Was haltet ihr von Abtreibung?

@Tussinelda
Gut, aber verstehen tust Dus trotzdem oder brauchen wir weitere 250 Seiten dafür?

Mir läge wirklich viel daran, wenn Aufklärung und Beratung schon frühst möglich bei jungen Frauen einsetzen würde und zwar nicht erst wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist und Frauen ungewollte Schwangerschften riskieren, weil sie z.B. nicht wirklich Bescheid wussten was bei der Einnahme der Pille so alles schief laufen kann (Einnahmefehler, Auswirkung von Erkrankungen und Neben bzw Wechselwirkungen von Medikamenten die zur Unwirksamkeit der Verhütungsmittel führen!).

Ausserdem bezweifle ich dass Ärzte schon hinter der Praxistüre mit geschärften Messen stehen um jedem Wunsch nach Abbruch nach zu kommen. Gynäkologen sind nicht so gewissenlos, wie sie von den fundamentalistischen Abtreibungsgegner gerne dargestellt werden!

Ausser medizinischer Indikation gibt es soziale und wirtschaftliche Faktoren die bei Frauen die überlegen, ob ein Kind in ihre Lebenssituation passt eine große Rolle spielen. Würden die Abtreibungsgegner hier mehr Vorarbeit leisten und helfen jungen Schwangeren Perspektiven aufzeigen und ihnen mit entsprechenden Alltagshilfen Hilfe zur Selbsthilfe leisten wäre denke ich mehr gewonnen, als wenn man immer nur laut brüllt "Abtreibung ist Mord!".

Die Frauen wachen ja nicht einfach so an einem Tag auf und sagen sich au ja, ich geh mein Kind abtreiben lassen. Für jede einzelne Betroffene resultiert diese Überlegung aus einer Notsituation, aus der Angst dem Kind nicht gerecht werden zu können. Man muss um sich ein Bild davon machen warum Frau sich gegen die Geburt des Kindes entschieden hat. Allen durch die Bank ein zu leichtsinnigen Umgang mit werdendem Leben zu unterstellen geht mir eindeutig zu weit!

Ich bin hier gerade zufällig wieder reingstolpert und habe deinen Beitrag gelesen @DieSache
Du hast den Nagel vollkommen auf den Kopf getroffen, kann dir in allem was du schrebst, mehr als nur zustmmen.

Schöner Beitrag, schade, dass man diesen nicht irgendwie 'hervorheben' kann :Y:

@Tussinelda

meinte nicht die Eltern, sondern die Abtreibungsgegner, die für diese gestorbenen Kinder keine Märsche veranstalten,

Tatsache ist, dass auch um diese Kinder getrauert wird. Von den Eltern und häufig auch von nahe stehenden Personen.
Für diese Menschen ist es ein Kind, das sie verloren haben. Es ist kein Zellklumpen, als das es von einigen Menschen bezeichnet wird. Um einen Zellklumpen würde man nämlich nicht trauern.

Dass keine Märsche für diese Kinder veranstaltet werden, liegt daran, dass sie auf natürliche Weise ums Leben gekommen sind. Wozu sollte man einen Marsch veranstalten?

die Pille danach ist keine Abtreibung, auch wenn das diese Gegner nie verstehen lernen,

Erstens kann man das unterschiedlich sehen. Nur weil es juristisch keine Abtreibung ist, muss nicht jeder das so sehen. Zweitens sprechen die Gegner explizit nicht von Abtreibung, sondern vom Töten im Mutterleib.

wer gegen die Pille danach ist, ist gegen Verhütung, denn die Pille danach ist Verhütung!

Bei der "Pille danach" (und auch bei manchen "normalen" Pillen) kann eine nidationshemmende Wirkung nicht ausgeschlossen werden. Tritt dieser Fall ein, ist es keine Verhütung mehr. Juristisch ist es auch keine Abtreibung, aber Abtreibungsgegner sehen es als Tötung des ungeborenen Kindes an.

Wer gegen Mitel ist, die eine nidationshemmende Wirkung haben können, muss also nicht grundsätzlich gegen Verhütung sein.

@Elsbeth_M

Die Pille Danach ist auch keine Abtreibung.
Die Pille Danach verschiebt den Eisprung nach hinten, damit es nicht zu einer Befruchtung kommen kann. Ist der Eisprung schon gelaufen, verhindert die Pille Danach auch nicht mehr die Befruchtung und es kommt zur Nidation.

ich habe einige Seiten zuvor einen Link reingesetzt der dies erläutert, Somit kann man auch nicht anderer Meinung sein. Wo keine Befruchtung stattfindet, kann auch nichts wachsen.

tudirnix schrieb:Somit kann man auch nicht anderer Meinung sein.

Manche Leute drehen sichs halt gern so lange so hin, bis es auch für ihre Meinung passt ;)
Wenn man so will, dann ist jedes Spermium, das nicht zu einer Befruchtung geführt hat, halt auch schon Abtreibung.. :shot:

@ahri

Genau. Gut analysiert. Würde dann auch für den Coitus interruptus gelten :D

@DieSache

DieSache schrieb:Würden die Abtreibungsgegner hier mehr Vorarbeit leisten und helfen jungen Schwangeren Perspektiven aufzeigen und ihnen mit entsprechenden Alltagshilfen Hilfe zur Selbsthilfe leisten wäre denke ich mehr gewonnen, als wenn man immer nur laut brüllt "Abtreibung ist Mord!".

Offenbar kennst du Abtreibungsgegner und Organisationen, die gegen Abtreibungen sind, recht schlecht. Denn es sind gerade solche Personen bzw. Gruppierungen, die Hilfe und Unterstützung für ungewollt Schwangere anbieten. Und diese Gruppen fordern bei ihren Demonstrationen usw., dass die gesellschaftlichen Hilfen verstärkt werden, eben damit Abtreibungen möglichst verhindert werden.

Dass man immer nur laut brüllt "Abtreibung ist Mord", das ist eine pauschale Unterstellung, die jeder Grundlage entbehrt. Es gibt leider auch solche Zeitgenossen, aber weder ist es man noch ist es immer

DieSache schrieb:Die Frauen wachen ja nicht einfach so an einem Tag auf und sagen sich au ja, ich geh mein Kind abtreiben lassen. Für jede einzelne Betroffene resultiert diese Überlegung aus einer Notsituation, aus der Angst dem Kind nicht gerecht werden zu können. Man muss um sich ein Bild davon machen warum Frau sich gegen die Geburt des Kindes entschieden hat. Allen durch die Bank ein zu leichtsinnigen Umgang mit werdendem Leben zu unterstellen geht mir eindeutig zu weit!

Richtig! Die allermeisten Frauen, die abtreiben, tun es nicht leichtfertig, sondern weil sie keinen anderen Ausweg sehen. Darum besteht die Hauptaufgabe von Lebensschutz-Organisationen darin, Perspektiven aufzuzeigen, wie die Frau bzw. ihre ganze Familie zu einer anderen Lösung kommen kann.

und schon wieder -.- es ist immer möglich anderer Meinung zu sein, das ist untrennbar mit unserer Freiheit ein eigenes Weltbild zu haben eng verknüpft.

@Elsbeth_M
@Tussinelda


Nein die Pille danach ist keine Verhütung mehr im klassischen Sinne, sie stellt schon einen aktiven nachträglichen Eingriff in die Entwicklung des Fötus dar, wirkt aber eben aus dem Grund, weil sie verhindert dass sich das Ei einnisten kann erst nach dem Akt!

Pille danach für mich nur ein Mittel der letzten Wahl, lieber wäre mir junge Frauen wären über diverse Methoden und deren Sicherheit wirklich umfassend genug aufgeklärt und beraten und bei vielen Teeny-Schwangerschaften ist nämlich genu das der springende Punkt, warum sie in die Lage der ungewollten Schwangerschaft geraten. Mangenldes Wissen und Tabuisierung von Sexualaufklärung im häuslichen/familiären Umfald!

@wichtelprinz

Du kannst natürlich auch der Meinung sein die Erde sei eine Scheibe. Ist halt dann aber trotzdem falsch.

@DieSache
Nein.
ich habe es weiter oben erläutert;

Die Pille danach verschiebt den Eisprung nach hinten. Es findet keine Befruchtung statt.

zum nachlesen: Wirkung: https://pille-danach.de/ alles erklärt.

@Elsbeth_M

Wenn es doch so wäre, nur muss ich dir sagen, dass deren Hilfen leider noch immer mit erhobenem Zeigefinger und dem Verweis geleistet werden, dass es sündhaft sei überhaupt den Gedanken zu haben, ein Abbruch käme in Frage. Da spielt mir häufig zuviel christliche Moral-Theologie mit rein und die führt dazu, dass junge Frauen eben da nicht hingehen um sich beraten zu lassen!

@tudirnix

tudirnix schrieb:Ist der Eisprung schon gelaufen, verhindert die Pille Danach auch nicht mehr die Befruchtung und es kommt zur Nidation.

Ob die "Pille danach" auch eine nidationshemmende Wirkung hat, ist wissenschaftlich umstritten.
Nachzulesen bei Wikipedia:
"Ob Levonorgestrel die Einnistung (Nidation) befruchteter Eizellen in die Gebärmutterschleimhaut hemmt, ist wissenschaftlich umstritten."
Wikipedia: Pille danach



@ahri

ahri schrieb:Wenn man so will, dann ist jedes Spermium, das nicht zu einer Befruchtung geführt hat, halt auch schon Abtreibung.. :shot:

Eine Samenzelle allein ist ebenso wenig ein ungeborenes Kind wie eine Eizelle allein. Erst durch die Verschmelzung der beiden entsteht neues Leben. Sollte man eigentlich wissen ... :nerv:

@ahri
Schade für Dich das Du nur der Meinung bist die Erde sei rund. -.-

@DieSache

Wo ist in dem Fall denn eine Entwicklung des Fötus vorhanden? Die Eizelle wird in dem Fall nicht befruchtet (wie auch bei einer Verhütung mit beispielsweise Pille oder Kondom), sprich es hat noch gar keine Entwicklung stattgefunden.

Allerdings bin ich auch der Meinung, dass die Pille danach nur als letztes Mittel im Notfall angewandt werden sollte und man sich schon präventiv mit dem Thema Verhütung auseinandersetzen sollte, so dass es gar nicht erst so weit kommt.

@Elsbeth_M

You don't say?! :'D

Und genau das ist bei der Pille danach eben noch nicht der Fall. Die "Verschmelzung". Sollte man eigentlich wissen :)

@Elsbeth_M
@DieSache
und genau deshalb ist es Verhütung

Mit der „Pille danach“ wird der Eisprung verzögert oder gehemmt, sofern er noch nicht stattgefunden hat: Der Eisprung findet durch die Wirkung der „Pille danach“ etwa fünf Tage später statt und die Lebensdauer der Spermien kann dadurch sozusagen „übersprungen“ werden. So treffen Ei und Samenzellen nicht mehr aufeinander und es kommt nicht zur Befruchtung und Schwangerschaft.

http://www.netdoktor.de/verhuetung/pille-danach/erste-hilfe-bei-verhuetungspannen/ (Archiv-Version vom 17.04.2016)

@DieSache

DieSache schrieb:Wenn es doch so wäre, nur muss ich dir sagen, dass deren Hilfen leider noch immer mit erhobenem Zeigefinger und dem Verweis geleistet werden, dass es sündhaft sei überhaupt den Gedanken zu haben, ein Abbruch käme in Frage. Da spielt mir häufig zuviel christliche Moral-Theologie mit rein und die führt dazu, dass junge Frauen eben da nicht hingehen um sich beraten zu lassen!

Offenbar kennst du solche Personen bzw. Organisationen wirklich nicht ... :nerv:

Christliche Beratungsstellen und solche, die keine Bescheinigung für einen straffreien Schwangerschaftsabbruch ausstellen, haben regen Zulauf.

@Elsbeth_M
Und was heißt das übersetzt. man weiß nicht, ob es trotzdem nicht zu einer Nidation kommen kann.
Nimmt man die Pille danach und der Eisprung hat bereits stattgefunden, kann es sein, dass die Pille danach versagt.
Die Aufgabe der Pille danach ist nicht die Nidation zu verhindern, sondern den Eisprung.

@ahri
@Tussinelda
Offenbar sind sich selbst Wissenschaftler über eine mögliche nidationshemmende Wirkung der "Pille danach" nicht einig. Aber schön, dass ihr es seid. :D