Woher kommt der Ausländerhass?

@KillingTime
Wie groß ist die Angst, dass dir jemand in Deutschland bei einem syrischen Frisör "Für Loreallah!" entgegenschreit und dir die Birne abtrennt? :D :D

Also das ist schon sehr hart :D

@KillingTime

Wenn du jetzt auf die Nazizeit anspielst muss ich sagen das ich für Kollektivschuld bin. in dem Fall des Asiaten trifft das natürlich nicht zu, denn das würde ja implizieren das alle bzw. ein großer teil der Asiaten Zigaretten schmuggeln oder in der vergangenheit geschmuggelt hat, was ja schwachsinn ist.

Woher der Ausländerhass kommt? Schau dich doch mal um was hier los ist in Deutschland, eventuell kommst du dann selber drauf -.-

@aseria23

Für kollektivschuld? Wieso das? Dann sind also alle Moslems für die taten der IS verantwortlich?

Sorry, aber Kollektivschuld ist IMMER unrecht!

@Forseti70

IS ist ebenfalls ein kleiner teil im vergleich zur Masse der Moslems. Demzufolge greift die kollektivschuld nicht.

Die NSDAP war auch eine kleine Organisation im Vergleich zur Masse der Deutschen.

Du redest Dir die Welt immer so, wie es Dir am besten passt.

Es kann keine Kollektivschuld geben. Kollektivschuld ist m.M. nach die höchste und widerlichste Form des Rassismus. Schuld ist immer Individuell.

@Forseti70

Die NSDAP hatte ende 45 mehr als 7,5 millionen mitglieder. Das ist schon ein unterschied zu IS und Moslems. Wobei ich natürlich weder das eine noch das andere schönreden will.

Woher kommt der Ausländerhass? Über die Frage muss man erstmal kurz innehalten. Der Hass kommt aus einem selbst. Es ist die Angst vor Fremden, also allem das anders ist als "Ich".

"Ich", das ist ein sogenanntes Konzept, dass gewisse Eigenschaften zusammenfasst mit denen wir uns identifizieren und die wir natürlich kennen. Dadurch entsteht ein innen und ein aussen. Fremdes erscheint uns mindestens suspekt, bestenfalls werden wir neugierig, schlimmstenfalls reagieren wir direkt mit Ablehnung, Abscheu, Unverständnis oder gar Ekel. Hass ist eine relativ verstandesmässige Folgerung dessen. Wir sammeln Argumente für das, was Unbehagen in uns auslöst, und positionieren uns, wir "hassen".

Ab wieviel Prozent darf man denn von einer kollektivschuld reden? Sorry, aber Schuld kann nur Individuell sein. Da kannst Du mir Zahlen um die Ohren hauen wie Du willst.

Das zieht sich durch die Menschheitsgeschichte wie ein schlechter Traum.

"Die Türken" waren Schuld am Genozid der Armenier
"Die Juden" waren "Schuld" an der "Zinsknechtschaft"
"Die Polen" waren Schuld am Massaker an den sogenannten "Volksdeutschen"
"Die Wolgadeutschen" Waren Schuld am Einmarsch der Wehrmacht
"Die Deutschen" waren Schuld am Holocaust
"Die Russen" waren alle Vergewaltiger
"Die Moslems" sind alle Terroristen

usw.

Das ist doch alles Schwachsinn!

Mit solchen Stereotypen wurde immer Massenmord oder Unterdrückung, Ausbeutung und Unrecht gerechtfertigt.
Das ist alles falsch. Schuld trägt nur jeder individuell, der Schuld auf sich geladen hat. Nicht jemand aufgrund seiner "Rasse" oder Angehörigkeit zu einer Volksgruppe. Das zählt für einen Türken genauso wie für einen Deutschen, für einen Moslem, wie für einen Christen usw.

Wer hier Unterschiede macht ist zum mindesten latent ein Rassist - manchmal sogar ohne es selbst zu merken.

@aseria23

aseria23 schrieb:Wenn du jetzt auf die Nazizeit anspielst muss ich sagen das ich für Kollektivschuld bin. in dem Fall des Asiaten trifft das natürlich nicht zu

Nein, natürlich nicht. :troll: Die Deutschen sind grundsätzlich immer an Allem schuld, aber die armen Asiaten, die werden unschuldig verfolgt - natürlich von den bösen Deutschen, wie könnte es auch anders sein.

Merkst du nicht, dass du mit zweierlei Maß misst? Du betreibst hier sehr einseitigen Rassismus!

Wer sich Bürger eines Landes nennt, der steht auch ein für seine Geschichte. Wer A sagt, muss auch B sagen. Um die Gegenwart zu begreifen, muss man die Vergangenheit akzeptieren. Das bedeutet nicht, dass ein Individuum schuldig ist, aber genauso wie wir Deutschen uns auf Errungenschaften der Vergangenheit berufen, ist auch die Hitler-Ära ein Teil deutscher Vergangenheit mit der wir in Beziehung stehen.

@KillingTime
@Forseti70

Also ehrlich ich akzeptier ja vieles aber rassismus lass ich mir nun wirklich nich unterstellen. Nur weil ich der meinung bin das man nicht einfach, wie es ja manche gerne hätten, jetzt sagen kann man würde nix damit zu tun haben und das geht einen nix mehr an und das einfach vergessen sollte bin ich längst nich rassistisch. Und ja die christen sollen auch mit ihrer schuld leben kreuzzüge geführt zu haben sowie alle anderen religionen mit ihrer massenvernichtung auch. Dieses abgrenzen davon führt zur fälschlichen distanzierung.

DeadPoet schrieb:Wer sich Bürger eines Landes nennt, der steht auch ein für seine Geschichte. Wer A sagt, muss auch B sagen. Um die Gegenwart zu begreifen, muss man die Vergangenheit akzeptieren. Das bedeutet nicht, dass ein Individuum schuldig ist, aber genauso wie wir Deutschen uns auf Errungenschaften der Vergangenheit berufen, ist auch die Hitler-Ära ein Teil deutscher Vergangenheit mit der wir in Beziehung stehen.

Genauso ist es. Und mehr wollte ich auch nicht sagen.

KillingTime schrieb:Nein, natürlich nicht. :troll: Die Deutschen sind grundsätzlich immer an Allem schuld, aber die armen Asiaten, die werden unschuldig verfolgt - natürlich von den bösen Deutschen, wie könnte es auch anders sein.

Ich warte immer noch drauf das millionen von asiaten zigaretten schmuggeln. Belege das doch bitte mal.

@DeadPoet

Das hat niemand bestritten. Aber ich verwehre mich gegen den Begriff "Schuld".

Und wenn Du das so siehst, dann muss das auch für alle Völker gelten und nicht nur für eines.

@aseria23

Niemand hat hier etwas von "Vergessen" gesagt (ich zumindest nicht). Das kann man uns Deutschen wohl im Gegensatz zu bspw. den Türken (Massenmord an den Armeniern 1915) wohl überhaupt nicht vorwerfen. Ich glaube, dass gerade "die Deutschen" sich ihrer geschichtlichen Verantwortung in größter Weise stellen. Das kann man von vielen anderen Ländern nicht gerade behaupten.

Es geht mir nur um den von Dir eingeworfenen Schuldbegriff. Und der ist und bleibt falsch.

@Forseti71

Schuld entspringt einer moralischen Vorstellung. In unserer humanistischen Welt haben wir die Vorstellung dass die Deportationen und Vernichtungen grosses Übel war, daran haben sich alle Deutschen, die nicht aktiv dagegen waren schuldig gemacht. Das war und ist beschämend.

Jedes Volk hat "Leichen im Keller", wir haben uns, mit großem Druck der Weltöffentlichkeit, es hat ja auch entsprechende Dimensionen gehabt dazu erklärt offen damit unzugehen und aufzuarbeiten. Das haben die Italiener in der Form nicht gemacht. Das haben die Türken nicht betreffs der Armenier und Kurden. Aber deswegen sind sie nicht minder Schuld an dem was geschehen ist.

@Forseti70

Nochmal, du als Individuum kannst nicht schuld sein, es sei denn du glaubst an Reinkarnation. Das bedeutet, höchstens Omi/Opi haben Dreck am Stecken, Kind/Enkel hat aber Veranwortung dafür dass es nicht mehr soweit kommt.

Natürlich kannst du alles von Dir weisen, aber was hat das noch mit Deutschland zu tun. Das ist deine Privatmeinung, hat aber nichts zu tun mit der Historie Deutschlands.

@DeadPoet

Ich verstehe ja was Du sagen willst. Dennoch ist immer nur jemand Schuld, der sich aktiv an so etwas beteiligt hat, vielleicht auch gebilligt hat. Wie ich schrieb kann Schuld immer nur individuell sein.

Deswegen halte ich aber weder mich für schuldig noch Dich. Bist Du Schuld an dem Bombenangriff von Kundus? Darauf hattest Du genausoviel Einfluss wie ich. Und an dem was vor meiner Geburt geschah kann ich schon rein faktisch keine Schuld tragen. Genausowenig wie ein Türke Schuld an den Geschehnissen von 1915 hat.

Edit: hat sich jetzt mit deinem letzten post überschnitten. Ich weise Schuld von mir ja. Und ich gehe so weit sogar Omi und Opi von Schuld freizusprechen.

@Forseti70

Wenn überhaupt noch von Schuld geredet wird dann in einen historischen Kontext eingebettet. So macht das ja auch Sinn. "Wir Deutschen" haben auch nicht 1989 die Mauer eingerissen, und 1990 die Wm gewonnen, das waren Einzelpersonen. Im ersten Fall natürlich Bauarbeiter und ein paar Leute mit Spitzhacken und Vorschlaghammern. In unserer Vorstellung wird es dann zu einem "Wir". Entsprechend die WM des folgenden Jahres, die ein Fußballteam gewann, bestehend aus Profispielern diverser Mannschaften. Auch das "Wir" ist offensichtlich ein Konstrukt. Deswegen sag ich wer A sagt muss auch B sagen.

@DeadPoet

Wie ich schrieb: Ich verstehe ja im Ansatz was Du sagen willst. Und Deine Beispiele verdeutlichen es ja sehr schön "WIR sind Weltmeister" "WIR sind Papst"...

Dennoch kann es eine Kollektivschuld nicht geben. Schon gar nicht rückwirkend. Das wäre reinster Rassismus, weil es in diesem Falle mir oder meinem 3 jährigen Sohn Dinge vorwirft, die geschehen sind als er nicht mal geboren war. Und das nur aufgrund seiner Volkszugehörigkeit. Das führt zu nichts gutem.

Es gibt eine historische Verantwortung (so nennt man es ja heute so schön). Und der werden die meisten auch gerecht. Schuld weise ich weiter von mir, mit aller Vehemenz! ; )

@Forseti70

Und ich gehe so weit sogar Omi und Opi von Schuld freizusprechen.

Das geht leider nicht. Geschehen ist geschehen, wurde auch schon aufgearbeitet. Wie gesagt, deine Privatmeinung bleibt Dir überlassen, aber sobald Du sie in den gesellschaftlichen Diskurs einbringst macht sie wenig Sinn. Es geht zwar auch um Einzelpersonen und ihre Verantwortlichkeit, aber auch um Gruppendynamische Prozesse, politische Prozesse, Moral und Rechtsstaatlichkeit. Da gibt es keinen Platz für persönliche Befindlichkeiten. Letztlich hat sich jeder schuldig gemacht, der nicht aktiv dagegen vorgegangen ist.

Hat jetzt aber auch nur noch nebensächlich mit dem Topic Ausländerhass - Woher zu tun..