Der Fitnesswahn

@emanon
Das stimmt, allerdings findet man in kaum einem anderen Sport auf Laienniveau einen derart florierenden Drogenhandel wie im Bodybuilding. Besser noch, gewöhnliche Freizeitsportler, die begleitend im Fitness trainieren, erhalten dort erste Berührungspunkte zu dem Markt.

Ich finds ähnlich sinnvoll 100 m so schnell wie möglich abzureissen und dann 2 Tage keine Treppe mehr vernünftig herunter zu kommen.

Jup, Überanstrengung gibt es in jedem Sport, wobei clevere Sportler dies vermeiden möchten, immerhin senken ständige Verletzungen/Beeinträchtigungen mittelfristig die eigene Leistung. Fraglich bleibt aber, was du mir mit dem Beispiel sagen möchtest.

25h.nox schrieb:aber grade in dem bereich wird doch kaum ernsthaft geforscht und es werden massiv studien gepuscht um sachen zu verkaufen...

Da hast du recht!
Deswegen sollte es die Aufgabe jedes einzelnen Interessierten sein, selbst zu überlegen, was ihm gut tut.
Solche Fitnessprogramme und diesen ganzen anderen Kram halte ich für sehr kritisch und sind teilweise sicherlich auch mit dem Placeboeffekt verbunden.

Allgemein ist es doch eigentlich jedem klar, das Bewegung gut ist, sei es Joggen, Schwimmen, Fahrrad fahren oder sonstwas. Dazu braucht man normalerweise keinen Trainer oder irgendein vorgeschriebenes Programm oder irgendeine halbherzige Studie. Irgendwo soll Sport ja auch Spaß machen.

univerzal schrieb:Das stimmt, allerdings findet man in kaum einem anderen Sport auf Laienniveau einen derart florierenden Drogenhandel wie im Bodybuilding.

Netter Artikel http://scienceblogs.de/bloodnacid/2014/03/14/die-steroide-und-der-tod/

@univerzal
Eigentlich nur, dass alles was man exzessiv betreibt die Gefahr birgt sich langfristig zu schädigen.
Gegen Krafttraining ist nichts zu sagen, es ist das "zuviel" das den Schade setzt und das ist in jedem anderen Sport genauso.
Es ist nicht der Sport der den Schaden setzt, es ist der Umgamg damit.

@emanon
Darum geht es hier aber nicht wirklich.

Aber man muss sich vielleicht mal überlegen welche soziale Folgen das alles hat.

Ich hatte eigentlich diese Diskussion auf der Grundlage eines hochinteressanten Artikels aus dem Deutschen Ärzteblatt eröffnet, den ich aber im Eingangspost nicht erwähnen wollte, weil dann eine Diskussion im Grunde gar nicht mehr nötig gewesen wäre.

Gegenüber einem Männerkörper à la Arnold Schwarzenegger haben sie hingegen gemischte Gefühle, vielleicht weil sie mit Muskeln nicht nur Attraktivität, sondern auch Gewaltbereitschaft, Dominanz, körperliche Überlegenheit und Untreue verbinden. Damit liegen sie nicht ganz falsch. Laut der kalifornischen Studie sind sich muskulöse Männer ihrer Anziehungskraft auf das weibliche Geschlecht bewusst, was sie wiederum zu Seitensprüngen und Ehebrüchen, kurzen Beziehungen, häufigem Partnerwechseln und einem intensiven Liebesleben verleitet.

http://www.aerzteblatt.de/archiv/68032/Muskeldysmorphie-Die-geheimen-Leiden-starker-Maenner

@emanon
Darum geht es...

@SCHMANDY
thx

@emanon
Ja, die Dosis macht das Gift, das wissen wir beide, das wissen genug andere, aber eben viele Bodybuilder (oder Typen die gern welche wären) nicht. Hab ich in meiner Zeit etliche davon erlebt. Erschwerend kommt dazu, dass man keinen Trainer hat, vergleichbar wie in anderen Sportarten. Einen Vertrauten, der auch Grenzen setzt, grad bei Freizeitpumpern fehlt dies gänzlich.

Noch kurz zum Vergleich: Beispielsweise ein Hürdenläufer wird es kaum provozieren, sich durch Verausgabung einen ungleich höheren Verletzungsrisiko auszusetzen. Pseudo-Bodybuilder sind gerne mal geneigt, den Muskelkater einfach wegzupumpen. Lobend sei hier erwähnt, dass das eher auf die Diskotrainierer zutrifft. Kraftsportler mit Ahnung gönnen sich ihre Schonzeiten, eben wie der Hürdenläufer.

Sehr schade, wir hatten hier eine tolle Diskussion über die psychologischen Komponenten des Krafttrainings und jetzt geht es um Sportmedizin. :D

Sehr sehr bedauerlich.

@univerzal
@Dr.Thrax

Der Kraftsport an sich ist an sich ein völlig sinnloser Sport. Es gibt keinerlei Spielprinzip so wie man es in jedem richtigen anderen Sport finden kann. Man benötigt keinerlei Talent und jeder kann eigentlich, wenn er nur oft genug stupide die Gewichte hochdrückt und runterzieht, und sich dazu noch entsprechend ernährt, erfolgreich sein. An sich klingt es bei dieser Beschreibung schon an: Es ist eine "Sportart" für Versager.

Hier bin ich wohl hängengeblieben.
Meiner Meinung nach ist gerade die Aussage es sei ein Sport für Versager einfach nicht zu halten.

@Dr.Thrax
Sach mal, genügt dir die letzte Seite nicht? Du bringst einen Vorwurf und keine zwanzig Beiträge später macht sich auf Seite 2 ein Paradebeispiel zum Spaten. Andere Threadersteller töten für solch eine Bestätigung :D

@emanon
Das ist natürlich übertrieben. Gibt auch ein, zwei Bodybuilder ohne Antidepressiva-Rezept :D

Crusi schrieb:Aber man muss sich vielleicht mal überlegen welche soziale Folgen das alles hat.

Ich hatte eigentlich diese Diskussion auf der Grundlage eines hochinteressanten Artikels aus dem Deutschen Ärzteblatt eröffnet, den ich aber im Eingangspost nicht erwähnen wollte, weil dann eine Diskussion im Grunde gar nicht mehr nötig gewesen wäre.

Gegenüber einem Männerkörper à la Arnold Schwarzenegger haben sie hingegen gemischte Gefühle, vielleicht weil sie mit Muskeln nicht nur Attraktivität, sondern auch Gewaltbereitschaft, Dominanz, körperliche Überlegenheit und Untreue verbinden. Damit liegen sie nicht ganz falsch. Laut der kalifornischen Studie sind sich muskulöse Männer ihrer Anziehungskraft auf das weibliche Geschlecht bewusst, was sie wiederum zu Seitensprüngen und Ehebrüchen, kurzen Beziehungen, häufigem Partnerwechseln und einem intensiven Liebesleben verleitet.

http://www.aerzteblatt.de/archiv/68032/Muskeldysmorphie-Die-geheimen-Leiden-starker-Maenner

Will man nicht eher darüber diskutieren?

univerzal schrieb:Sach mal, genügt dir die letzte Seite nicht? Du bringst einen Vorwurf und keine zwanzig Beiträge später macht sich auf Seite 2 ein Paradebeispiel zum Spaten. Andere Threadersteller töten für solch eine Bestätigung :D

Nein, weil ich finde dass wir dann weiter denken müssen. Für mich ist das im Grunde erst der Anfang der Diskussion.

Was bedeutet diese Entwicklung für die Gesellschaft?

Es geht darum, durch "Pumpen" und Fitness den eigenen Körper besser zu machen, als den Körper anderer Kerle. Sie erhoffen sich dadurch einen größeren Reproduktionserfolg ("einen Stich landen").

Ich denke im übrigen dass es das sehr gut trifft. Aber was bedeutet das für unsere Gesellschaft, wenn es so leicht ist den Reproduktionserfolg zu erhöhen wobei zugleich die oberflächliche Bewertung bei der Partnersuche an Bedeutung gewinnt? Mehr uneheliche Kinder? Mehr Teenieschwangerschaften?

@Crusi
Das erachte ich ehrlich gesagt auch eher als den interessanten Punkt an dieser Diskussion. Ich meine darüber dass man sich ausgewogen ernähren und seinen Körper nicht ständig überlasten sollte brauchen wir hier wohl nicht zu diskutieren. Von mir aus gibt es auch andere Sportarten, die kein wirkliches Spielprinzip haben. Die ganzen körperlichen Erscheinungen finde ich aber ehrlich gesagt nebensächlich und zudem auch trivial.

@Crusi
Was soll man sagen? Etliche Typen pumpen sich ja auf, um genau solch ein Leben führen zu können :D

@Dr.Thrax
Für mich klingt das völlig logisch. Letztlich sind Männer zu vielen Narrereien bereit, um die Aufmerksamkeit beim weiblichen Geschlecht zu steigern. Das Statusbild des muskulösen Kerls, des durch und durch fitten Mannes, bedient sich halt einem Stereotyp archaischer Kämpferrollen: Gladiatoren, Ritter usw. - der Beschützer, der Macher, der Nicht-Zögerer. Im Endeffekt hat der Artikel das viel zu gut abgebildet, um es nochmal zu nachzuplappern. Für deine Beispiele fehlt mir aber die Empirie, bzw. auch der eindeutige Zusammenhang: Oberflächliche Betrachungsweise ggü. dem optischen Erscheinungsbild oder uneheliche Kinder sind nicht einem Sport sondern eher dem Zeitgeist geschuldet, wenn man schon diese Fässer aufmachen will. Bin gespannt, wie man hier eine Zunahme durch den Kraftsport skizzieren will, aber ich lass mich gerne überzeugen.

Kann diesen Wahn auch nicht nachvollziehen.
Ich kenne auch jemanden, der typische türkische Discopumper. Alles dreht sich nur darum und mit seinem unnormalen Eiweißkonsum hat er die ganze Fresse, Brust und Rücken voll mit Akne sowie Nierenprobleme. Zusätzlich Streichholzbeinchen, weil ja nur der Oberkörper trainiert wird. Schön is wat anderes...
Allerdings ist er auch dumm, weswegen das Argument der Kompensation gut passt.

FrauLehrerin schrieb: Fresse, Brust und Rücken voll mit Akne sowie Nierenprobleme.

Ähm das ist eher ein Anzeichen von Bole Missbrauch.

@SCHMANDY
Alles is möglich. Wissen tu ich es aber nicht.

FrauLehrerin schrieb:Alles is möglich. Wissen tu ich es aber nicht.

Vielleicht ist es ja auch ne Eiweiß Allergie. Aber so als Tipp wenn die Nieren anfangen zu schmerzen ist es von was auch immer definitiv zu viel. Was bringen einen dicke Muckis wenn man jeden zweiten Tag 5 Stunden zur Dialyse muss.

@SCHMANDY
Frag mich nicht. Er ist halt n Dämlack.

Man man man! Hier werden ja wilde Thesen in den Raum geworfen - man deklariert einfach etwas für Scheiße, weil man es selber nicht gut findet?

Die meisten Bodybuilder haben mehr Ahnung von Ernährung Mikro und Makro, als sonst wer. Sie nehmen ihren Sport, Körper, ihr Training und ihre Ernähung ernst. Man sollte sich zumindest die Mühe machen, sich ausführlich mit der Materie zu beschäftigen, als krude Behauptungen in die Runde zu werfen. Man muss es selbst nicht gut finden - aber für sie ist es nunmal wichtig. Wer will hier Dinge beurteilen, die auf ihn selbst gar nicht zutreffen? Daraus wird dann der Intellekt abgeleitet...oh man, vielleicht selber einfach mal etwas Sport treiben und die Sauerstoffzufuhr im Blut und Hirn erhöhen?