Peter Pan Syndrom - Männer die nicht erwachsen werden

@fuchswolf

Ich weiß, aber die Diagnose war schon die richtige, denn die Symptome passen auch einfach 1:1. Zwischen Beileid und Glückwunsch muss ich mich noch entscheiden, hat halt Nach- aber auch Vorteile. :D

Hallo, ich hätte auch eine Frage zum PPS: Ich kenne jemanden, auf den alle Symptome passen.. Wie spricht man sowas an? Ein Stück weit mag es ja sein Problem sein, aber langsam sind auch andere Leute von der Verantwortungslosigkeit betroffen..

Das Problem ist das Mutter-Sohn-Gefüge, sie zu überfürsorglich, er nicht an Konsequenzen oder eigene Handlungsnotwendigkeit gewöhnt..

@Kiwi32

Bei psychischen Problemen ist es natürlich so, dass der Betroffene eine Krankheitseinsicht haben muss, er sich also darüber klar sein muss, "dass da was ist". Wenn dieser dein "Jemand" seinen Zustand für entweder normal oder für in Ordnung hält, dann kannst du nichts machen.

Freilich ist das PPS keine Krankheit, mehr eine Aberration der Sozialisierung. Wenn die Auswirkungen schlimmer werden, wird dein Jemand schon irgendwann anfangen nachzudenken. Und wenn nicht - ist es nicht dein Problem.

Du könntest ihm aber auch diesen Thread zeigen. ;)

Kiwi32 schrieb:Ein Stück weit mag es ja sein Problem sein, aber langsam sind auch andere Leute von der Verantwortungslosigkeit betroffen..

Hast du irgendwie den Eindruck, dass er selbst unter seinen Zustand leidet? Denn entscheidend ist immer der persönliche Leidensdruck des Betroffenen, damit er den Willen entwickelt etwas zu ändern.

Kiwi32 schrieb:Das Problem ist das Mutter-Sohn-Gefüge, sie zu überfürsorglich, er nicht an Konsequenzen oder eigene Handlungsnotwendigkeit gewöhnt..

Wenn die Mutter einen starken Einfluss hat, könnte es sich um ein "kaputt behütetes Kind" meiner Wenigkeit handeln:
Unselbständig, nicht zu eigenen Leben fähig und abhängig von der Bestätigung seiner Bezugsperson Mutter.

Wenn die Mutter sehr dominant ist und auf der Schiene "du sollst deine Mutter lieben - sei nicht so undankbar!" fährt, könnte er Probleme haben sich Durchzusetzen und deshalb mögliche Konsequenzen fürchten. (Sprich: Mangelndes Selbstbewusstein) Wenn er aber so sehr an der Fürsorge der Mutter gewöhnt ist und von der Abhängigkeit mehr Vorteile als Nachteile sieht, kann er widerrum kein Grund sehen zu handeln... weil es ihm einfach angenehm ist. (Sprich: Hotel Mama) Da könntest du nur wenig tun leider...

Btw... inwiefern sind andere von sein PPS betroffen? Nehmen irgendwie schaden? Oder wie sollen wir es uns da vorstellen?

@KillingTime
Hat Charlie Harper von Two and a Half man ein PPS?

Samsaraa schrieb:Hat Charlie Harper von Two and a Half man ein PPS?

Ne , der ist Millionär :)
Ausserdem ist das rein spekulativ weil es nur Entertainment im Fernsehen ist.

Samsaraa schrieb:Hat Charlie Harper von Two and a Half man ein PPS?

Das kann ich nicht beurteilen, da ich diese Sendung nicht kenne. Es wäre natürlich denkbar, dass das Motiv "PPS-Betroffener" auch in Film und Fernsehen thematisiert wird. Schauspieler wie Charlie Sheen eignen sich bestimmt gut zur Darstellung derartiger Rollen.

@KillingTime

KillingTime schrieb:da ich diese Sendung nicht kenne.

Iss nicht wahr , oder? :ask:

Danke für die bisherigen Antworten!

Also die Mutter ist nicht dominant im Sinne von sie unterdrückt ihn absichtlich. Sie fühlt sich eher bei jeder Kleinigkeit gerufen, Hilfe zu leisten - also nach dem Motto "Da kann ich mein Kind doch nicht alleine lassen / Komm, gib mal her, ich mach das schon".
Das Kind ist nur schon längst erwachsen..

Ich glaube, ein selbst eingestandenes, offensichtliches Leiden liegt noch nicht vor, allerdings nimmt es zu, dass Freunde mal sticheln und die ersehnte, richtige Beziehung ausbleibt. Es gibt auch noch andere unverständliche Anwandlungen, die ich aber nicht im Detail hier öffentlich breittreten möchte. Das ist natürlich unschön. Aber ob er über eine notwendige Persönlichkeitsentwicklung nachdenkt, kann ich nicht beurteilen.

Es gibt keinen ganz messbaren Schaden, aber die Eltern sehen die fehlende Motivation, sich weiterzuentwickeln, natürlich auch mit nem gewissen Schmerz. Zumal sie sich dadurch (wahrscheinlich in nem Mix aus gewollt und ungewollt) weiter für ihn aufopfern (also über das gewöhnliche füreinander Dasein hinaus).

Mein großer Bruder (Er ist 40, ich bin 23) hat dieses Syndrom. Sein Vater hat ihn und seine Mutter sitzen lassen, als er 3 Monate alt war. Seine Mutter ist die unfähigste Person der Welt (Wie, Kinder brauchen Spielzeug in ihrer Entwicklung?!)

Er hat sich eine langjährige Freundin gesucht, eine arme Seele, Ossi-Nazi-Ding aus tiefer Begrenzt- und Unwissenheit, sie hat keine Freundinnen und ist ziemlich isoliert. Bezeichnet sich und meinen Bruder als "Mama und Papa" ihrer Katzen, ist geistig auf dem Stand einer 10-jährigen. Sie hat eine 15-Jährige Nichte, die dauernd bei meinem Bruder auf dem Schoß sitzt oder im Arm liegt.

Er betrügt sie am laufenden Band, man kann es sich gar nicht vorstellen. Lebt wie ein Teenager (Rauchen, zocken, nur Alkohol und Softdrinks im Haus). Er nutzt aus, dass seine Freundin nirgendwo hin kann, und prahlt die ganze Zeit damit, dass sie putzen würde, während er sich... vergnügt. Er "gesteht" es ihr jedes mal, sagt dabei Dinge wie "Du musst das verstehen, du bringst es nicht im Bett" oder "Deine Figur ist ja auch nicht gerade der Wahnsinn".

Mein Vater, der auch sein Vater ist, wenn auch nicht biologisch, hat schon so oft versucht, mit ihm zu reden. Über Alkoholkonsum, dass McDonalds keine vollwertige Mahlzeit ist, über die Anschaffung eines (Zitat) "breiteren Betts für all die Affären, dann ist der Weg nicht mehr so weit zu denen". Aber bei den Affären ist kein Ende in Sicht. Er benutzt nie Kondome und sagt, ihm wäre es egal, wenn er HIV hätte.

Früher hab ich sehr darunter gelitten, heute nehme ich es leichter. Ich kann ihn nicht ändern, ich kann aber zusehen, wie er sich selbst zu Grunde richtet. Ich würde ihm jederzeit die Hand halten während seiner Chemos. Jetzt, wo ich das hier schreibe merke ich, dass es vielleicht ganz gut ist, wenn er keine Kinder bekommt. Gott wird sich da schon was bei gedacht haben.

@lifeline

lifeline schrieb:Er betrügt sie am laufenden Band, man kann es sich gar nicht vorstellen. Lebt wie ein Teenager (Rauchen, zocken, nur Alkohol und Softdrinks im Haus). Er nutzt aus, dass seine Freundin nirgendwo hin kann, und prahlt die ganze Zeit damit, dass sie putzen würde, während er sich... vergnügt. Er "gesteht" es ihr jedes mal, sagt dabei Dinge wie "Du musst das verstehen, du bringst es nicht im Bett" oder "Deine Figur ist ja auch nicht gerade der Wahnsinn".

Typisches unterschichtenproblem.
Und das ist erst der anfang, wart mal ab wenn dem jetzigen Mittelstand alles Scheissegal wird.
Dann brennt die hochgelobte Republik.

Das Problem der Psychoanalyse ist doch die generelle Katalogisierung von oftmals nicht pathologischen Symptombildern, um sich selbst eine Arbeitsgrundlage zu schaffen.

Früher hätte man gesagt, er ist ein Versager, ein Taugenichts.

Die Stigmatisierung ist im Endeffekt identisch, nur weil die Ideale der Wertegemeinschaft nicht übernommen werden.

Damit soll lediglich eine Abgrenzung zum "Normalen" geschaffen werden aber wenn man den Ausführungen der Psychoanalyse korrekt folgt gibt es kein Normal, nur besser oder schlechter integriert - obwohl dabei schon die Wertung gut/schlecht irreführend ist, denn jene basiert auf der moralischer Konditionierung eben dieser Analysten.

@Heijopei
Das mit der Unterschicht stimmt so nicht, beide haben im Rahmen ihrer geistigen Möglichkeiten Vollzeitjobs (Er Maler, sie Gemüseabteilung)

Ich hab in letzter Zeit mit extremer Ungeduld bei der Überarbeitungsphase meines Romans zu kämpfen.
Hängt es auch mit diesen "Nicht Erwachsen sein" zusammen und wenn ja was kann ich dagegen tun? :/

@NothingM

NothingM schrieb:Hängt es auch mit diesen "Nicht Erwachsen sein" zusammen und wenn ja was kann ich dagegen tun?

erwachsen werden:)

@Koman
Ja das sagt mir viel... :nerv:

da trifft so ziemlich vieles davon auf mich zu :D

wusste gar nicht dass das eine Krankheit ist :D
jetzt muss ich erstmal mehr davon ergooglen

@NothingM

NothingM schrieb:Ich hab in letzter Zeit mit extremer Ungeduld bei der Überarbeitungsphase meines Romans zu kämpfen.
Hängt es auch mit diesen "Nicht Erwachsen sein" zusammen und wenn ja was kann ich dagegen tun? :/

Das denke ich nicht, denn auch Kinder können Romane schreiben.
Ich würde dir empfehlen das du einstweilen etwas anderes machst.
Ich habe auch ab und an eine Schreibblockade...
Obwohl Blockade ist nicht mal so richtig beschrieben.
Ich würde eher sagen, ab und zu fehlt einfach die Muse dazu oder gönnt sich eine Auszeit.

Und übrigens sind nicht nur Männer davon betroffen :)

KillingTime schrieb am 04.06.2013:aber sobald es "ernst" wird (Kinderplanung etc.) drücken sie sich vor der Verantwortung.

Was für ein Argument für ein "Syndrom" :D