, es ist tote Hose in München. Da sieht er Sonja und Markbert am Stiglmaierplatz entlang laufen und wie sie zur Telefonzelle gehen. Er denkt sich noch, dass diese jungen Leute keine potentiellen Kunden ausmachen. Vielleicht auch "warum hat so ein typ solch eine hammerfrau." Plötzlich sieht er wie Markbert die Strasse überquert und in die Tram springt. sein Blick wandert zur Telefonzelle und er sieht wie kurz danach Sonja die Strasse überquert, um zu schauen wie spät es ist.
Er weiß, dass Sonja allein ist und Ihm kommt in einer Mischung aus Langeweile und Erregung der Gedanke Sonja mitzunehmen. Vielleicht gar noch nicht mal mit dem Gedanken ihr etwas anzutun. Der Typ hat in dem Moment einfach nur langweilig, er ist gefrustet von dem Tag mit geringem Verdienst und plötzlich siehter da eine sehr attraktive junge Frau nachts allein auf der Strasse - normalerweise würde solch eine Frau Ihm keines Blickes würdigen aber dank seines Berufs und der Tatsache, dass er sie nach Hause bringen kann, willigt Sonja schnell ein und steigt zu Ihm im Auto.

Im Auto unterhalten sich die Beiden erst nett aber dann kommt dem Typen der Gedanke, dass er mehr will. Sonjas aufregendes Parfum liegt ihm in der Nase, sie sieht verdammt gut aus in ihrer engen Lederhose und sie fahren auf der Arnulfstr (damals noch trostloses Bahngebiet) allein in Richtung Laim - kein Auto weit und breit...

Ich will das gar nicht weiter ausführen, es gehört aber nicht viel Fantasie dazu, sich auszumalen wie es abgelaufen sein könnte.
solch ein Taxifahrer kann ohne weiteres seine eigene Touren fahren - er braucht sich nicht abzumelden. Er ist sein eigener Herr. Wenn die Zentrale ruft ob jemand frei ist, meldet er sich nicht - braucht er ja auch nicht. Er ist sein eigener Chef...

Die o.g. Variante spricht natürlich eher auf einen Zufallstäter (wir wissen ja von anderen Fällen, dass manche erst in Bruchteilen von Sekunden zu Tätern werden-es klinkt dann einfach aus) und nicht auf einen Serientäter, der in Verbindung mit den zwei anderen verschwundenen Frauen steht.

In dem Fall eines Seientäters handelt es sich um einen Typen, der seine Zufallsopfer auswählt, weil sie zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort sind. Solch ein Täter nimmt lieber in Kauf, an 100 Tagen kein passendes Opfer zu finden aber am 101 Tag hat er "Glück". Solch ein Täter kann warten bis sich der passende Moment ergibt-deshalb geht er extrem vorsichtig vor.

Dieser extrem vorsichtig agierende Serientäter hat ggf. deshalb aufgehört, weil Mitte bis Ende der 90er Jahre Handys aufkamen, die ihm seinen bisherigen Tatablauf zu Nichte machten.Da er extrem vorsichtig agiert, hat er Abstand von weiteren Frauen genommen., da ihm das Risiko zu hoch geworden ist... Er wusste, dass im Handy-Zeitalter die Ermittlung von Tätern einfacher geworden ist. Das sieht man ja schon allein daran, dass es in den 90ern wesentlich häufiger Tramper - Morde gab wie heutzutage.damals hatte jede zweite Aktenzeichen Sendung einen Tramper Mord....


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Der Fall Sonja Engelbrecht

19.12.2012 um 22:25
Es wird immer davon ausgegangen, dass doch sicherlich Zeugen dagewesen sind.

ABER:

ein geplanter Mord passiert eben DANN, wenn es keine Zeugen gibt.
Man wartet, Tage, Wochen, Monate... auf genau DEN EINEN MOment, an dem es keiner mitbekommt!!

Ich meine, das ist doch der "Sinn" geplanter Morde, oder sehe ich das falsch???


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19.12.2012 um 23:23
An Neo1975

Bezüglich der Fahrkarte:

Die blaue Streifenkarte gab es 1995 definitiv schon. Sogar auch schon in den Jahren davor. Blaue Karte für Erwachsene, rote Karte für Kinder, soweit ich mich jetzt richtig erinnere bis 15 Jahren.

Einziger Unterschied zu damals:

a) die blaue Fahrkarte hatte damals noch 12 Streifen (heute sind es nur noch 10)
b) alles ist teurer geworden
c) der gesamte Tarifplan ist selbst für gebürtige Münchner noch unübersichtlicher geworden

Sie haben gut erkannt, dass ihre reguläre Schulfahrkarte für diesen Bereich nicht ausgereicht hätte, obwohl sie damals nicht mehr eine Schule in Nymphenburg, sonder die Fachoberschule für Wirtschaft besucht hat (wohl die in der Lindwurmstraße, also Ludwigsvorstadt).

Aber obwohl sie in der Vergangenheit offensichtlich generell öffentliche Verkehrsmittel gemieden hat, in dieser Nacht war sie wohl auf sie angewiesen. Daher ist es unwahrscheinlich, dass sie keine (über den Schulwegtarif) gültige Fahrkarte dabei hatte.

Ich habe diesen Punkt noch einmal erwähnt, weil hier auch schon behauptet wurde, dass sie aufgrund der nicht vorhandenen Fahrkarte sowohl

a) die einfahrende Trambahn am Stiglmaierplatz als auch
b) die öffentlichen Verkehrsmittel am Hauptbahnhof (am wahrscheinlichsten die U-Bahn Richtung Laimer Platz, die fast direkt vor ihrer Haustüre hält)

nicht benutzt hat bzw. nicht benutzen konnte.


Bezüglich der Taxivariante:

Sie haben das durchaus plausibel wiedergegeben. Vor allem haben Sie mal einen Einblick in die Psyche eines armen Taxifahrers gegeben. Nicht unwichtig. Gerade auch in Ihrem letzten Beitrag. Die erwähnten Minderwertigkeitskomplexe (aufgrund seinem Beruf) bezüglich einer jungen, hübschen Frau.

Dass es sich zudem um keinen Taxistand für Laufkunden handelt, glaube ich Ihnen mal. Aber dass trotzdem nur ein einziges Taxi vor Ort war, und dann auch noch jemand, der gar nicht registriert ist, halte ich einfach für unwahrscheinlich.

Deshalb auch meine Frage, ob die Kripo mal den genauen Ablauf am Stiglmaierplatz nachgestellt hat?

Die Taxivariante ist immer noch plausibler als die Freiervariante. Aber da niemand (ausser ihrem Begleiter!!!) beweisen konnte, dass sie überhaupt am Stiglmaierplatz war, schließe ich sie aus.



Allgemein:
Für die Kripo ist nur noch die Freiervariante relevant. Das bestätigt auch der Kripo-Beamte in einer Radiosendung, die im Rahmen der XY-Sendung stattgefunden hat. In der behauptet er, dass die Recherchen in diesem Fall abgeschlossen wären und nur noch neue Zeugenaussagen bezüglich der Freierversion für ihn bzw. der Kripo relevant seien.

Das wird auch in der XY-Sendung durchaus deutlich, und das wiederum Neo1975 sehr gut erkannt und analysiert hat.
Aber trotzdem werde ich den Eindruck nicht los, als der Beamte vor der Grünanlage steht, und bewußt ihren Weg zum Stiglmaierplatz beschreibt- und auch kurze Zeit später sogar auf dem Stadtplan als Ausganspunkt die Wohnung der Zufallsbekanntschaft nennt (Schellingstraße) und den genauen Weg zum Stiglmaierplatz aufzeigt-, dass die Kripo immer noch auf Zeugen hofft, die sie auf dem besagten Weg Richtung Trambahnstation gesehen haben.


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19.12.2012 um 23:42
@Fidani

genau. und das verstehe ich eben nicht, dass niemand die 2 auf dem gesamten Weg zum Stieglmaierplatz gesehen hat, wo sie doch eine halbe Stunde unterwegs waren.
Und deswegen denke ich, sie war nie da, allerdings wäre es dann beeindruckend, wie überzeugend Markbert die Story der Polizei gegenüber rübergebracht haben muss, dass sie da gar nicht dran zweifeln.


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Der Fall Sonja Engelbrecht

20.12.2012 um 00:28
An Suburbia:

Offensichtlich glaubt die Kripo die Story von ihrem Begleiter..., man kann nichts machen.

Sie wird diesbezüglich keine weiteren Ermittlungen anstellen.


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20.12.2012 um 00:41
@neo 1975
Zitat von Neo1975Neo1975 schrieb:Sie tritt also aus der Zelle raus, geht die paar Schritte zur Tram-Haltestelle, um die Uhr zu lesen (das Ziffernblatt ist nämlich aus der Telefonzelle nicht lesbar).
Ich war vor ca 2 Wochen in dieser Telefonzelle - soweit ich mich erinnere, kann man das Zifferblatt auch lesen, wenn man sich in der Telefonzelle befindet, aber nicht ganz nahe beim Telefonapprat steht. Ich werde es aber in den nächsten Tagens nochmal testen.

Ansonsten finde ich Deine Theorie zum möglichen Geschehnisablauf wirklich sehr schlüssig und durchdacht!


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