Digitale Nomaden

Ich finde dieses Konzept super interessant. Wenn man der Typ dafür ist, kann man dieser Lebensweise bestimmt einiges abgewinnen.
Ich selber bin aber zu sesshaft dafür.
Als eher introvertierter Mensch brauche ich meinen Rückzugsort und meine Zeit für mich, liebe gemütliche Abende mit einem Buch und einem Glas Wein vor dem Kamin, die romantischen Sonnenuntergänge mit meinem Mann auf unserem Balkon, das Kochen für Freunde etc.
Ich glaube, ich bin von Natur aus einfach sehr häuslich, obwohl ich z.B. supergern reise.

Aber ich verstehe durchaus den Reiz hinter so einem Nomadenleben.

Snoopy22 schrieb:Dieser Thread ist ja nicht so belebt, daher keine Ahnung, ob es jemanden interessiert :D

Ja, doch. Würde mich freuen, wenn Du dann darüber berichtest.

Ich schaue mir öfter Youtube-Videos an von Leuten, die im Camper herumreisen. Für mich kommt das zwar nicht in Frage, aber irgendwann, wenn es mir gesundheitlich wieder besser geht, werde ich auch wieder mehr herumreisen im Zug.

RachelCreed schrieb:Ich glaube, ich bin von Natur aus einfach sehr häuslich, obwohl ich z.B. supergern reise.

Ich versuche in meiner gesundheitlich erzwungenen Häuslichkeit mehr Beweglichkeit reinzubringen. Vielleicht kann ich dann das alte Nomadenlebensgefühl wieder in mein Leben übertragen.

Laura_Maelle schrieb:Ich versuche in meiner gesundheitlich erzwungenen Häuslichkeit mehr Beweglichkeit reinzubringen. Vielleicht kann ich dann das alte Nomadenlebensgefühl wieder in mein Leben übertragen.

Viel Glück dabei und alles Gute für deine Gesundheit! :)

Ich könnte mir vielleicht vorstellen, sowas mal für ein Jahr oder so auszuprobieren. Solange ich im Hinterkopf hätte, dass es einen Ort gibt, an den ich jederzeit zurückkommen kann, wäre das vielleicht sogar was für mich. Das würde dann allerdings das ganze Konzept ad absurdum führen. Mit "Sicherheitsnetz" ist es vermutlich nicht ansatzweise dasselbe.

@RachelCreed
Danke!

Ja, wär doch eine gute Idee, so was einfach mal auszuprobieren. Die wenigsten machen das von Null auf 100, sondern haben sicher vorher schon länger ausprobiert und dann aufgrund der entsprechenden Erfahrungen Sicherheit gewonnen, um mehr in diese Richtung zu gehen.

Ich glaube nicht, dass ein bewegliches Leben sich so unstet anfühlen muss, da gibt es noch viel dazwischen. Mit einem Camper hat man z. B. auch einen gemütlichen Ort des Rückzugs unterwegs. Ich hatte während meiner Nomadenzeit immer meine Zwischenstationen (Lager), wo ich es mir gemütlich machen und mich auch aufwärmen konnte.

Zu meiner Zeit als Journalist war ich mehr Nomade, als mir lieb war. Allerdings noch als "Analog-Nomade" mit Diktiergerät und Schreibmaschine. Die Jahre haben mir gereicht. Das muss ich nicht noch einmal haben.

Laura_Maelle schrieb am 06.09.2022:Ich hatte während meiner Nomadenzeit immer meine Zwischenstationen (Lager), wo ich es mir gemütlich machen und mich auch aufwärmen konnte.

Ich bin zufrieden, wenn ich regional in der Schweiz unterwegs bin.
Gerade schrieb ich in einem anderen Thread über die Kernmotivation etwas zu diesem Aspekt:

Was ist die Kern-Motivation, für die ihr lebt? (Seite 8) (Beitrag von Laura_Maelle)

@Laura_Maelle
Das minimalistische Leben ist doch aber recht kosten- und Reise intensiv, oder?

Organisierst und koordinierst Du das immer vorher, um die Kosten im Zaum zu halten?

Dieser Lifestyle hat einen gewissen Appeal, ich fahre selbst gern Bahn und habe ne BahnCard 100 (2Kl.). Wenn ich permanent unterwegs wäre, würde ich mir auch eine für die Erste Klasse holen. Aber schon die 2. Kl berechtigt dich zur Benutzung der DB Lounge. Wenn ich aus dem Office nach Hause fahre und am Münchner Hbf umsteige, gönne ich mir da meist nen Gratiskkaffee und manchmal ne Cola :D Naja, um ehrlich zu sein, Cola Zero bis ich pinkeln muss :D

Allerdings könnte ich als Digitalnomade mein Hobby nicht mehr pflegen und das wäre doch blöd :D

skagerak schrieb am 22.09.2022:Das minimalistische Leben ist doch aber recht kosten- und Reise intensiv, oder?

Organisierst und koordinierst Du das immer vorher, um die Kosten im Zaum zu halten?

Entschuldige, ich habe Deinen Beitrag erst jetzt gesehen.
Es muss nicht unbedingt kostenintensiver sein als das sesshafte Leben. Ich schau schon sehr auf die Preise. Aber man muss schon mehr planen, zumindest bis sich alles eingespielt hat.

Ich werde noch in diesem Jahr mein digitales Leben wieder aufnehmen und euch von Anfang an hier berichten, wie das vonstatten geht.

Bin gerade dabei, meine Wohnung zu räumen. Es hat sich viel angesammelt durch meinen Neffen, der länger bei mir wohnte. Er zog in ein anderes Land und musste viel bei mir zurücklassen/deponieren. Deshalb wird das wieder eine große Hausräumung, die ich - wie im Jahr 2017 - allein bewältigen muss, trotz Schmerzkrankheit. Gestern habe ich 6 große Abfallsäcke entsorgt, das war der Anfang meiner Räumung. Nun will ich auf den nächsten Dienstag möglichst viel wegwerfen an kleinen Sachen und vielleicht noch ein kleines Möbelteil, das ich raustragen kann.

Ein großer Abfallsack ist schon voll. Mal sehen, wie viel ich heute schaffe. Ich werde euch berichten, sofern ihr euch hier mit Beiträgen beteiligt. Es ist nicht so leicht für mich, körperlich gesehen, denn ich hatte in den letzten Monaten gesundheitlich ein großes Tief, woraus ich mich hocharbeiten konnte, aber ich bin immer noch sehr wackelig auf meinen Beinen. Ich kann also jeden herzlichen Mutmacher gebrauchen.

Ich führe einen Beruf aus, der mir theoretisch erlauben würde, ein digitaler Nomade zu sein (ob das jetzt zukünftig mit zusätzlichem Studium so möglich sein würde, ist eher unwahrscheinlich, aber das ist ja ein selbstgewähltes Schicksal und irrelevant).

Ich weiß nicht. wie das in anderen Branchen so ist, aber um das wirklich erfolgreich zu machen, muss man ja mehr
oder weniger ein Freelancer sein. Das lohnt sich wiederum nur, wenn man in seinem Bereich bereits extrem erfahren
und/oder zusätzlich extrem gut und gefragt ist. Es ist also weder etwas für Anfänger, noch etwas für Leute, die sich
einfach nur finanzieren wollen, indem sie ein mittelmäßiges Level an Verausgabung anstreben.

Weiterhin muss man sich bezüglich Finanzplanung, Ausgaben sowie Steuerrechtliches und Krankenkasse gut
auskennen, sonst tappt man schnell in die Schuldenfalle.
Vielleicht ist es noch etwas für Leute, die viele Rücklagen haben oder ohnehin recht privilegiert sind.


Viele Freelancer im Social Media kommen aus den US oder aus Ländern, in denen es vielleicht wirklich ein
Vorteil sein kann.

Von Deutschland aus hat eine solide Festanstellung mit viel Urlaub, Benefits, Arbeitstage im Auslands, Geschäftsreisen usw
oft deutlich mehr Vorteile und der Beruf des "Digitalen Nomaden" ist eher ein Risiko.

Ich räume gerade weiter, nachdem ich heute Morgen eine große Ladung Abfall in die normale Kehrichtabfuhr entsorgen konnte. Das kommt am billigsten, weil die Sackgebühren in meinem Ort unterdurchschnittlich sind. Das machte ich bereits bei der Räumung meines Elternhauses im Jahr 2017. Meine Wertsachen lagerte ich damals ein und blieb dabei, d. h. von mir selbst ist nur gerade das Allernötigste in der Wohnung. Beim Umzug werde ich das auch einlagern.

Es geht vor allem um das, was mein Neffe zurückgelassen hat. Die Möbel sind absoluter Schrott, weil sie eine Abwasser-Überschwemmung im damaligen Kellerzimmer meines Neffen durchgemacht haben. Das Versicherungsgeld nutzte er aber erstmal für seine berufliche Weiterbildung und verschob den Kauf seiner neuen Möbel auf jetzt. Die alten Möbel werde ich entsorgen lassen.

Es hat aber noch ideelle Wertgegenstände meines Neffen im Haus, wovon ich die Hälfte einlagern werde, den Rest werfe ich weg, sofern mein Neffe einverstanden ist.

SuiGeneris schrieb am 03.08.2023:Ich führe einen Beruf aus, der mir theoretisch erlauben würde, ein digitaler Nomade zu sein (ob das jetzt zukünftig mit zusätzlichem Studium so möglich sein würde, ist eher unwahrscheinlich, aber das ist ja ein selbstgewähltes Schicksal und irrelevant).

Wenn ich Dich richtig verstehe, wäre das digitale Nomadentum doch nichts für Dich, sondern nur eine theoretische Überlegung wert.

Ich selbst brauche mir diese Gedanken nicht mehr zu machen, da bei mir die beruflichen Voraussetzungen geeignet sind. Und ich habe ja schon mal als digitale Nomadin gelebt.

Es geht bei mir jetzt einfach darum, die entsprechenden Vorbereitungen umzusetzen.

Laura_Maelle schrieb:Wenn ich Dich richtig verstehe, wäre das digitale Nomadentum doch nichts für Dich, sondern nur eine theoretische Überlegung wert.

Wie ich geschrieben habe:

Es ist in Deutschland eher mit einem Risiko verbunden und die ganzen "Digitalen Nomaden" im Internet
sind häufig mehr Schein als Sein mit finanziellen Verlusten.

SuiGeneris schrieb:Es ist in Deutschland eher mit einem Risiko verbunden und die ganzen "Digitalen Nomaden" im Internet
sind häufig mehr Schein als Sein mit finanziellen Verlusten.

Nicht jeder will reich sein. Manche wollen einfach durchkommen und noch etwas von der Welt sehen.

Laura_Maelle schrieb:Nicht jeder will reich sein. Manche wollen einfach durchkommen und noch etwas von der Welt sehen.

Ich habe den Eindruck, dass wir beide den Begriff "Digitale Nomaden" sehr unterschiedlich
interpretieren und assoziieren.

Für mich sind Digitale Nomaden zum größten Teil einfach Millenials und Gen-Z, die zum
großen Teil hip und privilegiert sind und beruflich "Etwas mit Medien" machen und im
Bereich Social Media arbeiten oder Influencer:innen sind (Meist MuK oder Geisteswissenschaften studiert).

Nicht random Leute, die durch die Welt reisen und dabei "irgendwie arbeiten und das dokumentieren".

@SuiGeneris
Ich definiere es für normal Sterbliche. Die gibt es auch. :D

Laura_Maelle schrieb am 03.08.2023:Ich werde noch in diesem Jahr mein digitales Leben wieder aufnehmen und euch von Anfang an hier berichten, wie das vonstatten geht.

Bin gerade dabei, meine Wohnung zu räumen. Es hat sich viel angesammelt durch meinen Neffen, der länger bei mir wohnte. Er zog in ein anderes Land und musste viel bei mir zurücklassen/deponieren. Deshalb wird das wieder eine große Hausräumung, die ich - wie im Jahr 2017 - allein bewältigen muss, trotz Schmerzkrankheit.

Der aktuelle Stichtag, wo ich möglichst viel in die Kehrichtabfuhr geben will, ist auf Mittwoch, den 16. August.

Laura_Maelle schrieb:Ich werde euch berichten, sofern ihr euch hier mit Beiträgen beteiligt. Es ist nicht so leicht für mich, körperlich gesehen, denn ich hatte in den letzten Monaten gesundheitlich ein großes Tief, woraus ich mich hocharbeiten konnte, aber ich bin immer noch sehr wackelig auf meinen Beinen. Ich kann also jeden herzlichen Mutmacher gebrauchen.

Ich habe einen fertigen Plan, nur wird es körperlich gesehen eine starke Herausforderung für mich.

Ich habe mit dem Werkhof meiner Ortsgemeinde telefoniert. Dort gibt es einen Dienst für Gebrechliche. Sie holen alle alten Möbel meines Neffen. Es ist alles kostenlos. Bin richtig happy. Ein großer Schritt zurück in mein mobiles Leben als digitale Nomadin! Yeah!

@Laura_Maelle
ich wünsche dir viel Kraft und Glück zurück in dein Nomadenleben. :)

Laura_Maelle schrieb:Ich habe mit dem Werkhof meiner Ortsgemeinde telefoniert

daraus schließe ich, dass du in irgendeiner Weise an eine höhere Macht glaubst?
Wenn es vermutlich schon nicht die christliche Religion ist, aber selbst da steht im NT, dass du es im Grunde richtig machst, nämlich nicht an materiellen Dingen zu hängen.

Ich bewundere es, wer dies wie du einfach so kann!

Oh danke, @Optimist
Ja, ich vertraue Gottes Führung und dass ich auf dem Kehrichtkalender meiner Ortsgemeinde diesen kleingedruckten Hinweis für körperlich Eingeschränkte wie mich las, war echt der Lichtkegel von oben, denn ich bin stark kurzsichtig und habe keine Brille hier zur Hand. Sie haben alles geholt, Möbel, Metall, Elektrisches. Das alles kostenlos!

Nachdem mich mein Bruder trotz Zusage im Stich ließ und mich wie Jakobs Sohn Josef in der Bibel in die Grube stieß, ist nun der Werkhof der erste Samariter, der mir sogar kostenlos hilft. Ich bin ihnen und Gott so dankbar!

Nun kann ich weiterräumen und meinem Ziel näherrücken!