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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

11.772 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeitslos, Hartz 4, Neidkultur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

28.12.2022 um 19:23
Meine Antwort zur Ausgangsfrage: Nein, sollte man keinen zu Arbeit zwingen.
Aber dann auch keine Sozialleistungen, die andere finanzieren müssen(ausgenommen Behinderung/Krankheit).
Nur meine kleine, unbedeutende Meinung. 👍

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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.01.2023 um 00:07
Streng genommen gibt es in Österreich durchaus Fälle von indirekter oder verdeckter Zwangsarbeit. Sicher nicht über den hochoffiziellen Weg aber aus eigener Erfahrung schon mehrfach erlebt dass Unternehmen die kein Personal finden (das ist nie grundlos so tbh) in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt Leute mit Zwang in die Dienstverhältnisse stecken wollen. 1.200 € netto bei Vollzeit und Arbeitsbeginn um 5 Uhr früh, 0 Bewerbungen, dann macht man eben eine Jobbörse beim Arbeitsamt, da müssen die eingeladenen Personen teilnehmen um keine Bezugssperre zu bekommen. Dann wird ihnen ein Job angeboten der nicht (in manchen Fällen einfach nur nicht offiziell) gegen die Zumutbarkeitsbestimmungen verstößt und den kann man auch nicht ablehnen, weil auch dann eine Bezugssperre droht. Das geht irgendwie schon in Richtung Zwang oder sehe ich das falsch?

Oder ein Satz vom AMS Betreuer der mir aus meiner Langzeitarbeitslosigkeit noch in Erinnerung ist obwohl diese über 10 Jahre her ist: "Im Notstand* ist alles zumutbar." Keine Ahnung ob das immer noch so gehandhabt wird.

*Notstandshilfe. Das ist ein kleiner Betrag den man in Österreich erhält wenn man keine Arbeit hat aber der Anspruch auf Arbeitslosengeld bereits aufgebraucht wurde.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.01.2023 um 05:58
Zitat von CapitanoCapitano schrieb:Fälle von indirekter oder verdeckter Zwangsarbeit.
Du meinst Zwang zum Arbeiten?
Das ist Zwangsarbeit:
Als Zwangsarbeit werden Tätigkeiten bezeichnet, zu denen Menschen unter Androhung einer Strafe oder eines sonstigen empfindlichen Übels gegen ihren Willen gezwungen werden. Sie ist – mit verschwimmenden Übergängen – die schärfste Form der „Arbeitspflicht“. Die Sklaverei und die Leibeigenschaft beschreiben ähnliche Abhängigkeitsverhältnisse, bei denen allerdings Menschen als Eigentum bzw. Objekte des Menschenhandels im Vordergrund stehen. Zwangsprostitution ist eine der aktuell verbreitetsten Formen von Zwangsarbeit.
Quelle: Wikipedia: Zwangsarbeit
Zitat von CapitanoCapitano schrieb:Dann wird ihnen ein Job angeboten der nicht (in manchen Fällen einfach nur nicht offiziell) gegen die Zumutbarkeitsbestimmungen verstößt und den kann man auch nicht ablehnen, weil auch dann eine Bezugssperre droht.
Tja, was denn jetzt? Verstößt der Job gegen die Zumutbarkeit, muss man nicht annehmen und man kann dagegen klagen...oder er verstößt nicht und man muss ihn annehmen.
Die Beste Abwehrmethode gegen diesen Zwang ist selbst ein Job zu suchen und annehmen, das ist an sich auch die Hauptpflicht eines arbeitsfähigen Arbeitslosen.
Zitat von CapitanoCapitano schrieb:"Im Notstand* ist alles zumutbar.
Ich bin geneigt ihm zu glauben. Theoretisches Beispiel: es gibt die Arbeitslosenhilfe nicht, hätten wir genauso viel Arbeitslose?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.01.2023 um 07:05
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ich bin geneigt ihm zu glauben. Theoretisches Beispiel: es gibt die Arbeitslosenhilfe nicht, hätten wir genauso viel Arbeitslose?
Ja. In Ländern ohne sozialem Netz gibt es teilweise noch viel mehr Arbeitslose.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.01.2023 um 07:18
Zitat von kittykakittyka schrieb:Ja. In Ländern ohne sozialem Netz gibt es teilweise noch viel mehr Arbeitslose.
Bei vergleichbar vielen freien Stellen? Verlinke doch bitte was dazu, dann können wir uns ein Bild machen.


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12.01.2023 um 10:49
Zitat von kittykakittyka schrieb:Ja. In Ländern ohne sozialem Netz gibt es teilweise noch viel mehr Arbeitslose.
Du meinst weil es keine Arbeitslosenversicherung gibt, gibt es mehrere Arbeitslose?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.01.2023 um 21:57
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Du meinst Zwang zum Arbeiten?
Das ist Zwangsarbeit:
Wie auch passend dasteht: Unter Androhung einer Strafe. Wurde mir auch schon während einer Arbeitslosigkeit angedroht, habe die angebotene Stelle aber trotzdem nicht angenommen sondern stattdessen eine andere die ich mir selbst gesucht habe.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Tja, was denn jetzt? Verstößt der Job gegen die Zumutbarkeit, muss man nicht annehmen und man kann dagegen klagen...oder er verstößt nicht und man muss ihn annehmen.
Die Beste Abwehrmethode gegen diesen Zwang ist selbst ein Job zu suchen und annehmen, das ist an sich auch die Hauptpflicht eines arbeitsfähigen Arbeitslosen.
Fakt ist, auch das aus eigener Erfahrung heraus (Gastronomie): Wenn eine Firma gegen AN-Rechte verstößt, zB gegen die Einhaltung der täglichen oder wöchentlichen Ruhezeit (in Ö bei mehr als 6 Stunden Arbeit am Tag 30 Minuten Pause, 11 Stunden zwischen Arbeitsende und Arbeitsbeginn, einmal wöchentlich 36 Stunden durchgehend, davon 1 ganzer Tag von 0-24 Uhr Ruhezeit), oder durch Trickserien bei Stempelzeiten o.ä. (vor allem während der Covid Zeit sehr beliebt gewesen, Stichwort Kurzarbeit) dann erfährt man das eben erst wenn man die Stelle angetreten hat (in manchen Fällen kennt man schon jemanden der das für einen getestet hat) - das wird eher nicht so in der Stellenausschreibung angegeben 😉
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ich bin geneigt ihm zu glauben. Theoretisches Beispiel: es gibt die Arbeitslosenhilfe nicht, hätten wir genauso viel Arbeitslose?
Diese Frage kann ich nicht seriös beantworten aber ich sehe grundsätzlich schon in den letzten Monaten bzw 1-2 Jahren dass sich vielerorts das Mindset verändert hat. Auch das hängt irgendwo mit der Pandemie zusammen. Vor etwa 10 Jahren als ich arbeitslos war da war es tatsächlich so dass man wirklich um jeden Job den man bekommen kann froh sein musste. Ohne irgendwelche Berufe herabsetzen zu wollen, gab es für eine geringbezahlte Kassiererstelle im Lebensmittelhandel sogar in einem kleinen Dorf schon teils 80-100 Bewerbungen, und wenn man einen Job hatte, egal wie mies er war, galt es diesen koste es was es wolle zu behalten. Vor allem in den Bereichen in denen ich durch langjährige Erfahrung mitreden kann, Handel und Gastronomie, finde ich es schon nicht schlecht dass niemand mehr auf Knien rutschend angekrochen kommt um sich so eine Stelle zu erbetteln. Es ist ja nicht so dass der Arbeitgeber nicht von fleißigen Arbeitskräften profitiert (von fleißigen wohlgemerkt, gibt auch andere wie man weiß). Irgendwo muss man schon auch sehen dass es ein geben und nehmen ist, beide sind aufeinander angewiesen aber in diesen Mangelberufen findet der Mitarbeiter schneller einen anderen Job, als das Unternehmen einen anderen Mitarbeiter und das finde ich gut so.

Klar, die Gastronomen laufen der Reihe nach zu den Medien und beklagen sich dass sie kein Personal finden... Da heißt es dann die Leute wollen nicht arbeiten, liegen lieber in der sozialen Hängematte, überhaupt sind alle faul und die Unterstützungen viel zu hoch etc. Im gleichen Atemzug liest du, man muss jedes Wochenende und jeden Feiertag arbeiten, um jede noch so unchristliche Uhrzeit, du musst die Arbeit von 2-3 Leuten machen weil sie unterbesetzt sind, dich dabei noch 8x am Tag von irgendwelchen Karens oder sonstigen Idioten beschimpfen lassen weil sie 5 Minuten auf Bedienung warten mussten, bezahlt wird kollektivverträgliches Minimum, dafür musst halt damit rechnen dass viele Überstunden anfallen aber glaub ja nicht dass du das Trinkgeld behalten darfst. Ja, ganz ehrlich - so einen Job mache ich auch nicht mehr. Selbst wenn die Arbeitslosigkeit die Alternative wäre. Wenn man mir dann kein Arbeitslosengeld gibt arbeite ich halt irgendwo schwarz, man muss auf sich selbst schauen. Wenn der Gastronom wirklich so dringend Personal braucht dann sollte er vielleicht drüber nachdenken mehr zu bezahlen. Kann oder will er sich das nicht leisten, soll er zusperren. Der Markt schuldet keinem Unternehmer Profit und wenn du nur überleben kannst wenn deine Mitarbeiter für Beträge schuften von denen man längst nicht mehr leben kann, dann kannst du vielleicht überhaupt nicht überleben.


Edit: Ein Nachsatz noch allgemein zur Diskussion, die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt ist eben günstiger für Arbeitnehmer als für Arbeitgeber. Es gibt viele freie Stellen, die Firmen suchen händeringend. Wer arbeitswillig ist und annähernd brauchbare Qualifikationen hat, Lehrabschluss zB, kann sich wenn er es richtig macht und nicht den ersten Rotz nimmt der ihm aufgezwungen wird, fast aussuchen wo er arbeitet. Wer keine Berufsausbildung und auch kein Studium hat, und keine sonstigen Qualitäten oder Vorerfahrungen könnte natürlich das Pech haben eine der unzähligen Mangelstellen antreten zu müssen aber ich denke es sollte schon jeder ambitioniert genug sein,


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.01.2023 um 22:10
um soviel wie möglich aus sich zu machen und herauszuholen. Gerade Phasen der Arbeitslosigkeit lassen sich ideal nutzen um zB eine Weiterbildung oder zusätzliche Qualifikation zu machen, es gibt Kurse die man machen kann, viele bezahlt das Amt auch in Österreich wenn sie der Meinung sind es erleichtert die Vermittelbarkeit. Oder man kann eine Fremdsprache lernen, einen Schweißkurs machen, Staplerschein, ECDL, gibt viele Möglichkeiten. Dann findet man auch annehmbare Stellen.

Wenn man es stattdessen bevorzugt diese Phasen einfach vorbeiziehen zu lassen ohne irgendwas zu tun und auch generell überhaupt keine Bemühungen anstellt eine Arbeit zu finden, dann bin ich der Letzte der es befürwortet dass man die Leute dann alimentiert. Aber was will man machen, man kann diese Unterstützungen nicht einstellen. Ich denke die meisten Leute die sie in Anspruch nehmen haben ein Vielfaches von dem einbezahlt was sie herausnehmen und auch dem fleißigsten kann es passieren dass er aus verschiedenen Gründen einen Job verliert, will man diese Leute dann auch verhungern lassen nur damit die "faulen" nichts bekommen? Vernünftiger wäre es ja wenn man wirklich genauer überprüft welche Maßnahmen jeder für sich tätigt um wieder in den Arbeitsmarkt einzutreten, und welche Unterstützung man dabei geben kann. Das aber sinnvoll und gezielt, nicht mit irgendwelchen Bewerbungscoachings die nur noch mehr Geld verschlingen.


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13.01.2023 um 00:19
Man sollte Menschen grundsätzlich zu gar nix zwingen. Es ist immer noch jedem selbst überlassen, ob man arbeiten möchte oder nicht.
Es gibt halt immer noch den Unterscheid, ob jemand unfreiwillig (aus Krankheitsgründen usw.) ohne Arbeit ist, oder sich jemand einfach dazu entschieden hat nicht arbeiten zu wollen. Das ist aber auch Länderübergreifend anders, da wo der Staat nicht zahlt, würden Menschen schlichtweg verhungern, wenn sie nicht einer Arbeit nachgehen würden. Insofern man Glück hat und überhaupt einen Arbeitsplatz ergattern kann.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.01.2023 um 00:29
Zitat von ReidunReidun schrieb:Man sollte Menschen grundsätzlich zu gar nix zwingen. Es ist immer noch jedem selbst überlassen, ob man arbeiten möchte oder nicht.
Es gibt halt immer noch den Unterscheid, ob jemand unfreiwillig (aus Krankheitsgründen usw.) ohne Arbeit ist, oder sich jemand einfach dazu entschieden hat nicht arbeiten zu wollen. Das ist aber auch Länderübergreifend anders, da wo der Staat nicht zahlt, würden Menschen schlichtweg verhungern, wenn sie nicht einer Arbeit nachgehen würden. Insofern man Glück hat und überhaupt einen Arbeitsplatz ergattern kann.
Es gibt auch Länder in denen Menschen trotz Arbeit, teils harter Arbeit, nur knapp über das "nicht verhungern" hinauskommen. Im Endeffekt ist eh jeder für sich selbst verantwortlich, ich muss nicht alles nachvollziehen können was andere tun. Auch wenn sehr viele das System ausnutzen wäre es mMn in Staaten wie Deutschland oder Österreich denkunmöglich Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld etc. abzuschaffen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.01.2023 um 00:39
Zitat von CapitanoCapitano schrieb:Es gibt auch Länder in denen Menschen trotz Arbeit, teils harter Arbeit, nur knapp über das "nicht verhungern" hinauskommen.
Ja, das ist wahr. Einige von meiner Verwandtschaft, die nicht aus DE, oder Österreich kommen, sondern aus Ländern wo die Löhne nicht so hoch sind, arbeiten in Vollzeit und trotzdem reicht es nicht mal zum leben. Aber auch hierzulande gibt es Menschen die Arbeiten gehen und das Einkommen reicht auch nicht aus, man braucht entweder noch einen Zweitjob oder Zuschüsse vom Staat.

Eigentlich kann man drei Kreuze machen, vor allem in der jetzigen Zeit, wenn man es schafft einigermaßen über die Runden zu kommen, ohne irgendwie in Schulden abzudriften und dort zu ersaufen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.01.2023 um 01:21
Zitat von ReidunReidun schrieb:Ja, das ist wahr. Einige von meiner Verwandtschaft, die nicht aus DE, oder Österreich kommen, sondern aus Ländern wo die Löhne nicht so hoch sind, arbeiten in Vollzeit und trotzdem reicht es nicht mal zum leben. Aber auch hierzulande gibt es Menschen die Arbeiten gehen und das Einkommen reicht auch nicht aus, man braucht entweder noch einen Zweitjob oder Zuschüsse vom Staat.
Eben das ist dann auch der Punkt wo ich wie oben erwähnt die Zumutbarkeitsbestimmungen einfach hinterfrage. Wenn man in D/Ö Vollzeit arbeitet und trotzdem nicht genügend Geld verdient um davon leben zu können, dann stimmt etwas nicht. Die Leute sollen ja genau deshalb arbeiten gehen damit sie sich ihr Leben finanzieren können, nicht nur Miete Strom und eine warme Mahlzeit am Tag sondern sich auch mal was leisten können hier und da. Und nicht nur damit einem nicht langweilig wird, oder man nicht dem Staat auf der Tasche liegt, oder damit dich die Nachbarin nicht als scheiss Arbeitsloser beschimpft...

Daher steht es für mich auch nicht zur Diskussion, Menschen in solche Tätigkeiten zu zwingen. Wie gesagt ich kenne die Situation selbst und man macht die Leute kaputt damit. Wenn ich zurück denke wie ich geschuftet hab, einmal im ganzen Monat 2 freie Tage gehabt, permanent 60 Wochenstunden, mal 10 Tage durchgehend, mal 11 Stundenschichten ohne Pause (nicht mal Rauchpause), dann wieder mal ein Arbeitsende um 1:30 mit darauffolgendem erneuten Arbeitsbeginn um 6 Uhr, und die Kundschaft bestand zu 90% aus Asozialen... Ich hab mich nur mehr irgendwie von Tag zu Tag geschleppt, vor allem später in der Führungsposition mit der ganzen Verantwortung, von einem Urlaub zum anderen, wo ich dann abwechselnd Kreuzfahrt-Reisen erfand und Leuten körperliche Gewalt androhte damit mich zumindest im Urlaub niemand von der Firma anruft.... Und jeden Monatsersten wenn ich dann den Lohn für das alles erhalten hab, konnte ich mich nicht mal mehr im Spiegel anschauen weil ich mir selbst nicht erklären konnte warum, bzw für wen und für was, ich mir das alles eigentlich antue. Nein ehrlich, niemand soll in solche Dienstverhältnisse gezwungen werden und wenn ich wieder mal arbeitslos bin wird mich auch keiner dazu zwingen, egal welche Geschütze man auffährt. Wenn's drauf ankommt arbeite ich schwarz und hab dabei nicht eine Sekunde lang ein schlechtes Gewissen.

Ich denke D und Ö können sich die Arbeitslosen locker leisten. Wie schon gesagt, sicher wird es welche geben die das System ausnutzen aber wenn man ehrlich ist und sich anschaut was wir mit dem Steuergeld alles machen... Wenn man sich teilweise die Medienförderungen anschaut, die Beamten-Apparate, 27 externe Berater auf Kosten des Steuerzahlers für jede Kleinigkeit, Werbekampagnen, Webseiten, Regierungsinserate die plötzlich 10x soviel kosten wie branchenüblich nur weil es der Steuerzahler berappt und 30 kropferte die Hand aufhalten und vom Kuchen mitnaschen wollen... Politikergehälter... Angefangen vom Bundespräsident der gar keine richtige Funktion zu haben scheint über den Parlamentarier der 9 Fleck macht damit er sich ein paar mal im Monat dort reinsetzt, und dann ist er nebenbei auch noch in 2 Aufsichtsräten, in staats- oder parteinahen Betrieben wo er nochmal das doppelte davon bekommt und das wieder über Umwege vom Steuerzahler. Parteienförderungen, mit denen dann Wahlkampf gemacht wird, mich hat niemand gefragt ob ich diesen Unfug unterstützen und finanzieren will, ich muss einfach. Bei all den Millionen die wir da völlig unnötig in die Luft blasen sage ich ganz ehrlich stören mich die paar Euro die ein Arbeitsloser bekommt wirklich am allerwenigsten. Verstehe zwar dass manche angepisst sind wenn sie Vollzeit arbeiten und trotzdem nur unwesentlich mehr haben als der Arbeitslose, aber daran ist der nicht schuld sondern das zu niedrige Gehalt. Und irgendwo lenkt man seinen Zorn der durch den Alltagsfrust mal hochkocht, lieber auf die leichteren Opfer, die vermeintlich schwächeren, da tritt man dann eben auf die Arbeitslosen drauf und nicht auf den Politiker, der 10x soviel bezieht.


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Do-X ehemaliges Mitglied

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13.01.2023 um 02:01
Zitat von CapitanoCapitano schrieb:Ich denke D und Ö können sich die Arbeitslosen locker leisten
Bis dahin habe ich gelesen und verstehe deine Erlebnisse, aber nicht dein obiges Resultat.
Wie soll der Sozialtopf denn mit derart schlechtem Lohn gefüllt sein, dass du der Meinung bist, D könnte sich Arbeitslose leisten?
Das ist doch ein Widerspruch?! Bedenke doch nur mal die vielen Aufstocker, die auch noch hinzu kommen.
Hier leben 84 Mio Bürger, davon "nur" 45 Mio Berufstätige, unter ihnen die jährlichen Krankmeldungen usw., die laufenden Berufsunfähigkeitsrenten-Beantragenden.
Hier wird über ein stattliches Bruttosozialprodukt philosophiert, aber wo ist es? Überall bröckelt es.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.01.2023 um 02:46
@Do-X
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Bis dahin habe ich gelesen und verstehe deine Erlebnisse, aber nicht dein obiges Resultat.
Genau das erkläre ich darunter. Ich kann nicht für Deutschland sprechen, nur für Österreich und da sehe ich an anderen Ecken, vor allem im gesamten politischen Apparat, Einsparungspotenziale die ein Vielfaches von Arbeitslosenbezügen ausmachen. Da geht es nicht nur um Parteienförderungen und Politikergehälter sondern um die ganze Blase die sich rundherum aufgebaut hat, Firmen mit Staatsbeteiligung, staats- oder parteinahe Betriebe, Aufsichtsratposten die unter den Parteien aufgeteilt werden, Medienförderungen, COFAG, teilweise wurden Firmen da mit höheren Beträgen gefördert als sie in Österreich Steuern zahlen, andere haben 90% des Umsatzes von vor der Pandemie erreicht und dennoch eine Zahlung in Millionenhöhe erhalten und obendrein das gesamte Personal auf Kurzarbeit angemeldet. Beraterkosten, die surreal hoch sind und dann braucht man noch 10 davon für jede Kleinigkeit. Zufällig auch immer irgendwelche parteinahen Personen damit das Geld in der Familie bleibt. Parlamentarier, BP, auf Landes- und Gemeindeebene auch noch Fantasieposten, bis hin zu "nicht amtsführenden Stadträten" etc.

Der Staat ballert einfach Unmengen an Geld völlig ohne Notwendigkeit in den Äther, damit sich ein paar reiche gegenseitig noch reicher machen, bevor man den Arbeitslosen (von denen aus meiner Sicht nur ein kleiner Teil mit Absicht arbeitslos ist um das System auszubeuten) die paar Euros wegnimmt die sie erhalten könnte man zuerst an anderen Stellen einsparen.


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Do-X ehemaliges Mitglied

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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.01.2023 um 03:21
Zitat von CapitanoCapitano schrieb:könnte man zuerst an anderen Stellen einsparen.
Ja, man könnte auch in D so viel mehr umverteilen, z. B. könnte man mMn die zu besteuernde Einkommensgrenze gleich abschaffen. Der, der viel Einkommen hat, muss auch seinen Teil leisten, da wäre es mir egal, wer sich welchen (öffentlich nicht transparenten) Job zuschiebt, Hauptsache die Steuern kommen pünktlich beim FA an.
Firmenbesteuerung ist wieder etwas Anderes, da kenne ich mich nicht aus.

Ausgenommen moderates Erbe!


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13.01.2023 um 09:00
Denke man könnte den Arbeitslosenmarkt revolutionieren wenn man schneller und kompromissloser Umschulungen anbieten würde.
Kostet zwar pro Person sicher 30 - 50.000€ aber die bekommt der Staat ja schnell wieder rein wenn die Person dann Vollzeit zu einem Fachkraft Entgeld arbeitet.

Will mir nicht Vorstellen dass die Arbeitslose nicht arbeiten wollen.
Denke ehr die meisten wollen eben nicht die Jobs machen, die Ihnen angeboten werden.

Hab mal in einer Doku gesehen dass einem Mädel nach zig Jahren Arbeitslosigkeit eine Umschulung angeboten wurde welche sie angenommen hat.
Nach 2 Jahren war sie ausgebildete Fachkraft, hat direkt nen Job gefunden und verdient sehr gut.

Hätte sie schon lange Zeit vorher gekonnt, kam aber nicht so weil zuvor die Umschulung nicht angeboten wurde.

Ich war nie Arbeitslos aber wenn ich mir vorstelle ich würde zum Jobcenter gehen und dort würde man mir nen Job in der Fabrik anbieten .. Da wäre ich auch sehr unmotiviert aus der Arbeitslosigkeit herauszukommen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.01.2023 um 09:17
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Denke man könnte den Arbeitslosenmarkt revolutionieren wenn man schneller und kompromissloser Umschulungen anbieten würde.
vor einigen Jahren war das auch noch so - zumindest in meiner Region.
Wenn das derzeit nicht mehr der Fall ist, ist das wirklich sehr schade und ich verstehe nicht, weshalb? Liegts an den Finanzen oder was könnten die Gründe sein?
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Ich war nie Arbeitslos aber wenn ich mir vorstelle ich würde zum Jobcenter gehen und dort würde man mir nen Job in der Fabrik anbieten .. Da wäre ich auch sehr unmotiviert aus der Arbeitslosigkeit herauszukommen.
sehe ich im Grunde alles genau so. Andererseits, irgendwer muss ja auch die Fabrikjobs und andere ungeliebte Jobs machen.

Wenn dies sehr viele alles nicht wollen (was ich ja auch sehr gut verstehen kann), dann kommt es eben zu solchen Dilemmas und Problemen wie hier beschrieben:
Zitat von CapitanoCapitano schrieb:Klar, die Gastronomen laufen der Reihe nach zu den Medien und beklagen sich dass sie kein Personal finden... Da heißt es dann die Leute wollen nicht arbeiten, liegen lieber in der sozialen Hängematte, überhaupt sind alle faul und die Unterstützungen viel zu hoch etc. Im gleichen Atemzug liest du, man muss jedes Wochenende und jeden Feiertag arbeiten, um jede noch so unchristliche Uhrzeit, du musst die Arbeit von 2-3 Leuten machen weil sie unterbesetzt sind, dich dabei noch 8x am Tag von irgendwelchen Karens oder sonstigen Idioten beschimpfen lassen weil sie 5 Minuten auf Bedienung warten mussten, bezahlt wird kollektivverträgliches Minimum, dafür musst halt damit rechnen dass viele Überstunden anfallen aber glaub ja nicht dass du das Trinkgeld behalten darfst.
Ja, ganz ehrlich - so einen Job mache ich auch nicht mehr. Selbst wenn die Arbeitslosigkeit die Alternative wäre. Wenn man mir dann kein Arbeitslosengeld gibt arbeite ich halt irgendwo schwarz, man muss auf sich selbst schauen. Wenn der Gastronom wirklich so dringend Personal braucht dann sollte er vielleicht drüber nachdenken mehr zu bezahlen. Kann oder will er sich das nicht leisten, soll er zusperren. Der Markt schuldet keinem Unternehmer Profit und wenn du nur überleben kannst wenn deine Mitarbeiter für Beträge schuften von denen man längst nicht mehr leben kann, dann kannst du vielleicht überhaupt nicht überleben.
kann ich auch sehr gut nachvollziehen, dass dies kaum jemand will.
Vor allem wenn man (und nicht nur in dieser Branche) für 2 oder 3 Andere mitarbeiten und haufen Überstunden schrubben muss, weil unterbesetzt.

Da beißt sich eben die Katze in den Schwanz. Wegen der Unterbesetzung findet man um so schlechter Mitarbeiter und dann dreht sich die Spirale immer weiter.
Im Pflegebereich ist es ja genauso. Im Gegensatz zur Gastronomie gibts da Leute, welche diese Situation ausbaden müssen.
Eine Gaststätte dagegen wird nicht unbedingt gebraucht.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.01.2023 um 10:06
Zitat von ReidunReidun schrieb:Man sollte Menschen grundsätzlich zu gar nix zwingen.
@Reidun

Da bin ich sofort dabei. Das darf dann aber nicht nur für den Transferempfänger gelten, sondern auch für den Steuerzahler, den Zahler von ÖR Beiträgen, den Verkehrsteilnehmer.


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13.01.2023 um 10:12
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Da beißt sich eben die Katze in den Schwanz. Wegen der Unterbesetzung findet man um so schlechter Mitarbeiter und dann dreht sich die Spirale immer weiter.
Im Pflegebereich ist es ja genauso. Im Gegensatz zur Gastronomie gibts da Leute, welche diese Situation ausbaden müssen.
Eine Gaststätte dagegen wird nicht unbedingt gebraucht
Die Politik unterschätzt da auch einfach die Situation, gerade bei den Pflegekräften. Was die leisten ist gigantisch und von höchster Bedeutung für die Gesellschaft. Trotzdem ignoriert man die vielen Weckrufe des Personals dass sich die Arbeitsbedingungen ändern müssen konsequent. Viel mehr als das, in Österreich schikaniert man sie sogar noch obendrein in dem man ihnen großspurig eine Prämie in Höhe von € 2.000 verspricht (das würde die Probleme auch nicht lösen aber der Gesundheitsminister hat sich ziemlich feiern lassen dafür) und diese am Ende nicht ausbezahlt oder statt der 2000 nur 100 € etc. Ansonsten höre ich seit Jahren die selben Standardfloskeln und Stehsätze von den Politikern aber geändert hat sich überhaupt nichts. Also nicht zum guten.

Da bin ich bei dir, ob ein Gastronom sein Unternehmen schließen muss weil er kein Personal findet interessiert in Wahrheit niemanden, aber im Gesundheitsbereich will ich mir nicht vorstellen wenn da morgen 80% aller Pflegekräfte aufhören würden weil sie sich nicht länger verarschen lassen dann ist Arsch offen, da muss die Politik endlich ihrer Verantwortung gerecht werden, denn es wird nicht mehr reichen einfach irgendwelche random arbeitslosen in so eine Beschäftigung oder Umschulung zu zwingen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.01.2023 um 11:39
Zitat von CapitanoCapitano schrieb:Da bin ich bei dir, ob ein Gastronom sein Unternehmen schließen muss weil er kein Personal findet interessiert in Wahrheit niemanden, aber im Gesundheitsbereich will ich mir nicht vorstellen wenn da morgen 80% aller Pflegekräfte aufhören würden weil sie sich nicht länger verarschen lassen dann ist Arsch offen, da muss die Politik endlich ihrer Verantwortung gerecht werden, denn es wird nicht mehr reichen einfach irgendwelche random arbeitslosen in so eine Beschäftigung oder Umschulung zu zwingen.
@Capitano

Das sehe ich total anders. Natürlich hat die Grundversorgung Vorrang, keine Diskussion.

Aber unsere Gesellschaft wird insgesamt ärmer, wenn Gastronomie, Freizeitangebote, Blumenläden, Bäckereien, Angelbedarfsgeschäfte, Tanzschulen etc in der Fläche dichtmachen müssten. Das alles ist kein unnützes add-on. Vieles davon macht uns in der Summe auch als Gesellschaft aus.

Allerdings gibt es sicher einzelne Gaststätten, deren Schließung wünschenswert wäre.


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