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Welches Buch lest ihr gerade?

7.147 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bücher, Lesen, Literatur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

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12.06.2017 um 01:34
Der Zementgarten von Ian McEwan und Lolita von Vladimir Nabokov

der-zementgarten ian-mcewan

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13.06.2017 um 22:44
Metro 2033. Bin gespannt, ob das Buch die Erwartungen erfüllen kann.


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13.06.2017 um 23:19
Erich von Dänikens erfolgreichste Bücher in einem Band (so verkündet es der Untertitel des Buches).
Enthalten sind:

Erinnerungen an die Zukunft
Zurück zu den Sternen
Strategie der Götter
Beweise
Reise nach Kiribati
Aussaat und Kosmos



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13.06.2017 um 23:55
@Lepus

Herrlich! Erinnerungen an meine Kindheit.

Die rostenden Nierostersäulen, außerirdische Grenzsteine aus dem Dreißigjährigen Krieg, Zeichnungen sowjetischer Jugendzeitschriften als Höhlenmalereien, die Rumpelkammer von Pater Crespi und viele Fotos von lustigen Bräuchen aus anderen Kulturkreisen.

Waren das noch Zeiten, als man alles glauben durfte, weil es das blöde Internet nicht gab und man nichts gegenchecken konnte.


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14.06.2017 um 00:10
Zitat von NarrenschifferNarrenschiffer schrieb:Waren das noch Zeiten, als man alles glauben durfte, weil es das blöde Internet nicht gab und nichts gegenchecken konnte.
Da sagst du was...
Ich habe ein paar der Wissenschaftler, die Däniken angeführt hat gegoogelt - ich musste googeln, weil Däniken sie nicht in seinen Quellenangaben erwähnte und ihre Forschungsarbeiten auch nicht (oh, wie seltsam)...
Ergebnis:
Dr. Siegel (kein Vorname, kein gar nichts) habe ich nicht gefunden.
Ein gewisser Blum hat nie an der Uni Bristol gearbeitet und schon gar nicht zusammen mit Hinton, der zwar in Bristol war, aber ganz Zusammenhänge erforscht, als Däniken angibt.
ARGH!
Und ich bin erst auf Seite 13 von knapp 400...
Ich halte es jetzt schon kaum aus.

Aber ich wollte unbedingt was von Däniken lesen, weil ich neugierig war, da muss ich jetzt durch.
Vielleicht schaffe ich es, wenn ich mir sage, es ist alles nur fiktiv und nicht ernst gemeint.

Das beste am Buch:
Ich habe es gebracht gekauft und der Vorbesitzer hat Kommentare reingeschrieben! *-*
Zwei seltsame Autoren zum (Gebraucht)Preis von einem! :D


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15.06.2017 um 07:13
Arne Dahl - Zorn


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15.06.2017 um 08:06
Axolotl
Roadkill

Buch der literarischen Neuentdeckung Helene Hegemann. Keine Ahnung ob sie tatsächliich erst 16 Jahre alt war als sie das Buch geschrieben hat, jedenfalls merkt man schnell dass sie nicht weiß worüber sie schreibt. Hab das Buch geschenkt bekommen und hatte nach ca 20 Seiten keine Lust mehr weiterzulesen - es ist einfach totaler Müll. Habe es an meine 16jährige Tochter weitergegeben da ich angenommen habe dass diese damit evtl was anfangen kann, die fand es allerdings genauso schlecht. Papierverschwendung.


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16.06.2017 um 23:17
Paul M. Cobb - The Race for Paradise

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Cobb ist Orientalist und Institutsleiter für soziale und kulturelle Geschichte der vormodernen islamischen Welt an der Universität Pennsylvania.

In diesem von der Oxford University Press 2015 herausgegebenen Buch schreibt er eine Geschichte über die Kreuzzüge  auf Basis islamischer Quellen.

Über weite Teile des Buches wird eine sehr konventionelle Geschichte präsentiert: sehr viele Details, die den Autor als Kenner ausweisen, aber den Leser nicht nur verwirren, sondern erschlagen, da der rote Faden verloren geht.

Kernerkenntnisse aus dem Buch sind für mich:

  • Die islamischen Quellen sehen die Kreuzzüge nicht wie die westlichen als eine zeitlich klar umgrenzte Ereigniskette von 1095 (Kreuzzugsaufruf von Papst Urban II.) bis 1291 (Verlust von Akkon an die Mamluken), sondern eingebettet in christliche Eroberungen in Spanien, Sizilien und dem Nahen Osten.
  • Die islamische Welt ist kein einheitlicher Block, sondern über die Scheidung zwischen Schiiten (vor allem die Fatimiden als Herrscherminderheit in Ägypten) und Sunniten hinaus geprägt von zum Teil sehr erfolgreichen Warlords.
  • Diese gedeihen vor allem in dem gegenüber dem Schiitsmus weniger zentralisierten Sunnismus, der durch die Ulema-Struktur individuelle Glaubensauslegungen ermöglicht, die mittels militärischem Nachdruck gegenüber Widerstreitern wie auch der Bevölkerung durchgesetzt werden können.
  • Der Kampf zwischen verschiedenen muslimischen Warlords ist oft brutaler als der Dschihad gegen die Kreuzritter. Beispiel ist Saldadin, der zwar 1187 Jerusalem für die muslimische Welt zurückerobern kann, aber im Anschluss in Verträgen einen modus vivendi mit den Christen findet (Lessing mit Nathan der Weise hat ihm ja ein literarisches Denkmal gesetzt). Seine Kriegszüge gegen muslimische Widersacher vor 1187 sind weitaus brutaler geführt.
  • Trotz der kriegerischen Auseinandersetzungen gab es sowohl unter christlicher wie auch unter muslimischer Herrschaft im 12. Jahrhundert wirtschaftliche Beziehungen, die für beide Seiten sehr profitabel waren.
  • Interessant auch, dass die gerühmte kulturelle und wissenschaftliche christlich-muslimische Brücke nicht während der muslimischen Herrschaft im 11. Jahrhundert stattfand, sondern im 12. Jahrhundert unter normannischer Herrschaft.



Das Buch endet mit einem Ausblick auf die osmanischen Eroberungen, welche die Frontlinien innerhalb der muslimischen Welt als auch zwischen der muslimischen und christlichen Welt verschob, sowie mit dem Ende von al-Andalusia auf der pyrenäischen Halbinsel im Jahr 1492.

Infos und Leseprobe im Spoiler

Autor:
http://www.sas.upenn.edu/nelc/people/facultyProfiles.html#cobb (Archiv-Version vom 03.06.2017) (Autor)

Leseprobe (1. Kapitel):
http://features.thesundaytimes.co.uk/public/books/pdf-reader/reader/web/?file=1407301343_paul-m-cobb_race-to-paradise.pdf

Rezensionen:
https://networks.h-net.org/node/12840/reviews/107609/king-cobb-race-paradise-islamic-history-crusades
https://scholarworks.iu.edu/journals/index.php/tmr/article/view/20760/26783
https://www.academia.edu/29596852/Review_of_Paul_M._Cobb_The_Race_for_Paradise_An_Islamic_History_of_the_Crusades._




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16.06.2017 um 23:32
Zitat von NarrenschifferNarrenschiffer schrieb:Interessant auch, dass die gerühmte kulturelle und wissenschaftliche christlich-muslimische Brücke nicht während der muslimischen Herrschaft im 11. Jahrhundert stattfand, sondern im 12. Jahrhundert unter normannischer Herrschaft.
Zur Ergänzung: es ist Sizilien gemeint. Das ist mir durchgerutscht.


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16.06.2017 um 23:48
Angela Sommer-Bodenburg - Der kleine Vampir zieht um

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Zum Drüberstreuen wieder ein Griff in die Kinderbuchkiste: der zweite Band des kleinen Vampirs.

Diesmal zieht Rüdiger in den Keller seines Menschenfreunds Anton, weil er wegen Menschenkontakte aus der Gruft ausgeschlossen worden ist. Damit bringt er jede Menge Verwirrung in die Familie Antons. Aber alles geht gut aus, weder Rüdiger noch Anton werden aufgedeckt, dass sie nicht akzeptable Freunde haben, und Anton kommt Rüdigers Schwester Anna wieder ein Stück näher.

Flott geschriebene Geschichte, so richtig old skool. Macht Spaß.


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17.06.2017 um 22:22
Fjodor M. Dostojewski - Die Sanfte


sanfteOriginal anzeigen (0,2 MB)

Die Erzählung beginnt mit einer toten Sechzehnjährigen auf dem Küchentisch ihres 41-jährigen Ehemannes: sie hat sich mit einer Marien-Ikone in der Hand aus dem Fenster gestürzt.

In Rückblenden erzählt der Mann die Geschichte ihrer Ehe.

Ihre Eltern sind früh verstorben und sie wächst bei Tanten auf, die sie an einen Kaufmann in den Fünfzigern verkuppeln (eigentlich verscherbeln) wollen, und sie rettet sich in eine Ehe mit einem 41-jährigen Pflandleiher.

Er ist ein ehemaliger Offizier, der unehrenhaft aus der Armee entlassen worden ist, weil er als Zeuge einer Beleidigung eines Kompaniekollegen diesen nicht verteidigt hat und einem Duell aus dem Weg gegangen ist. Ein Onkel hat seine angesparte Absicherung verlumpt, womit er, da er eine zivile Staatsdienststelle ablehnt, als Obdachloser sein Leben fristet, bis eine Erbschaft ihm ermöglicht, ein Pfandleihhaus zu eröffnen.

In dieser Funktion lernt er das sechzehnjährige, von den Tanten versklavte Mädchen kennen und heiratet sie, obwohl auch er ihr klar macht, dass nicht ihre idealistischen Jugendträume ihr Leben bestimmen werden, sondern das Geld. Er will in kurzer Zeit Rücklagen bilden, damit er ein arbeitsfreies Leben führen kann.

Dass diese Dominanz durch einen älteren Herrn, der ihr auch verbietet, ohne seine Zustimmung außer Haus zu gehen, nicht gut gehen kann, liegt auf der Hand. Sie beginnt eine Affäre mit einem ehemaligen Kompaniekollegen ihres Mannes, hinter die er kommt. Die Ehe liegt auf Eis, und sie will ihn erschießen, drückt aber nicht ab, als sie die Pistole bereits an seiner Schläfe hat, während er scheinbar schläft.

Er hält sein Nichtstun während der bedrohlichen Situation für einen Sieg, da sie nicht den Mut hat, ihn zu erschießen, und beginnt sich ihr wieder anzunähern, indem er sie vergöttert und ihre Füße küsst. Dieser Liebesanfall wird nicht erwidert, und nach einer Fieberkrankheit springt sie mit einer Marienikone in der Hand aus dem Fenster.

Der Pfandleiher endet in Selbstgesprächen und fantasiert, dass er vor Gericht nicht nur dieses, sondern die gesamte Gesellschaft ablehnen wird.

Dostojewski zertrümmert meiner Ansicht nach die soziale und moralische Gegebenheit in Russland. Letztlich ist nichts und niemand auch nur im Geringsten vorbildlich, sondern jede Person ist einer Lebenssituation ausgesetzt, in der sie vernichtet wird.

Positive Charaktere oder sozial-moralische Lichtblicke? Nicht die Spur.


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17.06.2017 um 22:52
J.M.R. Lenz - Der Engländer

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Dies ist spätes Drama von Lenz aus dem Jahre 1777, das nur mehr als Skizze überliefert und dementsprechend mau zu lesen ist.

Das Stück spielt in Turin, Robert Holt dient dort als Offizier und soll nach Hause zurückkehren, um dort mit der Tochter von Lord Hamilton zwangsverheiratet zu werden.

Robert verliebt sich in die italienische Prinzessin Armida von Carignan und ersticht sich schließlich mit einer Schere, als sein Vater und Lord Hamilton ihn abholen kommen.

Das Drama ist nicht nur wegen der unausgearbeiteten Szenen eine etwas unbefriedigende Lektüre, sondern auch wegen der Konstellation, die keinerlei soziale Konflikte aufweist, sondern ausschließlich einen Konflikt zwischen Vater und Sohn.

Wie jedoch das fertige Drama ausgesehen hätte, wissen wir nicht, aber so wirkt es nicht wie das Drama eines 26-jährigen bereits angesehenen Autors, sondern wie die Skizze eines Sechzehnjährigen.


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17.06.2017 um 22:57
Kafka am Strand von Haruki Murakami. Bin zur Häfte durch, aber noch nicht sonderlich beeindruckt.


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18.06.2017 um 11:32
Richard Russo

Warum habe ich diesen großartigen amerikanischen Autor erst letztes Jahr entdeckt?
Damals erschien erstmalig auf deutsch sein mit dem Pulitzer Preis ausgezeichneter Roman "Diese gottverdammten Träume" (Empire Falls), der schon 2005 mit einem beeindruckenden cast verfilmt wurde (Ed Harris, Philip Seymour Hoffman, Helen Hunt, Paul Newman).

Weil ich von dem Roman so begeistert war, habe ich mir natürlich auch sofort den dieses Jahr erschienen "Ein Mann der Tat" (Everybodys Fool) besorgt und angefangen zu lesen.
Darin beschreibt Russo ähnlich wie in Empire Falls das Kleinstadtleben. Eine Inhaltsangabe könnte sich leicht wie die einer soap opera lesen: Wer war der Liebhaber von Chief Raymers Frau, für den sie ihn verlassen wollte, bevor sie tödlich verunglückte, warum hat Charice Raymer auf dem Balkon gelassen, als er eingeschlafen war? Wie geht es mit Rub weiter, seitdem sein Kumpel Sully in Frührente gegangen ist? "Es gibt keine kleinen Leben" sagte Russo mal in einem Interview und so nähert er sich seinen Figuren mit unglaublich viel Empathie. Mit diesem Einfühlungsvermögen und seinem literarischen Können, verwandelt er dieses soap-szenario in große Kunst.

http://www.dumont-buchverlag.de/typo3temp/_processed_/csm_9783832198428_94d3872720.jpg

Moment mal. Everybodys Fool? Sully?
Habe ich nicht mal einen Film namens Nobodys Fool gesehen?
Gab es darin nicht auch einen Sully?

Richtig, der ist auch von Russo (das Buch muss ich mir auch noch ganz dringend besorgen) und auch hier spielt Paul Newman (Sully) mit. Ich weiß nicht, ob Newman einfach genial gecastet wurde, oder einfach eine sehr gute Leistung abgeliefert hat, aber Newman IST Sully wie er im Buche steht.

Richard Russo gehört nun auch zu  meinen Lieblingsautoren


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18.06.2017 um 20:42
Die Drei - Sarah Lotz

Der Tag, an dem es passiert, geht als „Schwarzer Donnerstag“ in die Geschichte ein. Der Tag, an dem vier Passagierflugzeuge, offenbar grundlos, innerhalb weniger Stunden, an vier unterschiedlichen Orten abstürzen.

An drei Absturzorten kann je ein Kind lebend geborgen werden, ansonsten kommen alle Insassen um. Nachdem terroristische Anschläge ausgeschlossen werden können, konzentriert sich das Interesse auf die wundersam geretteten Drei. Nicht nur die Medien spielen verrückt. In den USA schießen sich Endzeitfanatiker auf die Drei ein. Schnell wird eine "göttliche Weisheit" konstruiert, nach der die drei Kinder Boten sind, mit den vier apokalyptischen Reitern der biblischen Offenbarung gleich. Es beginnt eine Suche nach dem offenbar untergetauchten vierten Kind. Existiert es?

Während die verblendeten Gläubigen und die Medien die Drei nicht aus den Augen lassen, erleben Verwandte und Freunde, die nun für die Kinder verantwortlich sind, die Hölle. Man lässt sie nicht in Ruhe, verfolgt und bedrängt sie. Dabei wären Ruhe und Hilfe dringend erforderlich, denn die Drei zeigen sich nach der Katastrophe seltsam verändert.


dreeOriginal anzeigen (0,3 MB)


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Rao ehemaliges Mitglied

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21.06.2017 um 18:08
Lese gerade an einer Biographie. Nicht irgendeine, sondern die von Osamu Tezuka, dem japanischen "Gott der Manga".
Standesgemäß selbstverständlich in Manga-Form als wirklich fetter Softcoverband verfaßt, aber auf englisch übersetzt (ich kann leider kein Japanisch): "The Osamu Tezuka Story: A Life in Manga and Anime".
Diese Biographie sollte man jedem jungen Menschen unter die Nase halten, der mit sich und seinem Leben nix anzufangen weiß, denn die Produktivität und Aktivität dieses Mannes war schier unglaublich.
Er hat Medizin studiert und auch den Abschluß gemacht, aber seine ganze Liebe galt von Kindheit an der darstellenden Kunst in Form von Manga (den japanischen Comics, die wie unsere auch ihre Ursprünge in humorvollen Cartoons hatten) und bald auch dem Film, als Jahrgang 1928 (also vor dem 2. Weltkrieg) wurde er stark beeinflußt von den frühen amerikanischen und europäischen Filmen einschließlich derer von Walt Disney, dessen Einfluß man immer wieder in seinen Zeichnungen erkennen kann.

In beiden Bereichen, Manga und Anime, die japanischen Zeichentrickfilme, galt er als Pionier und Zugpferd, der insbesondere die Genres wegbrachte von rein lustigen Inhalten, hin zu "realistischen" Themen trotz cartoon- und klischeehafter Figuren. In seinen unzähligen Serien, die nur teilweise in Deutschland bekannt sind wie Astroboy, Kimba der weiße Löwe, Black Jack (eine Arztserie) oder Buddha, eine episch und phantasievoll erzählte Lebensgeschichte des Religionsgründers, kommt das Kaleidoskop aller möglichen menschlichen Gefühle vor, mal lustig, mal traurig, mal tragisch, mal fröhlich und hin und wieder einfach nur bizarr.

Für seine Mitarbeiter im eigenen Animationsstudio war er extrem anstrengend, weil er oft nur zwei Stunden am Tag zu schlafen pflegte und den Rest des Tages wirklich dauernd aktiv war, seine Comicverleger konnten sich oft neben ihn hinstellen und zusehen, wie er die neusten Episoden eines Comics binnen weniger Stunden aus dem Handgelenk schüttelte, er war hochintelligenter Schnellleser - und Schnellzeichner, der häufig mehrere Serien als Comic oder Film parallel und gleichzeitig vorwärtstrieb. Eine menschliche Lokomotive, vergleichbar im Westen nur mit Leonardo da Vinci, der ähnlich betriebsam und vielseitig begabt war.
Man würde der Biographie in dieser Hinsicht nicht glauben wollen, wenn es nicht rein zufällig die Wahrheit wäre.
Als er mit 60 (viel zu früh) starb, galt er als japanische Ikone. Ein lebender "nationaler Schatz" (das gibt es in Japan), der gefeiert wurde wo er hinkam.
Bewertung: lesenswert! Ungewöhnlich (als Manga) auf jeden Fall.


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22.06.2017 um 23:22
Mal wieder

51Yd0K3bX5L. SX329 BO1204203200

Und im Anschluss

nowe zdjecia 77


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24.06.2017 um 23:27
262397 0

Eine nette Geschichte über einen lasterhaften Mönch und seine Erfahrungen um das Jahr 900 +/- einige Jahrzehnte.
Auf die altgetrimmte Sprache muß man sich einlassen. Geschichtlich ist es wohl recht gut recherchiert.


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24.06.2017 um 23:42
Ich habe gerade von Elisabeth Zöller "Wir tanzen nicht nach Führers Pfeife" gelesen , eine Geschichte über den Widerstand der Edelweißpiraten in Köln während des Zweiten Weltkriegs. Sehr spannend für Leser, die gerne Bücher mit historischem Hintergrund lesen.

Als Hörbuch hab ich gerade von Sebastian Fitzek "Acht Nacht" im Autoplayer laufen. Den hab ich schon immer gern gelesen bzw. gehört 😃
Sorry, krieg gerade die Coverbilder nicht hier rein.


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27.06.2017 um 22:53
Cormac McCarthy - The Crossing

Crossing mccarthy cover

Nicht ganz so tiefschichtig wie Blood Meridian, aber dennoch existenziell devastierend

Der Roman erzählt die drei Mexiko-Reisen des zu Beginn 16-jährigen Billy Parham, der auf einer Ranch in New Mexico aufwächst, ohne eigentlich mit zivilisatorischen oder staatlichen Gemeinschaftsstrukturen in Berührung gekommen zu sein.

Reise 1:
Billy fängt eine Wölfin, die Vieh der Ranch seines Vaters reißt, domestiziert sie und will sie nach Mexiko bringen. Auf diesem Weg lernt er viele Menschen kennen, welche in ärmsten Umständen ihr Leben fristen.

Reise 2:
Nach seiner Rückkehr ist die Ranch seiner Eltern von Indianern überfallen, die Eltern sind ermordet, das Vieh getötet, die Pferde gestohlen. Nur sein zwei Jahre jüngerer Bruder Boyd lebt noch. Mit ihm zieht Billy wieder nach Mexiko, um die Pferde wiederzufinden, die mit großer Wahrscheinlichkeit an Pferdehändler in Mexiko verkauft worden sind.

Sie finden die Pferde, werden selbst für Pferdediebe gehalten und Boyd wird schließlich von Banditen angeschossen. Im Haus ehemaliger Revolutionäre wird Boyd von einem Arzt das Leben gerettet, und Boyd geht mit einem Mädchen zusammen. Billy reitet zurück in die USA.

Die Sequenz in diesem Haus ist eine der irritierendsten, die ich seit langem gelesen habe: der Hausherr hat keine Augen mehr. Der Grund: 1930 wurde er während des langen revolutionären Aufstands in Mexiko von Regierungstruppen gefangen, und da ein Deutscher namens Wirtz ihm mit dem Mund seine beiden Augen ausgesaugt hat, bleibt ihm die Erschießung erspart.

Reise 3:
Billy kehrt zurück in die USA, die sich mittlerweile im Krieg befinden, möchte Soldat werden, wird jedoch wegen eines Herzfehlers bei mehreren Rekrutierungsstationen zurückgewiesen. Er beginnt zu trinken, entscheidet sich jedoch schließlich, seinen Bruder zu finden.

Zurück in Mexiko findet er heraus, dass sein Bruder erschossen worden ist, besucht sein Grab, und am Ende des Romans bricht er psychisch in einer Gruppe von Roma zusammen.


Inhaltlich, sprachlich und stilistisch wieder ein mitreißender Roman von McCarthy. Gewöhnungsbedürftig vielleicht die langen Beschreibungen der Natur, aber die ausweglose Nichtigkeit des einzelnen Menschen (vielleicht mit Ausnahme des altruistischen Arztes) regt doch sehr zum Nachdenken an. Und dies scheint mir gewollt, da mehrfach die Frage nach der Gutherzigkeit Gottes gestellt wird und nicht bejahend beantwortet werden kann.


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