Alternative "Medizin" = Körperverletzung?
05.09.2015 um 13:34Anzeige
Es gab Berichte von Vergiftungsfällen bei der Anwendung von chinesischen Arzneien (z. B. durch Aristolochiasäuren). Die Gefahr der Verunreinigung durch Pestizide, Schwermetalle etc. lassen sich wie bei anderen Medikamenten auch nur vermeiden, wenn die Arzneien in Apotheken gekauft werden. Da die Apotheken in Deutschland der Kontrolle der Arzneimittelbehörden unterworfen sind, werden sämtliche dort verkauften Produkte mittels vorgeschriebener Verfahren analysiert und müssen bestimmte Qualitätsmerkmale erfüllen. Unerwünschte Wirkungen können die chinesischen Arzneien (wie auch schulmedizinische Medikamente) bei unsachgemäßer Einnahme zeigen. Bei den chinesischen Abkochungen von Pflanzenteilen handelt es sich teilweise um potente Substanzen, die schwere Störungen hervorrufen können, wenn sie zur falschen Zeit oder vom falschen Patienten eingenommen wurden.@Starsurfer
Seit 1999 läuft an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft ein interdisziplinäres Projekt zur Anbauforschung von 16 ausgewählten chinesischen Heilpflanzenarten. Laut der Landesanstalt könnte der kontrollierte Anbau einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit der Arzneimittel und auch zur Versorgungssicherheit in diesem Bereich leisten.[34]
Von einigen Kritikern wurden Bedenken erhoben, dass die chinesischen Arzneien, auch kunstgerecht gehandhabt, zu Leberschäden führen könnten. Eine „Langzeitstudie über mögliche Nebenwirkungen der chinesischen Kräuter“ vom Förderverein Chinesische Medizin in Deutschland e.V. kommt allerdings zu dem Schluss, dass sie den „oft erhobenen Vorwurf der Lebertoxizität chinesischer Kräuter“ widerlegen konnte.[35]
2013 wurde bei einer Untersuchung von Chinesischen Heilkräutern in 17 von 36 Proben Pestizidrückstände festgestellt, die von der Weltgesundheitsorganisation als extrem gefährlich oder gefährlich eingestuft werden. 26 der 36 Proben wiesen Rückstände oberhalb der in der EU zugelassenen Höchstmengen auf.[36]
Der Chefarzt der Nephrologie der Asklepios-Klinik Barmbek in Hamburg warnt vor der Einnahme von Ayurveda-Medikamenten. Diese könne zu schweren neurologischen Schäden und lebensgefährlichen Vergiftungen mit Schwermetallen führen.[9] Schwermetalle, besonders Blei, verunreinigen nicht selten Medikamente traditioneller indischer Medizinrichtungen; über Vergiftungen durch ayurvedische Medikamente gibt es medizinische Berichte. Offenbar kontrollieren einige Hersteller in Indien die unter Verwendung von Pflanzenaschen gewonnenen Präparate nicht ausreichend auf Schwermetallbelastungen.[10] In einem dargestellten Fall wurden sieben Monate lang Weihrauchpillen aus Indien gegen chronische Polyarthritis eingenommen und führten zum Bild einer schweren Blei-Intoxikation mit Verdauungsstörungen, hämolytischer Anämie und Lähmungen bei einem Bleigehalt des Blutes von 852 µg/l; der obere Grenzwert ist 100 µg/l.[11] Stichproben des ARD-Magazins Plusminus ergaben 2006 und 2007 mehrmals giftige Konzentrationen von Arsen und Quecksilber. Im August 2015 wurde berichtet, daß eine 55-jährige Frau durch Ayurveda-Medikation auf Sri Lanka schwer durch Quecksilber und Blei vergiftet wurde[12].
off-peak schrieb:OK. Nur, wenn etwas hilft, also tatsächlich wirkt, dann nennt man das eben Medizin.Und was ist mit dem Placebo-Effekt? Der wurde empirisch bewiesen ;)
Unter AM versteht man allerdings jene Mittelchen und Methoden, deren behauptete Wirksamkeit nicht empirisch bestätigt wurde und nur in den Köpfen von Scharlatanen (bzw in deren Büchern) und Glaubenden "existiert".
KäthePerry schrieb:Es ist doch irrelevant, ob der Placebo-Effekt oder das Mittel gewirkt hat, Hauptsache es hat geholfen :)Nein ist es nicht. Wen dir jemand geld abknöpft für etwas das nicht wird dan hat er dich betrogen und gehört bestraft.
KäthePerry schrieb:Btw wurde der Effekt mit der Gabe des Mittels ausgelöstWasser hätte ausgereicht. Da brauchst du auch keinen zu verarschen.
KäthePerry schrieb:Wenn ich beim Arzt war und der mir mit Medikamenten nicht weiterhelfen konnte und mir dann jemand z.B. Saccharose-Pillen verkauft und es mir nach der Einnahme (dank des Placebos-Effekts) besser geht, kann ich doch zufrieden sein?Nur muss das eben gar nichts mit den Saccharose Pillen zu tun haben.
KäthePerry schrieb:Wobei hätte Wasser ausgereicht?Für den Placebo effekt.
KäthePerry schrieb:Hauptsache es hat geholfenEs hilft eben nicht zuverlässig. In 90% wird garantiert nicht geholfen. Der Placeb-Effekt wird in ernsthaften Fällen sogar noch geringer.
KäthePerry schrieb:Es geht viel mehr um die Selbstheilung, die durch den Glauben an ein Mittel verstärkt werden kann.Dan "glaub" halt an die echte Medizin und fertig.
KäthePerry schrieb:denn die Wissenschaft ist nicht das Maß aller Dinge.Doch das ist sie.
Made my Day :D dann musst du noch viel lernen :DKäthePerry schrieb:Doch das ist sie.
denn die Wissenschaft ist nicht das Maß aller Dinge.