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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

11.772 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeitslos, Hartz 4, Neidkultur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

14.04.2023 um 11:21
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Auch bei Stellenangeboten mit einem Stundenlohn zwischen 5-8 Euro/Brutto (damals in der ganzen Zeit vor dem ersten Mindestlohn bestimmt keine Seltenheit) hätte ich jeden verstehen können, der diese abgelehnt hätte oder alles dafür getan nicht eingestellt zu werden.
Erst recht, wenn es sich bei diesen Stellen auch noch um körperlich malochende Stellen gehandelt hätte
Und warum bringst Du immer wieder so einen alten Kram vor, der heute überhaupt nicht mehr aktuell ist?
Welche Taktik steckt da Deinerseits dahinter?

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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

14.04.2023 um 11:34
@devil075

Das große Problem fängt bereits im Unterricht an, falls er nicht verschoben wird, gleich gestrichen oder ein Lehrer drei Klassen unterrichten muss weil so viel Mangel an Lehrkräfte fehlen.

Nur eine Förderperson ist zum teil mit 200 Förderkinder belastet und kann denen gar nicht gerecht werden, ein großes Problem, dass viele Kinder den Schulstoff nur bedingt beherrschen, ganz kritisch ist Mathematik und Deutsch, Geometrie und Fremdsprachen, wenn solche Kinder dann als Jugendliche von der Schule entlassen werden mit schlechtem Zeugnis, dann haben die einfach kaum eine Chance.

Wenn Kinder erzählen, dass sie nichts verstanden haben und mehrheitlich in der Schule Frust schieben und oft ihr Eltern fragen müssen was sie im Unterricht nicht mitbekommen haben oder weil der Stoff wegen Mangel einfach ausgelassen wurde, dann haben die noch Glück wenn sie Eltern haben die deutsch verstehen und den Stoff kennen.

Und Fördern ist eben auch nicht das fördern was die Kinder wirklich benötigen, weil die Förderkräfte komplett allein gelassen werden vom System und überfordert sind.

Natürlich will niemand solche Kinder die mal Erwachsen werden, nicht mal für die Kasse oder den Service oder sonstiges, weil sie zu schlechte Noten haben, für den Arbeitsmarkt. Wenn sie nicht mal richtig Mathematik beherrschen oder kaum lesen können.


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14.04.2023 um 11:35
Zitat von Kokolores82Kokolores82 schrieb:Und warum bringst Du immer wieder so einen alten Kram vor, der heute überhaupt nicht mehr aktuell ist?
War ja auf den alten Fall (2006) bezogen. Du weißt doch gar nicht den Grund (neben seiner psychischen Beeinträchtigung) warum der Sohn damals Stellenangebote abgelehnt hat. Waren wahrscheinlich alles solche, wo ihr auch niemals euren Hintern für aus dem Bett hieven würdet.
Zitat von devil075devil075 schrieb:Bitte richtig lesen - ich habe eine Ausbildung und war mir nicht zu gut trotzdem klein anzufangen
Das habe ich gelesen.
Ich wollte ja nur sagen, dass diesem Beispiel auch nicht alle folgen dürften, gehts nur um die Systemrelevanz. Das System lebt nun mal auch von den Kleinen außerhalb irgendwelcher Büros, um es mal so auszudrücken.
Auch die Jobs, für die keine richtige Ausbildung vonnöten ist/wäre - sind systemrelevant. Also sollte man lieber dafür sorgen, dass die in mehrerer Hinsicht aufgewertet, die Arbeitsbedingungen verbessert werden, um bestehende Arbeiter zu halten und um neuen Nachwuchs zu bekommen.


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14.04.2023 um 11:48
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Auch bei Stellenangeboten mit einem Stundenlohn zwischen 5-8 Euro/Brutto (damals in der ganzen Zeit vor dem ersten Mindestlohn bestimmt keine Seltenheit) hätte ich jeden verstehen können, der diese abgelehnt hätte oder alles dafür getan nicht eingestellt zu werden.
Erst recht, wenn es sich bei diesen Stellen auch noch um körperlich malochende Stellen gehandelt hätte.
teilweise noch weniger. Also ich habe mal einen Nebenjob angenommen anfangs für 3,60 € die Stunde. Die Festangestellten bekamen 1300 brutto für 180 stunden/ Monat inkl. Wochenende und Feiertage. So sah es nämlich mal aus. und selbst da wurde noch gegen den Mindestlohn gewettert. Logisch wenn ich auf einmal 10 euro zahlen muss anstatt 5.
Zitat von Kokolores82Kokolores82 schrieb:Und warum bringst Du immer wieder so einen alten Kram vor, der heute überhaupt nicht mehr aktuell ist?
Welche Taktik steckt da Deinerseits dahinter?
darauf muss man aber stets hinweisen, weil es einfach eine Sauerei war. Sag das mal denen die damals keine Wahl hatten und nun dadurch auch geringere Rentenansprüche. Von wegen alter Kram...


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

14.04.2023 um 12:28
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Auch die Jobs, für die keine richtige Ausbildung vonnöten ist/wäre - sind systemrelevant. Also sollte man lieber dafür sorgen, dass die in mehrerer Hinsicht aufgewertet, die Arbeitsbedingungen verbessert werden
Auch das ist Unsinn hoch zehn, wie kommst du auf die Idee, dass diese Jobs nicht leistungsgerecht bezahlt werden… niemand kann er warten, dass er ohne Ausbildung gleich viel verdient wie ein Facharbeiter oder einer mit diversen Schulen/Studien. Wenn wir beim ÖD bleiben, da wird nach deiner Aussage gut bezahlt und der Job ist sicher und trotzdem gibt es viele freie Stellen… finde den Fehler…


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

14.04.2023 um 12:37
Zitat von nairobinairobi schrieb:s gab früher (Anfang der 2000er Jahre) Programme (ich weiß nicht, ob es die heute noch gibt), um ältere Menschen ohne Arbeit wieder in ein Beschäftigungsverhältnis zu bekommen. Ich weiß, dass in die Firma meines Ex-Mannes durch die Agentur für Arbeit Leute für die Produktion vermittelt wurden. Das waren Leute Ü50. Das Arbeitsentgelt wurde von der Behörde gezahlt sprich der Arbeitgeber erhielt zwar die Leistung (Arbeitskraft), musste aber nicht dafür bezahlen. Das war immer für eine gewisse Zeit befristet. Die Leute haben sich oft viel Mühe gegeben, weil sie daran interessiert waren, von der Firma übernommen zu werden. Was dann aber nicht passierte oder nur in wenigen Fällen. Ich muss mal fragen, ob es so etwas heute auch noch gibt.
Liegt ja fast auf der Hand, dass Arbeitgeber so etwas ausnutzen könnten...
Aber diese Arbeitslosen sind aus der Statistik weg, zumindest für die Dauer der Maßnahme.
Und die Firma hat sich damals damit gebrüstet, etwas für ältere Arbeitnehmer zu tun. Frech, da viele nach der Maßnahme wieder gehen durften.
Das gibt es immer noch, nennt sich Lohnkostenzuschuss: https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/finanziell/foerderung-von-langzeitarbeitslosen
Wenn Sie jemanden für mindestens 2 Jahre einstellen, der mindestens 2 Jahre lang arbeitslos gemeldet war, können wir Sie mit folgenden Förderleistungen unterstützen:

Sie wollen eine Person einstellen, die über 25 Jahre alt ist, die seit mindestens 6 Jahren nicht (oder nur kurz) gearbeitet und in dieser Zeit Arbeitslosengeld II beziehungsweise Bürgergeld bezogen hat. Wir können Sie mit folgenden Förderleistungen unterstützen:

Im ersten Jahr des Arbeitsverhältnisses bezuschussen wir 75 Prozent und im zweiten Jahr 50 Prozent des regelmäßig gezahlten Arbeitsentgelts.
Es gibt sogar die Lohnkostenerstattung:
Sie wollen eine Person einstellen, die über 25 Jahre alt ist, die seit mindestens 6 Jahren nicht (oder nur kurz) gearbeitet und in dieser Zeit Arbeitslosengeld II beziehungsweise Bürgergeld bezogen hat. Wir können Sie mit folgenden Förderleistungen unterstützen:


Wir bezuschussen in den ersten 5 Jahren der Beschäftigung Ihre Lohnkosten: in den ersten 2 Jahren zu 100 Prozent ab dem dritten Jahr: jährlich um 10 Prozentpunkte abnehmend von 90 bis 70 Prozent.
Da arbeitet jemand dann fast für Lau und der Staat bezahlt das für den Arbeitgeber. Es gibt da bestimmte Auflagen (soweit ich weiß muss man davon etwas zurückzahlen, wenn man dem Arbeitnehmer früher kündigt als zu einer gewissen Frist), aber natürlich kann es sich hier für Arbeitnehmer lohnen, sich eine billige Kraft zu besorgen.

Der Hintergedanke ist hier natürlich, dass man sich verspricht, dass Arbeitgeber jemandem, der zwei Jahre gut gearbeitet hat und eingearbeitet ist nicht einfach kündigen. Sie müssen dann ja jemand neuen einstellen, den wieder einarbeiten und so weiter.

Soweit ich weiß gibt es für den jetzigen Lohnkostenzuschuss (den es so seit 2019 (Teilhabechancengesetz) gibt, da wurde zwischenzeitlich etwas dran geändert) noch keine Studienlage. Ich kenne nur einen Artikel hinter einer Paywall, der von einem Erfolg spricht (weil eine gewisse Anzahl Langzeitarbeitsloser in den Jobmarkt integriert wurde).

Meine Haltung ist, dass es bei jeglichen Programmen (und davon gibt es ja viele, manche sind gut, andere schlecht) sich immer an der Frage bemessen sollte, was da eigentlich genau die Priorität ist. Meine Priorität ist (weil Arbeitslosigkeit zu erheblichen sozialen Problemen führt) dass wir deswegen schauen sollten, was Arbeitslose brauchen, damit man sie wieder in den Jobmarkt oder wenigstens anderweitig in die Gesellschaft integrieren kann (Stichwort Teilhabe).
Wenn wir von diesem Grund ausgehen, wir wollen soziale Probleme vermeiden, dann denken wir meiner Meinung nach in die richtige Richtung.

Aber wenn wir das ernstmeinen, dann müssen wir uns auch von solcherlei Kontrolle, Druck und Zwang verabschieden, die soziale Probleme verschlimmern und bei der Jobaufnahme nicht helfen.


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14.04.2023 um 13:12
Zitat von simsonsimson schrieb:Soll doch jeder sein Gemüse und Obst selber ernten, ein mal pro Woche auf dem Feld, mindestens die, die Landwirtschaftsbetriebe in ihrer Nähe haben. Damit sorgt man sogar für Saison gerechte Malzeiten und auch top für die Umwelt und jeder, ob Bürgergeldbezieher oder Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Millionäre und Student, kommt an die Frischeluft und kann interessante Unterhaltungen über Landwirtschaft, Insekten, Naturschutz und Kochrezepte führen.
ich befürchte du hast nicht ansatzweise eine Vorstellung wieviel Arbeit dahinter steckt bevor das Gemüse und Obst geerntet werden kann.
Wer soll da machen?Die Kölnischen Heinzelmännchen?
Zitat von Kokolores82Kokolores82 schrieb:Und warum bringst Du immer wieder so einen alten Kram vor, der heute überhaupt nicht mehr aktuell ist?
Welche Taktik steckt da Deinerseits dahinter?
Die Taktik lautet:Verdrängen der Wahrheit bis zur Unkenntlichkeit....notfalls wird auch vom Thema völlig abgewichen (selbst zweimal erlebt).
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Auch die Jobs, für die keine richtige Ausbildung vonnöten ist/wäre - sind systemrelevant. Also sollte man lieber dafür sorgen, dass die in mehrerer Hinsicht aufgewertet, die Arbeitsbedingungen verbessert werden, um bestehende Arbeiter zu halten und um neuen Nachwuchs zu bekommen.
und WER soll das alles verbessern?
Du setzt voraus dass es immer in den systemrelevanten Jobs Chefs geben wird?Dann wirst du noch Augen machen wieviele Betriebe da in den nächsten Jahren wegfallen werden...also viel Spass beim verstopften Klo oder der defekten Heizung und bitte dann nicht jammern "Früher war doch alles besser".


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

14.04.2023 um 14:10
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Schon mal mit einem Landwirt darüber gesprochen? Die Fragen deutsche überhaupt nicht an, weil sie Jahrzehnte lang gute Erfahrungen gemacht haben mit den EU Mitbürgern
Wieso fragen? Kann sich ja jeder erstmal melden

Ich denke es liegt daran das deutsche die Arbeit nicht so gut können, Jammern und jeden 2 Tag dann anfangen krank zu feiern.

Das hat dich ja über Jahrzehnte so eingependelt, zumindest bei den Saison Ernten.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

14.04.2023 um 14:21
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Das hat dich ja über Jahrzehnte so eingependelt, zumindest bei den Saison Ernten.
Richtig und damit ist es ein Bereich der leider oftmals verbaut ist.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

14.04.2023 um 14:30
Zitat von devil075devil075 schrieb:Auch das ist Unsinn hoch zehn, wie kommst du auf die Idee, dass diese Jobs nicht leistungsgerecht bezahlt werden
Also geht es wirklich nur um Arbeitsleistung - dann dürften viele Jobs nicht gerecht bezahlt sein. Und wenn ich von Aufwertung spreche oder von besseren Arbeitsbedingungen - dann meine ich nicht nur immer das liebe Geld damit. Paketzusteller bspw. hätten mit mehr Lohn auch noch immer einen sehr harten Job, der sie früher oder später auch kranken machen kann. (Kann-nicht muss)
Zitat von devil075devil075 schrieb:Wenn wir beim ÖD bleiben, da wird nach deiner Aussage gut bezahlt und der Job ist sicher und trotzdem gibt es viele freie Stellen… finde den Fehler…
Mir ist selber klar, dass es längst nicht nur immer am Geld liegt. Habe doch selbst schon oft genug geschrieben, dass ich glaube, dass man nur mit besseren Löhnen das Defizit an benötigten Arbeitern- und Facharbeitern hier und da auch nicht vollends auffüllen könnte. Auch nicht damit wie sicher ein Job ist/wäre.

Und konkret zum öD habe ich mich eigentlich nur immer hinsichtlich der Justiz (Staatsanwaltschaften und Richterämtern) gewundert, warum sogar die mit Nachwuchsmangel zu kämpfen haben - während Jura gleichzeitig einer der beliebtesten Studiengänge nach wie vor ist und auch immer noch eine ordentliche Anzahl an Absolventen mit beiden Examen in der Tasche hervorbringt.


Außerdem schrieb ich schon mal, dass man es sich zu einfach damit macht/machen würde - würden man nur den Arbeitslosen sich in Grundsicherung befindend die Schuld am Arbeiter- und Facharbeitermangel geben. Sucht euch auch noch andere, auf die ihr eintreten könnt.
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:und WER soll das alles verbessern?
Die Politik notfalls immer und so weit immer rechtlich auf rechtssicherem Boden.

Bspw. die Entlastungen für Paketboten hinsichtlich ihrer zu tragenden Lasten (kg) fand ich kürzlich eine weitere gute Idee, um Arbeitsbedingungen nach und nach hier und da zu verbessern. Nur bessere Löhne sind/wären auch nicht alles.

Weiteres großes Feld wäre die Pflege, die über Jahre von allen vernachlässigt wurde. Aber mehr dazu hier jetzt auch nicht.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

14.04.2023 um 14:37
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Die Politik notfalls immer und so weit immer rechtlich auf rechtssicherem Boden.

Bspw. die Entlastungen für Paketboten hinsichtlich ihrer zu tragenden Lasten (kg) fand ich kürzlich eine weitere gute Idee, um Arbeitsbedingungen nach und nach hier und da zu verbessern. Nur bessere Löhne sind/wären auch nicht alles.

Weiteres großes Feld wäre die Pflege, die über Jahre von allen vernachlässigt wurde. Aber mehr dazu hier jetzt auch nicht.
und schön immer die Verantwortung zur Politik schieben die genau was machen soll?
dir den goldenen Teppich ausrollen?
die restlichen Jobs die ich genannt habe werden natürlich nicht erwähnt.
Aber sie interesseieren nicht weil du sie ja eh nicht machen würdest aber trotzdem natürlich weder auf das Produkt und die Dienstleistung verzichten willst.
ich kann dir nur eins sagen:Du ahnst nicht was da auf uns zukommen wird und dann habt ihr wirklich allen Grund depressiv zu sein.
Aber bitte sucht den Fehler dann nicht zu weit weg von euch.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

14.04.2023 um 14:50
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Mir ist selber klar, dass es längst nicht nur immer am Geld liegt. Habe doch selbst schon oft genug geschrieben, dass ich glaube, dass man nur mit besseren Löhnen das Defizit an benötigten Arbeitern- und Facharbeitern hier und da auch nicht vollends auffüllen könnte. Auch nicht damit wie sicher ein Job ist/wäre.
Jetzt auf einmal… diese Diskussion wird immer mehr zum Kabarett. Der Lohn ist gut, die Bedingungen sind so gut, dass sich der Mitarbeiter im ÖD wegen dem BG um seine Arbeit fürchtet (alles lt euren Argumenten) und kein Druck … und trotzdem wollen Arbeitsunwillige auch dort nicht arbeiten.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

14.04.2023 um 14:58
Zitat von devil075devil075 schrieb:Jetzt auf einmal… diese Diskussion wird immer mehr zum Kabarett. Der Lohn ist gut, die Bedingungen sind so gut, dass sich der Mitarbeiter im ÖD wegen dem BG um seine Arbeit fürchtet (alles lt euren Argumenten) und kein Druck … und trotzdem wollen Arbeitsunwillige auch dort nicht arbeiten.
Ich glaube nicht, dass hier jemand gesagt hat, dass es einem Mitarbeiter im ÖD pauschal schlechter geht als einem ALG2 Empfänger. Ich meine zu entsinnen, dass ich einen Post geschrieben habe, der genau das adressiert hat.

Es ist kein Widerspruch, zu sagen, dass die Arbeitsbedingungen im Niedriglohn zum Teil sehr schlecht sind, so, dass einige Arbeiter sie nur deswegen ausführen, weil sie Druck dazu bekommen (also weil die Alg2 Bedingungen für diese Arbeiter noch schlechter sind).

Darum geht es ja genau, dass eine Verbesserung der Alg2 Bedingungen auch eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für den Niedriglohn unterstütze kann, weil dann die Arbeitgeber, die schlechte Bedingungen ausnutzen, es schwerer haben, Arbeiter zu gewinnen und zu halten.

Auf der anderen Seite schaden wir Menschen, die unter schlechten Bedingungen im Niedriglohn arbeiten, wenn wir Alg2 Empfänger quasi gegen sie ausspielen (indem wir dafür sorgen, dass solche Arbeitgeber z.B. vom Jobcenter immer wieder Arbeiter vermittelt bekommen, sie also Kündigungen der Belegschaft nicht fürchten müssen).


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

14.04.2023 um 15:12
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:und schön immer die Verantwortung zur Politik schieben die genau was machen soll?
Ja was denn? Ohne die ganzen gesetzliche Regelungen (nicht nur Mindestlohngesetz mit gemeint) zugunsten von AN - sehe es hier in D insgesamt sehr viel schlechter für AN aus. Davon bin ich überzeugt.

Und weißt, worüber die Politik auch mal langsam nachdenken sollte (ob verfassungskonform zu einem immer jeweiligen Zeitpunkt sei mal dahingestellt) - mehr in die freie Berufsausübung (je nachdem auch in die freie Wahl des Arbeitsortes und Wahl des AG) einzugreifen und sie stärker nach Bedarf zu regulieren.

Wenn ihr Arbeitslose in Grundsicherung schon mit mehr Druck und härteren Sanktionen wieder zum arbeiten bewegen wollt, weil der Arbeitsmarkt sie ja schließlich braucht - dann sage ich euch auch immer wieder ganz hart (auch wenn ich es mir nicht wünsche würde) - was es streng genommen eigentlich noch so alles bräuchte, damit sich der Arbeitsmarkt wieder freuen und wieder ausgewogener werden kann.
Auch diese langen Auszeiten nach der Schule sind streng genommen schädlich/kontraproduktiv für unseren Arbeitsmarkt.
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:Aber sie interesseieren nicht weil du sie ja eh nicht machen würdest aber trotzdem natürlich weder auf das Produkt und die Dienstleistung verzichten willst.
Welche meinst du jetzt genau?

Aber ja, auch ich würde längst nicht alles arbeiten wollen - ganz gleich wie hoch die Löhne mittlerweile auch wären. Trotzdem weiß ich wie systemrelevant auch diese Arbeiten sind, die ich nicht machen wollen würde.

Wie gesagt, auch an dich nochmal: Was du selber nicht arbeiten wollen würdest (und erzähle mir nicht, dass du alles arbeiten wollen würdest) - das solltest du auch nicht von anderen Menschen fordern. Auch nicht von Arbeitslosen.

(Ps. und allgemein gemeint: Aus einem warmen Büro heraus hat man immer leicht reden - so lange dies und das andere nur immer schön brav machen/arbeiten würden.)
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:ich kann dir nur eins sagen:Du ahnst nicht was da auf uns zukommen wird und dann habt ihr wirklich allen Grund depressiv zu sein.
Aber bitte sucht den Fehler dann nicht zu weit weg von euch.
Ich habe da schon so meine Vorstellungen. Ja, ich glaube auch, dass sich die Wohlstandgesellschaft in Zukunft auf so allerlei Einschränkungen und vielleicht sogar auch Verzicht einstellen kann. Je nach Bereich vielleicht auch nur auf noch längere Wartezeiten.

Aber wie gesagt sind daran nicht nur die Arbeitslosen sich in Grundsicherung befindend schuld.

Davon ab, dass ich eh nur glaube, dass nur bei einer Minderheit unter ihnen Faulheit das Motiv ist.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

14.04.2023 um 15:25
Gebt doch einfach mal zu, einige zumindest, dass es euch gar nicht nur um das liebe System geht, was durch immer mehr Arbeiter- und Facharbeitermangel gefährdet ist - sondern nur um die lieben Arbeitslosen, weil sie dem System nicht nur nichts nützen, sondern auch noch Geld - das liebe Geld der Steuerzahler kosten. Letztes ist doch nur euer eigentliches Problem oder?

Würde es euch wirklich nur um den Erhalt des System im allgemeinen gehen - dann müsstest ihr weit mehr Menschen als nur die arbeitslosen Grundsicherungsempfänger kritisieren.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Darum geht es ja genau, dass eine Verbesserung der Alg2 Bedingungen auch eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für den Niedriglohn unterstütze kann, weil dann die Arbeitgeber, die schlechte Bedingungen ausnutzen, es schwerer haben, Arbeiter zu gewinnen und zu halten.

Auf der anderen Seite schaden wir Menschen, die unter schlechten Bedingungen im Niedriglohn arbeiten, wenn wir Alg2 Empfänger quasi gegen sie ausspielen (indem wir dafür sorgen, dass solche Arbeitgeber z.B. vom Jobcenter immer wieder Arbeiter vermittelt bekommen, sie also Kündigungen der Belegschaft nicht fürchten müssen).
Das scheint doch keiner zu begreifen. Das kannst du noch so häufig schreiben. Liegt vermutlich aber auch daran, weil es aus Sicht einiger wohl gar keine schlechten Arbeitsbedingungen mehr zu geben scheint.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

14.04.2023 um 15:32
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Das scheint doch keiner zu begreifen. Das kannst du noch so häufig schreiben. Liegt vermutlich aber auch daran, weil es aus Sicht einiger wohl gar keine schlechten Arbeitsbedingungen mehr zu geben scheint.
Für mich geht es um die grundsätzliche Fragestellung: was will man erreichen und warum?

Und da sehe ich in dem, was wir aktuell tun (oder was sogar noch mehr gefordert wird bezüglich Härte und Druck) nicht, dass es um Steueraufkommen oder um Vermeidung von Arbeitslosigkeit geht.

Denn dann müsste man ja mit Belegen herleiten können, inwiefern z.b. Sanktionen, aber auch anderweitige Kontrollen wie Ortsabwesenheit und so weiter und so fort die Arbeitsaufnahme begünstigen oder soziale Probleme verringern.

Aktuell ist es so, dass der Staat Aufwand betreibt für kleine Beträge, aber auf der anderen Seite die Armut und die sozialen Probleme, die mit Alg2 einhergehen, möglicherweise viel mehr kosten.

Wenn es uns wirklich und ehrlich um Steuergelder oder das Arbeitspotenzial ginge, dann müssten wir doch mit Hochdruck wenigstens daran arbeiten, die Kinder von Alg2 Empfängern in ein Studium oder eine Ausbildung zu kriegen. Und da könnten wir ja dann messen, wie erfolgreich wir dabei sind und ob da eher Druc, oder vielleicht doch eher Hilfestellung und Teilhabechancen in der Bildungspolitik helfen.

Aber, wie du sagst, habe ich eben leider oft nicht das Gefühl, dass das Ziel hinter "mehr Härte" ein rationales ist.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

14.04.2023 um 15:41
Zitat von shionoroshionoro schrieb:die mit Alg2 einhergehen, möglicherweise viel mehr kosten.
Langfristig gesehen auf jeden Fall.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn es uns wirklich und ehrlich um Steuergelder oder das Arbeitspotenzial ginge, dann müssten wir doch mit Hochdruck wenigstens daran arbeiten, die Kinder von Alg2 Empfängern in ein Studium oder eine Ausbildung zu kriegen.
Ja, Kinder von Grundsicherungsempfängern dürfen natürlich nicht benachteiligt sein/werden.

(Dem lieben System zur Liebe, was ja wieder gestärkt gehört und das ja Ausgewogenheit braucht, müssten wir zusehen, dass wir diese Kinder in ganz bestimmte Studiengänge oder Ausbildungen bekämen. Ging es es nur nach mir - sollten sie halt nur das machen, worauf sie lust haben/hätten
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber, wie du sagst, habe ich eben leider oft nicht das Gefühl, dass das Ziel hinter "mehr Härte" ein rationales ist.
Unter Härte können natürlich auch die Kinder von Grundsicherungsempfängern leiden. Das scheint mir auch oft nicht berücksichtigt zu werden.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

14.04.2023 um 16:49
@Frau.N.Zimmer

Du weisst aber schon, was es bedeutet, wenn dir dein Selbstvertrauen verloren geht und du bei jeder Bewerbung zweifelst, ob das was wird? Und nein, hier geht es nicht um Stellen, in unerreichbaren Höhen, mit zig Weiterbildungen oder gar Studium als Anforderung. Hier geht es um einfache kaufmännische Stellen oder um den ursprünglichen Beruf als Bäcker, für den man sich bewirbt. Für den einen hat man zuwenig Erfahrung und beim anderen überqualifiziert mit 20 Jahren Erfahrung. Am Schluss hätte man dan halt zwischen 25 und 35 Jahre alt sein sollen...


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14.04.2023 um 17:49
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich glaube nicht, dass hier jemand gesagt hat, dass es einem Mitarbeiter im ÖD pauschal schlechter geht als einem ALG2 Empfänger
Hab ich auch nicht geschrieben - es wurde behauptet, dass der ÖD so toll ist und solche Angestellte wegen BG befürchten nicht mehr so super Bedingungen zu haben und daher gegen BG für alle sind
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Wie gesagt, auch an dich nochmal: Was du selber nicht arbeiten wollen würdest (und erzähle mir nicht, dass du alles arbeiten wollen würdest) - das solltest du auch nicht von anderen Menschen fordern. Auch nicht von Arbeitslosen.
Und wieder die Frage welche Arbeiten du da meinst (schon einige Male keine Antwort erhalten)
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Aus einem warmen Büro heraus hat man immer leicht reden - so lange dies und das andere nur immer schön brav machen/arbeiten würden
Auch da werden genug Mitarbeiter gesucht - was lernen und ins Büro gehen
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:sondern nur um die lieben Arbeitslosen, weil sie dem System nicht nur nichts nützen, sondern auch noch Geld - das liebe Geld der Steuerzahler kosten. Letztes ist doch nur euer eigentliches Problem oder?
Natürlich ist das ein Problem und da nochmal meine Frage: was tun, wenn sich alle finanzieren lassen? Gleiches Recht für alle
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Sicht einiger wohl gar keine schlechten Arbeitsbedingungen mehr zu geben scheint.
Nach eurer Sicht ist an jeder Arbeit was auszusetzen… sonst könnte man sich ja bewerben
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Unter Härte können natürlich auch die Kinder von Grundsicherungsempfängern leiden. Das scheint mir auch oft nicht berücksichtigt zu werden.
Wer sagt, dass Kinder da nicht so und so leiden, wenn die Erziehungsberechtigten nicht arbeiten wollen


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