Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

LaDaya schrieb:Nur dumm ist, dass  mittlereweile dieser Zwang per Gesetz schon festgeschrieben ist.

Genau das ist nicht festgeschrieben. Es gibt keine Zwangsarbeit. Das wird aber schon seit zig Seiten versucht dir zu erklären.

Es gibt aber die Pflicht des Leistungsbeziehers, Arbeit anzunehmen, sofern er dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht. Und da gehört nunmal auch eine Tätigkeit dazu, für die man evtl. Überqualifiziert ist. 

Ganz einfacher Grundsatz: für nix gibts nix. Der Arbeitsuchende muss alles dafür tun, seine Arbeitslosigkeit zu beenden.

@Streuselchen

also schnell nochmal (hab dann keine Zeit mehr).

Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Deshalb ist das Existenzminimum zu jeder Zeit zu gewähren.
Bei Kritik bitte an das BVerfG wenden, welches dieses Urteil gesprochen hat.

Das BVerfG ist nicht von Bedingungen ausgegangen, die Leute erfüllen müssen um es zu erhalten es ist ein Grundrecht.

Oder maßt sich hier jemand an schlauer als das BVerfG zu sein?

Also ist die aktuelle Rechtspraxis: jede Arbeit annehmen sonst Existenminimumentzug rechtswiderig und Zwang.

Hab jetzt keine Zeit mehr, so sorry.

@SergeyFärlich

ich erklär es euch auch gerne wiederholt, dass es unter den gegenbenen Umständen Zwangsarbeit ist (aber nur wenn ich auch Zeit hab)!

SergeyFärlich schrieb:Es gibt aber die Pflicht des Leistungsbeziehers, Arbeit anzunehmen, sofern er dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht. Und da gehört nunmal auch eine Tätigkeit dazu, für die man evtl. Überqualifiziert ist. 

ich möchte ergänzen :

Die Pflicht besteht nur, wenn man den Bezug von Sozialleistungen weiterhin in Anspruch nehmen möchte. Zum Beispiel wenn das erzielte Einkommen nicht ausreicht um sich seine Existenzbedürfnisse zu wahren. 
Das sogenannte "Aufstocken" 

LaDaya schrieb:Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Deshalb ist das Existenzminimum zu jeder Zeit zu gewähren.
Bei Kritik bitte an das BVerfG wenden, welches dieses Urteil gesprochen hat.

Ist es.. auch bei Sanktionen.
Das schreib ich glaub ich zum 4ten Mal?
Das Existenzminimun wird durch Lebensmittelgutscheine und Zahlung der Unterkunftskosten weiterhin gewährleistet.
Das kannst du weitergin gern ignorieren oder aber, du nimmst diese Tatsache endlich an. 

LaDaya schrieb:Das BVerfG ist nicht von Bedingungen ausgegangen, die Leute erfüllen müssen um es zu erhalten es ist ein Grundrecht

Sozialleistungen sind ein Grundrecht?
Dafür hätte ich gerne dann einen Beleg wenn du wieder Zeit hast. 

LaDaya schrieb:Wenn ca. 30% Steuerbescheide rechtwidrig wären und den Steuerpflichtigen mehr abknöpfen als es Recht ist was wäre dann eigentlich los?

Abahatschi schrieb:Das sind 1,37% die zu Unrecht sanktioniert wurden, man beachte ich rechne mit 50% Klageerfolg.
(*die anderen sind zu Recht sanktioniert)

Hierzu hätte ich mir eine Erklärung gewünscht...ich kann aber warten.

Jeder, der körperlich oder geistig in der Lage ist bestimmte Tätigkeiten auszuführen, sollte seinen Anteil an der Gesellschaft zurück geben. Selbst Müllaufsammeln halte ich für Menschen mit Hochschulabschluss für vertretbar oder Vorlesepate werden etc.
Dazu müsste aber erstmal ein System erschaffen werden, das Abseits vom regulären, überfülltem Arbeitsmarkt, solche Kleinaufgaben erschafft.

Was hat man von untätig herumsitzenden Menschen? Das tut dem Individuum doch nicht gut.

Streuselchen schrieb:Sozialleistungen sind ein Grundrecht?Dafür hätte ich gerne dann einen Beleg wenn du wieder Zeit hast.

Ergibt sich aus dem Grundgesetz, Art. 1.

Siehe:
"Das Grundrecht auf Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzminimums aus Art. 1 Abs. 1 GG in Verbindung mit dem Sozialstaatsprinzip des Art. 20 Abs. 1 GG sichert jedem Hilfebedürftigen diejenigen materiellen Voraussetzungen zu, die für seine physische Existenz und für ein Mindestmaß an Teilhabe am gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Leben unerlässlich sind."

laut Urteil des Bundeverfassungsgerichts
Quelle

cassiopeia88 schrieb:Jeder, der körperlich oder geistig in der Lage ist bestimmte Tätigkeiten auszuführen, sollte seinen Anteil an der Gesellschaft zurück geben. Selbst Müllaufsammeln halte ich für Menschen mit Hochschulabschluss für vertretbar oder Vorlesepate werden etc.Dazu müsste aber erstmal ein System erschaffen werden, das Abseits vom regulären, überfülltem Arbeitsmarkt, solche Kleinaufgaben erschafft.

Und schon wieder: Zwangsarbeit...

Wer sagt eigentlich, dass alle Menschen, die Hartz4 beziehen, nur zu Hause sitzen und überlegen welchen Luxus sie sich als nächstes von den ca 400 Euro Regelsatz leisten?

Das Grundrecht auf Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzminimums aus Art. 1 Abs. 1 GG in Verbindung mit dem Sozialstaatsprinzip des Art. 20 Abs. 1 GG sichert jedem Hilfebedürftigen diejenigen materiellen Voraussetzungen zu, die für seine physische Existenz und für ein Mindestmaß an Teilhabe am gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Leben unerlässlich sind.

GranaPadano schrieb:Und schon wieder: Zwangsarbeit...

Ich weiss nicht in wie weit und genau Du das hier verfolgt hast, ich bin der Meinung Du übersiehst etwas.

GranaPadano schrieb:sichert jedem Hilfebedürftigen

In wie weit ist jemand hilfsbedürftigt der eine Arbeit nicht will? Die Sanktionen über die hier geschrieben wird, drehen sich eben um diesen Punkt.

GranaPadano schrieb:Wer sagt eigentlich, dass alle Menschen, die Hartz4 beziehen, nur zu Hause sitzen und überlegen welchen Luxus sie sich als nächstes von den ca 400 Euro Regelsatz leisten?

Soweit ich das beurteilen kann hier niemand. Allerdings wurde hier darüber geschrieben dass die meisten Sanktionen Meldeversäumnisse sind und so kam man auf die Zeit, ob sie sie haben oder nicht.

Absurd erschein mir schon dass jemand der keine Zeit hat zum JC zu gehen...arbeiten soll.
Nicht sarkastisch, du scheinst es zu wissen: was machen denn H4 Empfänger?

LaDaya schrieb:ich erklär es euch auch gerne wiederholt, dass es unter den gegenbenen Umständen Zwangsarbeit ist (aber nur wenn ich auch Zeit hab)!

Dann erkläre mal. Denn es ist definitiv keine Zwangsarbeit. Jedem steht es frei sich beim Arbeitsamt zu melden. Es gibt keinen Zwang der vorschreibt dort sein zu müssen, nur weil man keine Arbeit hat.

Bone02943 schrieb: Es gibt keinen Zwang der vorschreibt dort sein zu müssen, nur weil man keine Arbeit hat.

Dann erklär mir mal wie jemand ohne Arbeit und folglich ohne H4 überleben soll. Leute die keine Arbeit haben, hilfsbedürftig sind und auch keine Ersparisse haben wovon sie leben könnten sind gezwungen H4 zu beantragen und sich beim Arbeitsamt zu melden, weil sie sonst ganz ohne Geld nicht überleben können.

@fireflash

Da gibt es viele Möglichkeiten. Angefangen von viel Geld auf der hohen Kante, man lebt als junger Mensch weiter bei seinen Eltern, oder aber auch kann man obdachlos sein.

Einen Zwang zum Amt den gibt es nicht, ergo auch keine Zwangsarbeit.

@GranaPadano
Es zwingt dich niemand Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen.

Und ja was machen H4 Empfänger denn? Abgesehen von den kranken, in familiären Dingen eingespannten tun sie fast den ganzen Tag was ihnen so gefällt. Klar es gibt welche die sich z. B ehrenamtlich engagieren, das ist ja schon Arbeit, diese Menschen meine 8ch auch gewiss nicht.

@cassiopeia88
Weil man mit 409 Euro auch so viel machen kann ;) Du brauchst nicht meinen, dass ein H4 Empfänger sich den ganzen Tag bespaßen kann. Mehr als rumsitzen und ab und zu spazieren gehen ist kaum drin. 

@Wallie

Oder in die Drogensucht flüchten um sich das ganze schön zu saufen, kiffen, ziehen, aber eigentlich fehlt selbst dazu das Geld.

Oder 30 Bewerbungen pro Monat schreiben wie vorgeschrieben und sich ehrlich um Arbeit bemühen so wie es die meisten H4 Empfänger machen.

@fireflash

Das kommt leider dazu, und vielen wird trotzdem unterstellt sie würden sich nicht bemühen.

Das ganze H4-System gehört komplett geändert.

Abahatschi schrieb:Ich weiss nicht in wie weit und genau Du das hier verfolgt hast, ich bin der Meinung Du übersiehst etwas.

Abahatschi schrieb:Soweit ich das beurteilen kann hier niemand. Allerdings wurde hier darüber geschrieben dass die meisten Sanktionen Meldeversäumnisse sind und so kam man auf die Zeit, ob sie sie haben oder nicht.Absurd erschein mir schon dass jemand der keine Zeit hat zum JC zu gehen...arbeiten soll.Nicht sarkastisch, du scheinst es zu wissen: was machen denn H4 Empfänger?

Du hast schon gelesen, in welchem Kontext mein Posting steht, bzw auf welchen Post sich meine Antworten beziehen?
Und deine letzte Frage empfinde ich schon als sarkastisch. In den ehrenamtlichen Bereichen, in denen ich mich engagiere, habe ich auch relativ viele "Kollegen" oder Menschen, die ebenfalls ehrenamtlich tätig sind und Hartz4 beziehen.

Abahatschi schrieb:In wie weit ist jemand hilfsbedürftigt der eine Arbeit nicht will? Die Sanktionen über die hier geschrieben wird, drehen sich eben um diesen Punkt.

Hier wurde schon häufig berichtet, wie "Meldeversäumnisse" entstehen können und es wurde auch aufgezeigt, wie viele Sanktionen offensichtlich nicht rechtens sind. Da stellt sich mir die Frage, wie viele, denen unterstellt wird "sie wollen nicht" wollen auch wirklich nicht?

Und wie viel kostet den Staat es eigentlich, wenn laufend Menschen die Sozialgerichte bemühen für Peanuts, im Vergleich zu einem Anwaltshonorar?
Da stellt sich mir persönlich die Frage der Sinnhaftigkeit.

cassiopeia88 schrieb:Es zwingt dich niemand Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen.Und ja was machen H4 Empfänger denn? Abgesehen von den kranken, in familiären Dingen eingespannten tun sie fast den ganzen Tag was ihnen so gefällt. Klar es gibt welche die sich z. B ehrenamtlich engagieren, das ist ja schon Arbeit, diese Menschen meine 8ch auch gewiss nicht.

Na, warum differenzierst du dann nicht, wenn du diese Menschen gar nicht meinst? Und wie viele sitzen denn nur auf der "faulen Haut" und tun gar nichts?

Ich wiederhole mich gern: Es gibt in diesem Land keine Vollbeschäftigung. Wir werden immer Menschen ohne Arbeit haben, die auf welche Weise auch immer, staatlich unterstützt werden müssen. Was bringt es, diese Gruppe von Menschen fortlaufend zu stigmatisieren? Davon gibt es auch keine Arbeit für alle.

Und nochmal: ich persönlich glaube, dass der Teil der Menschen, die freiwillig auf Arbeit verzichten und lieber von 400€! im Monat leben, ein sehr geringer Teil ist.

GranaPadano schrieb:In den ehrenamtlichen Bereichen, in denen ich mich engagiere, habe ich auch relativ viele "Kollegen" oder Menschen, die ebenfalls ehrenamtlich tätig sind und Hartz4 beziehen.

Ehrenamt schön und gut, für jemanden der aber arbeiten könnte ist dies eine klarer Versteckgrund. Rentner, Schüler, Berufstätige die nebenbei noch ein Ehrenamt machen, wunderbar. Zumal es Augenwischerei ist, zu meinen so viele würden ein Ehrenamt nachgehen. 

Bone02943 schrieb:Das ganze H4-System gehört komplett geändert.

Gespannt ich auf einen Vorschlag hier warte :)