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Warum Feminismus nicht ok ist

1.929 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Feminismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Warum Feminismus nicht ok ist

02.02.2017 um 14:15
Zitat von gastricgastric schrieb:Bildung wird kindern aus unterschiedlichen gründen verwehrt und jungs sind von dem problem genauso betroffen.
Das ist so nicht richtig. Mädchen sind MEHR betroffen. Nicht weil sie arm sind oder Krieg herrscht. Weil sie Mädchen sind. Teils reicht das schon aus ("mädchen müssen nicht lesen können, die müssen doch nur zu hause bleiben und lernen wie man den haushalt macht") und teils eben diese dumme Sonderregelung "Männer dürfen Mädchen nicht unterrichten". Wären diese Mädchen Jungs hätten sie sehr Wohl Schulunterricht. Und da hast du deine ungleichbehandlung - da kann man doch nicht von "genau so betroffen" schreiben!

"Auf dem Papier" dürfen eben noch lang nicht alle Mädchen in die Schule, und da hilft der Feminismus, was denn sonst bitte? Da holft die Forderung der Gleichbahandlung eben doch!
Zitat von gastricgastric schrieb: Genauso erfahren männer sexuelle belästigung von weiblichen kollegen.
Wieder dieses "genauso". NEIN! Eben nicht! Die Wahrscheinlichkeit, am Arbeitsplatz belästigt zu werden, die Wahrscheinlichkeit sexueller Übergriffe ist für Frauen viel höher als für Männer! Da kann man doch nicht von "genauso" sprechen!

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Warum Feminismus nicht ok ist

02.02.2017 um 14:49
Zitat von DoorsDoors schrieb:Ich denke nicht, dass die Industrie Produkte herstellt, um dem "Genderwahn" entgegen zu wirken. Ich denke eher, dass sie spezifische Produkte für spezifische Zielgruppen vermarkten, um ihren Profit zu maximieren.
Die Absicht dahinter ist klar, dennoch ist es ein Resultat, dass den Mädchen und Jungs mehr und mehr ihre (vermeintliche?) Unterschiedlichkeit vor Augen geführt wird. Hält man Gender für Unsinn, könnte man auch sagen "in iher Individualität bestärkt" werden.


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02.02.2017 um 14:57
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:dass es keine geschlechtsspezifischen Spielsachen gab, das muss aber schon lang her sein. Puppen und MatchboxAutos sind doch schon eine Ewigkeit Normalität in Kinderzimmern..
Über die Ü-Eier z. B. musste ich dennoch schmunzeln. Ich habe das Gefühl, es ist "mehr" geworden. Heutzutage hat sogar der Sprachmarienkäfer für die Babies 2 verschiedene Farben, obwohl gleiche Funktion, gleiche Stimme, die selben Lieder abgespielt werden. Einer ist moderat dunkler, in grün-blau gehalten. Der Andere in rosa-rot.

Ich halte nix von Gender, aber ich bin auch gegen dieses extreme Drängen der Kinder in eine bestimmte Richtung und für freie Entfaltung.


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Warum Feminismus nicht ok ist

02.02.2017 um 14:59
@Junko
Zitat von HatoriHatori schrieb:Ich bestreite nicht, dass Jungen und Männer auch von Diskriminierung betroffen sind. Nur geht es hier doch speziell um Feminismus. 
Hier geht es speziell darum, warum feminismus nicht ok ist. Allein schon aus dem grund, weil er die aufmerksamkeit geschlechtsübergreifende probleme allein auf die holde weiblichkeit lenkt.
Zitat von HatoriHatori schrieb:Wie du siehst, hilft da nicht mal das entsprechende Gesetz. Da kann man auch behaupten, dass Gesetze da nicht helfen, trotzdem sind sie wichtig, oder?
Weil mir etwas erlaubt wird, heißt es nicht automatisch, dass ich das auch machen kann oder muss. Auf dem papier kann noch so schön ausformuliert geschrieben stehen, dass ich als mädchen zur schule gehen darf, wenn aber die gefahr besteht, dass ich auf dem schulweg vergewaltigt werde oder aber keine weiblichen lehrer vorhanden sind, ich aus religiösen gründen aber auf diese angewiesen bin, dann bringt mich das kein stück weiter.

@NeonMouse
Zitat von NeonMouseNeonMouse schrieb:Das ist so nicht richtig.
Oh doch. Im grundschulalter ist die zahl an mädchen und jungen, die nicht zur schule gehen (können) ca gleich hoch (iwas um die 46-48% jungs und 52-54% mädels). Beiden wird in diesem alter gleichermaßen bildung aus unterschiedlichsten gründen verwehrt und selbst diejenigen, die erfolgreich eingeschult wurden, brechen die grundschule aus unterschiedlichen gründen wieder ab. Bei weiterführenden schulen ist das wiederrum regional unterschiedlich. Es gibt gegenden, da sind mehr jungen als mädchen in weiterführenden schulen und in anderen regionen ist es genau andersherum.

In kriesengebieten gehen ebenfalls allgemein weniger kinder beidem geschlechts zur schule. Bspw während der ebolawelle waren komplette schulen monatelang geschlossen. In kiregsgebieten das gleiche problem.

Das einzige wirklich mädchen betreffende problem ist schwangerschaft, welche auch aufgrund sexueller übergriffe auf dem weg zur schule entstehen, die schwangerschaft aber das weiterbesuchen der schule nahezu unmöglich macht. Dahingehend sind jungs glücklicher dran. Sie werden zwar auch sexuell missbraucht, aber immerhin werden sie nicht schwanger.

Das einzige, worin ich dir recht gebe, ist der punkt, dass mädchen häufiger analphabeten sind. Den zugang zu bildung haben dennoch beide gleichermaßen. Ansetzen muss man an ganz anderen ecken und zwar für beide geschlechter.
Zitat von NeonMouseNeonMouse schrieb:"Auf dem Papier" dürfen eben noch lang nicht alle Mädchen in die Schule, und da hilft der Feminismus, was denn sonst bitte? Da holft die Forderung der Gleichbahandlung eben doch!
Dürfen schon, beim können haperts und da hilft immernoch kein femminismus, sondern eine allgemeine verbesserung der dortigen umstände. Dazu gehört für mein verständnis in erster linie ein flächendeckendes schulnetz für jungen wie mädchen und zudem lehrer beider geschlechts. Das wäre zumindest mal ein anfang in ländern, die nicht durch krieg und seuchen bedroht sind. Den ärmsten der armen ist damit zwar auch nicht geholfen, aber immerhin denen, die sich nicht zwischen verhungern und bildung entscheiden müssen.
Zitat von NeonMouseNeonMouse schrieb:Wieder dieses "genauso". NEIN! Eben nicht! Die Wahrscheinlichkeit, am Arbeitsplatz belästigt zu werden, die Wahrscheinlichkeit sexueller Übergriffe ist für Frauen viel höher als für Männer! Da kann man doch nicht von "genauso" sprechen!
Laut einer "aktuellen" umfrage hat mehr als die hälfte aller angestellten bereits erfahrungen mit sexueller belästigung gemacht. Bei einer viel höheren wahrscheinlichkeit müsste demnach im prinzip nahezu jede frau in einem arbeitsverhältnis sexuell belästigt worden sein bzw eine sexuelle belästigung live miterlebt haben.
http://www.antidiskriminierungsstelle.de/DE/ThemenUndForschung/Geschlecht/sexuelle_Belaestigung/sexBelaestigung_node.html

Interessanterweise (glaubt man der umfrage) sind aber männer häufiger betroffen als frauen....
http://www.wiwo.de/erfolg/beruf/sexuelle-belaestigung-maenner-haeufiger-von-uebergriffen-im-job-betroffen-als-frauen/11450472.html


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Warum Feminismus nicht ok ist

06.02.2017 um 10:51
Zitat von gastricgastric schrieb am 02.02.2017:Ich bestreite nicht, dass Jungen und Männer auch von Diskriminierung betroffen sind. Nur geht es hier doch speziell um Feminismus. 
Aha! Also gehts dem Feminismus nicht um Männer. Interessant.

Das Argument kommt erst dann wieder, wenn dem Feminismus Diskriminierung vorgeworfen wird, eh? :D

"Doch, doch auch Männerthemen interessieren uns. Nur nicht...so dringend. Habt euch halt nicht so."

Love it.


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Warum Feminismus nicht ok ist

06.02.2017 um 16:39
Sind die klassischen Männerthemen (Alkohol, Autos - gern auch gemixt und natürlich Fussball - auch im Mix) hier bei Allmy nicht eher im Unterhaltungskeller zu finden?


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Warum Feminismus nicht ok ist

07.02.2017 um 14:54
Aus meiner Sicht ist Feminismus zunächst mal eine Strömung, die daraus eintstanden ist, dass Frauen über lange Zeit nicht die gleichen Rechte hatten wie Männer (in der kath Kirche ist das ja immer noch so, im Islam erst recht).

Dass Frauen sich dagegen zur Wehr setzten, ist also meiner Meinung nach erst mal völlig ok. Besonders aus der Erfahrung der Nachkriegsjahre, in denen Frauen allein vieles bewältigt haben, wollten sie dann nicht mehr, dass ihr Mann einem Arbeitsvertrag zustimmen muss (war ja auch lächerlich). Insofern sehe ich da erst mal kein Problem. Selbst mit einer Alice Schwarzer, mit der ich nicht in Vielem übereinstimme, habe ich keine Probleme.

Mit der Zeit wurde aber aus dem berechtigten Wunsch nach Gleichberechtigung etwas anderes. Extreme Feministinnen zB raten dazu, Kindern den Vater vorzuenthalten (das widerlichste Beispiel solcher Elaborate findet sich in Buchform gedruckt unter dem Titel: Vater um jeden Preis?). Auch die Idee, dass ein einvernehmlicher Sexualakt im Rückblick, wenn er frau nicht mehr genehmen erscheint, plötzlich zur Vergewaltigung hochstilisiert werden soll, gehört dazu (Beispiele aus den Medien habe ich natürlich keine im Kopf).

Leider haben viele an sich ehrenwerte Bewegungen auch ihre Auswüchse. So insbesondere der Feminismus in Deutschland. Was davon übrig ist, erscheint mir ziemlich gruselig. Die Anfänge erscheinen mir dennoch ehrenwert.


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Warum Feminismus nicht ok ist

07.02.2017 um 14:55
Im Übrigen (kleine Kritik) erscheint mir der Name des Threads nicht gerade ergebnisoffen zu sein


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Warum Feminismus nicht ok ist

07.02.2017 um 16:25
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Leider haben viele an sich ehrenwerte Bewegungen auch ihre Auswüchse.
Das ist eine fast zwingende Folge von "Revolutionen" - dass sozusagen das Pendel nicht am Punkt des Gleichgewichts stehen bleibt, sondern auf die andere Seite ausschlägt.
Mit der Zeit - um bei dem Bild zu bleiben - pendelt es sich dann auch ein. Aber aus einem Gerechtigkeitskampf entstehen oft auch Ungerechtigkeiten.


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Warum Feminismus nicht ok ist

08.02.2017 um 10:32
@sacredheart
Kann deiner Ausführung nur zustimmen und muss auch sagen in Punkt 1-2 gehe ich vollkommen mit. Gleichberechtigung ist legitim, dagegen hat ja auch Niemand was. Aber, wenn ich mir die ein oder andere Jobdebatte mal anschaue, finde ich es einfach nur extrem Abgeheuchelt wenn gesagt wird "Managerposten" (und viele weitere, gut bezahlte Jobs!) werden zu 99% von Männern besetzt. Alles gut, kein Problem und klar eine Frau auf einem Managerposten soll das gleiche Gehalt bekommen und auch die gleichen Chancen haben, diesen zu besetzen. Aber habt ihr schonmal bei der Müllabfuhr Frauen gesehen? Will nicht sagen die gibt's nicht, aber ich hab noch keine gesehen (bewusst). Ich habe eher die Erfahrung z.B. gemacht dass ich in einem eher von Frauen dominierten Beruf arbeite und es mir als Mann, obwohl eine objektive Leistungssteigerung gegenüber der ein oder anderen Frau zu sehen ist, schwer gemacht wird bis unmöglich in bestimmte Jobs rein zu kommen, obwohl man der besser qualifizierte ist. 

Gab da mal son Ausschnitt aus irgendeiner TV-Show, nicht Dland, da gings auch um Gleichberechtigung etc. und als die Frau dem Mann eine geklatscht hat, hat er Gleichberechtigung walten lassen und ihr auch eine gegeben. Ist nicht okay, aber spiegelt diese ganze Debatte gut wieder.


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Warum Feminismus nicht ok ist

08.02.2017 um 10:46
Na, und weil es auch hier passt, wie die Faust ins Gretchen, gleich noch mal aus meinem Beitrags-Archiv kopiert:

So lange Frauen bei gleicher Arbeit schlechter bezahlt werden, so lange Altersarmut weiblich ist, so lange Kinderaufzucht und Hausarbeit an Frauen hängen bleiben, so lange mehr Frauen als Männer vergewaltigt werden, so lange mehr Frauen als Männer Opfer häuslicher Gewalt werden, so lange mehr Frauen als Männer im Alter medikamentös ruhig gestellt werden, so lange ist "Gleichberechtigung" weit weg - und so lange ist Feminismus notwendig.

Denjenigen, die heute über eine "Männerverfolgung" klagen, die nach ihrer Darstellung mindestens die Ausmasse der Judenverfolgung im Faschismus angenommen zu haben scheint, wünsche ich manchmal eine Zeitmaschine. Zurück in die 1970er, als der Feminismus sich selbst wiederentdeckte und noch "jung & wild" war. Als Bewegungslesben das "Manifest zur Vernichtung der Männer" von Valerie Solanas lasen oder die Westberliner Schwarzen Botinnen männliche Embryos in Spiritus als Zimmerdeko verwendeten, als die Rote Zora Sexshops in Brand setzte und Frauengruppen lautstark ein nächtliches Ausgangsverbot für alle Männer ab 14 forderten. Die These, dass bis zur endgültigen Befreiung der Frau die Männer gewaltsam unterdrückt werden müssten, so wie einst im nachrevolutionären Russland die Bourgeoisie zugunsten des Proletariats, war Standardgespräch bis in Juso-Kreise. In WGs galt die These "Hausarbeit ist ab sofort Männersache" - und Penetration beim Sex als Vergewaltigung.

Es ist ja nun auch nicht so, dass der Feminismus über uns gekommen ist wie ein Tsunami über das AKW.

Die erste Generation geht bis zurück zur französischen Revolution, in der Frauen die theoretischen Grundlagen legten und erste Forderungen stellten.

Die zweite Generation wären die Suffragetten, die sich, von England ausgehend, hauptsächlich für ein Wahlrecht der Frauen einsetzten.

Die dritte Generation wären die jenigen Frauen, die eine "praktische Gleichberechtigung" lebten, bzw. leben mussten, weil Männer Kriege führten und sie in der Produktion, in Verkehrsbetrieben und auch im Kriegsdienst "ihren Mann stehen mussten", als Trümmerfrauen der Nachkriegszeit ohnehin.

Die vierte Generation war dann die Bewegung, die vollständige Gleichberechtigung forderte und auch Fragen der Sexualität thematisierte.

Nach jeder "Emanzipationswelle" erfolgte ein Roll back, d.h. Männer sicherten ihre angestammten gesellschaftlichen Positionen oder stellten sie wieder her, in dem sie Frauen wieder zurück drängten.

Der ersten Generation wurde zum Teil noch der Kopf abgehackt und sie fielen der Vergessenheit anheim.

Die zweite Generation war erfolgreicher und setzte nach dem Ersten Weltkrieg das Frauenwahlrecht, die Studienmöglichkeiten und neue Berufsfelder weitgehend durch, thematisierte beispielsweise auch Sexualaufklärung, Verhütungsmittel oder den § 218. Diese Ära endete im Deutschen Reich allerdings 1933.

Die dritte Generation musste nach beiden Weltkriegen erleben, wie sie zusehends aus der Rolle der Arbeiterin und Kämpferin wieder in die Rolle der Hausfrau und Mutter zurück gedrängt wurde. Vergleiche dazu das Rollenbild und die Gesetzeslage in der BRD nach 1948. Damals konnte der Mann den Aufenthaltsort der Familie allein bestimmen, den Job seiner Frau kündigen oder ihre Geschäfte rückgängig machen. Erst der Arbeitskräftemangel des späten Wirtschaftswunders hat in der BRD die Frauen als billig entlohnte industrielle Reservearmee reaktiviert.

Die vierte Generation wiederum stellte, teils in sehr revolutionären Forderungen, radikal das überkommene Rollenbild in Frage und ging weiter als die Emanzipationsbewegungen vor ihr. Sie war zweifelsohne auch erfolgreicher. Gesetze, die Frauen diskriminierten oder benachteiligten, landeten auf dem Müll. Themen, die vorher keine Beachtung fanden, fanden ihren Weg in die Medien und die öffentliche Wahrnehmung. Weibliche Hetero- wie Homosexualität wurde zum Thema. Die Selbstbestimmung über die Nachwuchsplanung war möglich, hohe schulische wie berufliche Qualifikation wurde zusehends auch für Mädchen und Frauen selbstverständlich. Frauen wurden im Grossen und Ganzen gesehen unabhängiger, selbstständiger und selbstbewusster als ihre Mütter und Grossmütter zuvor.

Die Frauen, die danach aufwuchsen oder sozialisiert wurden, neig(t)en möglicherweise dazu, die Errungenschaften als selbstverständlich anzusehen, sie nicht mehr für verteidigenswert zu halten, und Männer reagieren genervt mit einem "Was wollt ihr denn nun noch alles?"

Heute ist, vgl. die 1970er, Feminismus handzahm und lendenlahm.

Da ich selbst jahrzehntelang als Radikaler galt und heute noch gelte, stört mich auch radikaler Feminismus nicht. Schliesslich war so einiges, was ich an "feministischen" Forderungen in den späten 1960er und frühen 1970er kennen gelernt habe, deutlich radikaler ist als Frau Schröders "das Gott" oder eine freiwillige Quotenregelung in der Chefetage eines DAX-Konzerns. Auch Feministinnen werden alt, bequem und spiessbürgerlich. Wenn schon die einstige (angebliche) Ikone der westdeutschen Frauenbewegung als Ratekasperin im TV auftrat oder für BILD warb (nicht als Tittengirl), dann bestätigt das nur meine Vermutung.

Mutti ist zahnlos geworden, und Töchterchen nimmt die erkämpften Errungenschaften als selbstverständlich hin und richtet sich brav häuslich in einer Rolle darin ein, von der neuen Mütterlichkeit über das Girlie zur Karrierefrau.


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Warum Feminismus nicht ok ist

08.02.2017 um 16:44
Feminismus ist nicht gleich Feminismus, auch da gibt es verschiedene Strömungen...


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Warum Feminismus nicht ok ist

08.02.2017 um 19:01
Ich find Feminismus schon ok. Ich bin selber Feminist. Wenn eine Frau nicht kochen will oder sich um den haushalt kümmern, dann soll sie das dürfen. Ich bin auch dafür, dass Frauen es genauso hart und schwierig haben sollen wie Männer, denn das können die auch aushalten. Von wegen schwaches Geschlecht.


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Warum Feminismus nicht ok ist

09.02.2017 um 10:29
Wie schon oben geschrieben, finde ich vieles in der Vergangenheit, dass mit dem Erkämpfen von Gleichberechtigung zu tun hat, völlig ok.

Die Idee einer Männerverfolgung erscheint mir auch überzogen, es gibt aber Bereiche, in denen Männer systematisch benachteiligt werden.
Beispiel 1: Es gibt ein Ministerium für Frauen, Senioren und Familien, das sogenannte Familienministerium. Das widerspricht eigentlich schon im Titel einer 100%igen Gleichberechtigung.

Beispiel 2: im Familienrecht: Hier gibt es 100.000e von entsorgten Vätern, bei denen die Rechte der Kinder auf regelmäßigen menschenwürdigen Umgang der Kinder mit ihren Vätern mit Füßen getreten werden. Es gibt zwar auch 1.000e Fälle, bei denen Frauen die Leidtragenden sind, aber es ist nur ein verschwindend kleiner Bruchteil.
Immer wenn Elternteile mit einer schwer abnormen Psyche in einer Trennungssituation Kinder einem Elternteil entziehen wollen, werden Kinderseelen schwer traumatisiert. Leider wird hier bei vielen Gerichten immer noch zu viel Rücksicht auf die 'emotional indisponierte' Mutter genommen und das Leiden der Kinder in Kauf genommen.

Wenn dann noch eine Familienministerin Schwesig eine wirklich gute Studie zum Thema Doppelresidenzmodell im Grunde auflaufen läßt und zwar auf Druck von 'Mütterbewegungen', dann passiert etwas nicht hinnehmbares in Deutschland.

Wenn, wie in bewiesenen Einzelfällen geschehen, kampffeministisch verblendete Jugendamtsmitarbeiterinnnen einer Mutter bei Trennungen raten, einen sexuellen Kindesmissbrauch zu erfinden, um vor dem Vater ihre Ruhe zu haben, geht für mich Feminismus zu weit.

Kinder dürfen nicht 'Opfer der Bewegung' sein.


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Warum Feminismus nicht ok ist

09.02.2017 um 10:32
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wenn, wie in bewiesenen Einzelfällen geschehen, kampffeministisch verblendete Jugendamtsmitarbeiterinnnen einer Mutter bei Trennungen raten, einen sexuellen Kindesmissbrauch zu erfinden, um vor dem Vater ihre Ruhe zu haben, geht für mich Feminismus zu weit.
Ich wuesste nicht, was das mit Feminismus zu tun haben sollte! Das ist kriminell!


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Warum Feminismus nicht ok ist

09.02.2017 um 10:32
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wenn, wie in bewiesenen Einzelfällen geschehen, kampffeministisch verblendete Jugendamtsmitarbeiterinnnen einer Mutter bei Trennungen raten, einen sexuellen Kindesmissbrauch zu erfinden, um vor dem Vater ihre Ruhe zu haben, geht für mich Feminismus zu weit.
In die Quellenlage zu Anzahl und Umständen der "bewiesenen Einzelfälle" würde ich mich gern mal einlesen. Sicher gibt's da Urteile. Aktenzeichen genügt.


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Warum Feminismus nicht ok ist

09.02.2017 um 11:08
Da ich diese Dinge aus dem Umkreis mehrerer Betroffener gehört habe, möchte ich keine weiteren Details dazu veröffentlichen, Ihr findet aber weitere Informationen auf den Seiten vom Väteraufbruch für Kinder.
Allerdings möchte ich auch betonen, dass das echt Einzelfälle sind.

Was das mit Feminismus zu tun hat? Lest doch mal was von Frau Heiliger: 'Vater um jeden Preis?' Hier wird Kindesentziehung durch ein völlig verstrahltes feiministisches Weltbild angepriesen. Die geistigen Absonderungen solcher feministischen Vordenkerinnen sind der Nährboden, auf dem o.g. Auswüchse gedeihen.

Solche Feministinnen sind die 'Hassprediger' unter den ansonsten sicher oft gutwilligen und respektablen Frauenrechtlerinnen.


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09.02.2017 um 11:14
@sacredheart
Das hat mit Feminismus m.E. nichts zu tun, das ist Fanatismus!


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Warum Feminismus nicht ok ist

09.02.2017 um 11:19
@Alarmi

Da hast Du vollkommen recht, aber ist ein Fanatismus, der ein Abfallprodukt des Feminismus ist, ich lege aber auch wert darauf, mit den Auswüchsen nicht den Feminismus als solchen in einen Topf zu werfen.


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Warum Feminismus nicht ok ist

09.02.2017 um 12:11
Zudem... wir sind noch gar nicht soooo weit mit der Gleichberechtigung, wie immer gerne behauptet wird... jedenfalls nicht im Vergleich zu manch anderen europäischen Ländern.

Ich denke da jetzt auch mehr an die Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie. Es gibt schon jetzt genügend Angebote für beide Elternteile, um sich in der Erziehung dahingehend abzuwechseln, dass auch Männer Elternzeit nehmen können, während die Frau weitehrin arbeiten geht.

Das ist schon richtig in Ordnung hier mittlerweile...

Aber... das Angebot an Einrichtungen, Kindergruppen und ähnliches, damit man das Kind oder die Kinder tagsüber gut betreut sieht, während man weiter arbeiten geht, ist noch recht klein im Vergleich zu anderen europäischen Ländern...

Bspw. ist da Frankreich viel besser aufgestellt... eine Dame, die aus Frankreich mit ihrem Kleinkind nach Deutschland zog (wegen Jobsituation), hat sich schon nach ein, zwei Monaten darüber sehr erstaunt gezeigt, wie schwer es in Deutschland (im Vergleich zu Frankreich) sei, hier sich entspannt seiner Arbeit zu widmen UND die Kindererziehung hinzubekommen...

Zugegebenermaßen trifft das jetzt Frau wie Mann in Deutschland, dennoch ist wohl die Frau noch häufiger im Haushalt oder noch mehr mit der Kinderbetreuung beschäftigt, gänzlich gesehen, während der ersten Jahre der Kindererziehung anzutreffen als der Mann... unter anderem deswegen, so denke ich, dass diese Problematik eher mehr die Frauen betrifft.

Ich finde schon, dass der gelebte und aktive Feminismus auch heute noch sehr wichtig ist... da sind noch Gebiete, die ein genaues Hinsehen und auch Handeln bedürfen, meiner Meinung nach.


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