Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

Schön schön, nun haben wir also einen weiteren Schuldigen gefunden. Die Katze! Ich möchte hier jedem Recht geben der sagt, das wir zu viele Hauskatzen haben. Und wer ist daran Schuld? Ich denke die Antwort wird sich jeder denken können.

Nun zu den Vögeln. Warum haben wir denn so wenige Vogel hier? Liegt es vielleicht daran das es zeitgleich zu wenig Insekten gibt, die dem Vogel als Futter dienen? Warum haben wir so wenig Insekten? Liegt es evtl daran das ein Großteil unserer Felder und Böden Glyphosatverseucht sind? Spielt vielleicht sogar der Klimawandel da mit rein? Wer ist für diesen Klimawandel verantwortlich?

Und was lernt man aus dem ganzen? Wir Menschen machen immer schön so weiter wie bisher, denn keiner möchte ein Opfer bringen. Stattdessen kann man ja schön die Wölfe abknallen. Und als nächsten sperren wir alle Katzen ein. Mal sehen auf was für schwachsinnige Ideen der Mensch noch kommt. Darin ist er ja unschlagbar.

Sorry aber wenn ich sowas lese kommts mir kalt hoch.

Röhrich schrieb:Den Wildschweinen, Hasen oder Wolf, wäre es schlichtweg egal ob der Mensch verschwindet oder der Feldhamster.

Woher willst du das wissen? Hast du mit dem Wolf und allen anderen Tiere darüber gesprochen?

Optimist schrieb:Aber deshalb muss ich es doch nicht gut finden, dass es nun einen Prädiator in D gibt, der keine Fressfende hat - also quasi unbescholten "schalten und walten" kann und dabei auch noch menschlichen Schutz genießt wie kein anderes (ungefährlicheres) Tier.

Übrigens. Hauskatzen, die vom Menschen der Natur millionenfach hinzugefügt werden, sind ebenfalls Prädatoren und genießen ebenfalls menschlichen Schutz.

Bishamon schrieb:die Wissenschaft sieht das anders.

Die Wissenschaft sieht den Bestand beim europäischen Wolf bei 25 bis 30 Tausend Exemplaren bei weitem als gesichert an.
In Russland erschießt man Wölfe, die aus Europa dort einwandern wollen, weil die dort Angst um die Arterhaltung haben, weil es hier mittlerweile zu viele Hybriden gibt, die würden die Art des europäischen Wolfes vernichten.

Offenbar gibt es hier die alternative Wissenschaft durch Spenden- und Fördergeldern finanzierte Vereine und auf der anderen Seite Wolfs Forschung von staatlicher Seite, seit Jahrzehnten.

Du hast auch keine wissenschaftliche Seite verlinkt, sondern einen Verein oder was steckt hinter denen?

peekaboo schrieb:Woher willst du das wissen? Hast du mit dem Wolf und allen anderen Tiere darüber gesprochen?

Also willst Du behaupten, der Wolf würde darüber nachdenken wenn er hungrig ist, ob es das letzte Feldhamster Pärchen ist?

Aber vermutlich hast Du mit den Tieren "gesprochen"?
Ich habe mir das eher so gedacht, Du hast wohl vom Wolf etwas anderes "zugeflüstert" bekommen.
Welch eine Diskussion...

Pestsau schrieb:Schön schön, nun haben wir also einen weiteren Schuldigen gefunden.

Der Schuldige ist hier in meinen Augen nicht die Katze, denn sie folgt nur ihrem Trieb. Schuldig ist der Mensch. Natürlich nicht alle.

Pestsau schrieb:Und wer ist daran Schuld? Ich denke die Antwort wird sich jeder denken können.

Naja, da gibt es so eine schöne Auflistung, wer oder was alles am Vogelsterben beteiligt ist.
Fensterscheiben, freilaufende Katzen, Stromleitungen, Verkehr, Landwirtschaft, Jagd und Windräder. Wobei Windräder den geringsten Teil ausmachen.

Pestsau schrieb:nd als nächsten sperren wir alle Katzen ein.

Ich wäre eher dafür, bei den Menschen ein Bewusstsein zu schaffen, daß sich nicht jeder, der Lust hat, eine Katze anschaffen kann.

Röhrich schrieb:Also willst Du behaupten, der Wolf würde darüber nachdenken wenn er hungrig ist, ob es das letzte Feldhamster Pärchen ist?

Ähm?

Röhrich schrieb:Welch eine Diskussion...

In der Tat.

Röhrich schrieb:weil es hier mittlerweile zu viele Hybriden gibt

was für Hybriden? Mit dem Hund? Und davon gibt es zu viele? Wo kann ich das denn nachlesen?

Ich habe Freigängerkatzen- die bringen nur Mäuse und greifen auch keine Weidetiere an.

Wie sehr das Spiel mit dem Wolf nur vom Schreibtisch geschrieben wird, sieht man hier in dieser offiziellen Empfehlung des Baden Würtmbergischen Ministerium für Umwelt und Klima.

Da wird zuerst von Wölfen und dann vom Wolf geredet
Wie linkisch ist die Formulierung "mit Gegenständen werfen" in Anbetracht dessen, dass es das erklärte Ziel der Wölfe ist, in Rudeln zu leben? Sie leben immer in Rudeln, nur Jungwölfe ziehen einzeln herum und suchen ein Revier , in dem sie sich niederlassen können.

Und dann kommt das Ministerium und empfiehlt "mit Gegenständen werfen" :) Wieviele "Gegenstände" soll ich dann dabei haben? 5-7? Und in welche Richtungen soll ich die dann bei einem Wolfsrudel werfen, Norden, Süden , Westen? Dies stehen ja nicht alle vor mir, deren Strategie ist immer, sich zu verteilen und aus allen Richtungen anzugreifen.


Reicht da die Vorstellungskraft des Ministeriums nicht aus oder ist das einfach nur naiv - oder berechnent?

Hunde können von Wölfen als Eindringlinge in ihr Revier angesehen und angegriffen werden. Hunde daher anleinen oder nur im engen Einwirkungskreis des Besitzers führen. Dennoch kann es sein, dass der Wolf sich dem Hund nähert und den Besitzer völlig ignoriert. In einem solchen Fall rückwärtsgehen, den Wolf durch lautes Rufen und Gestikulieren auf sich aufmerksam machen, und gegebenenfalls mit Gegenständen werfen.

https://um.baden-wuerttemberg.de/de/umwelt-natur/naturschutz/biologische-vielfalt/artenschutz/wolf/verhaltenshinweise-beim-zusammentreffen-von-mensch-und-wolf/ (Archiv-Version vom 05.03.2022)

Dawn schrieb:Ich habe Freigängerkatzen- die bringen nur Mäuse und greifen auch keine Weidetiere an.

Achso, ja, Mäuse sind natürlich massig vorhanden und man kann auf sie verzichten, wie auf andere Kleinsäuger, diverse Amphibien und ein Mitteleuropa lebende Reptilien (alles Tiere die durch Freigänger bedroht werden). Übrigens bedeutet es absolut nichts, dass deine Katzen dir nur Mäuse bringen, da sie manche "Beutetiere" aka Spielzeuge liegen lassen, nachdem sie das Interesse verloren haben.

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.artenschutz-viele-maeusearten-vom-aussterben-bedroht.6ca32e75-06f6-4abe-82b4-7d047e0daff8.html#:~:text=Sumpfspitzmaus%20und%20Alpenspitzmaus%20seien%20besonders,oft%20als%20Plage%20angesehen%20wird.

Tussinelda schrieb:was für Hybriden? Mit dem Hund? Und davon gibt es zu viele? Wo kann ich das denn nachlesen?

Das sollte doch eigentlich bekannt sein?
Habt Ihr Euch bei dem Thema wirklich so wenig eingelesen?
Das Labor ForGen hat in den letzten Jahren viele Hybride nachgewiesen.

https://www.dbb-wolf.de/Wolfsmanagement/Bundesl%C3%A4nder/umgang-mit-hybriden

@Röhrich
erstens:

Röhrich schrieb:Habt Ihr Euch bei dem Thema wirklich so wenig eingelesen?

lass das bitte.
Die Hybriden wurden hier schon diskutiert und in Deinem link steht NICHTS von "zu viele". Eigentlich sind es sehr wenige, wenn man die Anzahl der hier lebenden Wölfe und vor allem frei laufenden Hunde bedenkt. Ich komme auf 6 Hybriden zwschen 2003 und 2017. Davon 2 tot, 2 gefangen. Die gefangenen Hybriden wurden eingeschläfert.
Dann 2017 6 Welpen, 4 getötet, dann weitere 4 Welpen, davon 3 getötet.

Also bleiben 5 die zwischen 2003 und jetzt womöglich irgendwo leben. Und weil ich das schon vorher wußte fragte ich nach Deinen Informationen die eine Aussage wie die von Dir getätigte belegen würden. Gibt es aber eben nicht.

Röhrich schrieb:Die Wissenschaft sieht den Bestand beim europäischen Wolf bei 25 bis 30 Tausend Exemplaren bei weitem als gesichert an.

es geht um lokale Populationen. Bei zu kleinen Populationen treten Gendefekte wie in Skandinavien auf.

Röhrich schrieb:sondern einen Verein oder was steckt hinter denen?

Keine Balkonbiologen, Gutmenschen oder Wolfkuschler:

The CSG is composed of 121 experts, representing 34 countries (and with expertise in many more) including field biologists, academics, wildlife managers, government officials, NGO staff, and others from diverse but inter-related fields.

All CSG members are actively involved in canid conservation and research, and serve as honorary advisers, bringing with them the experience and the knowledge gained in their professional careers.

The CSG is part of the Species Survival Commission of IUCN, the International Union for the Conservation of Nature.

https://www.canids.org/who-we-are

Der Erfolg der Entnahme in Frankreich ist situationsabhängig (Jahreszeit, Gebiet, Geschlecht, ...).

In 17% der Fälle gab es keine Änderung bei der Prädation, in 25% sogar zu einer Erhöhung: also nicht das, was sich Jäger und Landwirte wünschen.

in France suggests that the effects of killing are highly variable depending on the context (for example they depend on position, altitude, season, sex of the killed wolf, etc.):

in particular on the basis of different scientific studies it is found (Figure 2) that, although in most of the contexts observed the killing of wolves has led to a reduction in predation (58%), there are also situations in which the killing has in fact had no effect (17%) and, in some situations, there was even an increase in predations (25%).

https://www.iononhopauradellupo.it/en/la-gestione-del-lupo-in-italia-e-in-europa-con-un-approfondimento-sulla-gestione-in-francia-austria-e-slovenia/

Röhrich schrieb:In Russland erschießt man Wölfe, die aus Europa dort einwandern wollen, weil die dort Angst um die Arterhaltung haben, weil es hier mittlerweile zu viele Hybriden gibt, die würden die Art des europäischen Wolfes vernichten.

Und genau da sehe ich ein großes Problem. Hybride sind nicht ganz ungefährlich.
Ein Problem welches der Mensch halt leider selbst verursacht.

Dawn schrieb:Und Wölfe zerstören Wiesenlandschaften, die wichtig für viele seltene Vogelarten und Insektenarten sind, weil sie andauernd Schafe und andere Weidetiere reißen (2021 4000 Tiere )

Man könnte die Tiere auch einfach wieder hüten und Nachts einsperren. Kostet halt Zeit und ist umständlich.

Ray. schrieb:Man könnte die Tiere auch einfach wieder hüten und Nachts einsperren. Kostet halt Zeit und ist umständlich.

Man könnte aber auch eine Höchstgrenze für die Haltung von Ausnutztieren einführen, so wie sie auch für den Wolf eingefordert wird.

Röhrich schrieb:vielleicht sollten wir auch eine derartige Höchstgrenze einführen.

Optimist schrieb:Früher oder später wird es auch bei uns eine Quote geben müssen, davon bin ich überzeugt.

Irgendwann sollte halt nicht mehr jedem erlaubt sein Ausnutztiere zu halten.

Ray. schrieb:Man könnte die Tiere auch einfach wieder hüten und Nachts einsperren. Kostet halt Zeit und ist umständlich.

Ja, koennte man.Ich finde das eine gute Idee, besonders, weil doch sooo viele unbetroffene Menschen sich für den Wolf stark machen und gaaaanz viel Meinung zum Thema Wolf haben, obwohl sie keine Weidetiere halten.

Also Naegel mit Koepfen: 500,00 € Wolfststeuer für alle die so tolle Ideen haben pro Monat? Ach bekommen wir das mit dem bisschen Geld hin? Vollzeithuetekraefte, Stallbau, Sicherheitszaeune? Nehmen wir lieber 800,00 €/Monat pro Wolfsbefuerworter.

Schließlich geht es um die Erhaltung der Natur, der Weiden & Heiden, der Deiche und Auenlandschaften.Und natürlich der Voegel, der lieben Bienen und Insekten.

Das waere doch toll, nicht? Ah, wo sind die ganzen Wolfsbefuerworter denn ploetzlich hin, wenn es ans Eingemachte geht, wenn es nicht nur um große Toene geht?


Einfach weg.

Ray. schrieb:Der Wolf macht aktuell keine größeren Probleme

https://www.jagderleben.de/news/wolfsausbreitung-muffelwild-brandenburg-bald-erloschen-713334 (Archiv-Version vom 24.05.2022)

In Brandenburg könnte es künftig keine wildlebenden Mufflons mehr geben – das befürchtet der Landesjagdverband Brandenburg. In den vergangenen sieben Jahren sei die Muffelwildstrecke um 76 Prozent zurückgegangen. Das Mufflon würde nur noch in 8 Landkreis vorkommen, 2015 waren es noch 13 Landkreise.

In Brandenburg erlebt das Muffelwild, bereits einen Rückgang der Spezies.

Der Wolf kann demnach sein Territorium dort ausweiten.

peekaboo schrieb:Haltung von Ausnutztieren

Das möchte ich nochmal unterstreichen, die "Ausnutztiere" nutzen nicht nur uns Menschen, sie nutzen auch der

Dawn schrieb:Erhaltung der Natur, der Weiden & Heiden, der Deiche und Auenlandschaften.Und natürlich der Voegel, der lieben Bienen und Insekten.

und sorgen dafür, dass jede Menge CO2 im Boden gespeichert wird.

Ich wüsste ja wirklich mal gerne, warum Veganer was dagegen haben, effektiv was gegen den Klimawandel zu tun
und das ausgerechnet als "Ausnutzen" framen.

Weidetiere nutzen der Natur, den anderen Tieren in ihrer Umgebung (von Mikroben über Insekten bis zu Vögeln)
und damit auch uns Menschen. Win-win - denn sterben tun wir alle.

Dawn schrieb:Ja, koennte man.Ich finde das eine gute Idee, besonders, weil doch sooo viele unbetroffene Menschen sich für den Wolf stark machen und gaaaanz viel Meinung zum Thema Wolf haben, obwohl sie keine Weidetiere halten.

Und genau hier sieht man was ich meine. Man sucht einen schön bequemen Weg ohne einen Cent mehr ausgeben zu müssen. Ja sry genau wegen solchen Grundgedanken bin ich nicht böse darum wenn einige ihre Tierhaltung aufgeben. Tiere zu halten hat heißt halt Verantwortung zu haben. Wenn das bedeutet dass man für einen Punkt mehr Geld ausgeben muss dann ist das halt so. Übrigens genau der Grund warum ich keine mehr habe.

@Krautwurm
Wenn Du die Göhrde-Mufflons meinst, wurden diese dort tatsächlich "angesiedelt" - für die Jagd. Die Tiere stammten aus Sardinien.

@sooma
Die Mufflons, die in meinem Link beschrieben wurden, sind in Brandenburg.
Die Göhrde liegt in Niedersachsen.