Erfahrungen mit Dating-Portalen im Internet

gruselich schrieb:Was ich am wenigsten attraktiv finde, wenn man alleine reist, ist die Stille und das Schweigen.

Gerade diese Momente genieße ich sehr. Und dass man da dann gar nicht mit Menschen spricht, sich nie unterhält oder sich auch mal Leuten anschließt, heißt "alleine Reisen" ja nun nicht zwingend.

Leitsgeheier schrieb:Nix für ungut, aber das ist alles nur in deinem Kopf.
Natürlich trifft man überall Gesprächspartner.

Kann man ja auch nicht pauschalisieren.

Und natürlich klappt das und stell dir vor mir auch schon so ergangen, gelungen, nachdem sich Begleitungen verstreut hatten.

Aus eigener Erfahrung: Auch mit coolen, junggebliebenen Opis (und natürlich auch mit Frauen, lol) am Tresen oder auf der Tanzfläche oder vor der Türe beim Rauchen oder drinnen in Raucherecken oder ruhigeren Bereichen.

Bin trotzdem nicht der Typ, der gerne alleine feiern gehen würde.

Discos/Clubs, Bars, Restaurant, Konzerte, Stadtfeste, Urlaube und Tagesausflüge mag ich ungern alleine hin, alleine unternehmen. Für letztes habe ich zum Glück nach wie vor meinen Kumpel und sogar seine Frau.

Kino, obwohl bis heute selten, dass ich alleine rein müsste, hätte ich aber keine Probleme mehr mit.

Ansonsten kann ich sehr gut für mich alleine sein und habe über die letzten 9 Jahre das Alleinsein sogar zu schätzen gelernt.


@Berryl


Sollte man auch so früh wie möglich offen auf den Tisch legen, ob man rechtsverbindlich Heiraten und/oder auch Vater werden möchte. Dann weiß Frau gleich bescheid, woran sie bei mir ist/wäre.

Ich möchte weder das eine noch das andere. Letztes schon gar nicht. Mit Kindern, nicht mit allen, lol, habe ich trotzdem keine Probleme. Möchte nur keine eigenen. War früher in jüngeren Jahren anders. Da wollte ich sowohl Heiraten als auch Kinderkriegen.

Vampirella schrieb:Bis auf einen, hab ich alle meine Partner übers Internet gefunden/kennengelernt und zwei davon speziefisch über Datingapps, darunter auch mein jetziger Freund.

Vor 10 jahren war es einfacher mit leuten zu connecten, heute dreht man fast durch mit den apps aber mit etwas Glück kann man ein paar echt tolle leute kennen lernen, sowohl für Romantische beziehungen als auch einfach Freundschaften. :) man sucht quasi nach der Nadel im Heuhaufen, aber es ist nicht unmöglich.

Unmöglich ist es auch nicht. Aus eigener Erfahrung.

Bei mir war es eigentlich recht ausgewogen hinsichtlich wo man sich kennengelernt hat.

Zu meinen Onlinedatingzeiten gab es noch keine Apps.

Berryl schrieb:Das wiederum ist das einzige was mich in die andere Richtung belastet, und das nicht wenig.

Ja, keine schöne Vorstellung, wenn der/die Hinterbliebene mit zwei kleinen Kindern dann das gemeinsame Haus oder die große Mietwohnung nicht mehr halten kann und die Kinder nach einem Elternteil dann auch noch ihr gewohntes Umfeld verlieren. Aber auch sonst ist es schon ein Vorteil, in Steuerklasse 3 wechseln zu können, wenn ein Einkommen wegfällt. Oder sich im Bedarfsfall über den Ehepartner kostenfrei krankenversichern zu können etc.

Als "DINKS" klappt das Leben auch unvermählt, aber mit Kindern und Immobilien im Spiel würde ich persönlich immer heiraten - wenn es sein muss mit Ehevertrag.

Groucho schrieb:Wenn der Kleine größer ist, gibt sich das wieder und Papa geht auch mal wieder entspannt nach 20 Uhr raus. :D

...sofern man selbst dann nicht derjenige ist, der zuhause unterm Pantoffel steht und nur noch nach vorheriger Genehmigung abends rausdarf. ;)

Vampirella schrieb:Vor 10 jahren war es einfacher mit leuten zu connecten, heute dreht man fast durch mit den apps aber mit etwas Glück kann man ein paar echt tolle leute kennen lernen, sowohl für Romantische beziehungen als auch einfach Freundschaften. :) man sucht quasi nach der Nadel im Heuhaufen, aber es ist nicht unmöglich.

Die Apps sind heutzutage nicht mehr wegzudenken. Durch die Digitalisierung und die zunehmende Verlagerung des Lebens in die eigenen 4 Wände nimmt eben die Zahl der Begegnungen im Alltag stark ab. Homeoffice statt ein Flirt mit der attraktiven Person, die jeden Morgen mit einem an der Bushaltestelle steht. Online-Shopping statt einem zufälligen Aufeinandertreffen im Kaufhaus. Online-Fitness statt einem netten Plausch nach dem gemischten Sportkurs an der Bar, Home-Cinema mit Netflix und Beamer statt Kennenlernen beim Anstehen an der Kino-Kasse, Google Maps statt die junge Frau/den jungen Mann dort nach dem Weg oder einem Tipp für ein gemütliches Café zu fragen usw.

Wenn all das immer wegfällt, ist ziemlich klar, dass es immer schwieriger wird, Menschen bzw. mögliche Partner im Alltag kennenzulernen - und die Apps nahezu unverzichtbar werden. Letztlich tragen wir mit unserer eigenen Bequemlichkeit selber maßgeblich zu dieser Entwicklung bei.

sooma schrieb:Gerade diese Momente genieße ich sehr. Und dass man da dann gar nicht mit Menschen spricht, sich nie unterhält oder sich auch mal Leuten anschließt, heißt "alleine Reisen" ja nun nicht zwingend.

Ich reise auch sehr gerne allein.
Zum einen geht es dann immer meiner Nase nach, ich muss mit keinem was plannen oder absprechen und kann mich einfach treiben lassen, wenn ich das moechte.
Es hat auch so ein bisschen was von Abenteuer - allein, in einem anderen Land :-).
Und manchmal macht man nette Bekanntschaften :-).

Reineke schrieb:Durch die Digitalisierung und die zunehmende Verlagerung des Lebens in die eigenen 4 Wände nimmt eben die Zahl der Begegnungen im Alltag stark ab.

Dieser Trend zur Verlagerung des Lebens in die eigene Wohnung ist mir nie angenehm gewesen und entspricht nicht meinem Charakter.

Was aber nicht heißt, dass man außerhalb der Wohnung problemloser mit anderen Leuten in Kontakt kommt, denn meiner Erfahrung nach sind die meisten inzwischen auch recht abgeschottet unterwegs (permanent Kopfhörer im Ohr, Handy vor der Nase). Ein spontaner Flirt dürfte inzwischen auch in der Öffentlichkeit schwieriger geworden sein, weil nur noch wenige Leute Blickkontakt mit anderen aufnehmen wollen. In der Öffentlichkeit scheinen viele Leute ihre Mitmenschen überwiegend als Störfaktor wahrzunehmen, den man ausblenden muss. (Ein Kollege von mir fährt nur noch mit dickem Kopfhörer U-Bahn, kriegt aber natürlich entsprechend wenig mit, was um ihn herum passiert).

Reineke schrieb:aber mit Kindern und Immobilien im Spiel würde ich persönlich immer heiraten - wenn es sein muss mit Ehevertrag.

Aus der Warte heraus betrachtet, kann ich es sogar auch nachvollziehen.

Bei Dinks kann sich Heirat aber auch hinsichtlich der Witwenrente lohnen. Oder ja, auch aus Steuervorteilen wegen.



Ohne Ehevertrag, greifen übrigens immerhin die gesetzlichen allgemeinen Regelungen. Für Dinks als auch mit Kindern.



Mir widerstrebt aber der Gedanke, nur Hauptsächlich aus rechtlichen Gründen, Vorteilen, Vergünstigungen, Absicherungen usw.. zu heiraten.
Rein per Kopf und der Vernunft gedacht, sieht es natürlich anders aus.

martenot schrieb:Was aber nicht heißt, dass man außerhalb der Wohnung problemloser mit anderen Leuten in Kontakt kommt, denn meiner Erfahrung nach sind die meisten inzwischen auch recht abgeschottet unterwegs (permanent Kopfhörer im Ohr, Handy vor der Nase). Ein spontaner Flirt dürfte inzwischen auch in der Öffentlichkeit schwieriger geworden sein, weil nur noch wenige Leute Blickkontakt mit anderen aufnehmen wollen. In der Öffentlichkeit scheinen viele Leute ihre Mitmenschen überwiegend als Störfaktor wahrzunehmen, den man ausblenden muss.

Diesen Eindruck habe ich auch schon länger. Die Gründe dafür sehe ich jedoch ebenfalls in dem beschriebenen Trend zum "Einigeln". Es gibt einfach immer mehr Leute, die in direkter sozialer Interaktion spürbar über keine wirkliche Routine mehr verfügen. Oder es nie erlernt haben und daher auf Vermeidung aus sind. Wir hatten bei uns an der Arbeit schon Auszubildende, die regelrecht Angst davor hatten, z. B. einen Kunden anzurufen. Ohne ein digitales Medium dazwischen wie Email, WhatsApp, Instagram oder Tinder ist denen der Kontakt zu fremden Menschen unangenehm. Das es immer mehr Leute gibt, die mit Scheuklappen durch die Gegend laufen, verwundert dann irgendwann nicht mehr. Und Flirt-Anbahnung kann man unter diesen Umständen sowieso vergessen. Deswegen wundere ich mich immer, wenn jemand sagt "Was willst Du mit Tinder? Geh doch einfach raus und sprich Frauen an." Wer sowas sagt, war wohl schon selber lange nicht mehr draußen in der Öffentlichkeit unterwegs.

rhapsody3004 schrieb:Mir widerstrebt aber der Gedanke, nur Hauptsächlich aus rechtlichen Gründen, Vorteilen, Vergünstigungen, Absicherungen usw.. zu heiraten.

Nee, so möchte ich auch gar nicht verstanden werden. Ich finds nur etwas unlogisch zu sagen "Kinder mit Dir bekommen - kein Problem. Ein Haus mit Dir kaufen und dafür ordentlich Schulden machen - kein Problem. Dich heiraten - boah nee, viel zu riskant."

Reineke schrieb:Die Gründe dafür sehe ich jedoch ebenfalls in dem beschriebenen Trend zum "Einigeln"

Bei mir in der Gegend machen auch immer mehr Restaurants, Bistros etc. zu.
Ein Taxifahrer sagte mir mal, frueher sind die Leute viel mehr weg gegangen, also so vor 20, 30 Jahren.
Heute ist es echt die Ausnahme.

Und dazu das Handy+Earphones...
....und dazu wird man aelter, die langen Naechte mit dem Glas in der Hand steckt man nicht mehr so weg.

Justsaying schrieb:....und dazu wird man aelter, die langen Naechte mit dem Glas in der Hand steckt man nicht mehr so weg.

Wobei der Trend zum Enigeln anscheinend auch von vielen Jüngeren übernommen wird. Und andererseits grassieren Probleme mit Einsamkeitsgefühlen. Aber je mehr sich die Leute gegenseitig abschotten, umso mehr Einsamkeit dürfte generiert werden.

Aus meiner Sicht ist es insofern merkwürdig, weil ich früher eigentlich einer von den Schüchternen und Zurückhaltenden war (weniger kontaktfreudig als der Durchschnitt). Inzwischen haben mich viele Leute sozusagen "überholt" und sind zurückhaltender und isolierter als ich.

Wobei es mir immer noch sehr schwer fällt, anlasslos irgendwelche Leute anzuquatschen. Das kriege ich normalerweise nicht hin. Aber sobald es irgendeine Ausnahmesituation gibt, fällt es mir relativ leicht. Beispielsweise saß ich vor ein paar Tagen in einem recht überfüllten Nahverkehrsug, der nicht losfahren wollte. Da bin ich problemlos mit meinem Sitznachbarn ins Gespräch gekommen, und wir haben uns eigentlich ganz gut smalltalkmäßig unterhalten.