Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

@Pestsau

wir sind auf diesem erdball 7,5 milliarden menschlein, ist es jetzt klar.

@dasewige

Natürlich. Aber wir sind nun mal nicht alle aus einer Nation. Demnach liegst du da nicht ganz richtig. ;)

@dasewige

dasewige schrieb:wir sind auf diesem erdball 7,5 milliarden menschlein, ist es jetzt klar.

@Pestsau

Pestsau schrieb:Natürlich. Aber wir sind nun mal nicht alle aus einer Nation. Demnach liegst du da nicht ganz richtig. ;)

Ihr habt beide recht, weil es immer von der Sicht abhängt.

Wäre man ein Allien und würde auf die Erde schauen, dann sähen alle Menschen gleich aus. So ungefähr wenn man auf einen Ameisenhaufen schaut und meint dass Ameisen alle gleich aussehen. Geht man näher dran erkennt man Unterschiede und Merkmale.

Nur der Vergleich mit dem Ameisenhaufen hat einen kleine Unterschied, genetisch stammen die Ameisen eines Ameisenstaats von einer Mutter ab.

Im Nationalstaat, insbes. eines Zuwandererlandes ist das nicht mehr so. Da sind die Unterschiede größer. Allerdings ist das nur eine Kopfsache. Genetisch sind wir zu 99,9 % identisch, trotzdem sehen wir alle unterschiedlich aus.

Wenn du die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt bist du Deutscher.
Punkt.

Tja.. So einfach ist es dann auch nicht.

@Wünsche
Welche Kriterien sind darüber hinaus vorgeschrieben?

@emanon
Ich bezog es eher darauf, dass man von anderen, trotz der deutschen Staatsangehörigkeit nicht unbedingt als deutsch angesehen wird.

Ich dachte jahrelang, ich hätte die deutsche Staatsangehörigkeit. Dabei ist das alles gelogen.. :(

Ich würde ja sagen, dass jemand, der sich selbst als Deutscher sieht, auch Deutscher ist.
Ich denke nämlich, dass es wichtiger ist mit sich selbst im reinen zu sein als immer nur auf die Meinung anderer zu achten. Denen hat schließlich auch niemand die Deutungshoheit zu diesem Thema erteilt.

@keyshan

keyshan schrieb am 06.09.2016:Streng genommen ist das Rassismus. Spätestens, wenn man einen Deutschen Dialekt spricht, ist man deutsch.

Das erkläre dann bitte vor allem den Deutschen.
Eine Bekannte mit Eltern aus Bangladesh, in Deutschland aufgewachsen, Abitur, Medizin studiert und Ärztin geworden, spricht fließend Fränkisch. Trotzdem wird sie immer wieder als Ausländerin angesprochen ...
Zum blonden Kindermädchen, das mit in die Kita zur Vorstellung kam: "Sie sind dann wohl zum Übersetzen mitgekommen?" ... nach der Begrüßung, bei der sich die Mutter auf fließend Deutsch vorstellte.
An der Kasse im (teuren) Schuhgeschäft: "DU WOLLEN KARTON???"
Auf der Straße vor ihrem Haus, von jemandem, der offensichtlich etwas suchte, auf ihre Frage ob sie ihm helfen könne: "Nein, da frage ich besser jemanden von hier."

Aber webigstens am Telefon müsste es doch klappen ... aber nein:
Die Antwort auf einen Anruf eines anderen Bekannten bei einer Kita "Hallo, hier ist Dr. Farhadi, ich möchte gerne meine Tochter in Ihrer Kita anmelden." "Tut mir leid, wir nehmen für dieses Jahr keine Ausländerkinder mehr an."
"Ich muss Sie darauf hinweisen, dass ich Deutscher seit Geburt bin und meine Frau auch. Wir sind Ärzte und sprechen Hochdeutsch, wie Sie hören. Sie meinen, dass mein Name ein Problem darstellt?"
Sie haben sich dann eine andere Kita gesucht, die leider nicht gleich um die Ecke lag.

keyshan schrieb am 06.09.2016:Deutsch ist man ebenfalls, wenn man stehts 5 Minuten vor dem Termin da ist.

Meine Meklenburg-Vorpommersche Mitarbeiterin ist aber immer 15 MInuten zu spät und die aus Stuttgart eine halbe Stunde. Hm.

keyshan schrieb am 06.09.2016: Wenn man stehts auf die Einhaltung von Regeln achtet und andere verweisst. Wenn man andere auf ihre Fehler hinweisst.

Ich zähle 3 Rechtschreibfehler.

FF schrieb:Eine Bekannte mit Eltern aus Bangladesh, in Deutschland aufgewachsen, Abitur, Medizin studiert und Ärztin geworden, spricht fließend Fränkisch. Trotzdem wird sie immer wieder als Ausländerin angesprochen ...

Dass man leute anhand ihres Aussehens geographisch einzuordnen versucht, ist aber normal. Mustererkennung.
Würde man diese Fähigkeit den Menschen nehmen, wären wir nicht so schlau.

Von Natur aus gibt es überhaupt keine deutschen oder andere nationalitäten. Das hat sich alles der Mensch ausgedacht. Ich kann auch keine Menschen verstehen die so auf ihre nationalität hängen geblieben sind, die leben in ihrer Imaginären Welt. Wir sind in erster linie alles Menschen, werden irgendwo geboren und bekommen dan vom jeweiligen Staat besetzes Landgebiet ein Nationalität stempel aufgedrückt und das wars. Wo ist da der grund auf irgendetwas stolz zu sein oder sich seine Identität dort zu suchen. Wichtig ist dein charakter wo du herkommst ist scheißegal.

Ich denke ich kann @Cecilia verstehen.
Meine Mutter kommt aus Polen, mein Vater aus dem jetzigen Serbien. Ich selber bin in Wien geboren worden, die ersten 6 Monate hab ich in Polen verbracht, seitdem nonstop in Wien (ausser Urlaub, eh klar).

Als ich mal in Polen war, haben wir geräteslt ob ich denn eine Österreicherin bin (hallo?? ich wurde hier geboren, Schule, Beruf, etc. alles in Ö) oder doch noch nicht ganz?!?!?!

Auf meine Frage "wie meinen??" wurde geantwortet: wenn du auf Deutsch (österreichisch - gibts das??) träumst bist du eine Österreicherin. Tja, ich träume sowohl als auch, manchmal auch sprachlos, fühle mich beiden Ländern zugehörig, so richtig zuhause aber in Ö, immerhin gebürtig nön? ;-)

Mit Serbien verbindet mich grundsätzlich nichts mehr, ausser die biologischen Wurzeln.

Wenn man in Deutschland geboren wird und die Urkundekunde bekommt ist man faktisch Deutscher..aber im Kern sind wir doch alle Menschen.

@Durchfall
Du meinst, die Leute könnten erkennen, dass die Frau aus Bangladesh stammt, und nicht aus Südindien, Madagaskar oder Ceylon?
Die Leute erkennen nur, dass sie von weit weg stammt, weiter nichts. Ich kann das nicht als sehr intelligent betrachten, in unserer heutigen Gesellschaft.

@FF
Nein du hast nicht verstanden was ich geschrieben habe.
Dass Menschen in den Gegebenheiten die sie sehen Häufungen und Muster erkennen ist eine Fähigkeit die sie nunmal haben.
Auch wenn etwas aus der Reihe tanzt dann fällt das besonders auf.

FF schrieb: Ich kann das nicht als sehr intelligent betrachten, in unserer heutigen Gesellschaft.

Müsstest du menschen umprogrammieren, aber das ist nicht erlaubt.

@Durchfall
nein, müsste man nicht, man müsste nur - so als Mensch - kapieren, dass nicht alle Deutschen so aussehen, wie sich offenbar manche das deutsche Aussehen vorstellen......und man mir bitte mal detailliert beschreiben müsste

@Tussinelda
Du glaubst dass die Menschen nicht wissen, dass nicht jeder Deutsche so aussieht?
hältst du die leute für blöd?

@Durchfall
Davon schrieb ich gerade, dass die Deutschen nicht kapieren, dass nicht jeder Deutsche deutsch aussieht, und Du hast geantwortet, dass das eine Intelligenzleistung ist.

Zu erkennen, dass jemand anders aussieht, ist ... in etwa so intelligent wie ein Hund oder eine Katze. Zu wissen, dass das Aussehen nichts mit der Nationalität zu tun hat, ist Bildung. Auf Menschen unvoreingenommen zuzugehen und sie immer erstmal nicht einzuordnen, das ist intelligent.

@Durchfall

Wenn es alle wissen und dementsprechend handeln würden, käme es nicht zu solchen Situationen, wie von @FF geschildert. Das "deutsche" Erscheinungsbild ist mittlerweile sehr vielfältig geworden, etwas was ich sehr begrüße. Würde sich endlich in den Köpfen der Menschen festsetzen, daß es auch südländisch aussehende Deutsche, ebenso wie - oh mein Gott - dunkelhäutige Deutsche gibt, könnte man sich solch erniedrigende Szenen ersparen. Das hat nix mit "Mustererkennung" zu tun, ein Begriff, den ich in dem Zusammenhäng eh völlig unangebracht finde, sondern mit Vorurteilen und rückständigem Denken.

Baumrinde schrieb:Wo ist da der grund auf irgendetwas stolz zu sein oder sich seine Identität dort zu suchen

Naja da gibt es doch verschiedene Dinge auf die man stolz sein kann. Ich finde zb das Deutschland ein sehr vielfältiges und schönes Land ist. Grade die unterschiedlichen Landschaften sind hier teilweise echt atemberaubend schön.

Man kann stolz auf Bräuche umd Sitten sein. Auch da gibt es sehr unterschiedliche Sachen von einem Bundesland zum anderen. Selbst in Städten unterscheidet sich das.

Natürlich hast du Recht damit das wir auf besetztem Landgebiet leben. Aber ich finde das allein ist nicht der springende Punkt. Es gibt immer pro und contra in jedem Land.

Wir Deutsche leben in Deutschland. Ich finde schon das es Dinge gibt worauf wir stolz sein können und auch dürfen.