Verbot "sexistischer" Werbung

Syndrom schrieb:Mir gibt mehr zu denken...

Das ist doch schon mal ein guterAnfang.
Je öfter man das macht, desto besser klappt das in der Regel

Eigentlich bringt @hagen_hase eines der Probleme auf den Punkt: Die Konsumenten sexistischer Produkte (ich nenns mal so) sind großteils Frauen. Gerade Frauenzeitschriften bedienen doch alle Klischees die man allgemein zu Frauen hat, dennoch gibt es genug unter ihnen die das immer noch kaufen, genau wie Massen an Kosmetikprodukten. Auch wenn wohl beides in den letzten Jahren abnahm (zumindest glaube ich das gelesen zu haben bzw. wirkt es so).
Da liegt das Denkproblem also nicht nur an den Herstellern oder Männern sondern Frauen die sich so einen Müll reinziehn.

@Durchfall

Groucho schrieb am 18.01.2016:Wenn ein Produkt, das selbst nichts mit Sex zu tun hat, mit Sex beworben wird, dann ist es immer und auf jeden Fall sexistisch.

Kannst du dir schon mal als Faustformel merken. ;-)

Zunächst mal zwei Anmerkungen zu obigem Zitat.

"...mit Sex beworben..." ist eine missverständliche bzw, falsche Formulierung.
Gemeint war "...mit nackter Haut beworben..."

Faustformel bedeutet nur eine grobe Richtschnur, von der es aber auch Ausnahmen gibt.

So, nun zur Sache.
Als Beispiel gleich mal dieses Cover
Original anzeigen (0,3 MB)

Ich muss jetzt echt erklären, was an dem Bild sexistisch ist?
Das macht ich zwar ein wenig fassungslos, weil es so evident ist, aber na gut, los gehts.

In der Psychologie und Sozialpsychologie wird Sexismus häufig über vorurteilsbesetzte (negative) Einstellungen und diskriminierende Verhaltensweisen gegenüber Personen aufgrund ihres Geschlechts[2][3] oder noch breiter als „stereotype Einschätzung, Bewertung, Benachteiligung oder Bevorzugung einer Person allein auf Grund ihrer Geschlechtszugehörigkeit“[4] definiert. Diese Definitionen umfassen Stereotypisierungen, Abwertungen (Psychologie) und Diskriminierungen, die Frauen und Männern theoretisch gleichermaßen betreffen können.Sexismus produziere die Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Rollen, wobei diese insbesondere Frauen in eine untergeordnete Position und in eine Stellung mit weniger Macht dränge als Männer.[6][7]

Ich sehe diverse Kriterien durch das Bild erfüllt:
Die nackte Frau ist nur Accessoire, sie ist in einer untergeordneten Position.
Sie ist nur schmückendes Beiwerk. Ganz klar eine Abwertung der Person, die eben in dieser Rolle kein Subjekt, sondern nur ein optisch leckeres Objekt ist.


Bikini-Frauen in der bspw. Bacardi Werbung hingegen sind nicht sexistisch, obwohl da die relative Nacktheit auch nichts mit dem Produkt zu tun hat. Aber da die Werbung am Strand spielt und Bikinis am Strand eine normale Bekleidung sind, während MOtorhauben eben nicht die natürliche Kulisse für Bikini-Frauen sind.


EDIT: Bitte nicht über den Text wundern (wegen der Motorhaube) ich habe das erste Bild wieder ausgewechselt, weil die entsprechende Dame barbusig war und mir dann Bedenken kamen, dass das hier gar nicht gepostet werden dürfte.
Aber ich denke, man versteht den Text auch mit diesem Bild

Das Cover ist aus dem Jahr 1999. Ich schrieb ja schon mal, dass man das heutzutage eher selten in der Automobil-Werbung findet.

Ich konnte das auch noch nie nachvollziehen. Autos und Frauen - das passt/gehört für mich so oder so nicht zusammen . . . :}

Groucho schrieb: Ganz klar eine Abwertung der Person, die eben in dieser Rolle kein Subjekt, sondern nur ein optisch leckeres Objekt ist.

Daran ist nichts abwertendes, die große mehrzahl an fotographierten menschen tretten in diesen fotos als objekte auf.... wenn die Union müllman karl für ne wahlferbung ablichtet dann lichten sie nicht Karl den liebenden vater oder Karl den modelbauer ab sondern einen müllmann.

Groucho schrieb:Bikini-Frauen in der bspw. Bacardi Werbung hingegen sind nicht sexistisch, obwohl da die relative Nacktheit auch nichts mit dem Produkt zu tun hat. Aber da die Werbung am Strand spielt und Bikinis am Strand eine normale Bekleidung sind, während MOtorhauben eben nicht die natürliche Kulisse für Bikini-Frauen sind.

Für DICH! außerdem ist deine Denke zutiefst Sexistisch DU willst frauen vorschreiben wo sie einen Bikini tragen dürfen und wo nicht.

Oh man. Manchmal frag ich mich in welchem Jahrhundert ich gestrandet bin. Sex gehört dazu. Ist nun mal der größte visuelle Reiz ein schöner Körper. Solang alles im Rahmen bleibt dürfen selbst kinder ein Bikinimädchen sehen. Tun sie am Strand ja auch.

hagen_hase schrieb:Daran ist nichts abwertendes, die große mehrzahl an fotographierten menschen tretten in diesen fotos als objekte auf....

Doch, Menschen zu Accessoires zu degradieren ist abwertend.

hagen_hase schrieb:wenn die Union müllman karl für ne wahlferbung ablichtet dann lichten sie nicht Karl den liebenden vater oder Karl den modelbauer ab sondern einen müllmann.

Kannst du beschreiben, warum, jemand, der nur in seiner beruflichen Funktion abgelichtet wird zum Objekt wird und warum dies etwas mit Sexismus zu tun haben soll?

hagen_hase schrieb:Für DICH! außerdem ist deine Denke zutiefst Sexistisch DU willst frauen vorschreiben wo sie einen Bikini tragen dürfen und wo nicht.

da geht wohl deine Phantasie mit dir durch.
Wo bitte habe ich irgendeiner Frau Bekleidungsvorschriften gemacht?
Ich habe nur Sexismus an einem Beispiel erklärt.

Groucho schrieb:Doch, Menschen zu Accessoires zu degradieren ist abwertend.

nennt man statisten...

Groucho schrieb:kannst du beschreiben, warum, jemand, der nur in seiner beruflichen Funktion abgelichtet wird zum Objekt wird?

regst du dich nicht grade darüber auf das ein model das bei ausübung ihres jobs fotographiert wird zum objekt wird?

Groucho schrieb:Wo bitte habe ich irgendeiner Frau Bekleidungsvorschriften gemacht?
Ich habe nur Sexismus an einem Beispiel erklärt.

du hast Sexismus an den tag gelegt, nicht erklärt.

Groucho schrieb:Bikinis am Strand eine normale Bekleidung sind, während MOtorhauben eben nicht die natürliche Kulisse für Bikini-Frauen sind.

Ist ganz klar wertend gegenüber frauen die sich eben nicht so verhalten wie du es für "normal" hälst.

@hagen_hase
es geht doch bei der Union um Wähler und das ist eben auch der Müllmann Karl in Berufskleidung oder kann es sein, deshalb ist er kein "Objekt" oder wird zu einem, es ist nur einer von vielen Wählern und es sind auf unterschiedlichen Plakaten unterschiedliche Individuen abgebildet, aus unterschiedlichen Berufen. Warum es beim Autokauf darum gehen sollte, dass ein Bikinimädchen auf dem Bild ist, wenn es doch um Autos geht, die verkauft werden sollen und sicherlich niemand damit versucht, Mädchen in Bikini ein Auto zu verkaufen oder zu zeigen, dass diese Autos für Frauen in Bikinis sind, ist daher etwas völlig anderes oder sollen damit Mädchen in Bikini zum Autokauf angeregt werden? Ist das die Zielgruppe?

@Tussinelda die zielgruppe ist doch völlig unwichtig, werbung verkauft träume.
und viele frauen träumen nunmal von solchen körperformen, und viele männer auch, und die union von wählerstimmen aus der großstädten.
das tragische ist, der Traum wird sich für keine der gruppen erfüllen.

wieso ist es eigentlich so schwer von selbsterklärten feministen zustimmung zum selbstbestimmungsrecht der frau zu kriegen?
ich weiß nicht wo das problem mit dem katalog ist, das model macht das freiwillig, der fotograph macht das freiwillig, und die person die den prospekt ansieht macht das auch freiwillig, wieso fällt es euch so schwer selbstbestimmte entscheidungen zu akzeptieren?

@hagen_hase
wer kritisiert denn die Frau, die sich im Bikini ablichten lässt? ich nicht......ich kritisiere den Gedanken hinter diesen Bildern, die Motivation des Auftraggebers, auch interessant zu behaupten, dass Werbung sich nicht nach Zielgruppen richtet..... ich sage nur Marktsegmentierung und Zielgruppenanalyse....aber das ist ja unwichtig, also reine Geldverschwendung

Eigentlich ist das mindestens genauso sexistisch dem Mann gegenüber.

Was macht denn die Frau da auf dem Cover? Hier geht es weniger darum, eine Frau in eine Rolle zu drängen oder zu vermitteln, so sollen sie sein.

Viel mehr geht es doch darum, dass es eine Autozubehörzeitschrift ist.

Diese wird sicher mehrheitlich von Männern gekauft. Wie kann man nun dem Mann sowas noch besser andrehen?

Mit einer nackten Frau!

Insofern wird eher ein Bild von einem Mann gezeichnet, als von einer Frau. Der Mann der an Autos bastelt und automatisch eine nackte Frau braucht/will um sich zum Kauf zu bewegen.

insideman schrieb:Viel mehr geht es doch darum, dass es eine Autozubehörzeitschrift ist.

für 14 DM, das ist ein erotikmagazin das nen ordentlichen seitenverdienst mit autoteil werbung macht...

Tussinelda schrieb: auch interessant zu behaupten, dass Werbung sich nicht nach Zielgruppen richtet.

Werbung hat nur einen zweck, den leuten einzuprügeln das sie cool, erfolgreich, schön, attraktiv, etc werden wenn sie das produkt kaufen.
Zielgruppen spezifische werbung gibt es auch, aber das sind produkte die aus anderen gründen nur an diese zielgruppe verkauft werden können, und diese werbung erkennt man in der regel sofort, sie hat mehr informativen charakter und ist in der regel absolut langweilig und unprofessionell, treppenlift werbung z.b.

hagen_hase schrieb:nennt man statisten...

Nein, Statisten sind etwas andres als zu accessoires degradierte Menschen

Wikipedia: Statist

hagen_hase schrieb:regst du dich nicht grade darüber auf das ein model das bei ausübung ihres jobs fotographiert wird zum objekt wird?

Nein, weder das eine noch das andere.
Ich hatte dir erklärt, dass eine halbnackte Frau auf oder neben der Motorhaube eines Autos ein zum Objekt degradiertes accessoire ist.

hagen_hase schrieb:du hast Sexismus an den tag gelegt, nicht erklärt.

Nein so billig stielst du dich nicht davon.
Also nochmal : Wo habe ich eine Frau Bekleidungsvorschriften gemacht?
Bitte zitieren oder Aussage revidieren.

hagen_hase schrieb:Ist ganz klar wertend gegenüber frauen die sich eben nicht so verhalten wie du es für "normal" hälst.

*Fassungslosigkeit*

Es sind doch nicht die Frauen, die sich aus eigenem Antrieb halbnackt auf eine MOtorhaube legen. Keine Frau "verhält sich so"

Eine Frau verhaellt sich so, weil sie etwas (Geld) haben will.
Eine Ehefrau sagt"wenn ich meine neue Kueche nicht kriege, hab ich abends Kopfschmerzen!"
Es sind doch die Maenner, die sich von dieser "Geschlechtsteilpolitik" einwickeln lassen- und genau die Frauen, die davon leben, regen sich darueber auf! :pony:

@hagen_hase

D&W The Motion Corporation GmbH & Co. KG, bis 2009 D&W Auto, Sport + Zubehör Handelsgesellschaft mbH & Co. KG, ist ein deutsches Unternehmen für Autozubehör, Auto-Ersatzteile, Autoreparaturen, EU-Neuwagen und Modellfahrzeuge mit Sitz in Bochum

Wikipedia: D&W
http://www.duw-tuner.de/ (Archiv-Version vom 24.01.2016)
also so viel dann dazu

hagen_hase schrieb:für 14 DM, das ist ein erotikmagazin das nen ordentlichen seitenverdienst mit autoteil werbung macht...

@Syndrom
tolle Analyse, sind das Deine persönlichen Erfahrungen?

@CosmicQueen

wie man oben auf deren Seite sieht, machen sie das noch heute, eben online ;)

Ein Verbot sexistischer Werbung fordern Frauen-Initiativen schon seit ca. 1970. Schön, dass Sozialdemokraten nach einem halben Jahrhundert auch schon wach werden.

CosmicQueen schrieb:Das Cover ist aus dem Jahr 1999.

2008 auch noch

http://i.auto-bild.de/ir_img/5/3/5/9/0/0/D-und-W-D-W-474x316-201671e4e2fe2443.jpg (Archiv-Version vom 31.10.2013)

Und wenn du mal in eine Bahnhofsbuchhandlung gehst, wirst du feststellen, dass deraktuelle D&W Katalog auch so aussieht(habe gerade auf die Schnelle kein BIld gefunden).

CosmicQueen schrieb:Ich schrieb ja schon mal, dass man das heutzutage eher selten in der Automobil-Werbung findet.

Das war auch nur ein Beispiel um zu erklären, warum eine leichtbekleidete Dame sexistisch ist.

hagen_hase schrieb:die zielgruppe ist doch völlig unwichtig, werbung verkauft träume.
und viele frauen träumen nunmal von solchen Körperformen, und viele Männer auch

ja, und wenn ein Schönheitschirug mit einer nackten Frau für seine Können wirbt, ist das auch kein Sexismus, wenn sie sich so auf der Motorhaube räkelt eben schon.

Man muss schon auf den Kontext achten und differenzieren.

Obwohl es irgendwie nur gerecht wäre, wenn der Schönheits-Chirurg mit seinem von den Kundinnen finanzierten Ferrari werben würde.