Persönlichkeitsstörungen: Diskussion, Erfahrungen, Fragen

@AnGSt

nein nicht das System, es trägt jede einzelne Familie mit daran Verantwortung wie und wozu wir uns gesellschaftlich entwickelt haben. Die Generartion meine Großeltern war kriegsgeschädigt, traumatisiert und völlig aus ihrer Welt gerissen, aufgearbeitet wurde nur wenig bis nichts aus dieser Zeit. Eine Kultur des Schweigens (Schlagwort: unwertes Leben!), man schwieg über traumatische Erlebnisse, die direkten Einfluß darauf hatten wie man innerhalb der familie miteinander umging. Schau doch Mal, mittlerweile wird der Missbrauch in deutschen Familien thematisiert, was denkst du wodurch der begünstigt wurde und warum so Viele heute mit Borderline rumlatschen?

Jeder Einzelen von Uns trägt soziale Mitverantwortung, nicht das System ist das Problem, sondern Scham und Angst von Opfern und Betroffenen, wer was ändern will muss erst das eigene Schweigen brechen!

@ahri

Ja, ich bezog mich auf eine "tiefgreifende, geistige Entwicklungsstörung", wie es mal so nett in einem Arztbericht über mich drin stand... Hmm... jedenfalls verschwindet das nicht und ist auch nicht heilbar.

DieSache schrieb:erkennt welchen Beitrag man selbst dafür leisten sollte um Verhaltensalternativen zu entwickeln die weniger destruktiv auf die eigene Befindlichkeit wirken.

Wenn das mal so einfach wäre. Irgendwie sind alle "Verhaltensalternativen" auf eine andere Seite wieder negativ, mir ist allerdings klar, was du sagen willst. Wie gesagt, wenn es mal so einfach wäre, einen guten Verhaltensweg zu finden.

DieSache schrieb:gebt ihnen das Gefühl nicht ungewollt und abgehängt zu sein!

Auch Menschen mit Mitte / Ende 20 oder ähnlichem Altersspektrum können ungewollt sein oder für niemanden eine Bereicherung...

@AthleticBilbao

schon, aber wirklichen Beistand und Schutz benötigen doch die, die man schlicht als nicht selbstständig geschäftsfähig betrachten kann und dazu zählen im Gro erstmal Kinder und alte Menschen...mir geht es per se darum, dass man wieder mehr soziales Interesse aneinander aufweisen sollte und sich umeinander kümmert...irgendwie sind diese Störungen ja bezeichnend dafür was so alles in gesellschaftlicher, gemeinschaftlicher Ebene falsch läuft.

Gewalt, ich denke die trägt gaaaanz lange Früchte...

@AthleticBilbao

Ja, die "verschwinden" dann nicht mehr.

AthleticBilbao schrieb:wie es mal so nett in einem Arztbericht über mich drin stand

Ich muss sagen, ich nutz allgemein auch gern die spezifischen Fachbezeichnungen, wenn ich aus psychiatrischer/psychologischer Sicht denke. Wenn man dann allerdings wieder zurück zur "menschlichen" Sichtweise geht, denk ich mir auch relativ oft, dass es irgendwie seltsam ist Menschen mit solchen Klassifizierungen zu "bekleben".
Ist halt leider oft notwendig um einfach ne anständige Diagnose zu erstellen und dementsprechend agieren zu können.

@AthleticBilbao

wenn es einfach wäre, ob das dann wohl den selben Effekt hätte?

Irgendwie doch auch ein Abenteuer sehen und erleben zu wollen was und wie einem dabei hilft den eigenen Schweinehund besiegt zu bekommen ;)

Ich weiß wir Grenzgänger hassen nichts mehr als Konfrontation mit unseren Urängsten, aber wenn nicht wir uns ihnen stellen, dann werden sie zu weiteren Stolpersteinen auf unserem Lebensweg und ich bin für meinen Teil den Slalom leid!

Ich versuchs weiter...Mal sehen wie weit ichs noch schaff...

AnGSt schrieb:Und Du bist in mir und ich bin in Dir.

Das wüsst ich... Ohne Kaffee vorher läuft nix...!

AnGSt schrieb:Vermutlich mit der Absicht, mich hier und in Dir zum Schweigen zu bringen.

Meine Absicht ist es, dir mitzuteilen, dass das, was du von dir gibst, falsch ist.
Wenn das dir unangenehm ist, kannst du ja für dich die Entscheidung treffen, ob du weiter eine Persönlichkeitsstörung falsch definieren möchtest, oder aber du lässt dich eines Besseren belehren.

@DieSache

Was meinst du, wie es in meiner Kindheit war? Niemand hat sich für die Verbrechen interessiert, die mir angetan wurden, obwohl es die Nachbarschaft wusste! Niemanden hat das interessiert, auch kein Jugendamt etc, obwohl die es auch wussten... ach, weißt du, wenn ich das lese, dann frustriert mich das so sehr, ich bin ganz sicher niemand, dem andere egal sind, aber wer hätte mal mich verteidigt? Wer wäre mal für mich "da gewesen"?
Und da ist es völlig egal, ob es eine Einzelperson oder eine Behörde gewesen wäre... es war niemand... trotz dass es auf dem Dorf war.

Mehr soziales Interesse? Wenn sogar schon Studenten in Büchern Textpassagen schwärzen, nur damit andere Studenten diese Passagen nicht für Hausarbeiten verwenden können? Das ist jetzt ein sehr unwichtiges Beispiel, ja, aber es zeigt doch wie es um soziales Miteinander bestellt ist.

Aber ganz ehrlich? Was soll man denn machen, wenn man Eltern sieht, die mit ihren Kindern ruppig umgehen? Ich habe mal eine Frau angeschrien, weil sie ihr Kind geschlagen hat, am Ende wollte mich ihr komischer Stech... ähm, Freund verhauen. Ganz toll. Und zum Jugendamt gehen? In einer Stadt? Wie stellst du dir das vor?

@ahri
Ja, da hast du wohl recht, dass es notwendig ist um mit der Behandlung fortzufahren - sofern eine Behandlung erfolgt und man nicht bloß mit Tabletten vollgestopft wird. Bei manchen Dingen kann man eben einfach nichts machen  - oder aber die Kasse zahlt nicht, weil sie sich "nicht zuständig fühlt".

DieSache schrieb:Ich versuchs weiter...Mal sehen wie weit ichs noch schaff...

Ich wünsche dir alles Gute dafür.

@AthleticBilbao

gerade deswegen ist es wichtig, dass wir, die wir entsprechendes erlebt haben dafür einstehen, dass der soziale Umgang wieder ein besserer wird!

Wer wenn nicht wir kann Kindern heute in den selben Situationen eine Stimme geben?

@DieSache

Aber was kommt zurück...?

Und wie gesagt, ich kann es auch nicht leiden, wenn anderen ein Leid angetan wird. Nur was soll man in einer Stadt machen? Ich hab damals die Frau angeschrien, dass sie sich schämen soll und wurde promt von ihrem komischen Freund bedroht. Ohne Namen und sonstiges kann man auch nicht zum Jugendamt gehen.
Und das Jugendamt interessiert sich ja oft auch nicht.

@AthleticBilbao

Das ganze Feld der Störungen und Erkrankungen ist nunmal wahnsinnig komplex und ein Patentrezept für "Heilung" oder Verbesserung kann man meiner Meinung nach sowieso nicht anführen, da jeder Mensch auch noch als Individuum betrachtet werden muss. Dazu kommt dann noch die Tatsache, dass auch jedes Krankheitsbild an sich schon sehr komplex und unterschiedlich sein kann. Da hat man dann Menschen und Krankheitsbilder, bei denen Tabletten unterstützend zu einer Therapie sehr gut helfen können, dann wieder welche, die hauptsächlich medikamentös behandelt werden können und bei denen die Therapie "nur" unterstützend dienen kann, wieder welche, bei denen es ganz anders aussieht.

Was meiner Meinung nach am Wichtigsten ist - egal welche "Form der Behandlung" sich am effektivsten rausstellt - der Mensch als Individuum sollte immer im Vordergrund stehen.
Dass es da leider auch Fälle gibt, bei denen genau das nicht der Fall ist und man einfach wie Fließbandware abgefertigt wird, das kann man aber auch nicht abstreiten. Und gerade in dem Bereich ist das meiner Meinung nach eine Schande. Immerhin handelt es sich um Menschen und eben nicht um Fließbandware.

@DieSache

Zum System gehört ja alles mit dazu. Auch der Krieg (habe schon drüber geschrieben) und die Situation jedes Einzelnen, jeder Familie. Das Schweigen zu "brechen" ist nicht so einfach wenn man Angst hat. Schon das Wort "brechen" kann Gewalt implizieren. Wer kein Vertrauen hat, bekommt auch keines entgegengebracht. In mir gab es noch etwas, das sich selbst erkannte und erkannte dass es leben wollte. Das konnte niemals geschehen ohne die anderen Menschen die da waren.

@sunshinelight

Da sind wohl sadistische Energien am Werk.

@AthleticBilbao

warum erwähnst du immer wieder die Stadt, du wirst doch sicherlich in einem Haus mit Nachbarschaft leben und kannst dich da im Alltag wieder mehr zugänglich zeigen. Wir können niemand anderen ändern, nur unser eigens Verhalten und das erzeugt eine entsprechende Resonanz...tu Gutes und es kommt Gutes zurück...fang nicht irgendwo in der stadt damit an, dich für Andere zu interessieren, sondern fang direkt vor der Haustür an!

Alles fängt im kleinen an...

AnGSt schrieb:Da sind wohl sadistische Energien am Werk.

Wo :ask:

@sunshinelight

Für alle die es nicht merken: Er macht uns was vor.

Was zur Hölle? :D

@AnGSt

Wieso schreibst du eigentlich ständig so kryptisch?

ahri schrieb:Dass es da leider auch Fälle gibt, bei denen genau das nicht der Fall ist und man einfach wie Fließbandware abgefertigt wird, das kann man aber auch nicht abstreiten. Und gerade in dem Bereich ist das meiner Meinung nach eine Schande. Immerhin handelt es sich um Menschen und eben nicht um Fließbandware.

Dem ist nichts hinzuzuführen.
Ich bin jetzt umgezogen in eine andere Stadt (500km weit weg von vorher) und ... habe in dieser Stadt bislang auch nur sehr negative Erfahrungen mit entsprechenden Fachärzten gesammelt. Das war in der Stadt vorher anders.
Jedenfalls hast du eine wohl sehr empathische Sicht auf die Dinge, was mir gefällt.

@DieSache

Die Situation war auf einem Marktplatz in der Stadt, also anonym, deshalb erwähnte ich das. In einem Dorf kennt jeder jeden. So wie es in meiner Kindheit der Fall war...

Direkt vor meiner Haustür? Die kennen sich alle und sind untereinander auch alle befreundet - nur mit mir will niemand befreundet sein. Sollen die doch machen, was sie wollen. :no:

ahri schrieb:Was zur Hölle? :D

Sehr gute Frage... :D

@ahri

Ich schreibe über das an sich unsagbare. Es ist dem Verstand nicht gegeben. Im Bauch-Brust Raum ist das ausgedrückt. Der Körper lügt nie. Spüre in den Körper.

@sunshinelight

Du bist Opfer Deiner Projektionen und fühlst Dich nicht als Täter.

Erwarte kein Bewusstsein von mir, kein Glück.