Jeba schrieb:Auf der anderen Seite gibt es ja sehr viele Transpersonen, die gar keine geschlechtsangleichende Operation durchführen möchten. Das erschließt sich mir wiederum überhaupt nicht. Man hat nichts gegen seinen Penis, möchte so leben und meint trotzdem man sei eine Frau. Warum "fühlt" man sich dann nicht als Hermaphrodit, sondern angeblich als Frau?
Vorstellen kann ich mir das schon* - z.B. weil man das OP-Risiko einer OP an den Geschlechtsorganen scheut, und weil (einen Teil der möglichen OPs betreffend) das Erzeugen einer größeren Oberweite bei Transfrauen auch hormonell möglich ist.
Es ist ja nun nicht so, dass nach einer OP und etwas Genesungspase, schwupp, der Penis durch eine Vagina ersetzt ist oder umgekehrt. Da kann es zu Komplikationen kommen, selbst das Urinieren betreffend. Vorstellbar halte ich es da sehr wohl, dass es Menschen gibt die das für sich abwägen, auch evl. lieber noch auf bessere Op-Techniken warten, und sogar Menschen die der Sexualität gar nicht so viel Wert beimessen.
Es muss ferner auch nicht jede(r) "gut bestückt" sein (Brüste, Penis) oder sich das überhaupt als Ergebnis wünschen.
* Als jemand der zwar nicht trans ist, aber eine OP um etwas optisch anzugleichen (eine kosmetische OP folgend auf eine zunächst rein funktionale, die funktionale war medizinisch notwendig) nach Abwägen - finde ich, dass das erwartbare Ergebnis wirklich so viel besser ist gemessen am OP-Risiko und der längeren Genesungszeit - verzichtet hat.
Vielleicht kennt das ja auch jemand von sich: man ist evl. der Meinung, man wäre arg klein (Beinverlängerung machbar), oder hat eine Fehlbildung die aber funktional nicht oder kaum einschränkt, man könnte operieren... lässt dann aber doch aufgrund des Aufwands und Risikos keine OP machen.
interrodings schrieb:Glaubst du das es etwas körperliches ist?
Nicht alles, das nicht körperlich ist, ist eine "psychische Erkrankung".
Z.B.: Homosexualität, Introversion und Prosopagnosie (um mal drei ganz verschiedene Dinge zu nennen) wie auch deren Gegenteile sind auch keine psychischen Erkrankungen.