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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

11.772 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeitslos, Hartz 4, Neidkultur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.02.2023 um 09:51
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Ich fänd solchen Zwang zu unbezahlten Überstunden nur dann gerechtfertigt, wenn es ein Job mit vielen Bereitschaftsstunden ist (wo man nichts weiter zu tun hat).
korrekter hätte ich schreiben sollen: ich finde unbezahlte Überstunden generell nicht gut, aber wenn sie denn schon sein müssen, dann nur bei Jobs, wo es auch mal zwangsweise Pausen gibt.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Und warum da? Weil du keine Ahnung davon hat, was z.B. Nachtbereitschaft bedeutet, oder warum?
kennst du mich, dass ich davon keine Ahnung hätte? (hatte übrigens auch mal im medizinischen Bereich gearbeitet).
Woran ich aber ganz speziell bei meinem Argument gedacht hatte: an Dringenden Hausbesuchsdienst der Ärzte (weiß nicht wie das jetzt heißt).
Und da ist (oder zumindest war) es tatsächlich so, wenn kein Anruf kam, konnte man schlafen. Damals kam manchmal stundenlang kein Anruf, ist jetzt evtl. anders.
Und wenn dann ein AG gesagt hätte, ein Teil des DHD-Dienstes wird als unbezahlte Überstunden gewertet, könnte ich das noch halbwegs nachvollziehen.
Gibt auch noch andere Berufe wo arbeitsbedingt Pausen anfallen.

Bei einem Job wie du ihn hast, der an sich schon viel schwerer ist und man über jede Pause froh sein kann, wäre ich gar nicht dafür, dies als unbezahlte Überstunden anzurechnen, das ist ja ganz klar.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Nach deiner Logik bräuchten Langzeitarbeitslose gar kein Geld bekommen, die haben ja tatsächlich nichts zu tun.
kein guter Vergleich - von irgendetwas müssen sie ja leben. Wenn man dagegen einen Job hat, hat man ja schon mal einen Grundstock zum Leben. Aber wie gesagt, bin ja auch generell gegen unbezahlte Überstunden.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Mir erschließt sich nicht die Rechtfertigung von Billiglöhnen, wenn die mit dem Sozialgeld der Steuerpflichtigen aufgepeppt werden müssen, weil man damit nachwievor seine eigene Existenz nicht absichern kann.
sehe ich ganz genauso.

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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.02.2023 um 10:05
Zitat von ZwinkertroiZwinkertroi schrieb:Unabhängig vom Bildungsstand ist jeder Mensch fähig zu arbeiten.
Das sehe ich ganz genau so. Wenn manch einer nur einen Blick in eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung werfen würde, wie sehr sich die Menschen anstrengen und Freude haben etwas vollbracht zu haben, der würde sich schwertun sich darunter anzusiedeln indem er sagt, er könne nicht arbeiten.

@Optimist
Das mag schon sein, dass man manchmal zwischendrin schlafen kann. Jetzt möchte ich den sehen, der nach einem Einsatz sofort wieder einschläft, die Nacht wegsteckt als wäre nichts gewesen, denn am anderen Tag arbeitet man ja normal. Mich hat das mehr geschlaucht als ein richtiger Nachtdienst. Bereitschaft, bedeutet doch eh nicht den vollen Lohn.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.02.2023 um 13:06
Zitat von ZwinkertroiZwinkertroi schrieb:Ich verstehe deinen ersten Satz überhaupt nicht und der zweite ist nicht besser ={
Zumindest hast mir zugesprochen, das war ersichtlich, danke dafür
Mit wen sprichst du eigentlich? Könntest du zitieren oder adden, damit man da folgen kann, bitte?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.02.2023 um 14:21
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Wo liegt beim Arbeitsweg hin/zurück eigentlich die Zumutbarkeitsgrenze?

Ich kann mir vorstellen, dass bei 10 Bewerbungen pro Tag das Limit an Arbeitsplätzen schon nach wenigen Tagen erschöpft ist. Das Angebot schafft doch nicht mal das Jobcenter pro Tag.
Also mal ganz ehrlich. Soll der Staat jemanden bezahlen der einen Job haben könnte, den aber wegen Umzug nicht annehmen will? Ehrlich? Wie sieht es mit Eigenverantwortung aus? Ich bin bisher zweimal wegen Jobs umgezogen. Jeweils ca 300 km. Du kannst natürlich sagen, Nö, mache ich nicht. Aber warum soll dann der Staat weiter Geld an dich bezahlen? Und komm nicht wieder mit dem Mindestlohn. Es gibt viele Stellen weit über dem Mindestlohn. Das mag vereinzelt zutreffen und dann ist tatsächlich ein Umzug eher fraglich. Aber als pauschale Ausrede zieht das nicht.
Zitat von NegevNegev schrieb:für eine Bewerbung x km (also wir sprechen hier dann schon von 100km plus) wer zahlt sie Fahrtkosten? Final Umzug? Schon das Vorhaben Wohnungssuche kann schwierig werden.

Und wenn schon ein Umzug anstehen soll - dann nicht nur für ein bloßes Versprechen.
Man kann für alles ne Ausrede suchen. Versuch es mal mit Eigenverantwortlichkeit. Ja. Ab einer Fahrtstrecke/Fahrzeit x sollte man sinnvoller Weise an einen Umzug denken. Wo ist das Problem? Gerade wenn man nen Job sucht. Und da gibt es viele Varianten. Pendeln während der Probezeit z.B. In der Zeit ne neue Bleibe suchen. Und ja, alles ist mit Risiko behaftet. Deswegen von vornherein sich auf Papa Staat verlassen? Sorry, da hab ich kein Verständnis für.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.02.2023 um 14:32
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Wo liegt beim Arbeitsweg hin/zurück eigentlich die Zumutbarkeitsgrenze?
Die Zumutbarkeit liegt bei 1.5 - 2h, ein Umzug wird auch als zumutbar gesehen sofern du deshalb nicht dein nahes soziales Umfeld verlassen musst, sprich deine enge Familie. Wenn du Single bist und keine Familie hast fällt das also weg.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.02.2023 um 14:41
Ninja ich werde mir jedenfalls kein Bein mehr ausreisen. Es soll eben nicht sein. An das wenige Geld kann man sich gewöhnen. Ebenso daran, das man sozial ausgeschlossen ist.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.02.2023 um 21:21
Zitat von NegevNegev schrieb:Da scheiden sich die Geister. Zum glück ist es dann doch nicht so, wie du es forderst. Aber als ich dann tatsächlich überall gesucht hab, hab ich auch da nichts gefunden. Zudem: für eine Bewerbung x km (also wir sprechen hier dann schon von 100km plus) wer zahlt sie Fahrtkosten? Final Umzug? Schon das Vorhaben Wohnungssuche kann schwierig werden.
Mimimi. Ohja, das ganze Leben kann schwierig sein. Die sosoziale Hängematte scheints ja zu erleichtern😉
Zitat von NegevNegev schrieb:Aus meiner Sicht, ist einen Job zu haben/zu bekommen etwas der Fragiles und zerbrechliches. Wie ein Einhorn...
Funktioniert aber milliardenfach auf diesem Planeten. Einhörner habe ich jedoch noch nie gesehen.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:korrekter hätte ich schreiben sollen: ich finde unbezahlte Überstunden generell nicht gut, aber wenn sie denn schon sein müssen, dann nur bei Jobs, wo es auch mal zwangsweise Pausen gibt.
Ab einer gewissen Gehaltsklasse wird das einfach vorausgesetzt.
Zitat von NegevNegev schrieb:Ninja ich werde mir jedenfalls kein Bein mehr ausreisen. Es soll eben nicht sein. An das wenige Geld kann man sich gewöhnen. Ebenso daran, das man sozial ausgeschlossen ist.
Na, da scheint es ja an deiner Lust/Motivation zu scheitern. Hörte sich in diesem Thread immer so an, als gäbe es sowas ja fast gar nicht. Haben wir also den einen gefunden, der das so sieht.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.02.2023 um 21:25
Zitat von alibertalibert schrieb:Ab einer gewissen Gehaltsklasse wird das einfach vorausgesetzt.
Da wird sicher gleich drüber gefahren 😉
Weil die Mehrheit dann sicher denkt, dass man ganz abgehobene Summen verdient 🙈


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.02.2023 um 21:48
Zitat von Kokolores82Kokolores82 schrieb:Weil die Mehrheit dann sicher denkt, dass man ganz abgehobene Summen verdient 🙈
Ok, da ist man von einem 6 stelligen Jahresgehalt noch sehr weit entfernt, nur um mal eine Vorstellung zu geben😉


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.02.2023 um 21:54
Zitat von alibertalibert schrieb:Na, da scheint es ja an deiner Lust/Motivation zu scheitern. Hörte sich in diesem Thread immer so an, als gäbe es sowas ja fast gar nicht. Haben wir also den einen gefunden, der das so sieht.
Ja, könnt euch nen Orden anstecken.

Nach 10 Jahren hab ich tatsächlich keinen Bock. Hab mich mit der Situation abgefunden und ich kenn es auch nicht anders.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.02.2023 um 21:56
Zitat von alibertalibert schrieb:Ok, da ist man von einem 6 stelligen Jahresgehalt noch sehr weit entfernt, nur um mal eine Vorstellung zu geben
Du Schlingel! Musst Du alles verraten?
Zitat von NegevNegev schrieb:Nach 10 Jahren hab ich tatsächlich keinen Bock. Hab mich mit der Situation abgefunden und ich kenn es auch nicht anders.
Fragen wir doch mal anders: Was wäre Dein Traumjob? Und was bringst Du bisher mit?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.02.2023 um 21:57
Zitat von NegevNegev schrieb:Nach 10 Jahren hab ich tatsächlich keinen Bock. Hab mich mit der Situation abgefunden und ich kenn es auch nicht anders.
Was würde dir denn Spaß machen? In der heutigen Zeit kann man soviele Umschulungen, Weiterbildungen etc machen auch ohne etwaige Schulbildung.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.02.2023 um 22:50
Zitat von OptimistOptimist schrieb:korrekter hätte ich schreiben sollen: ich finde unbezahlte Überstunden generell nicht gut, aber wenn sie denn schon sein müssen, dann nur bei Jobs, wo es auch mal zwangsweise Pausen gibt.
Unbezahlte Überstunden hast du leider oft auch in prekären Jobs, wo sie nun wirklich nicht sein müssten.
Da gibt es auch viele Tricks.

Einfaches Beispiel: Mitarbeiter hat regulär eine Pause von 30 Minuten, aber es dürfen nur zwei Leute gleichzeitig in pause gehen.
Schon bei zehn Mitarbeiter mit ungefähr derselben Arbeitszeit würde das dann bedeuten, dass es schwer ist, in Pause zu gehen.

Die erste und die letzte Stunde geht das nicht (meist darf man nicht einfach die Pause ans Ende der Arbeitszeit setzen). Bei 7 Stunden Arbeitszeit bleiben also 5 mögliche Stunden, wo man in Pause gehen könnte, bei zehn Mitarbeitern müssten sich also alle perfekt absprechen, wer wann in Pause geht (und manche müssten schon nach ihrer ersten Arbeitsstunde in Pause gehen).

Allein so eine Regelung, bei genügend vielen Mitarbeitern, führt schon dazu, dass eine Pause regelmäßig durchgearbeitet wird.

Manchmal sind solche Praktiken nicht rechtlich sauber (da gibt es z.b. auch manchmal mauscheleien mit arbeitszeiterfassung und Ähnlichem), aber in prekären Jobs wird selten der Rechtsstreit gesucht.

Es ist ja vollkommen einzusehen, dass Betriebe mit Arbeitsspitzen Überstunden einfordern können, aber das sollte dann natürlich ausgeglichen werden.

Da regt sich zum Glück auch schon was:

https://publik.verdi.de/ausgabe-202205/viel-zu-viele-%C3%BCberstunden/
Ein dienstliches Telefonat in der Freizeit? Mal kurz am Wochenende ein paar E-Mails beantworten? Überstunden, die nicht ausgeglichen werden? Das soll es nach dem am 14. Mai 2019 ergangenen Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) eigentlich nicht mehr geben. In seiner Entscheidung zu einer Klage der spanischen Gewerkschaft Federación de Servicios de Comisiones Obreras (CCOO) hat das Gericht entschieden: Die EU-Staaten müssen Arbeitgeber verpflichten, jede Arbeitsstunde ihrer Beschäftigten genau und verlässlich zu erfassen (Rechtssache C-55/18).

Für Millionen Beschäftigte ist das ein ermutigendes Signal: Gut, wenn endlich die realen Arbeitszeiten erfasst werden. Denn ohne ein Zeiterfassungssystem, das die tägliche Arbeitszeit der Beschäftigten misst, können weder die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden noch Ruhezeiten und die Zahl der Überstunden verlässlich ermittelt werden. Für die Einhaltung des Arbeitszeitschutzes ist das aber unverzichtbar. Wenn die Arbeitszeit nicht erhoben wird, ist es für Beschäftigte sehr schwierig, ihre Rechte durchzusetzen.

In vielen Berufen kommen Beschäftigte früher und gehen später, um bei der viel zu dünnen Personaldecke ihre Arbeit überhaupt bewältigen zu können. Auch aus einigen Minuten können am Ende der Woche schnell zwei bisher nicht erfasste Überstunden, und eben Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz werden. Überstunden werden in vielen Betrieben weder bezahlt noch in Freizeit vergütet. Die realen Arbeitszeiten sind heute bereits höher als die tariflich vereinbarten. Die massiven Forderungen der Arbeitgeberseite und der Wirtschaftslobby nach weiterer Arbeitszeitverlängerung, Verkürzung von Ruhezeiten und ungehemmter Flexibilisierung gefährdet unser aller Gesundheit erheblich.
Leider kämpft in Deutschland die Wirtschaftslobby dagegen:
Bisher hat die Bundesregierung das deutsche Arbeitszeitgesetz noch nicht entsprechend geändert. Die Ampelkoalition hat in ihrem Koalitionsvertrag jedoch festgelegt, sich dem Thema der Arbeitszeiterfassung anzunehmen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) wollte die anstehende Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro zum 1. Oktober und die parallele Erhöhung der Minijob-Obergrenze von 450 auf 520 Euro dazu nutzen, auch die Pflicht zur Dokumentation der Arbeitszeit für diese Jobs deutlich schärfer zu regeln. Dazu hatte er am 1. Februar 2022 einen Gesetzentwurf vorgelegt, der für elf Branchen eine Pflicht zur digitalen Erfassung aller Arbeitszeiten anordnete.

Kurz bevor der Gesetzentwurf für ein Gesetz mit dem Namen "Zweites Gesetz zu Änderungen im Bereich der geringfügigen Beschäftigung" im Bundeskabinett beschlossen werden sollte, hatte Heil sämtliche Passagen zur Arbeitszeiterfassung aus dem Entwurf genommen. Die strengere Arbeitszeiterfassung ist damit erst einmal erneut vom Tisch. Die FDP hatte sich mit der Argumentation, die genaue Erfassung wäre "in der Praxis nicht umzusetzen", gegen die Neuregelung gestellt. Es bleibt daher nach wie vor erforderlich, auch in Deutschland die Verpflichtung der Arbeitgeber zu einer verlässlichen, objektiven und zugänglichen Zeiterfassung gesetzlich zu regeln.



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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.02.2023 um 23:00
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Die erste und die letzte Stunde geht das nicht (meist darf man nicht einfach die Pause ans Ende der Arbeitszeit setzen). Bei 7 Stunden Arbeitszeit bleiben also 5 mögliche Stunden, wo man in Pause gehen könnte, bei zehn Mitarbeitern müssten sich also alle perfekt absprechen, wer wann in Pause geht (und manche müssten schon nach ihrer ersten Arbeitsstunde in Pause gehen).
Da geb ich dir Recht. Ich kann oft gar keine Pause machen und wenn meistens zu Beginn meiner Arbeitszeit, d.h. ich fange 13 Uhr an und mache direkt ne Pause von 30 min um dann bis 19 Uhr durchzuarbeiten, da es später in der sozialen Betreuung im Seniorenheim nicht geht ...

Beispiel, bei 13 Uhr beginn... - tote Zeit da die meisten Bewohner im Zimmer Mittagsschlaf machen... Also mache ich bis 13:30 manchmal etwas länger Pause ...

14 Uhr eindecken für Kaffee und Kuchen , 14:30 'Kaffeerunde mit den Bewohnern bis ca 15:45 ...' danach bis 16 Uhr Doku... 16 Uhr Gruppenstunde, bis 17:15... Einzelbetreuung auf den Zimmern bis 17:45 Abendbrot bis 18:15 und dann Doku... Da bleibt keine Zeit für Pause... Deswegen direkt am Anfang sonst machst du keine...

In der Frühschicht kannst du es hin und wieder besser deigseln.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Unbezahlte Überstunden hast du leider oft auch in prekären Jobs, wo sie nun wirklich nicht sein müssten.
Da gibt es auch viele Tricks.
Selbst bezahlte Überstunden bringen dir bei einer Steuerklasse 1 kaum was... Ich hatte über 180 Std mehr auf dem Konto und es kam am Ende vielleicht 60 € mehr raus...


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.02.2023 um 23:08
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Einfaches Beispiel: Mitarbeiter hat regulär eine Pause von 30 Minuten, aber es dürfen nur zwei Leute gleichzeitig in pause gehen.
Schon bei zehn Mitarbeiter mit ungefähr derselben Arbeitszeit würde das dann bedeuten, dass es schwer ist, in Pause zu gehen.
Also im konstruieren von Gründen, warum Arbeit eigentlich immer unzumutbar ist, bist du aber auch ein ganz großer 😉
Du sprichtst fließend deutsch und kannst halbwegs komplizierte Rechnungen aufstellen. Damit wärst du bei unserer Belegschaft von den Fähigkeiten deutlich im oberen viertel. Wenn du einen Job brauchst, melde dich einfach. Ach nein, in meiner Branche gibt es nur unzumutbare Jobs.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.02.2023 um 23:12
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Selbst bezahlte Überstunden bringen dir bei einer Steuerklasse 1 kaum was... Ich hatte über 180 Std mehr auf dem Konto und es kam am Ende vielleicht 60 € mehr raus...
Ich würde auch, wenn das möglich ist, die Überstunden immer abfeiern und nicht auszahlen lassen. Aber auch hier gibt es ja allerlei Tricks. Wenn die Arbeitszeit nicht vernünftig erfasst wird, steht ein Arbeitnehmer mit vielen Überstunden plötzlich dumm da.
Denn da glaubt dir am Ende keiner mehr, dass du wirklich länger geblieben bist.
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Da geb ich dir Recht. Ich kann oft gar keine Pause machen und wenn meistens zu Beginn meiner Arbeitszeit, d.h. ich fange 13 Uhr an und mache direkt ne Pause von 30 min um dann bis 19 Uhr durchzuarbeiten, da es später in der sozialen Betreuung im Seniorenheim nicht geht ...

Beispiel, bei 13 Uhr beginn... - tote Zeit da die meisten Bewohner im Zimmer Mittagsschlaf machen... Also mache ich bis 13:30 manchmal etwas länger Pause ...

14 Uhr eindecken für Kaffee und Kuchen , 14:30 'Kaffeerunde mit den Bewohnern bis ca 15:45 ...' danach bis 16 Uhr Doku... 16 Uhr Gruppenstunde, bis 17:15... Einzelbetreuung auf den Zimmern bis 17:45 Abendbrot bis 18:15 und dann Doku... Da bleibt keine Zeit für Pause... Deswegen direkt am Anfang sonst machst du keine...

In der Frühschicht kannst du es hin und wieder besser deigseln.
Das kommt ja noch dazu, es gibt einfach Momente, da kann man als normaler Mensch ja gar nicht in Pause gehen.
Als ich noch im Zivildienst in der Psychiatrie war, da geh ich ja auch nicht in Pause, wenn gerade ein Patient austickt oder anderweitig viel zu tun ist.
Und zu den Zeiten, wo es dann ruhig ist, wollen dann alle auf einmal Pause machen. Eigentlich ist es ja kein Problem, sowas vernünftig zu regeln, aber sobald da ein Arbeitgeber vielleicht auch mit Absicht ein bisschen tricksen will, kann er das auch.
Zitat von alibertalibert schrieb:Also im konstruieren von Gründen, warum Arbeit eigentlich immer unzumutbar ist, bist du aber auch ein ganz großer 😉
Du sprichtst fließend deutsch und kannst halbwegs komplizierte Rechnungen aufstellen. Damit wärst du bei unserer Belegschaft von den Fähigkeiten deutlich im oberen viertel. Wenn du einen Job brauchst, melde dich einfach. Ach nein, in meiner Branche gibt es nur unzumutbare Jobs.
Nettes Angebot, aber ich bin selbstständig und davor/dazwischen hatte ich auch einen Nebenjob. Ich hab mehrere verschiedene Jobs und Arten von Jobs in meinem Leben kennengelernt, von den loftigen Jobs der Medienszene bis hin zu Pflege (zwar nur zivildienst, aber die arbeitsbedingungen bekommt man trotzdem mit) oder Callcenter.

Darum weiß ich auch, dass "zumutbar" dehnbar ist. Zumutbar sagt man meist über Jobs, die man selber nicht machen muss.


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03.02.2023 um 23:13
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Selbst bezahlte Überstunden bringen dir bei einer Steuerklasse 1 kaum was... Ich hatte über 180 Std mehr auf dem Konto und es kam am Ende vielleicht 60 € mehr raus...
12x180=2160€ Brutto
Dabei sollen dann nur 60€ Netto raus kommen?
Ein Tausi sollte das auch under ungünstigen Umständen sein.


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03.02.2023 um 23:17
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Unbezahlte Überstunden hast du leider oft auch in prekären Jobs, wo sie nun wirklich nicht sein müssten.
Da gibt es auch viele Tricks.
ja, z.B. bei Reinigungskräften gibt es Zeitvorgaben (natürlich sehr knapp bemessen) und nur diese werden bezahlt.
Wer es in der vorgegebenen Zeit nicht schafft (und das ist oft schwer zu schaffen), hat Pech und schenkt dem AG die drangehängte Zeit.

Solche Art Überstunden - die im Grunde durch Tricks erpresst werden - sehe ich als Arbeitszwang an (um beim Thema zu bleiben)
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Es ist ja vollkommen einzusehen, dass Betriebe mit Arbeitsspitzen Überstunden einfordern können, aber das sollte dann natürlich ausgeglichen werden.
ganz genau.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.02.2023 um 23:25
@Optimist

Es ist ja auch eigentlich krass, was ich da zitiert habe, im zusammenhang mit diesem Thema.

Ein Alg2 Empfänger soll bis auf den Cent genau alles angeben oder muss mit Sanktionen rechnen.
Ein Arbeitnehmer muss natürlich auf die Minute genau bei der Arbeit sein und wird (bei jobs mit schlechten arbeitsbedingungen, also prekären jobs) sonst recht schnell abgemahnt und kommt in Teufels küche.

Aber faire Zeiterfassung? Ich zitiere es noch einmal:
Bisher hat die Bundesregierung das deutsche Arbeitszeitgesetz noch nicht entsprechend geändert. Die Ampelkoalition hat in ihrem Koalitionsvertrag jedoch festgelegt, sich dem Thema der Arbeitszeiterfassung anzunehmen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) wollte die anstehende Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro zum 1. Oktober und die parallele Erhöhung der Minijob-Obergrenze von 450 auf 520 Euro dazu nutzen, auch die Pflicht zur Dokumentation der Arbeitszeit für diese Jobs deutlich schärfer zu regeln. Dazu hatte er am 1. Februar 2022 einen Gesetzentwurf vorgelegt, der für elf Branchen eine Pflicht zur digitalen Erfassung aller Arbeitszeiten anordnete.

Kurz bevor der Gesetzentwurf für ein Gesetz mit dem Namen "Zweites Gesetz zu Änderungen im Bereich der geringfügigen Beschäftigung" im Bundeskabinett beschlossen werden sollte, hatte Heil sämtliche Passagen zur Arbeitszeiterfassung aus dem Entwurf genommen. Die strengere Arbeitszeiterfassung ist damit erst einmal erneut vom Tisch. Die FDP hatte sich mit der Argumentation, die genaue Erfassung wäre "in der Praxis nicht umzusetzen", gegen die Neuregelung gestellt. Es bleibt daher nach wie vor erforderlich, auch in Deutschland die Verpflichtung der Arbeitgeber zu einer verlässlichen, objektiven und zugänglichen Zeiterfassung gesetzlich zu regeln.
Bei fairer Zeiterfassung sagen wir, es ist "in der praxis nicht umzusetzen" und das wars dann. und wenn dein Chef in den arbeitsvertrag schreibt, dass Mehrarbeit von dir verlangt werden kann, oder dich abends anruft oder irgendwelche meetings außerhalb der arbeitszeit einberuft, dann ist das halt so. Und wenn du nach der Arbeit länger bleibst, pausen durcharbeitest und früher kommen musst, dann auch.

Trick im (schlechten) callcenter ist z.b. auch, dass deine arbeitszeit erst dann gilt, wenn du am PC eingeloggt bist. Heißt, da du ja 15-30 Minuten brauchst, um alles hochzufahren (bei alten PCs die mal hängenbleiben eher 30), musst du jeden tag früher da sein, ohne dass es dir bezahlt wird.
Bei Zeiterfassung, wo du dich einstempelst, wäre das nicht möglich (wenn du da bist, bist du da), aber sobald da keine Zeiterfassung ist, hast du pech gehabt.

Auch das ist, wie du sagst, natürlich arbeitszwang. Man zwingt Menschen, unbezahlt zu arbeiten durch allerlei tricks.

Und da, um noch näher zum Thema zu kommen, verstehe ich auch gut, wenn Menschen solche arbeiten nicht annehmen wollen und das für unzumutbar halten.
Ich könnte niemandem empfehlen, bei einer zeitarbeitsfirma, oder bei einem callcenter, oder bei einem Sicherheitsdienst oder was auch immer du dir für einen prekären Job aussuchst zu arbeiten, der solche Tricks anwendet (ob bei der Zeiterfassung oder anderen Umständen).
Aber wenn wir Menschen sanktionieren, die nicht alle arbeiten annehmen, dann drängen wir menschen auch in solche arbeitsbedingungen rein. Und wir stärken die arbeitgeber, die sowas machen.

Es ist ja klar: Wenn ein Konzept wie das typische schlechte callcenter, wo leute um ihre arbeitszeit gebracht werden, sich die Arbeitnehmer vergrault, arbeitet da langfristig keiner mehr und es muss sich was an den arbeitsbedingungen ändern.
Wenn das Jobcenter aber Arbeitnehmer gängelt, solche jobs die für ungelernte kräfte zu haben sind, anzunehmen (und auch eine Kündigung Kürzungen im Geld bedeutet), dann stütze ich das System, so wie es ist.

DArum ist der Kampf für bessere Bedingungen für alg2 empfänger auch Arbeitskampf.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.02.2023 um 23:30
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Heißt, da du ja 15-30 Minuten brauchst, um alles hochzufahren (bei alten PCs die mal hängenbleiben eher 30), musst du jeden tag früher da sein, ohne dass es dir bezahlt wird.
Ich weiß ja nicht, werden so Callcenter PC noch mit Kohle vorgeheizt? Mein 6 Jahre alter 300€ PC färt in deutlich unter 5 min. hoch.


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