Erfahrungen mit Dating-Portalen im Internet
gestern um 10:47Ich hatte bereits nach dem zweiten Vertrösten mit dem Gedanken gespielt, mich von ihr zu trennen - wollte allerdings auch nicht als derjenige dastehen, der bei dem Thema Druck gemacht hat (sowas finde ich selbst ziemlich unsexy) und ihr ihr berufliches Fortkommen nicht gönnt. Bei ihr hatte es nach dem Studium sehr lange gedauert, bis sie einen angemessenen Job gefunden hatte. Sie musste sich trotz sehr gutem Uni-Abschluss jahrelang mit Zeitarbeit und einem 08/15-Sachbearbeiterjob begnügen und hat die vielen Bewerbungsabsagen für höherwertige Tätigkeiten stets darauf geschoben, dass die Firmen für diese Positionen keine Frauen im besten gebärfähigen Alter haben wollen. Das hat sie regelmäßig wütend gemacht - was es mir dann wiederum erschwerte, mit ihr über die Kinderplanung zu sprechen. Kam im TV der Femibion-Werbespot, wurde ihrerseits auffällig-unaufällig der Sender gewechselt oder aufgestanden und in die Küche gegangen. Als sie den ersehnten Top-Job dann endlich bekam, hat sie sich da voll reingesteigert, z. B. während der Corona-Lockdowns im Homeoffice teilweise bis 23/24 Uhr am Laptop an irgendwelchen Reportings gesessen usw. Wieviel Seggsy-Time es ab da noch gab, könnt ihr euch womöglich ausrechnen. Dauerte nicht lange, bis ich die Dating-Apps für mich entdeckte, meine Bedürfnisse anderweitig stillte (war Mist, weiß ich selber) und schließlich die Trennung vollzog.gruselich schrieb:Hm, solche Dinge sind schon schwierig. Wenn keine gemeinsame Wellenlänge gefunden wird und keine Pläne entstehen für die Zukunft, ist es ein schlechtes Zeichen.
Immerhin hast du dich nicht verbiegen lassen und bist zu dir selbst gestanden - das hätten manche vielleicht auch nicht gekonnt mangels Selbstbewusstsein. Und die Hoffnung stirbt sowieso zuletzt.
Du hast halt auch viel Zeit in der vorherigen langen Beziehung verstreichen lassen in Sachen Kinderwunsch. Aber was soll ein Mann da mehr tun, als liebevoll fragen und ein guter Partner zu sein. Es ist halt Glückssache, den richtigen Partner zu finden.
Ich hatte auch während der anschließenden Tinder-Hochphase einige kinderlose Karrierefrauen gedatet - und irgendwie hatten die immer noch zig To-Dos auf der Liste. Es war keine einzige dabei, die wirklich komplett den Kopf frei hatte. Ich erinnere mich an ein Date mit einer Gymnasiallehrerin, die mir dann einfach mal so nebenbei erzählte, sie wolle nochmal ein bis zwei Jahre nach Peru gehen... ja super... und was soll dann das Date hier gerade? Oder eine junge Ärztin, die noch den und den Facharztabschluss plus die und die Zusatzqualifikation machen wollte, aber auch schon Anfang/Mitte 30 war. Oder eine Vertrieblerin im Außendienst, die nach eigenen Angaben im Jahr um die 40.000 Kilometer fährt, oft mit Hotel-Übernachtung usw. - sehr familienfreundlich.
Ich hatte mich früher immer gefragt, warum Kinderlosigkeit gerade unter (gutverdienenden) Akademikerinnen so verbreitet ist. Das habe ich nach diesen Dates dann besser verstanden. Also das Thema Karrierefrauen zu daten ist schon nicht ganz so einfach. Und ich weiss, dass auch viele Männer aus genau diesem Grund eher einen Bogen um diesen Frauentyp machen. In journalistischen Artikeln wird es dann natürlich immer so dargestellt, als hätten Männer Angst vor Frauen, die besonders gut ausgebildet sind und/oder mehr Geld verdienen als sie selbst und nur ein Heimchen am Herd suchen, dass ihnen die Care- und Hausarbeit bereitwillig abnimmt und nebenbei max. 15 Stunden Teilzeit arbeiten will... alles andere könnten die blöden Männer nicht mit ihrem Ego vereinbaren. 🥱