Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

RosaBlock schrieb:Deshalb frage ich gelegentlich klar, ob meine Punkte verstanden worden sind.  Wenn ich merke, dass etwas falsch rübergekommen ist, korrigiere ich mich.

Nein, du korrigierst sie nicht. In meinem Fall hackst du auf mir herum, ob ich deinen Satz nicht verstanden hätte, ich soll es nochmal versuchen. Sehr gut korrigiert, Daumen hoch.

RosaBlock schrieb:Nochmal:  Siehe meinen letzten Post.

Habe ich erst nach dem Absenden meines Beitrags gesehen, deshalb Sorry dafür.

RosaBlock schrieb:so interpretiert, dass du keine Alternative zu Hartz IV siehst.

Hartz IV könnte ja bleiben, es müsste nur mal überarbeitet werden. Es gäbe da simple Sachen, die sich vergleichsweise schnell ändern ließen: Kindesunterhalt und Kindergeld nicht als Einkommen anrechnen nur mal als Beispiel. Denn sobald der Kindesunterhalt mit Wechsel der Altersstufe mehr wird, wird auch mehr angerechnet und am Ende hat man genauso viel wie vorher. Dabei wird der Unterhalt nicht ohne Grund mehr: mit Beginn der Schulpflicht hat man sehr viel mehr und auch höhere Ausgaben fürs Kind, die dann im Hartz IV-Satz nicht berücksichtigt werden. Für Klassenfahrten und co kann man zwar Zuschüsse beantragen, aber wie das so ist... nur weil man beantragen kann, heißt das nicht, dass mans auch ausgezahlt bekommt^^

Ich kenne Fälle, in denen der Kindsvater mit dem Kindesunterhalt mehr oder weniger das Leben der Mutter finanziert, weil der Unterhalt so hoch ist, dass kaum noch Hartz IV gezahlt wird. Das verfehlt meiner Meinung nach den Sinn des KINDESunterhalts komplett, denn der ist nicht dazu da, davon für die ganze Familie den Lebensunterhalt zu bestreiten und die Miete zu zahlen. 

@Becky
Da gebe ich dir vollkommen Recht

Becky schrieb:Hartz IV könnte ja bleiben, es müsste nur mal überarbeitet werden.

Ich stehe da politisch gesehen etwas weiter links.  Ich wäre dafür Hartz IV gegen einen höheren Grundbetrag zu ersetzen.  Tragen könnte das die Gesellschaft ohne Probleme und ohne, dass die Mittelschicht viel mehr Steuern zahlen muss.

Ansonsten stimme ich deinem Beitrag auch vollkommen zu.

Becky schrieb:Ich kenne Fälle, in denen der Kindsvater mit dem Kindesunterhalt mehr oder weniger das Leben der Mutter finanziert, weil der Unterhalt so hoch ist, dass kaum noch Hartz IV gezahlt wird. Das verfehlt meiner Meinung nach den Sinn des KINDESunterhalts komplett, denn der ist nicht dazu da, davon für die ganze Familie den Lebensunterhalt zu bestreiten und die Miete zu zahlen. 

Ich muss mich mal kurz selbst zitieren, weil ich was wichtiges vergessen habe: diese oben genannte Handhabung führt gerne mal zu Stress zwischen den Elternteilen, weil der eine meint, dem anderen das Nichtstun zu finanzieren und daraufhin lieber gar nichts mehr zahlt und das ganze vor Gericht landet. 

Will sagen: das kann nen großes Problem geben, was das Kindeswohl angeht. Man sollte es vermeiden, solche Streitpunkte auch noch herbeizuführen, obwohl man sie ganz einfach außen vorlassen könnte. Der Kindesunterhalt ist fürs Kind und auch nur fürs Kind als Einkommen zu rechnen. Punkt.

Becky schrieb:Ich kenne Fälle, in denen der Kindsvater mit dem Kindesunterhalt mehr oder weniger das Leben der Mutter finanziert, weil der Unterhalt so hoch ist, dass kaum noch Hartz IV gezahlt wird. Das verfehlt meiner Meinung nach den Sinn des KINDESunterhalts komplett, denn der ist nicht dazu da, davon für die ganze Familie den Lebensunterhalt zu bestreiten und die Miete zu zahlen.

Ist für die Höhe des Kindsunterhaltes nicht die Düsseldorfer Tabelle zuständig? Was ein Anrechnen des Unterhalts angeht denke ich das er "aufgerechnet" werden sollte, solange er unter dem Satz liegt und wenn er über dem Satz liegt nicht auf die Gelder der anderen Leistungsbezieher angerechnet werden darf. Ein "überhaupt nicht" anrechnen würde bedeuten das hier zweimal Unterhalt bezahlt werden würde und da könnte ich verstehen das sich die Menschen aufregen.
Kindergeld und Elterngeld und so Dinge sollten auch mMn anrechnungsfrei bleiben.

Hawkster schrieb:Ist für die Höhe des Kindsunterhaltes nicht die Düsseldorfer Tabelle zuständig?

Auch, kann aber je nach Gehalt des Unterhaltspflichtigen auch individuell berechnet werden.

Hawkster schrieb:Ist für die Höhe des Kindsunterhaltes nicht die Düsseldorfer Tabelle zuständig?

Das ist nicht bindend, sondern nur ein Richtwert. Der Vater meines Kindes hat in den ersten Jahren weniger zahlen müssen, mittlerweile ists mehr. Die Richter orientieren sich zwar dran, müssen aber nicht genau das festlegen, was in der Tabelle steht. 

Das Problem mit der Anrechnerei, das ich habe, ist folgendes: als mein Kind in die Stufe 0-5 Jahre fiel, bin ich am Ende des Monats auf 460 Euro vom Jobcenter gekommen. Mit der neuen Altersstufe und 70 Euro mehr Unterhalt komme ich am Ende des Monats auf... 460 Euro vom Jobcenter. 

Und das ist mehr als unfair, denn durch die Einschulung im Sommer habe ich mehr Ausgaben. Das ist ja auch der Hauptgrund, wieso es diese Altersstufen in der Unterhaltsberechnung gibt und die werden durch Hartz IV ausgehebelt. 

@Becky

Bei Hartz 4 gibt es auch eine altersabhänige Staffelung bei Kindern, wenn ich nicht irre. Das Problem ist hier allerdings das die Alterstufen sich voneinander unterscheiden, denn die nächste Erhöhung aufgrund des Alters findet erst ab dem 7. Lebensjahr statt... das ist selbstverständlich zu bemängeln.
Aber wie gesagt: Unterhalt für ein Kind sollte nicht angerechnet werden, zumindest nicht auf die Regelleistungen anderer in der BG. Allerdings, auch hier müsste, besser: sollte dann eine Höchstgrenze eingerichtet werden :D

Was haltet ihr vom Bedingungslosen Grundeinkommen ( = nach dem jeder Bürger – unabhängig von seiner wirtschaftlichen Lage – eine gesetzlich festgelegte und für jeden gleiche – vom Staat ausgezahlte – finanzielle Zuwendung erhält, ohne dafür eine Gegenleistung erbringen zu müssen (Transferleistung)) ....... so frei aus dem Bauch heraus: *gut oder schlecht* . Ohne das begründen zu müssen. 

Myth_Hunter schrieb:so frei aus dem Bauch heraus: *gut oder schlecht* .

Weder noch.... :D

Myth_Hunter schrieb:Ohne das begründen zu müssen.

will aber: Weil es nicht zu finanzieren ist.... also, zumindest wenn man die Bezeichnung tatsächlich wörtlich nimmt: Bedingungsloses Grundeinkommen, denn dann stünde es jedem in Deutschland lebendem Menschen zu.... :D

Myth_Hunter schrieb:Was haltet ihr vom Bedingungslosen Grundeinkommen ( = nach dem jeder Bürger – unabhängig von seiner wirtschaftlichen Lage – eine gesetzlich festgelegte und für jeden gleiche – vom Staat ausgezahlte – finanzielle Zuwendung erhält, ohne dafür eine Gegenleistung erbringen zu müssen (Transferleistung)) ....... so frei aus dem Bauch heraus: *gut oder schlecht* . Ohne das begründen zu müssen. 

Komplett unrealistisch und unfinanzierbar.

@Hawkster
@Nerok
Ihr geht direkt in die Argumentation. Was ist so schwer daran aus dem Bauch heraus zu antworten. Ich finde es gut. In die aArgumentation kann man ja danach gehen aber das haben viele verlernt einfach mal ohne wenn und aber zu antworten xD 

@Nerok
@Hawkster
@Myth_Hunter
Ich bin dafür und sehe es als finanzierbar an.  Höhere Steuern für Reiche sind natürlich notwendig dafür.  
Die Einkommensstärksten 1% der Bevölkerung trugen vor ein paar Jahren 13% des Gesamteinkommens in Deutschland.  Die unteren 50% verdienten mit 14% gemeinsam nur leicht mehr.

@Myth_Hunter
Ich halte von deinem Vorschlag ganz aus dem Bauch heraus, gar nichts.

@Nerok
Es ist rein rechnerisch möglich das haben Top Ökonomen schon belegt. Der beste Beweis dafür ist das es in der Schweiz ein Volksentscheid darüber gab ob jeder ein bedingungsloses Grundeinkommen von 2500 Franken erhalten soll. Dieser wurde zwar abgelehnt aber dennoch ist es möglich. 

Genau, beste Beispiel Schweiz die seit Jahren mit dem BGE leben... Moment, ja, die Schweiz ist das beste Beispiel, da wurde das BGE abgelehnt. 

Ich bin für das BGE, mein Porsche tankt sich nicht alleine voll. Was dem anderen seine Existenz ist meine Tankfüllung. 

RosaBlock schrieb:Ich bin dafür und sehe es als finanzierbar an.  Höhere Steuern für Reiche sind natürlich notwendig dafür.  
Die Einkommensstärksten 1% der Bevölkerung trugen vor ein paar Jahren 13% des Gesamteinkommens in Deutschland.  Die unteren 50% verdienten mit 14% gemeinsam nur leicht mehr.

Wir haben in Deutschland ca 82 Millionen Menschen.

Wenn wir jedem pro Monat 1.000€ geben sind das 82.000.000.000€ pro Monat.

Das wären 984.000.000.000€ pro Jahr. Ausgeschrieben 984 Milliarden Euro.

Unser gesamter Bundeshaushalt betrug 2016 ca. 320.000.000.000€..ausgeschrieben 320 Milliarden Euro.

Du siehst das Problem hoffentlich?

Myth_Hunter schrieb:Dieser wurde zwar abgelehnt aber dennoch ist es möglich. 

Siehe Oben. Ich bezweifel es sehr sehr stark. Woher soll das ganze Geld kommen? WOHER?

@Nerok
 Ich habe diese Rechnung im entsprechenden Thread schon aufgemacht, aber da kommen dann jede Menge Aufschlüsse... 

@Lilith101
Es ist ja nicht mein Vorschlag ; ) ich wollte es nur mal in diese Debatte bringen weil sich dadurch die ALG Frage erübrigen würde. Ich persönlich bin zwar im ersten Moment für ein bedingungsloses grundeinkommen dennoch wäre das meiner Meinung nach zu kurzfristig gedacht denn es ist nicht fair. Man könnte aber ohne Probleme ddie Manager Gehälter von 16 mio im Jahr auf 10 limitieren und somit einen erheblichen Teil dazu beitragen das kein Rentner mehr Flaschen sammeln muss.  :/