Was denkt ihr über Transgender?
um 09:44Ich glaube nicht, dass @Bröemelchen das so gemeint hat. Sondern, dass es Eltern gibt, die jeden Pups des Kindes ernst nehmen und sie bestärken - von "Einreden" war nicht die Rede, sondern davon anzunehmen, das Kind habe einen intensiven Wunsch (Mann-sein), dem man nachgehen und ggf. auch nachgeben müsse - und da kann ich mir durchaus vorstellen, dass da ein Kind mit besten Absichten in eine Richtung geschoben wird, in die es nicht gehört.Groucho schrieb:Ja, es gibt Eltern, die ihrem weiblichen Kind einreden, dass es ein Mann sein will, weil es gern im Stehen pinkeln würde?
Das kannst du sicher belegen, ich bin dann mal gespannt
Eine meiner Bekannten hat eine Tochter, die mit dreizehn Jahren plötzlich der Meinung war, sie sei ein Junge (oder möchte einer sein oder wie auch immer). Die Eltern waren nicht glücklich, haben es aber so akzeptiert. Im Gegensatz zu vielen Berichten hier gab es null Schwierigkeiten mit der Außenwelt - in der Schule wurde sie ab diesem Moment mit einem Jungennamen angesprochen, Lehrer und offenbar auch MitschülerInnen (sie wechselte vorher die Schule) haben sie so akzeptiert. Es gab allerdings hitzige Diskussionen mit den Eltern, weil die ihr keinerlei körperliche Eingriffe (einschließlich Hormongabe oder Pubertätsblockern oder was es da halt so gibt) erlauben wollten.
Zwei Jahre später suchte sie das Gespräch mit ihren Eltern: Sie habe festgestellt, dass das mit dem Junge-sein-wollen doch nicht so sei. Sie lebt jetzt wieder als Mädchen.
Dieser Bericht ist wertfrei. Ich kenne sie auch nicht so gut, dass ich beurteilen könnte, wie dieser Irrtum, wenn man ihn so nennen kann, zustande kam. Dennoch macht es meiner Meinung nach schon deutlich, dass selbst in diesem Alter der Mensch noch sehr ungefestigt sein kann, was seine Geschlechtsidentität angeht und ich gerade deshalb eine psychologische Einschätzung sehr nötig finde. Tatsache ist auch, dass die Eltern ziemlich überfordert waren - der Vater sagte zu mir, er wisse gar nicht, wie er mit seinem Kind umgehen solle: Er habe da "plötzlich" eine pubertierende Tochter (die übrigens auch ihren gesamten Kleiderschrank buchstäblich übernacht ausgetauscht hatte und von jetzt auf gleich nur Hotpants und grenzwertige Bauchfrei-Shirts trug), die er gar nicht kenne - und das eben, nachdem er sich zwei Jahre lang bemüht hatte, seine Tochter als Sohn zu sehen.
 




