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Hausbesitzer erschießt Jugendlichen bei Einbruchsversuch

1.871 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Einbruch, Selbstjustiz, Osteuropäer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Hausbesitzer erschießt Jugendlichen bei Einbruchsversuch

13.06.2015 um 03:16
Fakt ist doch: DU willst mir was böses....Was du machst ist kriminell..._ich_ wehre mich! Wo ist da ein Problem? Hätte ich einen Hammer in der Hand, würde ich diesen x-mal auf ihn drauf hauen....oder sollte er er mich lieber niederhauen? Und was soll ich die Polizei rufen?! Zu uns kamen sie nicht einmal. Am nächsten Morgen...
Wie gesagt: Mein Grundstück: lass es in Ruhe!

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Hausbesitzer erschießt Jugendlichen bei Einbruchsversuch

13.06.2015 um 03:49
Zitat von FlipFlopFlipFlop schrieb:Hätte ich einen Hammer in der Hand, würde ich diesen x-mal auf ihn drauf hauen...
Und wärst dafür wohl auch zu recht mehrere Jahre im Knast. Sry aber ist nunmal so.
Zitat von FlipFlopFlipFlop schrieb:..oder sollte er er mich lieber niederhauen?
Das müsste dann natürlich bewiesen werden.
Zitat von FlipFlopFlipFlop schrieb:Und was soll ich die Polizei rufen?! Zu uns kamen sie nicht einmal. Am nächsten Morgen...
Wie gesagt: Mein Grundstück: lass es in Ruhe!
Is im abgelegenem Dorf leider echt ein Problem, die Polizei gehört wieder aufgestockt. Dennoch darfst du keinem x-mal mit einem Hammer töten.


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Hausbesitzer erschießt Jugendlichen bei Einbruchsversuch

13.06.2015 um 06:41
@onuba
wie kann denn der Hausbesitzer stärker verurteilt werden, wenn die Einbrecher gar nicht Thema sind :ask:
es geht doch darum, ob das tödliche Schiessen gerechtfertigt ist oder nicht. Natürlich ist einbrechen falsch, natürlich ist das eine kriminelle Handlung, aber die Reaktion des Hausbesitzers auf den versuchten Einbruch, darum geht es hier.


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Hausbesitzer erschießt Jugendlichen bei Einbruchsversuch

13.06.2015 um 08:09
Eine Frage, die ich mir weiterhin stelle und die ich als nicht bzw. unzureichendd geklärt empfinde, lautet:

Wie weit muss derjenige, der Opfer einer Straftat wird, zurückweichen und wieviel Risiko muss er auf sich nehmen, bis er sich wehren darf?

Das technische Gerede im Gesetz steckt ja nur grundlegende Erklärungen ab und ich bin der Meinung, es bildet unzureichend die Realität ab. Die Gesetze verlangen im Prinzip, wenn es auch Begriffe wie ,,Notwehrexzess" usw. gibt, dass man stets ruhig, überlegt und logisch handelt und in jeder Situation ganz genau abwägt:,,So, jetzt muss ich dies und jenes machen, achso, der Einbrecher ist ja noch draußen, da reicht es erstmal, ihm zu sagen, er soll weggehen und die Polizei zu rufen...".

Aber wie realistisch ist denn so eine ruhige, stets überlegte Handlungsweise?

Der Einbrecher bricht ein bzw. versucht es und ich weiss nicht, was daraus erwächst.
Doch es wird von mir verlangt, dem Einbrecher möglichst nichts zu tun.
Ich bleibe aber insbesondere auf den psychischen Schäden sitzen.

Ist das Wohl des Einbrechers wichtiger, als mein eigenes Wohl?

Generell kann man in Deutschland beobachten, finde ich, dass sich Gesellschaft und diverse Hilfseinrichtungen auf eingehendste Weise mit Straftätern beschäftigen, um sie möglichst milde zu bestrafen, ihnen immer noch eine Chance zu geben und zahlreiche Besserungsangebote zu machen - kostenlos - , während dieses Engagement und diese Rücksicht bei den Opfern von Straftaten nicht vorhanden ist.
Jenen gegenüber wirkt die Haltung fast so, wie:,,Tja, Pech gehabt...sieh zu, wie du klarkommst!"


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Hausbesitzer erschießt Jugendlichen bei Einbruchsversuch

13.06.2015 um 09:50
@Kc
ist es denn leichter damit klarzukommen, einen Menschen, womöglich war der unbewaffnet, erschossen zu haben :ask:


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Hausbesitzer erschießt Jugendlichen bei Einbruchsversuch

13.06.2015 um 10:03
Zitat von KcKc schrieb:Wie weit muss derjenige, der Opfer einer Straftat wird, zurückweichen und
Soweit ich das mit der Notwehr verstehe muss ich nicht zurückweichen, darf mich bei einer Bedrohungssituations zur wehr setzen. Ich muss auch nicht (zB) erst einen Schlag einstecken... also wenn der Angriff erfolgt (der zB "unterwegs" ist), darf ich mich verteidigen, in angemessenen Rahmen.
Zitat von KcKc schrieb:wieviel Risiko muss er auf sich nehmen
Zumindest bis der Angreifer eben tatsächlich angreift. Ich muss mich also nicht erst schlagen lassen, um "notwehrgerecht" zu handeln.
Allerdings sollte ich auch in der Lage sein das Risiko einzuschätzen das durch die neue Situation entsteht. Nicht das ich das Risiko und die Gefahrenlage verschärfe.
Zitat von KcKc schrieb:Das technische Gerede im Gesetz steckt ja nur grundlegende Erklärungen ab und ich bin der Meinung, es bildet unzureichend die Realität ab.
Dem stimme ich zu.
Zitat von KcKc schrieb:Aber wie realistisch ist denn so eine ruhige, stets überlegte Handlungsweise?
Auch wenn ich hier drüber zugestimmt habe, denke ich das es durchaus Menschen gibt die das absolut und unbeirrt können. als Ergebnis ihre Ausbildung/Erfahrung oä. Stellt aber sich die Minderheit dar.
Zitat von KcKc schrieb:Ist das Wohl des Einbrechers wichtiger, als mein eigenes Wohl?
Grundsätzlich würde ich diese Frage mit "Nein" beantworten. Es sollte aber immer der Situation angemessen gehandelt werden. Was angemesses ist hängt mMn aber von der einzeln zu betrachtenden Situation ab, dem/den Beteiligten uvm.
Zitat von KcKc schrieb:Generell kann man in Deutschland beobachten, finde ich, dass sich Gesellschaft und diverse Hilfseinrichtungen auf eingehendste Weise mit Straftätern beschäftigen, um sie möglichst milde zu bestrafen, ihnen immer noch eine Chance zu geben und zahlreiche Besserungsangebote zu machen - kostenlos - , während dieses Engagement und diese Rücksicht bei den Opfern von Straftaten nicht vorhanden ist.
Jenen gegenüber wirkt die Haltung fast so, wie:,,Tja, Pech gehabt...sieh zu, wie du klarkommst!"
Na, dann stehe ich mit meiner Beoabachtung wenigstens nicht alleine da :)
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ist es denn leichter damit klarzukommen, einen Menschen, womöglich war der unbewaffnet, erschossen zu haben
Das liegt doch auch immer am Einzelnen. Jeder Mensch reagiert anders auf Situationen und jeder geht anders mit den Ergebnissen socher Situationen um. Und "womöglich"? Soll ich als Angegriffener erfragen wie mein Angreifer weiter vorgehen möchte und ob er uU bewaffnet ist?


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Hausbesitzer erschießt Jugendlichen bei Einbruchsversuch

13.06.2015 um 10:08
@Hawkster
nein, aber wie wird es wohl jemandem gehen, wenn er erfährt, dass die Person nicht bewaffnet war, Familie hat etc? Ist das dann leichter wegzustecken, als dass man etwas gestohlen bekommen hätte?


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Hausbesitzer erschießt Jugendlichen bei Einbruchsversuch

13.06.2015 um 10:16
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:nein, aber wie wird es wohl jemandem gehen, wenn er erfährt, dass die Person nicht bewaffnet war, Familie hat etc? Ist das dann leichter wegzustecken, als dass man etwas gestohlen bekommen hätte?
Auch das hängt von der einzelnen Person ab. Jeder tickt hier anders. Vielleicht stellt sich die Frage ja auch anders? Vielleicht ist die Frage die sich der Betroffene stellt: "Habe ich trotzdem richtig gehandelt?"
Ich finde auch die Beschränkung auf "etwas gestohlen bekommen hätte" zu eng. Weiss ich als potentielles Opfer das sich die Täter mit dem Diebstahl zufrieden geben? Vielleicht rasten die ja völlig aus und fallen über Frau und Kind her? Was dann? Wie lebt man mit der Situation, wenn man weiss man hätte es verhindern können?
Und nur um das klar zu stellen: Dies ist ein rein hypothetisches Konstrukt.


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Hausbesitzer erschießt Jugendlichen bei Einbruchsversuch

13.06.2015 um 10:25
@Hawkster
ich verstehe Dein hypothetisches Konstrukt, aber ich kann niemanden töten, weil der etwas tun könnte, von dem ich nicht wissen kann, ob er es tut......deshalb auch beim Notwehrgesetz das mildeste Mittel und nur wenn ein tatsächlicher Angriff, Bedrohung erfolgt (gegenwärtig), ABER es gibt ja auch Regelungen, wenn man aus Angst, Schreck oder Furcht handelt oder wenn man irrige Umstände angenommen hat. Es ist aber wichtig, dass dies entsprechend geprüft wird, denn sonst herrschen hier bald amerikanische Verhältnisse, die sich ja offenbar auch einige wünschen.


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Hausbesitzer erschießt Jugendlichen bei Einbruchsversuch

13.06.2015 um 10:33
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb: aber ich kann niemanden töten, weil der etwas tun könnte, von dem ich nicht wissen kann, ob er es tut......
Wenn ich das "ich" in Deinem Satz allgemeingültige betrachte, dann ist das eben immer abhängig von Situation, Beteiligten usw. Da lässt sich keine für alle geltende Einheitsbeuteilung erstellen.

Nehme ich das "ich" und beziehe es als auf Dich bezogen, dann ist das vollkommen in Ordnung, nachvollziehbar und auch zu respektieren. Lassen wir mal mein Konstrukt beiseite und fragen nicht wie es Dir mit der geschilderten Situation gehen würde, sondern ass mich etwas anderes frage:
Woher weisst Du wie Du in einer solchen Situation handeln würdest. Ausser du hast sie schon einmal erleben müssen?
Ich weiss nur wie ich glaube mich zu verhalten, aber was letztendlich geschieht weiss ich erst in der Situation.


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Hausbesitzer erschießt Jugendlichen bei Einbruchsversuch

13.06.2015 um 11:18
@Tussinelda

Woran die meisten Opfer von Einbrüchen und Raubtaten zu knabbern haben, ist ja nicht einfach der Diebstahl eines Portemonais oder eines Handies.

Das ist zwar Scheiße, aber eben nur eine verlorene Sache.

Das psychologisch bedeutsamere Problem besteht in dem Verlust des Sicherheitsgefühls.
Dies wird ersetzt durch Angst vor Wiederholungstaten.
Die eigene Wohnung oder das eigene Haus sind ja vorrangig sichere Rückzugsorte, Heimat. Psychologisch ist es für die meisten Menschen wichtig, so etwas zu haben, einen sicheren Rückzugsort. Und sei es nur die kleine Hütte im Wald.

Darauf erfolgt ein Angriff, wenn ein Überfall oder Einbruch zu Hause geschieht, die Wohnung oder das Haus sind keine sicheren Häfen mehr.
Die Menschen können befürchten, dass der Täter zurückkommt. Oder ein anderet Einbrecher wiederkomm, sie ausraubt und überfällt.
In gewisser Weise liegt eine mentale Vergewaltigung vor bei solchen Situationen.

Bei Raubtaten in der Öffentlichkeit ist es ähnlich, überfallen worden zu sein kann dazu führen, dass sich Menschen nicht mehr auf die Straße trauen.
Oder eine starke Abneigung gegen eine Bevölkerungsgruppe entwickeln, der der Tätet angehörte.


Um solche Entwicklungen zu minimieren sollte eigentlich auch die Justiz dasein, zusammen mit der Polizei. Sie sollte den Menschen das Gefühl geben:,,Die Gesellschaft nimmt wahr, dass du angegriffen und verletzt wurdest. Mach dir keine Sorgen, wir sind bei dir, wir schützen dich vor Wiederholungen, der Täter erhält eine Strafe."

Und ganz wichtig ist die Botschaft:,,Du musst dir NICHT selbst verschaffen, was du für Recht hältst!"

Ein Rechtsstaat kann nur funktionieren, wenn die Bevölkerung Vertrauen in ihn hat.
Nur dann ist sie bereit, persönliche Rechte abzutreten.

Ziel der Bestrafung des Täters ist übrigens nicht Rache, sondern die Vermittlung eines Gefühls von angemessenem Ausgleich und ,,Recht bekommen".

Das ist ein wichtiger Faktor für Opfer von Straftaten, um mit diesen abzuschließen, das Gefühl von Gerechtigkeit ist entscheidend.


Fatal ist es dagegen, wenn der größte Fokus auf Nachsicht und Urteil zu Gunsten des Tätes gelegt wird und dieser beispielsweise trotz gefährlicher KV einfach mit einer Verwarnung grinsend aus dem Gericht spazieren könnte ,,weil man dem armen, jungen Mann ja nicht die Akte versauen will".

Diese Tendenz besteht meinem Empfinden nach in Deutschland übrigens deutlich, vereinfacht ausgedrückt:,,Täterschutz vor Opferschutz".

Ich hoffe, dass Richter und Staatsanwaltschaft, falls es tatsächlich zur Anklage gegenüber dem Hausbesitzer kommen sollte und zu einer Verurteilung, genau kommuniziert wird, inwieweit Notwehrrechte praktisch bestehen und inwieweit nicht.


Übrigens finde ich es weniger gut, dass du auf meine Fragen mit Gegenfragen antwortest :D
Macht man das nichz normalerweise, wenn man nicht weiss, was man sagen soll oder Antworten geben müsste, die einem selbst nicht gefallen?


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Hausbesitzer erschießt Jugendlichen bei Einbruchsversuch

13.06.2015 um 11:26
Die Frage der Angemessenheit wird deshalb unterschiedlich beurteilt, weil jeder Mensch ein individuelles Strickmuster, eine einzigartige Weltsicht hat. Hinzu kommen kulturelle Rahmenbedingungen.

Ein Bekannter, der früher in Kasachstan lebte, erzählte mal, dass es dort nicht unüblich sei, dass Einbrecher, wenn sie etwas zuückgelassen haben, weil sie nicht alles wegtragen konnten, nächste Nacht wiederkommen, um den Rest zu holen. Auch in Kasachstan darf nicht ungestraft auf alles geballert werden, was die Nase - bedrohlich - über die Grundstücksgrenze streckt. Insofern hilft man sich anderweitig, dort kommt in solchen Fällen eine kasachische Jagdzwille zum Einsatz.

Während hierzulande mit Hochleistungszwillen kleine Stahlkugeln von 8 mm mit hoher Durchslagskraft verschossen werden, nimmt man in Kasachstan dicke Kugeln aus Kugellagern, und diese werden aus kurzer Distanz abgeschossen. Er hatte eine ähnliche Situation erlebt wie die hier geschilderte. Drei Einbrecher waren die zweite Nacht hintereinnder gekommen, und er hatte Licht- und Tonalarm ausgelöst. Sie flohen daraufhin durch den Garten über eine Mauer, an einer Stelle,wo ein Baum stand, an dessen Ästen man leichter über die Maurer kam. Das sie über die Mauer kletterten, konnte er in der Dunkelheit nur schemenhaft sehen. Er schoss mit der Zwille in die Dunkelheit ...ploff ... und traf einen der Einbrecher an der Schulter nahe der Wirbelsäule. Während seine Kumpels das Weite suchten, lag der Getroffene wie eine Schildkröte paralysiert auf dem Rücken, nach Atem ringend und geschockt.

Im vorliegenden Fall des Sportschützen wurde das Prinzip der Verhältnismäßigkeit m. E. verletzt.

Ich war selber Sportschütze, erfolgreicher Sportschütze (Landesvizemeister). Die Treffgenauigkeit einer Sportwaffe ist weitaus höher als die einer Polizeiwaffe, ganz zu schweigen von der Treffsicherheit eines geübten Sportschützen. Selbt wenn der andere auch eine Waffe hat, ist es in etwa so als wenn ein Straßenschläger auf einen hochtrainierten Boxer oder Karatekämpfer trifft.

Was @Kc schreibt, kann ich auch verstehen.

Wir hatten selbst zuhause einmal die Situation, ich war verreist und mein Sohn war allein zu Hause, als versucht wurde, die Terassentür aufzubrechen. Damals lebte noch unsere Hausgefährtin Elsa, eine Hundemischung als Fila Brasiliero und Bullmastiff. Als sie von innen mit ihrer ganzen Wut vor der Terassentür erschien, waren die da draußen froh, dass die Tür noch nicht geöffnet war. Sie haben alles stehen und liegen lassen und sind geflüchtet. Damals habe ich mich hinterher bei der Polizei nach der Rechtslage erkundigt. Einem fliehenden Einbrecher, selbst wenn der mich schon dreimal besucht hätte, dürfte ich den Hund nicht hinterherschicken. Elsa hätte ihn womöglich schwer vereletzt oder getötet ....und wenn jemand flieht, geht von der Person keine Gefahr mehr aus. So ist das in unserem Rechtsstaat.

Weiteres Beispiel: Ich war mal Leiter einer Behörde einschließlich Sozialamt. Dort ist es passiert, dass ein angetrunkener Hüne dem Sachbearteiter einen Faustschlag versetzte, so dass dieser mit seinem Drehstuhl zum rückwärtigen Fenster "zurückfuhr", der Angreifer danach den Schreibtisch anhob und umkippte, dass der Mitarbeiter gerade noch seine Zehen vor der Tischkante retten konnte. Danach hängte der Typ die Bürotür aus und warf sie in Richtung des Mitarbeiters, der hinter dem umgeworfenen Schreibtisch jetzt Deckung fand. Danach verließ der Randalierer das Gebäude uns setzte sich gegenüber in eine Kneipe. Ich rief die Polizei und erwartete eine angemessene Reaktion. Pustekuchen. "Von dem Mann geht keine Gefahr mehr aus, erstatten Sie Anzeige". Ich beschwerte mich beim hiesigen Polizeidirektor, dessen Antwort war, seine Beamten hätten sich korrekt verhalten, wir leben hier ja schließlich nicht in einer Bananenrepublik.

Meine persönliche Meinung zum vorliegenden Fall: Ich hätte in die Luft geschossen, das Risiko, dass in der Nacht jemand von der landenden Kugel verletzt worden wäre, halte ich für so gering, dass ich es eingegangen wäre.

Auch im Unrecht ist mir das Verhältnismäßigkeitsprinzip dermaßen "immanent", dass ich auch in Stresssituationen höchstwahrscheinlich nicht überreagieren würde. Es ist mir z. B. völlig wesensfremd, wie man einen Gegner, wenn er am Boden liegt und bewusstlos ist, noch treten kann, wie es so oft vorkommt. Hier bahnen sich morbide Strukturen ihren Weg, aber jeder, der in seiner Persönlichkeitsentwicklung (Individuation) fortgeschritten ist, wird auch, wenn ihm Unrecht widerfährt, die Kirche im Dorf lassen ...nach dem Motto "Sie wissen nicht was sie tun".

Der Tod des Jugendlichen ist sicher tragisch und hat für eine Zeitlang eine abschreckende Wirkung auf andere Banden. Tatsächlichmuss jeder, der Demarkationslinien überschreitet, potenziell damit rechnen, dass er in der Gefahr, in die er sich begibt, Schaden nehmen und auch umkommen kann. Das ist ein natürliches Gesetz. Hier hat es "gewirkt".

Ob es im vorliegenden Fall gerechtfertigte Notwehr war, darüber werden Gerichte befinden.


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Hausbesitzer erschießt Jugendlichen bei Einbruchsversuch

13.06.2015 um 11:32
Zitat von KcKc schrieb:Woran die meisten Opfer von Einbrüchen und Raubtaten zu knabbern haben, ist ja nicht einfach der Diebstahl eines Portemonais oder eines Handies.

Das ist zwar Scheiße, aber eben nur eine verlorene Sache.

Das psychologisch bedeutsamere Problem besteht in dem Verlust des Sicherheitsgefühls.
Dies wird ersetzt durch Angst vor Wiederholungstaten.
Die eigene Wohnung oder das eigene Haus sind ja vorrangig sichere Rückzugsorte, Heimat. Psychologisch ist es für die meisten Menschen wichtig, so etwas zu haben, einen sicheren Rückzugsort. Und sei es nur die kleine Hütte im Wald.
Das haben so manche auch nach einer Hausdurchsuchung durch die Polizei oder allgemein wenn man ständig und immer und immer wieder kontrolliert wird. Auch damit muss man dann halt leben, dass man zusammen zuckt, wenns mal wieder an der Tür klopft oder neben einem ein Auto im dunkeln stehen bleibt. Sry aber das ist halt nunmal so, man kann Einbrüche ja nicht von heute auf Morgen "verbieten" so dass sich alle daran halten, genau so wenig stellt man die Arbeit der Polizei ein.


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Hausbesitzer erschießt Jugendlichen bei Einbruchsversuch

13.06.2015 um 11:44
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:wie kann denn der Hausbesitzer stärker verurteilt werden, wenn die Einbrecher gar nicht Thema sind :ask:
es geht doch darum, ob das tödliche Schiessen gerechtfertigt ist oder nicht. Natürlich ist einbrechen falsch, natürlich ist das eine kriminelle Handlung, aber die Reaktion des Hausbesitzers auf den versuchten Einbruch, darum geht es hier.
Aber selbstverständlich gehören die Einbrecher zum Thema. Ihretwegen wurde ja geschossen.
Ja, ob gerechtfertigt oder nicht gehört zum Thema, keine Frage.

Ich beziehe mich aber auf die meisten user hier, die ihr "ich-hätte-dies-oder-das-gemacht" - Geschwätz zum Besten bringen und den Schützen verurteilen. Kaum einer von den usern hier war in einer solchen Situation, es ist einfach, hier und jetzt locker-flockig zu erzählen, was wer wann gemacht hätte. All das "Hätte, Wenn und Aber" kann man aber vergessen, sobald man selbst in solch eine Lage kommt.

Nochmal: ich rechtfertige den Schuss nicht, aber mir tut der Einbrecher auch nicht leid. Da hat jetzt ein Mensch ein Problem, weil andere gegen das Recht verstoßen hatten, was ihn quasi dazu "genötigt" hat, selbst das Gesetz zu brechen.

Fakt ist, dass in Deutschland ein potentieller Täter eine bessere Behandlung erfährt, als ein Opfer.


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Hausbesitzer erschießt Jugendlichen bei Einbruchsversuch

13.06.2015 um 11:51
@onuba

Man muss wohl aber auch bedenken, dass die meisten User hier wohl keine Schusswaffe daheim haben und sich schon deswegen hätten, mit anderen Mitteln wehren müssen. In so fern ist es eben nicht locker flockig nur mal eben dahingeschrieben, sondern eher betrachtet es jeder aus seiner Sicht und den Mitteln die er zur Verfügung hat.
Zitat von onubaonuba schrieb:Fakt ist, dass in Deutschland ein potentieller Täter eine bessere Behandlung erfährt, als ein Opfer.
Was aber auch nur eine Floskel ist die in der Realität nicht wirklich so vorkommt. Mag in Einzelnen Fällen so sein, aber nicht im ganzen gesehen.


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Hausbesitzer erschießt Jugendlichen bei Einbruchsversuch

13.06.2015 um 11:52
Zitat von onubaonuba schrieb:Ich beziehe mich aber auf die meisten user hier, die ihr "ich-hätte-dies-oder-das-gemacht" - Geschwätz zum Besten bringen und den Schützen verurteilen. Kaum einer von den usern hier war in einer solchen Situation, es ist einfach, hier und jetzt locker-flockig zu erzählen, was wer wann gemacht hätte. All das "Hätte, Wenn und Aber" kann man aber vergessen, sobald man selbst in solch eine Lage kommt.
Dem stimme ich voll und ganz zu.
Es ist einach nicht abzuschätzen wie man selbst reagiert.
Für den Rest ist die Staatsanwaltschaft und der Richter zuständig. (Edit: Nicht verantwortlich)


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Hausbesitzer erschießt Jugendlichen bei Einbruchsversuch

13.06.2015 um 11:53
@Bone02943
Ok, ich werde nicht noch einmal meine ganzen Beiträge wiederholen.

Ihr habt ja alle recht, wie kann der böse Werkstattbesitzer es wagen, einen armen Einbrecher nieder zu knallen....


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Hausbesitzer erschießt Jugendlichen bei Einbruchsversuch

13.06.2015 um 11:54
Zitat von posteriorposterior schrieb:vor lauter adrenalin besteht natürlich bei jedem überfallenen die gefahr das er nicht
hochrational handeln kann .
Dann darf er erst recht keine Schusswaffe haben oder davon Gebrauch machen.


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Hausbesitzer erschießt Jugendlichen bei Einbruchsversuch

13.06.2015 um 11:56
Zitat von boraboraborabora schrieb:Dann darf er erst recht keine Schusswaffe haben oder davon Gebrauch machen.
Besitzer einer legalen Schusswaffe dürfen keinen erhöhten Adrenlinausstoss haben? :D


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13.06.2015 um 11:58
@onuba

So mein ich das nicht, nur wenn hier User sagen das man hätte anders handeln können, dann liegt das wohl eben vorallem daran, dass diese User gar keine Möglichkeit haben eine Schusswaffe einzusetzen.

Was sollte ich denn z:b: machen? Außer mich bemerkbar machen, unter der Bettdecke verstecken, mich einpissen vor angst, die Polizei rufen oder mit nem Nudelholz, welches nichtmal griffbereit ist, los stürmen, gäbe es da nur sehr beschränkte Möglichkeiten.

Das der Einbrecher nun auf einen mit na Knarre getroffen ist der auch sofort von ihr gebrauch macht. Nun pech gehabt. Dennoch ist es nur logisch das die meisten anderen User hier eben auch anders reagiert hätten, eben weil diese die Möglichkeit der Schusswaffe nicht haben.


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