Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

Ray. schrieb:Ich finde es eher erschreckend, dass arbeiten ohne Arbeitsvertrag und Arbeitnehmerrechten gefördert werden sollen. Na dann...

ja ist es auch. Alle Errungenschaften werden damit erstmal wieder zunichte gemacht. und vor allen Dingen als kleiner Arbeitnehmer hast du ja keine Wahl. Sobald du Forderungen stellst, darfst du gehen und bekommst noch nicht mal eine Unterstützung. Das wird wohl leider schamlos von den Arbeitgebern ausgenutzt werden.

ProjectSerpo schrieb:s ist ja auch nicht so, dass ich gleich am nächsten Tag,nach der Kündigung eine neue Arbeit finden werde und daher muss ich mich arbeitslos melden, schließlich muss ich auch die Miete bezahlen....

eben. und eben genau dafür ist ja das Arbeitslosengeld in erster Linie auch erstmal da.
Ich weiß gar nicht wie sich das manche hier vorstellen. man wird arbeitslos, setzt sofort panisch alle Hebel in Gang und spätestens eine Woche später hat man wieder einen neuen Job? Am besten einfach so, ohne sich je beim Amt gemeldet, geschweige denn irgendwelche Leistungen bezogen zu haben. Das ist doch Wahnsinn. Aus der einen Mühle raus und sofort in die andere wieder rein. So geht es ja nun nicht. Echt nicht.

Das Arbeitslosengeld ist halt dafür da, dass man auch erstmal eine gewisse Zeit hat sich in Ruhe etwas Neues, Passendes zu suchen.
Eventuell sind ja auch gerade keine Stellen frei und es dauert 1-2 Monate bis sich wieder etwas ergibt. Diese Zeit überbrückt man eben mit Arbeitslosengeld, eventuell kann man auch etwas im Haushalt angehen was die ganze Zeit schon liegen blieb und und und....
Ist doch nun keinem geholfen, wenn es sofort, egal wie, weitergeht und man evt. im neuen Job noch kränker wird, überhaupt nicht zufrieden ist oder so
ja ich weiß, dass es in anderen Ländern ganz anders aussieht, aber wir leben nun mal nicht in Südamerika oder Indien oder sonst wo, sondern in Deutschland und da bin ich echt froh, dass es diese Absicherung gibt.

Versuche in Ruhe etwas Passendes zu finden, Bewerbungen wirklich nur an die rausschicken die dich ansprechen und was du dir vorstellen könntest. So habe ich es damals auch gemacht.

pretender9 schrieb:Versuche in Ruhe etwas Passendes zu finden, Bewerbungen wirklich nur an die rausschicken die dich ansprechen

Solange die Ruhe nicht ewig dauert wird es auch keine Sanktionen geben. Wenn alles zu minder ist schon

pretender9 schrieb:Ich weiß gar nicht wie sich das manche hier vorstellen. man wird arbeitslos, setzt sofort panisch alle Hebel in Gang und spätestens eine Woche später hat man wieder einen neuen Job? Am besten einfach so, ohne sich je beim Amt gemeldet, geschweige denn irgendwelche Leistungen bezogen zu haben. Das ist doch Wahnsinn. Aus der einen Mühle raus und sofort in die andere wieder rein. So geht es ja nun nicht. Echt nicht.

Oh. Die „Manche“ hab ich hier noch nicht so wahrgenommen. Kannst du mal so ein bis zwei Beispiele für diese Sicht „Mancher“ hier zitieren?

pretender9 schrieb:Ich weiß gar nicht wie sich das manche hier vorstellen. man wird arbeitslos, setzt sofort panisch alle Hebel in Gang und spätestens eine Woche später hat man wieder einen neuen Job?

Eigentlich setzt man die Hebel schon in Bewegung BEVOR man kündigt. :) Wer ist denn so doof und kündigt, wenn er noch nichts Besseres hat? Gibt es nicht sogar Sperren, wenn man selbst kündigt? Dumm, oder sowieso in Geld schwimmend. Was gibt es denn ALG1? 60% gibt es und das von einem Hungerlohn, wie hier immer wieder betont wird. Scheinbar sind die Löhne ja doch nicht soo schlecht, wenn einem 60% davon ausreichen.

ProjectSerpo schrieb:Das Problem ist, dass die Betriebe nicht nur jemand alleine für die Kasse suchen, sondern auch gleichzeitig für den gesamten Markt. Durch einen Bandscheiben Schaden darf ich bis höchstens nur 10 kg tragen und aus diesem Grund hagelt es leider Absagen.
Ich hätte einige Zusagen gehabt, nur nicht nur für die Kasse, sondern auch für den Markt allgemein, also auch der Obst und Gemüse Abteilung, wo vieles schwerer als 10 kg ist.
Es ist ja auch nicht so, dass ich gleich am nächsten Tag,nach der Kündigung eine neue Arbeit finden werde und daher muss ich mich arbeitslos melden, schließlich muss ich auch die Miete bezahlen....
Ich habe bereits auch in vielen Geschäften nachgefragt, die nur Kassierer suchen und von den Bandscheiben nichts erzählt und die suchen momentan keine.
Es werden daher nicht überall Kassierer gesucht

Klassischer Fall. Läuft man nun dem goldenen Einhorn hinterher und sucht nach einer Stelle die 100% an der Kasse ist oder schaut man über den Tellerrand.

Man kann ersteres machen und sich dann nach 4 Jahren erfolgloser Suche ärgern oder man erkennt :"Das wird eine Sackgasse", und plant ggf eine Umschulung. Aufgrund deiner Einschränkung wird es eher ein Rehafall sein. Aber dies kannst du auch bei der Agentur ansprechen.

Bandscheibenvorfälle werden mit der Zeit selten besser, darum wäre es Ratsam jetzt zu handeln.

Frau.N.Zimmer schrieb:Bei uns haben schon Läden die Öffnungszeiten reduzieren müssen weil kein Personal da ist. Sogar Aldi macht eine Stunde später auf, obwohl die ja wirklich sehr gut zahlen, finden sie nicht genug Leute.

Ja so ist das heutzutage nun mal. Mit diesem Trend müssen wir uns abfinden.

Bestimmte Lehrberufe, aber auch nur bestimmte Arbeiten werden auch unter guten Entlohnungen immer unattraktiver bei den Leuten.

Nur guter Lohn ist ja längst nicht alles, was Berufe und Arbeiten attraktiv oder auch nur wieder attraktiver macht/machen würde.

Frau.N.Zimmer schrieb:Kassierer werden doch überall gesucht? Dass man sich da erst arbeitslos melden muss?

Ich konnte mir gleich vorstellen, dass es damit zu tun gehabt hat:

ProjectSerpo schrieb:Ich bin zur Zeit arbeitslos, da ich die Probezeit wegen Krankheit nicht geschafft habe und hab mich daher arbeitslos gemeldet.

---

Do-X schrieb:Was zur Folge haben könnte, dass die Staatseinnahmen dadurch auch nicht besser werden und das Sozialsystem eh gefährdet sein wird. Kein Tarifvertrag - Billigarbeitskraft. Keine Arbritnehmerrechte - Krankheit/Arbeitslosigkeit.

Italien wird schon sehen, was sie davon haben werden. Aber vielleicht kommt das so schlecht in der Bevölkerung an, dass sich die rechte Regierung um Meloni eh nicht lange halten wird. Italien wäre es zu wünschen.

devil075 schrieb:Dann muss man sich eben Mühe geben - bei uns werden Kassierer zZ gesucht und man wäre schnell erfolgreich. Ich glaub auch nicht, dass der JC Mitarbeiter nicht selbst gesehen hat, dass der Job mit Kran nicht geeignet ist

Mensch, hört doch mal damit auf Menschen unter Druck zu setzen, nur weil sie nicht gleich wieder eine neue Arbeitsstelle finden.

Und woher wisst ihr immer, dass der Grund keine Arbeit zu finden der ist, weil sich Menschen angeblich nicht genügend Mühe geben?

Und dass man unpassende Stellenangebote vorgeschlagen bekommt, mehr als nur einmal, kenne ich auch noch aus meiner ALG1-Zeit bei der lieben Bundesagentur für Arbeit.
Kann ich mir sehr gut vorstellen.

ProjectSerpo schrieb:Das Problem ist, dass die Betriebe nicht nur jemand alleine für die Kasse suchen, sondern auch gleichzeitig für den gesamten Markt. Durch einen Bandscheiben Schaden darf ich bis höchstens nur 10 kg tragen und aus diesem Grund hagelt es leider Absagen.
Ich hätte einige Zusagen gehabt, nur nicht nur für die Kasse, sondern auch für den Markt allgemein, also auch der Obst und Gemüse Abteilung, wo vieles schwerer als 10 kg ist.

Kann ich mir leider auch sehr gut vorstellen.

Wünsche auch dir alles Gute für deine Zukunft und wenn möglich lasse dich nicht unter Druck setzen. Schlimm, was Menschen für ein Druck gemacht wird arbeiten zu gehen. Selbst gesundheitlich eingeschränkten Menschen.


Ich hoffe du kannst erst mal möglichst ohne Druck so bald wie möglich ALG1 beziehen, um dann in dieser Zeit in aller Ruhe einen für dich wieder passenden Job zu finden.

rhapsody3004 schrieb:Und woher wisst ihr immer, dass der Grund keine Arbeit zu finden der ist, weil sich Menschen angeblich nicht genügend Mühe geben?

Gleiche Quelle wo man erfährt dass sie sie sich genügend Mühe geben.

rhapsody3004 schrieb:Und dass man unpassende Stellenangebote vorgeschlagen bekommt, mehr als nur einmal, kenne ich auch noch aus meiner ALG1-Zeit bei der lieben Bundesagentur für Arbeit.
Kann ich mir sehr gut vorstellen.

Wie lange will man JC als Entschuldigung oder Streitobjekt nutzen?
Ok, JC macht bescheuerte Angebote vielleicht, sucht doch selbst! Eure gesetzliche Aufgabe!
Komischerweise prahlt hier keine mit wieviel Stellen er selbst gefunden hat und quasi besser ist als das JC.

rhapsody3004 schrieb:Mensch, hört doch mal damit auf Menschen unter Druck zu setzen, nur weil sie nicht gleich wieder eine neue Arbeitsstelle finden.

Ich setze niemanden unter Druck… wenn jemand nichts findet schon gar nicht. Man hat nun mal die Pflicht aktiv, ernsthaft zu suchen und Arbeit anzunehmen wenn man Arbeitslosengeld bezieht

rhapsody3004 schrieb:Nur guter Lohn ist ja längst nicht alles, was Berufe und Arbeiten attraktiv oder auch nur wieder attraktiver macht/machen würde.

Korrekt. Die Bewerbenden müssen schließlich auch den Anforderungen entsprechen. Sonst bringt das ja auch nichts. Mittlerweile wurde diese bei verschiedenen Berufen schon gewaltig nach unten korrigiert, damit sich überhaupt noch jemand findet.

rhapsody3004 schrieb:Ich konnte mir gleich vorstellen, dass es damit zu tun gehabt hat:
Vaimanika schrieb:
Ich bin zur Zeit arbeitslos, da ich die Probezeit wegen Krankheit nicht geschafft habe und hab mich daher arbeitslos gemeldet.

Ich bekam in der ersten Woche, als ich die Probezeit angefangen habe, eine Erkältung (oder die Grippe). Mittwochs war mein erster Arbeitstag, am Freitag und Samstag krank geschrieben worden. Übers Wochenende ging es mir nicht viel besser, wollte jedoch unbedingt wieder arbeiten gehen und hab es nicht richtig auskurieren lassen, so dass ich am Montag zur Arbeit erschienen bin und am Donnerstag wieder arbeitsunfähig wurde, mit Fieber etc. und die Restwoche wieder krank geschrieben war. Das hat der neue Arbeitgeber natürlich so nicht mitgemacht. Das fand ich sehr schade, da die neue Stelle mir wirklich gefallen hat.

capspauldin schrieb:Bandscheibenvorfälle werden mit der Zeit selten besser, darum wäre es Ratsam jetzt zu handeln.

Bei mir ist das nicht der einzige Gesundheitsproblem. Ich habe die Colitis Ulcerosa (eine chronische Darmentzündung, die in Schüben mit starken Durchfällen,Bauchkrämpfen..auftritt) und ich somit einmal bei einem anderen Arbeitgeber* einen Monat krankgeschrieben war.
Es braucht manchmal eine Zeit, bis der Entzündung im Darm wieder zurück geht.
Das hab ich der Agentur für Arbeit alles mit ärztlichen Attests vorgelegt und davon berichtet.

rhapsody3004 schrieb:Wünsche auch dir alles Gute für deine Zukunft

Danke dir vielmals :)


* Mein voriger Arbeitgeber , bevor ich die Probezeit bei einem anderen hatte, war ich 2 1/2 Jahre, bis dort ein anderer Chef das Geschäft übernommen hatte. Seit dieser da ist, sind letztes Jahr 20 Mitarbeiter gegangen (Selbstkündigung und vom neuen Chef gekündigt wurden, weil ihm einiges an die Personen nicht gepasst hat. Es gab in den Betrieb große Spannungen,auch mit mir und das habe ich nicht mehr mitmachen können (gesundheitlich), so dass ich dort gekündigt habe. Natürlich nachdem ich die neue Stelle hatte, bei der es wegen die Erkältung/oder Grippe leider nicht geklappt hat.

ProjectSerpo schrieb:Darmentzündung, die in Schüben mit starken Durchfällen,Bauchkrämpfen..auftritt)

Langsam weiß ich warum dir andere Stellungen als Kassier angeboten wurden. Man kann mit diesen Vorerkrankungen schlecht diese Arbeit verrichten.

cachalot schrieb:Kannst du mal so ein bis zwei Beispiele für diese Sicht „Mancher“ hier zitieren?

kann ich nicht nein, aber ich hatte so den Eindruck teilweise.

Frau.N.Zimmer schrieb:Was gibt es denn ALG1? 60% gibt es und das von einem Hungerlohn, wie hier immer wieder betont wird. Scheinbar sind die Löhne ja doch nicht soo schlecht, wenn einem 60% davon ausreichen.

es sind nur 60% ja, was je nach vorherigem Lohn nicht gerade viel ist. und warum man kündigt die Grunde ja ganz vielfältig sein. Es muss doch in Deutschland möglich sein dem Ganzen zu entfliehen bevor man sich womöglich ganz kaputt macht, die Gesundheit ernsthaft Schaden nimmt oder so.
Ein Job ist eben kein Gefängnis und man ist kein Leibeigener des Chefs der stets zur Stelle ist oder sowas, die Zeiten sind zum Glück vorbei.
Nun ja und wenn es gerade eben keinen neuen Job gibt bzw. erst etwas in ein paar Monaten dann ist das eben so. Dafür bekommt man dann halt übergangsweise Arbeitslosengeld.

devil075 schrieb:Man hat nun mal die Pflicht aktiv, ernsthaft zu suchen und Arbeit anzunehmen wenn man Arbeitslosengeld bezieht

ja und wenn man sich dann eben auf alle Stellen beworben hat die in Frage kämen, man aber trotzdem noch nichts gefunden hat dann ist das eben so. Genau so waren auch die Worte meiner Fallbearbeiterin bei der Agentur als ich arbeitslos war.

ProjectSerpo schrieb:Ich bekam in der ersten Woche, als ich die Probezeit angefangen habe, eine Erkältung (oder die Grippe). Mittwochs war mein erster Arbeitstag, am Freitag und Samstag krank geschrieben worden. Übers Wochenende ging es mir nicht viel besser, wollte jedoch unbedingt wieder arbeiten gehen und hab es nicht richtig auskurieren lassen, so dass ich am Montag zur Arbeit erschienen bin und am Donnerstag wieder arbeitsunfähig wurde, mit Fieber etc. und die Restwoche wieder krank geschrieben war. Das hat der neue Arbeitgeber natürlich so nicht mitgemacht. Das fand ich sehr schade, da die neue Stelle mir wirklich gefallen hat.

Das tut mir sehr leid für dich. Du wolltest die Stelle nicht verlieren und bist zu früh arbeiten gegangen und bist dadurch aber wieder krank geworden. So dachte dein Chef bestimmt, dass das bei dir zur Gewohnheit werden könnte oder?

Ist wirklich Kacke sowas. Wenn man krank ist, ist man krank - Probezeit hin oder her. Ist es überhaupt so leicht Mitarbeiter wegen Krankheit in der Probezeit zu entlassen? Also wenn man eine AU vorzeigen kann.

ProjectSerpo schrieb:Danke dir vielmals

Meine ich auch ernst. Ich wünsche dir, auch um laufende Kosten zu decken, dass du so schnell es geht erst mal ALG1 beziehen kannst und dir man dann auch alle Zeit lässt, um dir in Ruhe etwas nach deinen Vorstellungen wieder zu suchen. Vor allem, was du auch gesundheitlich arbeiten könntest.
Ich hoffe die Agentur gewährt dir ein paar Monate Schonzeit oder so - ohne dir mit Sanktionen zu drohen, solltest du in ihren Augen nicht genügend Eigenbemühungen zeigen.
Haben die dir echt schon mit möglichen Sanktionen gedroht? Unmöglich sowas.

Und bei unpassenden Stellenangeboten seitens der Agentur würde ich mich jedes Mal zurückmelden, geht auch Online, warum du dich auf diese und jene Stelle nicht beworben hast. Ist besser als gar keine Rückmeldung.


Geht bei dir wenn um ALG1 oder wars ALG2?

Kann man ALG1 nicht sogar auch mit ALG2 aufstocken, falls ALG1 zu wenig? Fällt mir gerade ein, weil ALG1 ja weniger als der zuvor verdiente Lohn ist.

pretender9 schrieb:Frage kämen,

Dann muss man „das Infragekommen“ ausweiten oder Umschulungen machen.
Wenn ich so zurückdenke an die Zeit im Handel, als wir die Hearings für den Kassenbereich hatten, graut mir heute noch… wenn man die Grundbasics wie Genauigkeit, Konzentrationsfähigkeit, körperliche Belastbarkeit etc nicht hat, warum dann nicht was geeigneteres suchen?

rhapsody3004 schrieb:Ist es überhaupt so leicht Mitarbeiter wegen Krankheit in der Probezeit zu entlassen? Also wenn man eine AU vorzeigen kann

In der Probezeit kann man ohne Angabe von Gründen sofort kündigen.
Dafür ist eine Probezeit da

rhapsody3004 schrieb:Ist es überhaupt so leicht Mitarbeiter wegen Krankheit in der Probezeit zu entlassen? Also wenn man eine AU vorzeigen kann.

Wäre es, es wird aber kaum jemand entlassen weil er in der Probezeit krank war. Bei paar Tagen Erkältung sagt keiner was und bei längerer Krankheit, wie Beinbruch oder sowas, wird meist die Probezeit dementsprechend verlängert. Man will ja einen Mitarbeiter haben und anfangs zahlt das Krankengeld sowieso die Krankenkasse, in den ersten 4 Wochen, denk ich.

pretender9 schrieb:kann ich nicht nein, aber ich hatte so den Eindruck teilweise.

Ok. Thema durch.
Ich finde die Antwort übrigens Vorbildhaft. Tut in so ner hitzigen Diskussion mal gut zu lesen.

P.S. Ich hoffe das kommt jetzt nicht Gönnerhaft oder sonstwie Überheblich oder negativ rüber. Ist tatsächlich ernst gemeint

Frau.N.Zimmer schrieb:. Bei paar Tagen Erkältung sagt keiner was und bei längerer Krankheit, wie Beinbruch oder sowas, wird meist die Probezeit dementsprechend verlängert.

ich weiß nicht ob das so zulässig ist. Hier steht es jedenfalls anders:

https://www.mws-arbeitsrecht.de/probezeit/verlaengern/

Bei einer Probezeit von sechs Monaten kann zwar – in engen Grenzen – auch eine Verlängerung vereinbart werden. Dies nützt jedoch nicht viel, weil nach Ablauf der Wartezeit von sechs Monaten (§ 1 Abs. 1 KSchG) das Kündigungsschutzgesetz anwendbar ist. Die besonderen Regelungen zum Kündigungsschutzgesetz finden also in jedem Fall Anwendung, da unabhängig von der Probezeit die sechsmonatige Wartezeit erfüllt ist.

und

https://www.arbeitsvertrag.org/probezeit-verlaengern/#Wann_kann_die_Probezeit_verlaengert_werden

Wie bereits erwähnt, darf die Probezeit maximal sechs Monate lang dauern. Nach Ablauf dieser Zeit greift die gesetzliche Kündigungsfrist von vier Wochen zum Fünfzehnten oder zum Ende eines Kalendermonats. Eine Verlängerung der Probezeit über sechs Monate hinaus ist daher in der Regel nicht möglich.

Ich habe eine Doku gesehen, von Auswanderer, das Zielland USA.

Da gab es diese Familie mit zwei Kindern, sie hatten die Meinung, in Deutschland haben sie zu viele Soziale Abgaben, Bürgergeld fanden sie übertrieben und, im Grunde sagten sie, sie wollen selber Entscheiden was sie mit ihrem Geld machen und sie wollen es auch nicht mehr länger an H4 Bezüger ausgeben. Fanden das System der USA viel besser.

Dann meinten sie noch, das Land gehe in den nächsten Jahren immer mehr den Bach hinunter, es gäbe für Familien wie sie es sind keine Zukunft mehr.

Also sind sie ausgewandert, nach Florida, zuerst landeten sie in ein Hotel, danach fand die Mutter einen Job als Lehrerin, ihr Mann war zuerst zuversichtlich, nach 6 Monaten meinte er, er hätte da ein mega guten Job haben können, aber er wäre viel unterwegs gewesen und das wollte er nicht wegen seiner Familie.

Dann fand er einen Job in der gleichen Lohnklasse wie seine Frau und sie mussten zugeben, sie waren immer nur sehr knapp Ende Monat mit beiden Einkommen, als seine Frau krank wurde fehlte das Einkommen da keine Lohnausfälle bezahlt wurden, schlussendlich mussten sie nach Deutschland zurück und mussten Staatliche Hilfe beantragen.
Sie konnten die Wohnungsmiete nicht mehr bezahlen in Florida. in der Zeit als sie noch zu vor im Hotel lebten, lernten sie die Armut von Familien kenne, die sich keine Wohnungen mit ihren Kindern mehr leisten konnten, sondern nur noch ein Hotelzimmer, manch mal bettelten Familien bei ihnen um Essen.

So und ich muss sagen, wer Bürgergeld abschaffen will, ist selberschuld wenn der Schuss irgend wann nach hinten los geht, weil es jeden, auch der sich so selbst überzeugt darstellt er benötige es nicht, kann es doch erwischen.

Darum gerade auch wegen der Story sollte Bürgergeld nicht abgeschafft werden und auch niemand gezwungen werden einen Job an zu nehmen, weil es um die Biographien der Menschen selbst geht und die sind so unterschiedlich und das wäre fatal.