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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

1.622 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Integration, Gesellschaften ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

12.10.2018 um 09:07
Zitat von MadamMimMadamMim schrieb:- ich bin nicht stolz auf meine Nationalität. Warum auch? Was war mein Verdienst daran, in Deutschland mit deutschen Eltern geboren worden zu sein. Hab ich die verkuppelt oder zum Beischlaf gezwungen? Stolz bin ich auf Dinge, die ICH geleistet, erreicht oder bewältigt habe.

In erster Linie sehe ich mich als Mensch; nicht als Deutsche, Frau, Tochter oder sonstwas. Ich bin Mensch und mehr kann und will ich auch nicht sein. Und so sehe ich auch meine Mitmenschen. Mir doch egal, wo die geboren oder gezeugt wurden.
Wunderbar geschrieben, der ganze Text... einfach alles davon... und genau auch meine Sichtweise darauf.

Deswegen hoffe ich, dass es irgendwann mal einen Pass für alle gibt, auf dem steht: "Weltenbürger" !

Und, obwohl Utopie, können sie ruhig die ganzen blöden Grenzen abschaffen, im Augenblick geht es aber genau in die andere Richtung. Ich glaube sowieso daran, dass wir als Menschheit nur weiter kommen werden, wenn wir uns auch als solche verstehen... d. h., jeder steht für jeden ein... eine Weltsolidargemeinschaft...

Wird nicht passieren, weiß ich, aber träumen darf man ja wohl... ;-)

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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

12.10.2018 um 11:49
@moric Danke schön.

Deine Utopie gefällt mir. Die kann von mir aus gerne heute schon umgesetzt werden. Ich bin da auch nicht ganz so pessimistisch wie du, denke aber auch nicht, dass ich es noch erleben werde, falls der Weltbürger-Pass kommt. Dafür sind die Mauern in den Köpfen einfach (noch) zu hoch und zu dick.


Eine Kollegin von mir hat zusammen mit ihrem Mann ein Geschwisterpaar aus Afrika adoptiert. Aber was die so für Erfahrungen macht...:-(

Wenn ich jetzt nochmal drüber nachdenke, bleibt deine Utopie vielleicht doch nur ein Traum. Die Mehrheit der Menschen ist einfach zu kleingeistig für eine solidarische Weltgemeinschaft. Leider. Dabei wäre es soviel friedlicher und schöner, wenn man sich auf die Gemeinsamkeiten statt auf die Unterschiede konzentrieren würde.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

12.10.2018 um 12:32
Zitat von MadamMimMadamMim schrieb:Die Mehrheit der Menschen ist einfach zu kleingeistig für eine solidarische Weltgemeinschaft.
Etwas. das sich über Jahrzehntausende entwickelt hat, wird nicht in ein paar Jahrzehnten über den Haufen geworfen.
Menschen begannen nun mal im Kleinen. Mit Familien, Sippen, Königreichen etc. Mit der Zeit sind quasi überall in der Welt die Strukturen größer geworden. Hier in Deutschland leben wir inmitten eines vereinten und weitgehend friedlichen Europa. Die EU ist ein gewaltiger Fortschritt, der nationale Grenzen (in der Realität und im Denken) relativiert hat.
Wir sind weit von einer Weltgemeinschaft entfernt, aber nicht mehr ganz so weit, wie vor 50 oder gar 100 Jahren.

Und zudem ist nicht die Mehrheit so kleingeistig. Es sind wenige, die aber besonders laut schreien.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

12.10.2018 um 13:03
Zitat von MadamMimMadamMim schrieb:In erster Linie sehe ich mich als Mensch; nicht als Deutsche, Frau, Tochter oder sonstwas. Ich bin Mensch und mehr kann und will ich auch nicht sein. Und so sehe ich auch meine Mitmenschen. Mir doch egal, wo die geboren oder gezeugt wurden.
Sehr schön.

Es gibt aber auch Menschen, die ihr Land, ihre Herkunft u. Kultur wert schätzen u. das finde ich toll.
Die werden es teilweise nicht schön finden, wenn man sagt, mir egal, wo du her kommst.


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12.10.2018 um 13:11
Zitat von boraboraborabora schrieb:Es gibt aber auch Menschen, die ihr Land, ihre Herkunft u. Kultur wert schätzen u. das finde ich toll.
Die werden es teilweise nicht schön finden, wenn man sagt, mir egal, wo du her kommst.
Wieso sollte es diesen Menschen wichtig sein, daß auch andere Wert darauf legen wo sie herkommen?
Wenn ihnen ihre Herkunft selbst so wichtig ist, schön und gut aber sie können ja wohl kaum erwarten, daß anderen das genauso wichtig ist wie ihnen.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

12.10.2018 um 13:18
Zitat von LibertinLibertin schrieb:Wieso sollte es diesen Menschen wichtig sein, daß auch andere Wert darauf legen wo sie herkommen?
Ich schrieb teilweise.

Über Kulturaustausch und Interesse daran können Verbindungen entstehen, aber wenn es einem egal ist u. kein Interesse besteht..

Es gibt eben Menschen, die stolz sind auf ihre Herkunft u. was müssen sie sich denken, wenn man ihnen sagt, mir doch egal, damit stößt man ihnen mMn vor dem Kopf.

Ähnlich wie in einer Partnerschaft.. wenn z.B. mir etwas wichtig wäre, mein Partner null Interesse, dann funktioniert eine Partnerschaft nicht so richtig.
Es kommt natürlich immer darauf an, worum es genau geht.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

12.10.2018 um 13:30
Zitat von boraboraborabora schrieb:Ich schrieb teilweise.
Die Frage richtet sich an die genauso.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Über Kulturaustausch und Interesse daran können Verbindungen entstehen, aber wenn es einem egal ist u. kein Interesse besteht..
Ja, können aber ich bin sicher, daß die meisten Menschen auch noch andere Interessen haben die sie miteinander verbinden können als nur das Gespräch über ihre kulturelle Herkunft.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Es gibt eben Menschen, die stolz sind auf ihre Herkunft u. was müssen sie sich denken, wenn man ihnen sagt, mir doch egal, damit stößt man ihnen mMn vor dem Kopf.
Man muss es ihnen ja nicht völlig empathielos vor den Latz knallen.
Ein freundliches, "mir ist egal, ob Du Mann oder Frau, schwarz oder weiß, Christ oder Moslem, Deutscher oder Ausländer, Homo- oder Heterosexuell bist, was für mich zählt ist allein der Charakter, das heißt, wenn Du nett zu mir bist, dann ich es auch zu Dir", oder zumindest ein sinngemäßes Statement. Ich glaube kaum, daß diese Einstellung in den meisten Fällen auf keine Gegenliebe stößt, es sei denn, dein Gegenüber ist ein sexistischer, rassistischer, fundamentalistischer, nationalistischer, homophober Holzkopf.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

12.10.2018 um 13:52
Zitat von LibertinLibertin schrieb:Ein freundliches, "mir ist egal, ob Du Mann oder Frau, schwarz oder weiß, Christ oder Moslem, Deutscher oder Ausländer, Homo- oder Heterosexuell bist, was für mich zählt ist allein der Charakter,
Im eigentlichen Sinne ist es egal, sehe ich ja auch so.

Es ist nur nicht egal, wenn die Menschen das Bedürfnis haben, darüber zu sprechen. Mich interessiert es schon, was sie zu berichten haben.

Und man merkt auch, das sie gerne von ihrer Kultur oder was auch immer erzählen.

Das sollte unter Freunden oder Bekannten schon möglich sein.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

12.10.2018 um 14:00
Zitat von MadamMimMadamMim schrieb:Wenn ich jetzt nochmal drüber nachdenke, bleibt deine Utopie vielleicht doch nur ein Traum. Die Mehrheit der Menschen ist einfach zu kleingeistig für eine solidarische Weltgemeinschaft. Leider. Dabei wäre es soviel friedlicher und schöner, wenn man sich auf die Gemeinsamkeiten statt auf die Unterschiede konzentrieren würde.
Im Moment sehe ich ja das Rückläufige in der Staatengemeinschaft... die Grenzen werden fester geschürt also sie zuvor gelockert wurden. Österreich will die Grenzkontrollen um ein halbes Jahr verlängern und Deutschland wird wohl nachziehen.

Und... Populisten sind überall auf dem Vormarsch... nicht nur in Deutschland... in ganz Europa scheint das so zu sein.

Man will wohl wieder "Deutscher" sein als zuvor.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

12.10.2018 um 14:01
Zitat von boraboraborabora schrieb:Im eigentlichen Sinne ist es egal, sehe ich ja auch so.

Es ist nur nicht egal, wenn die Menschen das Bedürfnis haben, darüber zu sprechen. Mich interessiert es schon, was sie zu berichten haben.

Und man merkt auch, das sie gerne von ihrer Kultur oder was auch immer erzählen.

Das sollte unter Freunden oder Bekannten schon möglich sein.
Es war jetzt auch nicht so gemeint, daß man sich in diesem Fall gar nicht über kulturelle Dinge austauschen sollte, im Gegenteil. Natürlich kann man sein Gegenüber auch aus reiner Höflichkeit über seinen kulturellen Hintergrund befragen wenn dieser es zu wünschen scheint und man könnte über diesen Weg sogar versuchen einige Gemeinsamkeiten herauszufinden.

Gemeint war nur, daß man auch solchen Menschen deutlich machen kann, daß man seinen Freundes- und Bekanntenkreis letztlich nicht nach kulturellen oder gar ethnischen Kriterien aussucht weil einem diese Faktoren dabei einfach nicht wichtig sind sondern lieber auf andere individuelle Eigenschaften wert legt.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

12.10.2018 um 17:03
Zitat von moricmoric schrieb:Man will wohl wieder "Deutscher" sein als zuvor.
das hat mit "deutsch" nix zu tun - das sehen GSD andere mittlerweile ebenso.
Ungarn, Polen, Italien... und dabei wird's nicht bleiben.


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Venom ehemaliges Mitglied

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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

12.10.2018 um 17:10
Zitat von moricmoric schrieb:Und... Populisten sind überall auf dem Vormarsch... nicht nur in Deutschland... in ganz Europa scheint das so zu sein.
Nein, nicht wirklich. Sie sind wieder auf dem Weg nach unten in einigen Ländern (Finnland, Dänemark, Österreich, usw.), in einigen stagnieren sie (Frankreich) und in manchen wachsen sie zumindest momentan (Deutschland, Schweden zum Bsp.)
Zitat von AlienpenisAlienpenis schrieb:Ungarn, Polen,
Die alternativen Brüder von Türkei.


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12.10.2018 um 18:05
Bis heute konnte mir noch keiner erklären was "sich deutsch fühlen" sein soll ich bleib also bei meinem vorigen Statement dass man x ist wenn man die Staatsbürgerschaft von x hat ansonsten kann man sich höchstens mit bestimmten kleineren Gruppen und Subkulturen identifzieren.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

12.10.2018 um 18:10
Zitat von Sixtus66Sixtus66 schrieb:Bis heute konnte mir noch keiner erklären was "sich deutsch fühlen" sein soll
Um mal einen User zu zitieren, der diese Frage hier damit doch sehr kurz und prägnant beantworten konnte:

Deutsch ist man, wenn man so sauber ist wie ein VW Diesel, so pünktlich wie die Deutsche Bahn, so zuverlässig wie die Deutsche Post und so ehrlich wie Uli Hoeneß.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

12.10.2018 um 18:10
Zitat von Sixtus66Sixtus66 schrieb:Bis heute konnte mir noch keiner erklären was "sich deutsch fühlen" sein soll ich bleib also bei meinem vorigen Statement dass man x ist wenn man die Staatsbürgerschaft von x hat ansonsten kann man sich höchstens mit bestimmten kleineren Gruppen und Subkulturen identifzieren.
Es ist manchmal nicht ganz so einfach, meine Liebste arbeitet für eine international tätige, amerikanische Firma, dort ist sie in der Zentrale als "deutsch" verschrien weil sie dazu neigt Dinge "ordentlich" zu machen, also nicht hinzuhuschen, und Entscheidungen kritisch zu hinterfragen.
Die Firma hat Filialen rund um den Globus und scheinbar sonst nirgends solche Probleme. Die Stigmatisierung funktioniert scheinbar in beide Richtungen.

Man soll Unterschiede weder dramatisieren noch ignorieren, im Zweifelsfall muss immer das Individum zählen.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

14.10.2018 um 14:08
Deutscher ist man formal, wenn die Staatsangehörigkeit mit ,,deutsch" bezeichnet ist.

Doch das Deutschersein hängt auch von weiteren Faktoren ab.
Wichtig sind die Fragen:

1) Als was fühlt man sich? Wo fühlt man sich zugehörig, wo fühlt man sich zu Hause? Wie wichtig ist einem überhaupt die Definition als Angehöriger eines Staates?

2) Wie sehen die anderen in der deutschen Gesellschaft einen?

Man kann formal Deutscher sein und sich in Deutschland heimisch fühlen, in der deutschen Gesellschaft zu Hause fühlen. Vielleicht ist es einem wichtig, vielleicht auch nicht, sondern für die eigene Identität sind andere Faktoren ausschlaggebender.
Manche Menschen fühlen sich zuerst ihrer Religion zugehörig oder ihrer Ethnie. Ihrem Sportverein oder ihrem Beruf. Oder der Forschung.

Den Menschen stehen viele Identifikationsmöglichkeiten zur Verfügung, die sich zudem überlappen.

Man kann sich sowohl als Deutscher, als auch als Christ, als auch als Wissenschaftler fühlen.

Das Heimat- und Zugehörigkeitsgefühl ist für Menschen, glaube ich, sehr wichtig. So richtige Globetrotter, die nirgendwo zu Hause sind, gibt es meiner Meinung nach wenige. Eventuell funktioniert daher auch die open boarder-Ideologie nicht in ihrer Absolutheit.

Ich würde ebenfalls behaupten: man kann auch Deutscher sein und es formal nicht sein. Wenn man sich als Deutscher fühlt, sich hier zu Hause fühlt, als Teil der Gesellschaft, aber das Formale im Pass nicht erfüllt hat.


Aber auch wie man gesehen wird, trägt mit zum Deutschersein bei. Denn dieser Status hängt ja auch mit der Frage nach Anerkennung zusammen. Man kann die deutsche Staatsangehörigkeit im Pass stehen haben und sich eigentlich heimisch und integriert fühlen in der deutschen Gesellschaft.
Doch wenn die Gesellschaft einen nicht als zugehörig anerkennt, wird man zumindest teilweise kein ,,richtiger" Deutscher sein.


Wenn man so drüber nachdenkt, ergibt sich also auf die Frage, wann man Deutscher sei oder wer es sei:

kommt drauf an, wer fragt und was er als deutsch betrachtet.

Wir können präzise sagen, dass 1+1=2 ist.
Doch das Deutschsein lässt sich nicht so leicht bestimmen. Das ist diskutabler.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

14.10.2018 um 14:15
Zitat von Sixtus66Sixtus66 schrieb:Bis heute konnte mir noch keiner erklären was "sich deutsch fühlen" sein soll
Wie wäre es mit diesem Versuch:

das Gefühl des Deutschseins ist das Gefühl, in Deutschland heimisch zu sein. In Deutschland zu Hause zu sein. Teil der deutschen Gesellschaft zu sein.
Achtung, das ist nicht einfach gleichbedeutend damit, dass man alles gut finden müsste oder jeder Tradition folgen müsste, die sich auf deutschem Staatsgebiet findet.

Ob jemand dieses Gefühl des Heimischseins und Teilseins der deutschen Gesellschaft besitzt, kann letztlich nur der betreffende Mensch selbst anhand seiner inneren Betrachtung entscheiden.

Die Kriterien wie formale Staatsangehörigkeit, Sprachkenntnisse oder andere sind äußere Kriterien von anderen Menschen.
Aber darum ging es ja nicht, sondern um das ,,sich deutsch fühlen".

Ich denke, dieses Gefühl des Heimischseins und Teilseins, des ,,hier gehör ich hin", kann jeder Mensch nachvollziehen.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

14.10.2018 um 19:19
Wie merkt man eigentlich dass man deutscher ist?

Oder das mam irgendetwas ist?


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

15.10.2018 um 09:12
Zitat von KcKc schrieb:das Gefühl des Deutschseins ist das Gefühl, in Deutschland heimisch zu sein. In Deutschland zu Hause zu sein. Teil der deutschen Gesellschaft zu sein.
Achtung, das ist nicht einfach gleichbedeutend damit, dass man alles gut finden müsste oder jeder Tradition folgen müsste, die sich auf deutschem Staatsgebiet findet.
Das stimmt schon irgendwie, aber ich fühl mich in einer gewissen Region wohl und was damit verbunden ist... eigenltich ist es eine angenehme Gewohnheit, wenn man sich irgendwo wohl fühlt.

Ich könnte es wahrscheinlich nicht mehr so einfach, weil ich eben schon so lange hier in Köln und auch schon etwas älter bin, aber vorstellen kann ich es mir schon, einfach mal woanders zu leben und mich dann da wohl zu fühlen (auch in einem anderen Land)...

Also... ich kann für mich da nichts bestimmen, was ich mit Deutsch sein verbinde, ich kann eher mich mit einem demokratischen Staats- und Regierungssystem identifizieren und deshalb bin ich auch gerne in Deutschland... ich mag die deutsche Sprache schon, mich reizt die englische aber mehr... fühle mich tatsächlich im Englischen mehr "zu Hause" als im Deutschen, schaue alle Filme und Serien in dieser Sprache und lese fast alle Bücher in eben derselben.

Ich habe vor, wenn ich in der Rente bin, für 3 Monate im Jahr nach Ägypten zu gehen, nach Alexandria, mir gefällt es dort (habe dort ja auch viele Verwandte) und was soll's? Da werde ich mich auch wohl fühlen... hoffentlich für eine so lange Zeit.

Ich meine, alles ist irgendwie Gewohnheit... wenn man eine zeitlang irgendwo wohnt, kann man sich dort auch heimisch fühlen, wenn es einem dort gefällt natürlich.

Na klar gibt es auch Heimweh... auf Dauer könnte ich nicht woanders mehr leben, glaube ich, ich würde einfach auch die deutsche Sprache vermissen, meine Kinder hier und so... wenn ich jünger wäre, vielleicht wäre es dann noch eher möglich.


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15.10.2018 um 10:07
@moric

Was es glaub ich am besten trifft: Menschen sind vielschichtig und verfügen über unterschiedliche Identitäten auf unterschiedlichen Ebenen, statt nur einer einzigen Identität.
Auch in der Forschung finden sich entsprechende Konzepte. Es gibt sogar Behauptungen, dass die Identität des Vaters, die des Ehemanns und des Arbeitskollegens alle in Nuancen unterschiedliche Identitäten sind, obwohl es sich um ein und denselben Menschen handelt.

Menschen sind eben nicht eindimensional.

Diese Erkenntnis könnte auch bei der Integration von Ausländern in Deutschlan helfen. Die Erkenntnis, dass es nicht nur entweder Ausländer oder Deutscher, entweder Muslim oder Deutscher, entweder Chinese oder Deutscher gibt, sondern man auch Deutscher UND Muslim sein UND ausländische Wurzeln haben kann.


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