Wieso halten so viele Menschen Homosexualität für unnormal?

@Snart
@KillingTime

ich möchte mich nochmal kurz dazu äussern.

mein anliegen war zu bemerken, dass es sehr auffällig zur zeit ist,
wie sich so viele schwule in den medien outen.
und ob die nun kochen oder 'ne wohnung suchen ist egal.
und jetzt gebe ich @KillingTime recht, wenn er von einem
hype spricht.

@Alienpenis
Ok - nehme ich zur Kenntnis.

Falls Du Dich noch weiter dazu äußern möchtest, kannst Du Dich gerne an das orientieren, was ich @KillingTime schrieb. :)

@Snart

Snart schrieb:Die, die die Sendungen anschauen, die Zeitungen kaufen.

Im Kapitalismus erhöht die Nachfrage aber nicht das Angebot - sondern nur den Preis. Also kann eine vermeintliche Steigerung des Angebots nicht mit erhöhter Nachfrage zu erklären sein.

@FF

FF schrieb:Man findet in den Medien auch eine Überpräsenz von dummen Blondinen, gelifteten Promis, Menschen auf der Suche nach ihren wahren Erzeugern und weiteren Extremfällen.

Dann sind die Homosexuellensendungen also auch nur Freakshows? Das ist niederträchtig. Die machen sich über sie lustig. Da fällt mir ein, ich bin nächstes Wochenende zu einer Art Volksfest eingeladen, und da soll wohl ein Travestiekünstler oder etwas Ähnliches auftreten. Da das in einer sehr konservativen Umgebung stattfindet, bin ich auf die Reaktionen des Publikums gespannt. Wobei ich mich aber auch frage, warum der Alleinunterhaltungskünstler nun unbedingt diese Art des Entertainments nutzen will...

FF schrieb:Auch in Kochshows werden die Kandidaten nach medienwirksamkeit ausgesucht, und nicht nach repräsentativen Anteilen in der Bevölkerung.

Damit dürfte jetzt zweifelsfrei feststehen, dass der Homosexuellenhype keinesfalls der Emanzipierung einer unterdrückten Bevölkerungsgruppe dient, sondern ebenfalls nur dem Kapital. Quod erat demonstrandum.

KillingTime schrieb:Was ich aber gar nicht haben kann, ist diese affektierte Getue, welches oft im Fernsehen bei Schwulen zu sehen ist.

Erstmal frage ich mich, wie man als halbwegs intelligenter Mensch fernsehen kann.
Egal...

Schonmal gemerkt, dass Fernsehen nicht die Realität widerspiegelt?
Es gibt auch genügend Heteros, die sich im Fernsehen in welcher Weise auch immer aufspielen, um Aufmerksamkeit zu generieren.

Aber sobald das ein paar Schwule tun, ist das auf einmal ein generell homosexuelles "Problem".
In Sachen Pauschalisieren stehst du einem Rassisten in nichts nach.

Vielleicht kann dich deshalb keiner leiden ;)
Mach dir mal Gedanken drüber.

@KillingTime

KillingTime schrieb:Damit dürfte jetzt zweifelsfrei feststehen, dass der Homosexuellenhype keinesfalls der Emanzipierung einer unterdrückten Bevölkerungsgruppe dient,

das dient der erhöhung der einschaltquoten.
ist traurig, aber wahr...

@Draiiipunkt0

Draiiipunkt0 schrieb:In Sachen Pauschalisieren stehst du einem Rassisten in nichts nach.

harte worte...

KillingTime schrieb:Dann sind die Homosexuellensendungen also auch nur Freakshows? Das ist niederträchtig. Die machen sich über sie lustig.

Seit wann sind Kochshows "Homosexuellensendungen"? Und wo wird sich da über wen lustig gemacht? Da werden auch überdurchschnittlich viele Leute gezeigt, die nur Bio und nur auf Wochenmärkten einkaufen. Und irgendwie kocht da kaum jemand wie Oma Kasupke nebenan.

KillingTime schrieb:Damit dürfte jetzt zweifelsfrei feststehen, dass der Homosexuellenhype keinesfalls der Emanzipierung einer unterdrückten Bevölkerungsgruppe dient, sondern ebenfalls nur dem Kapital.

Ah, willkommen in der modernen Medienwelt.

Travestiekünstler waren auch schon beliebt, als es noch verboten war, homosexuell zu sein.
Viele sind auch nicht homosexuell.
Und vermutlich wusste der Veranstalter, wen er mit welchem Programm engagiert.

@Draiiipunkt0

Draiiipunkt0 schrieb:Schonmal gemerkt, dass Fernsehen nicht die Realität widerspiegelt?

Fernsehen spiegelt nicht die Realität wieder. Das haben wir in der Berichterstattung über den Ukrainekonflikt gesehen. Statt dessen soll das Fernsehen den Menschen sagen, was sie zu denken haben.

Draiiipunkt0 schrieb:Vielleicht kann dich deshalb keiner leiden

Ich habe schon meine Fans, mach dir da mal keine Sorgen.

@KillingTime

KillingTime schrieb:Im Kapitalismus erhöht die Nachfrage aber nicht das Angebot - sondern nur den Preis. Also kann eine vermeintliche Steigerung des Angebots nicht mit erhöhter Nachfrage zu erklären sein.

Ich schaue mir Sendungen an, kaufe mir Dinge, die mich interessieren. Und das mache sicher nicht nur ich so. Dementsprechend steigt die Nachfrage, die wiederum gerne bedient wird - die Einnahmen ansteigen lässt.

Fährt bzw. kauft niemand mehr Autos, werden auch keine mehr prodziert werden. ;)


Zudem hast Du das nicht zitiert - das ist 'ein' wichtiger Punkt:

Snart schrieb:Die Menschen, denen es wichtig ist, dass Menschen mit homosexueller Ausrichtung ebenso anerkannt werden, wie die, die heterosexuell ausgerichtet sind.

Wie 'gesagt' - ich sehe da auch, die Freude und Erleichterung derer, die lange Zeit, aus Angst vor Ablehnung, nicht so gelebt haben, wie sie gerne hätten.

So, wie Du Ideale hast, habe auch andere Menschen Bedürfnisse, die sie, auf unterschiedliche Art und Weise, versuchen, zu befriedigen.

Dazu kann man sich unterschiedlicher Medien (TV, Radio, Internet ) bedienen. Kann sich Vereinen anschließen, Informationsveranstaltungen geben,...,... .

@KillingTime

KillingTime schrieb:Damit dürfte jetzt zweifelsfrei feststehen, dass der Homosexuellenhype keinesfalls der Emanzipierung einer unterdrückten Bevölkerungsgruppe dient, sondern ebenfalls nur dem Kapital. Quod erat demonstrandum.

Das bedeutet erst einmal, dass sie sich der selben Medien bedienen - die Motivation kann durchaus eine andere sein.

Fakt ist, dass (u.a.) das Medium Fernsehen ne Menge Menschen erreicht. :)

@FF

FF schrieb:Ah, willkommen in der modernen Medienwelt.

Wenn ich jetzt einfach geschrieben hätte, "der Homosexuellenhype im Fernsehen dient wie alles im Kapitalismus nur dazu, die Zinsforderungen des akkumulierten Kapitals zu erfüllen", dann hätte das entweder keiner geglaubt oder niemand verstanden.

Also ließ ich jemand anderen den Nachweis führen - mit Erfolg, denn du hast mir zugestimmt. ;)

@KillingTime
Bleibt nachzuweisen, dass es einen "Homosexuellenhype" gibt, der den Anteil der H. in der Bevölkerung als höher darstellt, als er ist. Dazu müsste man die Präsenz von Homosexuellen über mindestens 14 Tage rund um die Uhr beobachten und mit der von Heteroxexuellen abgleichen.
Sonst könnte es nämlich sein, dass einem Homosexuelle nur sehr viel häufiger auffallen, wenn man sie als unangenehm empfindet, als sie tatsächlich gezeigt werden.
Willkommen in der Welt der bestätigten Vorurteile.

@Alienpenis
Weil man sich jetzt outen kann, davon abgesehen gibt es immer noch bereiche wo es verpönnt ist wie Fussball...

@Snart

Snart schrieb:Ich schaue mir Sendungen an, kaufe mir Dinge, die mich interessieren. Und das mache sicher nicht nur ich so. Dementsprechend steigt die Nachfrage, die wiederum gerne bedient wird - die Einnahmen ansteigen lässt

Korrelation ist keine Kausalität. Es ist zwar möglich, dass durch erhöhte Nachfrage das Angebot steigt, aber erstens ist das nicht zwingend, und zweitens würde das Angebot nur so lange steigen, wie dadurch der Umsatz durch fallende Preise nicht geringer wird.

@FF

FF schrieb:Seit wann sind Kochshows "Homosexuellensendungen"?

Das war nur ein Beispiel. Irgendwo auf den letzten paar Seiten sind wir auf homosexuelle Köche zu sprechen gekommen.

@Flatterwesen
Und wenn es irgendwann im Fußball drei Outings gibt, dann wird es heißen: Jetzt werden nur noch schwule Fußballer gezeigt! Das ist unappetitlich und falsch! Nicht alle sind schwul! :troll:

@KillingTime
Ja, deshlab ging ich auf das Beispiel ein. In welchen anderen Sendungen sind denn Homosexuelle überdurchschnittlich häufig vertreten? (Ich habe seit Jahren kein TV, daher bin ich nicht auf dem neuesten Stand)

@FF
Wer sagt den das? Es gibt in der Bevölkerung einen Homosexuellenanteil konstant von etwa 4 bis 5 %, Bisexuellen wohl um die 30% oder auch mehr. Und soviele haben sich doch nicht geoutet, ich meine es gibt in der gesammte 1 bis 3 Liga keinen einzigen Homo oder Bisexuellen Spieler, allew Stramm Hetero, wers glaubt. Ansonsten ist es nicht in Schwul zu sein, es ist eher so das man sich jetzt outen kann ohne mit Schmutz beworfen zu werden.

@KillingTime

KillingTime schrieb:Korrelation ist keine Kausalität. Es ist zwar möglich, dass durch erhöhte Nachfrage das Angebot steigt, aber erstens ist das nicht zwingend, und zweitens würde das Angebot nur so lange steigen, wie dadurch der Umsatz durch fallende Preise nicht geringer wird.

Ok - lassen wir den Punkt. Wie ich es sehe habe ich, u.a., anhand des Beispiels mit dem Autokauf verdeutlicht.


Magse mal auf das eingehen - habe ich sinngemäß 2 x angeführt und sehe nicht, dass Du darauf Bezug nimmst.


Der Kontext ist noch die Fragestellung, der 'Überpräsenz' des Themas Homosexualität in den Medien:

Snart schrieb:So, wie Du Ideale hast, habe auch andere Menschen Bedürfnisse, die sie, auf unterschiedliche Art und Weise, versuchen, zu befriedigen.

Dazu kann man sich unterschiedlicher Medien (TV, Radio, Internet ) bedienen. Kann sich Vereinen anschließen, Informationsveranstaltungen geben,...,... .

Snart schrieb:Ich kann keine 'Überpräsenz' (verbinde ich mit: Will ich nicht mit konfrontiert werden, weil....) in den Medien erkennen. Wann ist für Dich eine 'Überpräsenz' gegeben?

Es wird haufiger theamtisiert, als noch vor x Jahren, ja. Das hängt, m.E. (wie ich schon schrieb) damit zusammen, dass sich mehr Menschen trauen, zu ihrer Art zu leben, stehen - Annahme brauchen.

Das klassische Bild ('normal') ist, meiner Einschätzung nach, nunmal die heterosex. Verbindung - das zu thematisieren wird wohl als nicht erforderlich gesehen. Wichtig ist es eben der Minderheit, ebenso anerkannt zu werden.

@FF

FF schrieb:Sonst könnte es nämlich sein, dass einem Homosexuelle nur sehr viel häufiger auffallen, wenn man sie als unangenehm empfindet, als sie tatsächlich gezeigt werden.

In Reality kenne ich außer einem Lesbenpärchen keine Homosexuellen. Die gehen damit zwar auch nicht hausieren, aber es ist allgemein bekannt. Ansonsten habe ich weder privat noch dienstlich mit irgendwelchen Homosexuellen zu tun. Wenn, dann sehe ich sie nur im Fernsehen.

FF schrieb:In welchen anderen Sendungen sind denn Homosexuelle überdurchschnittlich häufig vertreten?

Das kann ich dir nicht sagen, da ich selten eine Sendung bis zum Schluss schaue. Meistens zappe ich nur durch. Den Werbesender mit Harald Glööckler habe ich inzwischen gelöscht.

@Snart

Du meinst die Frage, wo ich eine Überpräsenz sehe?

@KillingTime
Wo liegt dann das Problem, wenn Du nicht sagen kannst, ob Homosexuelle überhaupt überdurchschnittlich häufig gezeigt werden?

@Flatterwesen
Ich wollte Dir ja zustimmen. :)