Menschen
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Der Mensch Jens Söring

40.165 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kino, Gefängnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mensch Jens Söring

Der Mensch Jens Söring

22.02.2024 um 23:05
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Ich ziehe mich aus dem Thread zurück.
Ist natürlich deine Entscheidung.
Aber dass du das nun ausgerechnet als Antwort auf meinen Beitrag schreibst,
finde ich schon ein bisschen irritierend.

Anzeige
melden

Der Mensch Jens Söring

23.02.2024 um 00:50
2 Korrekturen:
Zitat von EncomiumEncomium schrieb:In Deutschland wäre Söring sehr wahrscheinlich gemäß Erwachsenenstrafrecht verurteilt worden. Für Heranwachsende wird in der Regel Erwachsenenstrafrecht angewendet, nur in Ausnahmefälle wird Jugendstrafrecht angewendet.
Das mag die gesetzliche Konzeption sein, in der Praxis ist es aber anders. In der Regel (deutliche Mehrheit der Fälle) wird bei Heranwachsenden Jugendstrafrecht angewendet.
Zitat von EncomiumEncomium schrieb:Auch käme eine Feststellung der "besonderen Schwere der Schuld" durchaus infrage (Chancen 50/50, meiner Meinung nach). Damit wäre eine Freilassung erst nach 25 Jahren Strafverbüßung möglich
So eine Regel gibt es im deutschen Strafrecht nicht. Man denke nur an den Mordfall Böhringer, wo der Täter trotz besonderer Schwere der Schuld nach 17 Jahren freigekommen ist.
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Ich wette er ärgert sich noch heute grün und blau, dass er mit Elizabeth nicht nach Deutschland geflohen ist.
Gibt es eigentlich Äußerungen von JS dazu, warum sie das nicht gemacht haben?


1x zitiertmelden

Der Mensch Jens Söring

23.02.2024 um 03:56
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Söring hat ja quasi stellvertretend für die Agenda : „US Justizsystem ist böse „
gestanden. Denn darum geht bzw. ging es doch auch. Dieses ewige befeuern, dieser Saga von Unrechtsjustiz. Thema Todestrafe, unendlich viele Dokus zum Thema Haftanstalten, und ungezählte Dokus zu unrechtmäßig Verurteilten. Genau auf diesr Schiene hat man Söring sehen wollen. Ein deutscher in den Fängen der US Justiz. Das kann nur unrechtmäßig sein.
Inzwischen sollte eigentlich jeder wissen, dass diese Dinge nicht nur schwarz und weiß sind. Aber natürlich, ist es eine speziell deutsche Eigenart, sich immer gerne als die besonders Gut ( Menschen) darzustellen. Deshalb ja auch der permanente Verweis von Söring und seiner Crew, dass er im wunderbaren Deutschland nur nach Jugendstrafrecht usw. Dazu das ständige herumreiten auf dem Thema Todesstrafe von Sörings Seite. Er hat sie nicht bekommen, dank seiner Inhaftierung in UK. Also war er nur ein Straftäter, der wie Abertausenden anderer, seine Strafe abzusitzen hatte. Nicht mehr und nicht weniger. Man bedenke bitte den Aspekt, er durfte wie oft, zu Parole Anhörungen? 14 mal oder 15 mal? Bitte um Korrektur, falls ich das falsch erinnere. Desweiteren durfte er Hinz und Kunz dort im Knast empfangen, sogar mit Kamerateams. Er durfte eine Art Großraumbüro dort betreiben.
Das einzige Alleinstellungsmerkmal was Söring hatte, war seine Staatsbürgerschaft. Und welche Überraschung für die Welt, auch deutsche Staatsbürger begehen Kapitalverbrechen in den USA. Nur wollte man das anscheinend hier nicht so sehen. Für seine Tournee durch die ÖR hierzulande, war Söring genau die richtige Figur, der arme deutsche Junge, in den Klauen von Virginia, schlecht behandelt vom Gouverneur, der Bevölkerung von Virginia, einem Richter, einem unfähigen Anwalt.
Nach so etwas scheinen sich deutsche Medien gesehnt zu haben, das hat alle Vorurteile und Klischees bedient.
Söring an sich, war auch nur jemand, den man quasi als Wanderpokal hier herumgereicht hat. Und jetzt? Still ruht der See. In dem Sinne war es ganz gut, dass Herr Hammel am Beispiel Söring, mal mit ein paar Legenden aufgeräumt hat.
Ganz genau so ist es. Der Doppelmörder hat immer von den unausrottbaren antiamerikanischen Vorurteilen in Deutschland profitiert. Man stelle sich vor, er hätte in Dänemark oder in Canada gemordet und wäre dort verurteilt worden, vermutlich wäre er schnell und verdient in Deutschland vergessen worden.
Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:Das Argument verstehe ich immer noch nicht. Ein Recht auf ein Verfahren in Deutschland hätte Söring gehabt, wenn er den Doppelmord in Deutschland begangen hätte oder wenn er sich wenigstens in Deutschland hätte verhaften lassen. Damals lieferte Deutschland seine Staatsbürger m.W. gar nicht aus und heute nur in die EU.

So wie es gelaufen ist, hat Söring genau das bekommen, was er als Doppelmörder rechtmäßig zu bekommen hatte. Die Tat hat Söring zu verantworten (drei Monate im Voraus geplant); die Umstände der Flucht waren Sörings Entscheidung; und auch den Anwalt, den er wegen Scheckbetrugs bereits von Amts wegen hatte, hat er bei den Mordgeständnissen aus freien Stücken weggeschickt.

Das Selbstmitleid eines reulosen Doppelmörders befremdet mich; und ich sehe bis heute nichts, was an seiner Behandlung unfair gewesen wäre.
Auch das ist richtig und bedarf keiner Ergänzung.

Was die Kommentare von @Encomium angeht, schliesse ich mich weitgehend an, allerdings sind die Einwände von @Smoover m.E. korrekt: die Wahrscheinlichkeit, dass er sich irgendwie in das Jugendstrafrecht gemogelt hätte ist zumindest aus Sicht der heutigen Praxis in Deutschland recht hoch. Aber das ist eben sein Pech, er hatte es vorgezogen, in England als Kleinkrimineller mit hoher krimineller Energie zu leben, anstatt sich in Deutschland zu verkriechen. Tja. Actions have consequences, wie wir hier sagen.


melden

Der Mensch Jens Söring

23.02.2024 um 08:15
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:@higan7
Meinst du tatsächlich, die Regierung ( das Merkel Kabinett) hat damals geglaubt, Söring wäre unschuldig? Das bezweifle ich aber sehr. Wenn eine Regierung ( wer soll das sein? Alle Minister?) so was glaubt, warum hat man dann damals, einer Überstellung von UK nach den USA zugestimmt?
Nicht die Regierung hat damals den Antrag auf Haftüberstellung nach Dtld. gestellt, sondern die Bundesrepublik Deutschland als
Körperschaft. Da habe ich mich vielleicht falsch ausgedrückt, und ich weiß nicht, welche Behörde tatsächlich diesen Antrag gestellt hat.
Ich muss sagen, ich weiß es nicht genau.

Es gab ca. 2013, als Frau Merkel nach Amerika reiste, um die Friedensmedaille von Präsident Obama in Empfang zu nehmen, eine
Briefwelle, in der die gebeten wurde, in dem Treffen mit Obama das Gespräch auf J.S zu bringen. Es wurde aber niemals auf der
Facebookseite von J.S. gesagt, dass sie dies auch tatsächlich getan hätte. Im Gegenteil, es wurde auf eine Anfrage hin gesagt, dass
niemand es weiss, ob überhaupt das Gespräch auf ihn gekommen ist in dem Treffen. Dass Frau Merkel mit Obama über ihn gesprochen
habe, wurde allerdings nach seiner Freilassung in einigen Zeitungsartikeln als Tatsache behauptet. (Ob J.S. dieses in seinem letzten Buch
auch selbst behauptet hat, weiss ich jetzt nicht genau, wäre aber möglich.)


Allerdings haben ja auch ca 150 Bundestagsabgeordnete die Petition an den Gouverneur unterschrieben, in der um J.S. Freilassung
gebeten wurde. Ich glaube schon, dass viele von diesen an J.S.' Unschuld geglaubt haben. Warum sollte nicht auch Frau Merkel das
geglaubt haben ? Jedenfalls halte ich das für prinzipiell möglich. Aber halt, vielleicht hatte sie ja doch die besseren Berater ?
Aber die Mehrzahl der Unterstützenden haben so wie ich auch daran geglaubt, glaube ich.
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Ich würde da auch nicht von Fehlern sprechen. Das Engagement der Unterstützer-Gruppe bis zum Rückflug nach Frankfurt und zum Einleben sehe ich als eine gute Sache.
@CharliesEngel

Danke. Das finde ich auch.


melden

Der Mensch Jens Söring

23.02.2024 um 08:19
Mich würde de ernsthaft mal interessieren, wie sich JS das alles vorgestellt hätte, wenn sein Plan mit den Medien aufgegangen wäre. Er hätte ewig seine Unschuldsstory im Talkshows erzählt? Selbst das kann sich niemand auf Dauer hören wenn alle geglaubt hätten er sei unschuldig gewesen. Er wäre ein gefragter Coach geworden? Als Experte irgendwo eingeladen? In die öffentlich rechtlichen, und jetzt liest man Corona Schwurbel Zeugs? Habe mir neulich zum ersten Mal seinen Brief an Heusgen durchgelesen. Hätte ich den damals schon gelesen, wäre ich vermutlich nicht so ewig von JS Unschuld überzeugt gewesen. Geflüchtete für das eigene vermeintliche Unglück hinter Gittern zu beschuldigen. Bah. Dann waren es Schwarze, die er von oben herab betrachtet. Frauen/Lesbierinnen mit Borderline, die ihn ins Verderben gestürzt haben. Wie traurig ist es sich nie mal seine eigenen Fehler einzugestehen und immer auf andere zu schießen?


melden

Der Mensch Jens Söring

23.02.2024 um 09:00
@Ywv289
Na was wohl, hat er sich vorgestellt? Genau das gleiche, wovon er bereits sehr früh in der Haft geträumt hat. „ warum nicht aus dem ganzem Doppelmord und der Ganzen Aufmerksamkeit, eine Medienkarriere basteln“? So mit allem drum und dran. Bücher, Lesungen, Auftritte in juristischen Fakultäten, TV Präsenz und Folge daraus, Etablierung als Experte für US Justiz und und natürlich Coaching.
Genau so haben es auch seine Unterstützer und Freunde suggeriert, damals als er noch im Knast saß. Und hier wurde alles für ihn genau so vorbereitet. Presse Package, Interviewanfragen, neue Gesichter um ihn herum. Rechtsanwälte, bekannte TV Hosts, Herr Precht, Frau Schäfer, Herr Lanz etc. Das war regelrechtes Insel hopping. So wie man es eigentlich nur kennt, von Jungle Siegern oder DSDS Sternchen, die nach dem Sieg in den Medien gepusht werden. Nächste Karrierestufe. Vom trash ins seriöse Fach. Das klappt nur mit permanter TV Präsens. Für nichts anderes stehen die Talk Shows, am Ende hält der Gast sein neues Buch in die Kameras oder promotet seinen Film. Genau das hat Söring versucht, nur, dass er sich selbst als Produkt promoten wollte.
Warscheinlich hat er sich als zukünftiger Nachfolger von Lanz / Precht gesehen. So ein bischen Philosophie meets 33 Jahre Resilenz.
Nun hat sich gezeigt, dass es für ihn anscheinend keinen Platz am Erwachsenentisch hierzulande gibt. Vielleicht hätte er doch besser mal echte Marketing Experten anheuern sollen. Zu schnell und zu massiv sein Pulver verschossen.
Und nun bleibt ihm nur der Katzentisch. Sicher lässt es sich auch davon für manche recht gut leben. Nur eben liebt er die große Bühne. Wenn man so etwas einmal hatte, möchte man es wieder.
Aber immerhin, ist ihm ja wenigstens eine Netflix Serie gewidmet. Wenn das nicht der Ritterschlag ist, was dann. Auch wenn die Serie nun so gar nicht nach seinem Gusto ausgefallen ist. So what, nicht mal Söring kann immer haben was er will.


melden

Der Mensch Jens Söring

23.02.2024 um 09:19
@CharliesEngel

Ich bin einen Ticken juenger als JS. Mein Sozialkunde-Lehrer sinnierte mal ueber Mord im Affekt, fuer den mildernde Umstände gelten, und ueber die
Immunität von Diplomaten und Bundestagsabgeordnete. Aber dies war kein Unterrichtsthema, eher eine Plauderei waehrend des Unterrichts.

Mitleid kommt bei mir nicht auf, wenn ich mich in die Jahre 1986-1990 versetze. Wie bereits geschrieben, ich habe hier Assoziationen zum Fall des Susanna-Mörders (Wiesbaden, 2018) Ali.
Als Bürger Virginias haette ich es damals himmelschreiend unfair gefunden, wenn der Haysom-Moerder (und als solchen musste man JS in den Jahren nach der Verhaftung in UK sehen; er selbst hat es so dargestellt) von UK nach D ueberfuehrt worden waere und dort in einem Gerichtsprozess mit läppischen 5 Jahren davongekommen waere.

Nach dem Film 'das Verbrechen', lag es fuer mich auch auf der Hand, dass JS in dem Gerichtsprozess bitter unrecht getan worden ist und er endlich freikommen muss. Inzwischen kenne ich mehrere Kriminalfaelle, die ich fuer mich neu bewertet habe, nachdem mir in verschiedener Podcasts unterschiedliche Darstellungen bekannt worden. Das eine oder andere Detail kann viel verändern.

JS hat dadurch, dass er nicht locker gelassen hat und das Interesse und die Unterstützung von Journalisten und Politikern gewonnen hat, sicherlich ganz massgeblich dazu beigetragen, dass er und EH nun frei sind.
Es sei ihnen beiden gegoennt.
Kritisch sehe ich inzwischen, dass Medien und Politik (Chrstian Wulff, Peter Bayer) dem Narrativ 'JS ist unschuldig' folgen/folgten. Ein 'nach all den Jahren muss es mal gut sein, geben wir ihnen eine Chance' haette es auch getan.
Ganz problematisch sehe ich Richter und Praesident eines Landesgerichts Ralph Guise-Ruebe und die Art, wie er das Rechtssystem der USA angeht. Er hat sich in dem Podcast mit der talented Dani (die ich fuer strunzdumm, skrupellos (ihr Geschaeftsmodel ist das Schwurbeln) und charakterlich unterste Schublade (doxxing von EH) halte) auf ein Niveau begeben, dass mich an seinem Verstand, Urteilsfaehigkeit und die Eignung fuer seine Aemter zweifeln laesst. Punkt.

Ich weiss nicht, wer (EH, JS) welche Schuld auf sich geladen hat.

Ich sehe hier 2 disfunktionale Familien (beide, die Haysoms wie die Soerings. Lies Dir mal den sog. Weihnachtsbrief v. 1984/85 durch, die Verhältnisse in der Familie von JS waren nicht 'gesund'.)
JS und EH, 18 und 20 Jahre alt, in dem Alter, in dem man noch im Abloeseprozess von seinen Eltern ist. JS ist endlich aus Schule und Elternhaus raus und fuehlt sich so was von erwachsen (wie auch ich, in dem Alter ;-) ). EH hat schon wilde Zeiten in Paris und Berlin hinter sich. Beide in ihrer 'Werther-Phase' (wie @BillieLeisa am 11.02.2024 sehr passend schrieb). Beide angehende Schriftsteller, in ihrer wahren Berufung. JS komplett vernebelt im Hirn vom seinem Crash. EH komplett neben der Spur. Irgendwie kommt es zu einer ganz unheilvollen Konstellation und die Haysoms sind tot.

Mich erinnert das an den Elternmord von Morschen.
Hier auch eine junge Frau, die sich von ihren Eltern eingeengt, bevormundet und unter Druck gesetzt fuehlt.
Ihre ältere Schwester, die ihre Lage versteht und ihr helfen will. Dazu die Verlockung des Geldes, die Kinder waren an Geld und ein recht luxuriöses Leben gewoehnt (wie auch JS und EH; ich konnte mir zu Studentenzeiten einen Wochenendtrip mit Mietwagen, Hotel und Restaurant nicht leisten. Kreditkarte von Papa gab es auch nicht). Das Verhaeltnis zu den Eltern ist nicht eng und nicht gut (wieder eine Parallele zu JS und EH).
Die Morschen-Geschwister haben sich bewusst fuer einen Mord an den Eltern entschieden. (Ich weiss nicht, ob JS und EH es auch so durchgeplant hatten. Irgendwie spricht man die Worte mal aus (wir alle haben doch schon mal gesagt: "ich koennte sie/ihn umbringen" oder "ich wollte, sie/er waere tot" ohne es so zu meinen). Hier aber war das Thema dann auf dem Tisch und es wurde konkreter und dann war es tatsaechlich passiert. Vielleicht ist es bei JS und EH wirklich in eine 'Mutprobe' gekippt, wie Richter Sweeney es nannte - ich weiss es nicht.)
Zum Morschen-Urteil (laut Wikipedia):
Die Schwestern 10 und knapp 8 Jahre, der ausfuehrende Taeter lebenslang mit besonderer Schwere der Schuld.

Anne Perry/Juliet Hulme und Pauline Parker sind ein Beispiel fuer einen Folie-a-deux Mord. Zwei Kinder, die eine Mutter getoetet haben. Und irgendwie musste das Leben danach auch weitergehen, trotz der Schuld, die sie auf sich geladen hatten.


melden

Der Mensch Jens Söring

23.02.2024 um 09:22
Typo.: crush (seine Verliebtheit in EH), nicht crash


melden

Der Mensch Jens Söring

25.02.2024 um 18:30
Zitat von SmooverSmoover schrieb:Ich wette er ärgert sich noch heute grün und blau, dass er mit Elizabeth nicht nach Deutschland geflohen ist.
Gibt es eigentlich Äußerungen von JS dazu, warum sie das nicht gemacht haben?
Er ist nach Deutschland geflohen! Auf der Flucht verbrachte das Paar ungefähr eine Woche in Stuttgart und Freiburg im Breisgau (Januar 1986). Dort haben sie laut Elizabeth darüber nachgedacht, weiter nach Bremen zu fahren, um Sörings Großmutter zu foltern und anschließend zu töten, um an ihr Geld zu kommen. Aber das Geld reichte nicht für die Weiterreise, und Söring war sehr unsicher -- vielleicht wussten die deutschen Behörden schon Bescheid. Sie reisten dann direkt nach England.

Diese Tatsache offenbart (noch) eine fatale Schwäche in Sörings Geschichte: Er hätte sich einfach in Deutschland stellen können. Sicherlich wusste er, dass Deutschland niemals deutsche Staatsbürger ausliefert (Art. 16 para. 2 GG). Dann wäre ein Prozess in Deutschland unausweichlich. Dabei kann er alle Schuld auf sich laden, Elizabeth komplett aus der Geschichte halten, bekommt einen Richter wie Guise-Rübe, dessen Augen feucht werden bei der Betrachtung des deutschen Premium-Jungs, Prozess nach Jugendstrafrecht, 5 Jahre in irgendeiner Anstalt, dann lebt das Paar weiter.


2x zitiertmelden

Der Mensch Jens Söring

25.02.2024 um 19:19
@Encomium
Also wirklich, dieses Superhirn ist auf fast sicherem Terrain, in seiner Heimat und düst wegen Geldmangel wieder ab? Wieviel Fahrgeld hat denn gefehlt, um bis zur arglosen Oma zu gelangen? Sie hätten doch auch in Deutschland, ein paar krumme Dinger drehen können oder einfach trampen.
Oma foltern, um ans Erbe zu gelangen? Um Gottes Willen? Ich hoffe ja, für seine bedauernswerte Großmutter, dass sie von diesen Plänen, niemals erfahren hat. Alleine solche Absichten, wären warscheinlich ein guter Grund gewesen, ihn für immer, von jeglichem Familienerbe auszuschließen.
Die beiden waren echt keine Superhirne. Da sind sie schon quasi mit einem Bein, im gelobten Land und wegen ein paar DM Fahrgeld, landen sie im Vereinigten Königreich, um sich Richtung Virginia ausliefern zu lassen. Das ist tragisch und komisch zugleich. Wieso man Söring immer als Hochbegabten bezeichnet hat, erschließt sich mir nun noch weniger, als bisher.
Btw. War das die Oma, die ihn später mal im Knast besucht hat und die ihm dann da die ganz spezielle Ansage gemacht hat?
Ihr Lieblingsenkel, war er mit Sicherheit damals nicht mehr.


1x zitiertmelden

Der Mensch Jens Söring

25.02.2024 um 20:34
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Oma foltern, um ans Erbe zu gelangen? Um Gottes Willen? Ich hoffe ja, für seine bedauernswerte Großmutter, dass sie von diesen Plänen, niemals erfahren hat.
Hier muss man faireweiser einschränkend anmerken: Das gibt Elizabeth Haysom so wieder (wie auch den geplanten Mordversuch an Ricky Gardner). Kann so stimmen, kann aber auch ausgedacht sein. Letzten Endes haben beide in ihren Prozessen den Expartner in möglichst schlechtem Licht gezeichnet, um selber besser dazustehen. Verständlich, aber eben nicht valide.
Was wir vom Superfechter wissen, kann also bezüglich des gewalttätigen Omabesuchs heißen: Zuzutrauen ist es ihm, aber man sollte die Räuberpistolen der Bienenkönigin nicht für bare Münze nehmen.
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Die beiden waren echt keine Superhirne. Da sind sie schon quasi mit einem Bein, im gelobten Land und wegen ein paar DM Fahrgeld, landen sie im Vereinigten Königreich, um sich Richtung Virginia ausliefern zu lassen. Das ist tragisch und komisch zugleich.
Ja, unsere zwei Superstudenten haben eigentlich außer schlechter Lyrik und Prosa quasi gar nichts hinbekommen. Wie man heute immer noch Jens Söring eine "höhere Intelligenz" zuschreibt, will mir nicht in den Schädel. Man muß nur mal sehen, wie kläglich und durchschaubar er seine gekauften Sockenpuppen auf YT oder Tiktok agieren lässt ... naja ... er ist halt nun mal nicht die hellste Birne im Lampenladen. Kann er ja auch nichts dafür.
Wie heiß es so schön? Wer nichts wird, wird Wirt. Und wer auch das nicht packt, wird eben Coach.


2x zitiertmelden

Der Mensch Jens Söring

25.02.2024 um 20:50
Zitat von blorgempireblorgempire schrieb:Hier muss man faireweiser einschränkend anmerken: Das gibt Elizabeth Haysom so wieder (wie auch den geplanten Mordversuch an Ricky Gardner).
Elizabeth Haysom hat das Ricky Gardner gesagt März 1987. Gardner war selbst skeptisch. Dann hat Elizabeth das Haus von Ricky Gardner ziemlich genau beschrieben, obwohl sie es nie angesehen hatte. Gardner fragte sie, woher sie es wusste. Elizabeth sagte: Weil nach dem Verhör am 6. Oktober 1985 Jens im Parkplatz vor dem Bedford County Sheriff's Department gewartet hat. Als Sie, Herr Gardner, das Polizeirevier verlassen haben, um nach Hause zu fahren, hat Jens Ihnen nach Hause verfolgt. Dann merkte er sich die Adresse und die äußere Erscheinung des Hauses. Das hat er mir mitgeteilt. Er wollte, dass ich ihm wieder einmal ein Alibi verschafft, während er Sie tötete.

Die Beschreibung von Elizabeth stimmte. Gardner staunte nicht schlecht.


1x zitiertmelden

Der Mensch Jens Söring

25.02.2024 um 20:52
@blorgempire
Danke für den Hinweis. Mir ist schon klar, dass sie beide nicht „ohne“ waren. Das Duo infernale, hat sich warscheinlich auch gegenseitig befeuert, in ihren blutrünstigen phantasien. Ein Perfect Match. Sogar im Scheitern noch perfect vereint.
Ich weiß ja nicht, welche Kriterien man bei Söring damals angelegt hat, um ihn als hochbegabten zu titulieren. Denn Perücken, gefälschte Papiere und Scheckbetrug sind warscheinlich keine Kriterien… oder?


melden

Der Mensch Jens Söring

26.02.2024 um 09:15
Zitat von EncomiumEncomium schrieb:Smoover schrieb:
Ich wette er ärgert sich noch heute grün und blau, dass er mit Elizabeth nicht nach Deutschland geflohen ist.
Gibt es eigentlich Äußerungen von JS dazu, warum sie das nicht gemacht haben?
Haette Canada denn EH in die USA ueberstellt?
Haette die Todesstrafe fuer EH sicher abgewendet werden koennen, wenn JS und EH nach Canada geflohen waeren, dort die Festnahme erfolgt waere und JS sich als Alibi-Geber und Fluchthelfer fuer seine Freundin praesentiert haette?

Glaubt man ihm, hatte er nichts zu befuerchten (weil er es nicht war) und diese wilde ich-bin-Held-und-Diplomatensohn-Geschichte waere nicht noetig gewesen, um EH vor einer drohenden Todesstrafe zu bewahren.

Kennt sich hier jemand mit dem Canadischen Rechtssystem aus?


1x zitiertmelden

Der Mensch Jens Söring

26.02.2024 um 11:36
Zitat von EncomiumEncomium schrieb:Die Beschreibung von Elizabeth stimmte. Gardner staunte nicht schlecht.
Vor den Hintergrund ist dein Einsatz nur noch bemerkenswerter. Ich bin froh, dass der Herr Söring meine Identität nicht kennt. Aktuell steht er gewissermaßen in der Ecke. Wer weiß wozu ein Doppelmörder in der Situation in der Lage ist.
Du selbst hat ja das Risiko zwar als gering aber doch existent eingeschätzt.
Quelle


melden

Der Mensch Jens Söring

26.02.2024 um 12:50
Warum die beiden nicht in Deutschland geblieben sind?

Das erkläre ich mir insofern recht einfach, weil Elizabeth kein Deutsch spricht und man ist schon sehr einsam und gelangweilt in einem Land, wenn man die Sprache nicht spricht, so war Großbritannien einfach naheliegender: Beide sprechen die Sprache. Stellt Euch doch vor, Ihr sitzt irgendwo wo auch immer und versteht kein Wort, das rund um Euch herum gesprochen wird. Das ist ja auch einer der Gründe, warum sich geschlossene Communities bilden - überall auf der Welt. Man schart sich um Landsleute, unter anderem wegen der Sprache.

Und - so habe ich das früher in Großbritannien erlebt - die Bezahlweise war anders, die Rückgabe von Waren gegen Geld im Rahmen des Scheckbetrugs wäre so einfach in Deutschland zu der Zeit jedenfalls nicht möglich gewesen. Vielleicht war den beiden das schon klar auf der Suche nach Geldquellen. Die Großmutter direkt anzugehen, hat Jens Söring sich vermutlich letztlich einfach nicht getraut - zuviel Kontakt zur Wirklichkeit.

Ehrliche Arbeit war nie auf der Agenda der beiden, sie waren während ihres Zusammenseins vermutlich mit so einer Mischung aus "spätpubertärem Sturm und Drang", absoluter sozialer Unreife und dem prickelnden Gefühl, als so eine Art "Paperwork-Bonnie-and-Clyde" allen anderen ein Schnippchen schlagen zu können. Ich denke, sie haben sich eine ganze Zeit lang wie die Charaktere in dem Film "Atemlos" 1983 oder - Originalfassung: "Außer Atem" 1960 - gefühlt. Sehr romantisch, sehr vibrierend, sehr mitreißend.

Mich hat der Ausdruck "Flucht", den JS gebrauchte, immer irritiert: Sie wurden zunächst ja gar nicht gesucht. Das kam erst später. Ich selbst denke, damals waren die beiden ganz berauscht von sich selbst und ihrer Inszenierung als Flüchtende.

Das, was danach kam, war die Realität.

Elizabeth Haysom scheint das früher als Jens Söring begriffen zu haben.

Und sich der Realität gestellt.

Jens Söring begreift erst jetzt, dass die von ihm in seiner kleinen Gefängniswelt mit einem winzigen Freundschaftsfenster nach draussen wahrgenommene Realität nur ein ganz, ganz kleiner Ausschnitt der Welt war, auch wenn er viele Zeitungen gelesen hat und viele Briefe bekommen und geschrieben hat. Stets von ihm wohlgesonnenen Menschen - sonst hätte man ihm ja kaum geschrieben.

Und dass jemand kommen würde - bzw. mehrere - angefangen mit Andrew Hammel und seine Geschichte wirklich gegenchecken, Fakten prüfen, Aussagen vergleichen - damit hat er nicht gerechnet, damit hat auch sicher sein überzeugter Freundeskreis nicht gerechnet, alle seine Unterstützer*innen haben das nicht getan. Ich hätte das, was da zutage kam, auch nicht für möglich gehalten. Dass jemand so dreist lügt und seine Geschichte immer wieder neu anpasst - und glaubt, das merkt keiner. Hat ja auch erst keiner.

Plötzlich aber tut sich da eine Lücke nach der anderen auf, eine Lüge nach der anderen wird offenbar, und seine Planung, am Ende doch noch als strahlender Held nach langem Kampf siegreich auf der Lebensbühne zu stehen und zu reüssieren - vor allem auch finanziell ohne großen Aufwand - geht in die Binsen.

Leinwand: "Ende". "Fin". "The End".


1x zitiertmelden

Der Mensch Jens Söring

26.02.2024 um 13:29
Zitat von BillieLeisaBillieLeisa schrieb:Das erkläre ich mir insofern recht einfach, weil Elizabeth kein Deutsch spricht
Sicher?
In ihrer Kindheit war EH doch in der Schweiz im Internat. Damals, als die Haysoms in Südafrika gelebt haben. Für mich erklärt sich London anders: Multikulti, Schmelztiegel der Kulturen, keine Meldepflicht. Wesentlich anonymer als Stuttgart oder Freiburg, wo die Nachbarn hinterm Vorhänngle schielen.

Zur Situation in England Mitte der 80er gibt es hier im Thread Beiträge von Sörings ehemaligem Zellengenossen Matthias Schröder, der hier unter verschiedenen Benutzernamen mitgeschrieben hat (Ashford1986, Ashford2018).


melden

Der Mensch Jens Söring

26.02.2024 um 20:06
@Mr.Stielz

Nein, sicher weiß ich das auf keinen Fall; ich weiß auch nicht, wie lange EH in der Schweiz war und wo. Oder was die Unterrichtssprache war. Insofern absolut berechtigte Kritik von Ihnen.

Ich habe das angenommen, denn ich denke Stuttgart oder Freiburg, so schön beide Städte auch sind, laden nicht zum Verweilen ein, wenn man so cool unterwegs ist wie die beiden es damals waren.


melden

Der Mensch Jens Söring

26.02.2024 um 20:43
Zitat von EncomiumEncomium schrieb:Dort haben sie laut Elizabeth darüber nachgedacht, weiter nach Bremen zu fahren, um Sörings Großmutter zu foltern und anschließend zu töten, um an ihr Geld zu kommen.
Zitat von blorgempireblorgempire schrieb:Hier muss man faireweiser einschränkend anmerken: Das gibt Elizabeth Haysom so wieder (wie auch den geplanten Mordversuch an Ricky Gardner).
Immerhin gibt es noch mehr Zitate, die Sörings Gewaltphantasien widerspiegeln.
Hat er nicht selbst eingeräumt, dass er mal das Bedürfnis geäußert habe, anderen "das Gesicht zu zermalmen"?

Und hat seine ehemalige Unterstützerin Annabel H. nicht von dem Zitat berichtet, dass die Mitarbeiter eines bestimmten Instituts "vom Klomann bis zum Manager alle mit einer AK47 erschossen gehören"?

Ganz so unwahrscheinlich klingen die ihm unterstellten Pläne nicht, den Sheriff zu killen und die Oma zu foltern.
Welche Phantasien mag er aktuell in seinen Hamburger Nächten vor seinem geistigen Auge ablaufen lassen?
Denn warum sollten ihn diese plötzlich nicht mehr ergreifen?


melden

Der Mensch Jens Söring

26.02.2024 um 21:43
@silentlistener

Vermutlich ist er immer noch unglaublich wütend, und vermutlich auch eher zunehmend angesichts des für ihn unerwarteten Gegenwindes.

Andererseits ist die Kriminaltechnik heute doch hochentwickelt, das dürfte auch ihm nicht entgangen sein; er würde mit einem Gewaltdelikt nicht mehr davonkommen.

Und eines glaube ich schon: Er hat, er muss gelernt haben, sich um jeden Preis zu beherrschen. Das ist zwar nicht dasselbe wie Resilienz, aber unter so schwierigen Umständen wie denen im Gefängnis - soweit von ihm selber beschrieben - sicher erforderlich, und auch lebensbewahrend.

Insofern hoffe ich: Als aktiven Gewalttäter werden wir ihn nicht mehr erleben.


Anzeige

1x zitiertmelden