Julen (2) stürzt in 107m tiefen Schacht bei Totalán in Spanien

DeepThought schrieb:Beim Busunfall, da vergleichst du Äpfel mit Birnen. Es gibt Verkehrsregeln, solche Unfälle passieren leider in regelmässigen Abständen.
Hier reden wir von einer einmaligen Katastrophe, auf die man sich nicht vorbereiten konnte.

Es gibt auch Regelungen zum Brunnenbau und deren Absicherung, gegen die hier wohl verstoßen wurde. Und das wohl nicht nur bei diesem einen von einer Million Brunnenschächten. Blöderweise ist hier was passiert, in den anderen Fällen nicht.

Im übrigen bezog ich mich auf dein "passiert leider", das sich liest, als ob das ne Entschuldigung für alles wäre.

DeepThought schrieb:Und das betrifft jetzt genau genommen die Einsatzleitung, die hier Fehlentscheidungen getroffen haben könnte?

Oder betrifft das den Brunnenbauer, Grundstücksbesitzer... derjenige, der das Loch absichern hätte MÜSSEN, der so eine Absicherung entfernt hat usw.

Wird ja Gott sei Dank in alle Richtungen ermittelt bzw die Autopsie abgewartet.
Ist irgendwie unnötig darüber zu streiten das eine Ermittlung gleich bedeutend mit Schuld ist wenn die Ermittlungen die Schuldfrage klären sollen :D :D :D

Das geht übrigens nicht gegen dich. War nur ein Beitrag zu deinem Satz

Becky schrieb:Es gibt auch Regelungen zum Brunnenbau und deren Absicherung, gegen die hier wohl verstoßen wurde

Sicher?
Ich habe nur herausgelesen, dass diese Bohrung nicht genehmigt war, man aber Genehmigungen im Nachhinein einholt in Spanien. WER hier absichern muss, darüber sind sie sich anscheinend nicht einig

Becky schrieb:Im übrigen bezog ich mich auf dein "passiert leider", das sich liest, als ob das ne Entschuldigung für alles wäre.

Sinnerfassend lesen? Es war stets auf die Menschen in der Einsatzleitung während des Einsatzes bezogen. Nicht auf die Absicherung solcher Löcher.

DeepThought schrieb:Sicher?
Ich habe nur herausgelesen, dass diese Bohrung nicht genehmigt war, man aber Genehmigungen im Nachhinein einholt in Spanien. WER hier absichern muss, darüber sind sie sich anscheinend nicht einig

Dass man eine Genehmigung einholen muss, ist für mich eine Regelung. Ansonsten könnte jeder ohne Strafe bohren, wie er lustig ist. Die Frage, wer in diesem speziellen Fall falsches Verhalten an den Tag gelegt hat (Absicherung, Kennzeichnung, whatever), wird ja durch die Untersuchung geklärt.

DeepThought schrieb:Sinnerfassend lesen? Es war stets auf die Menschen in der Einsatzleitung während des Einsatzes bezogen. Nicht auf die Absicherung solcher Löcher.

Auch das, was im Nachgang an den Unfall passiert ist, also die Bergung, wird mit Sicherheit analysiert.

@Becky

Es würde sich nicht der Brunnenbohrer selbstbewusst vor die Presse stellen und behaupten, der Auftraggeber wäre für die Absicherung des Loches zuständig, wenn das so ganz klar im Gesetz geklärt wäre.

Becky schrieb:Auch das, was im Nachgang an den Unfall passiert ist, also die Bergung, wird mit Sicherheit analysiert.

Zwischen "analysieren" um in Zukunft sich besser vernetzen zu können, daraus zu lernen und "Schuldzuweisungen", also da besteht für mich ein Unterschied. Habe ich aber auch schon deutlich gemacht.

DeepThought schrieb:Zwischen "analysieren" um in Zukunft sich besser vernetzen zu können, daraus zu lernen und "Schuldzuweisungen", also da besteht für mich ein Unterschied. Habe ich aber auch schon deutlich gemacht.

Wer hat denn hier von Schuldzuweisungen gesprochen? Sollte sich im Laufe der Untersuchung herausstellen, dass von Planerseite oder wem auch immer, der für die Koordination zuständig war, fahrlässig gehandelt wurde, wird das aber bestimmt nicht einfach ignoriert. Aber jetzt sagt doch niemand von den zuständigen Stellen, dass da ganz sicher was falsch lief, oder hab ich was überlesen?

Ich sehe das so... Ja die Sache ist furchtbar... Aber gleichzeitig gibt es auch hier im Land einen Haufen Leute denen es auch völlig egal ist, das jeden Tag Kinder und Frauen auf der Flucht aus Kriesengebieten sterben.


Einige Schicksale sind den Leuten anscheinend egal.. Andere nehmen uns mit....

Ja dies ist ein besonderer Einzelfall , eine Trogödie. Das sowas dann aufgepuscht wird kann man garnicht verhindern, wird immer passieren.

Einzelschicksale sprechen die Leute irgendwie immer mehr an als Massensterben.. Leider ist das so (ist eine Tatsache) die ich mir auch nicht erklären kann. Ich wünschte auch es wäre anderes aber scheinbar sind die Menschen so.

Und zum Video... Ja, man sieht dort seinen "Umriss" (Kopf / Beine) Genau sieht man da aber nichts. Jedenfalls nichts was man nicht auch jeden Abend in den Nachrichten aus Krisengebieten zu sehen bekommt.

Ich hoffe jedenfalls, dass die ganze Sache sich aufklärt und das der Fall Julen in Spanien dazu beiträgt, in Zukunft nicht so lasch mit Sicherheit bei den Bohrlöchern umzugehen.

Leider vermag niemand die Zeit zurück zu drehen so ist alles was bleibt, der Blick nach vorn.

Damit schließe ich jetzt auch erstmal ab und bin hier raus.

Ruh in Frieden.

Sollte hieraus wegen dem Brunnen oder sonstigen Ermittlungen ein Kriminalfall werden, würde der Thread dann ins Krimiforum verlegt werden? Geht das überhaupt, ihn rüberzuschieben?

wolke7 schrieb:Nach den jüngsten amtlichen Erkenntnissen fiel Julen am 13. Januar durch das enge Loch rund 71 Meter tief "im freien und schnellen Fall". "Darauf deutet die Stellung des Körpers hin",

Um es zu veranschaulichen, das entspricht der Höhe der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin, dem Speyerern Dom und ein Sturz über eine derartige Distanz ist tödlich.

Für mich ist es tröstlich, dass das Kind anscheinend sofort verstorben ist und nicht gelitten hat

@wolke7
Im Suedkurier stand, dass die Auffindesituation des Kindes auf einen schnellen, freien Fall schließen ließ und er wohl demzufolge schnell verstarb.

Zitat aus dem Suedkurier:
"Nach den jüngsten amtlichen Erkenntnissen fiel Julen am 13. Januar durch das enge Loch rund 71 Meter tief „im freien und schnellen Fall“. „Darauf deutet die Stellung des Körpers hin“, erklärte am Samstag vor Journalisten der Delegierte der Zentralregierung in Andalusien, Alfonso Rodríguez Gómez de Celis. Der Kleine war, mutmaßen Medien, wohl sofort tot."

www.suedkurier.de

DeepThought schrieb:Und das betrifft jetzt genau genommen die Einsatzleitung, die hier Fehlentscheidungen getroffen haben könnte?

Oder betrifft das den Brunnenbauer, Grundstücksbesitzer... derjenige, der das Loch absichern hätte MÜSSEN, der so eine Absicherung entfernt hat usw.

Nein, das betrifft natürlich nur die, die die Bohrlöcher in Auftrag geben und nicht dementsprechend legal anmelden und ausreichend sichern bzw auch Brunnenbauer, die illegal gegen Schwarzgeld bohren. Weiters fragt sich auch, ob die Behörden da nicht auch viel zu oft weggesehen haben. Wie kann es sein, dass nun rauskommt, dass es über 1 Mio illegaler Bohrlöcher gibt und Behörden das nicht mitbekommen (haben wollen)?
Natürlich müssen da jetzt die Verantwortlichen auf allen Ebenen gefunden und auch juristisch zur Rechenschaft gezogen werden!

MaryPoppins schrieb:Natürlich geht es auch darum, Schuldige zu finden

Becky schrieb:Wer hat denn hier von Schuldzuweisungen gesprochen?

Schau, eine Seite vorher... muss man über solche Dinge jetzt diskutieren? Einfach mitlesen. Das machts nicht so mühsam hier.

@Winterella
Wie kommst du auf einen Kriminalfall?

MaryPoppins schrieb:Natürlich müssen da jetzt die Verantwortlichen auf allen Ebenen gefunden und auch juristisch zur Rechenschaft gezogen werden!

DAS find ich gut und richtig. Es geht nicht nur um Menschen sondern auch um Tiere, die da reinstürzen können.

Aber die Einsatzleitung, die trifft in keinster Art und Weise eine Art und Schuld. Auch wenn man rückblickend sich eventuell besser hätte organisieren können. Die waren alle großartig. Nichts anderes wollte ich mitteilen.

@andromeda187

Gibt es irgendwelche Quellen für deine Behauptung, dass gegen die Einsatzleitung ermittelt wird.
Habe gerade gesucht und nichts dergleichen gefunden.

@Zerina

der "freie Fall" ist offiziell bestätigt. Doch der Zeitpunkt des Todes ist bis jetzt leiglich rundum eine Vermutung.

Die Gerichtsmediziner werden feststellen können, ob er am Aufprall zu Tode kam, ob er einen Herzinfarkt erlitten hat oder das Asthma o.a. todesursächlich waren.

Auch ist ein Fall von einem hohen Gebäude nicht vergleichbar mit einem Fall in einem Schacht. Die Wände des Schachts, gerade mit diesem geringen Durchmesser, bremsen auf jedem Meter durch Berührung die Fallgeschwindigkeit ab

Ich hätt gedacht die legen ihn in eine Tasche falls das draussen jemand nicht sehen will von den Helfern und gerade damit es davon keine Bilder/Videos gibt 😑 Oben weiss man ja auch nicht, wie schlimm er aussieht.

DeepThought schrieb:Wie kommst du auf einen Kriminalfall?

Ich weiß es nicht. Wird ja gerade in sämtliche Richtungen ermittelt und sicherlich wird auch jemandem Schuld gegeben. Wer weiß was da noch kommt. Ich rede nicht von den Eltern, das möchte ich klar anmerken.

Wollte nur wissen ob sowas dann geht.

@Winterella
Ja das ist möglich.
Kommt schonmal vor dass Threads verschoben werden.

wolke7 schrieb:der "freie Fall" ist offiziell bestätigt.

wolke7 schrieb:Auch ist ein Fall von einem hohen Gebäude nicht vergleichbar mit einem Fall in einem Schacht. Die Wände des Schachts bremsen auf jedem Meter durch Berührung die Fallgeschwindigkeit ab

Finde den Fehler. Entweder ist es freier Fall, dann ist es unerheblich, ob in dem Schacht oder von einem Dom oder der Fall wurde gebremst, dann ist es aber kein freier Fall.

Und bei einem 70 m Fall glaube ich nicht, dass Astma oder Herzschwäche noch irgendeinen Einfluß hatten.

DeepThought schrieb:Aber die Einsatzleitung, die trifft in keinster Art und Weise eine Art und Schuld. Auch wenn man rückblickend sich eventuell besser hätte organisieren können. Die waren alle großartig. Nichts anderes wollte ich mitteilen.

Über die Einsatzleitung habe ich auch nichts geschrieben. So einen Fall gabs ja noch nie (abgesehen von einem ähnlichen Fall in Italien in den 80igern). Natürlich muss da ein Einsatzkonzept aus dem Nichts gestampft werden und natürlich muss improvisiert werden. Was es mit dem grösseren/besseren Bohrer, der nicht verwendet wurde, auf sich hatte, wissen wir nicht. Kann gut sein, dass man befürchtete, dass er zuviel Vibrationen verursacht und den Schacht, in dem sich Julen befand, einstürzen lässt. Man kann den Einsatzkräften keinen Vorwurf machen, sie haben ihr bestes gegeben und zaubern können sie nunmal auch nicht. Die Schuld liegt bei den illegalen Erbauern, den Behörden, die da zusehen und möglicherweise dem Grundstücksbesitzer, der eine Familie mit einem Kleinkind auf seinem von schlecht abgesicherten Bohrlöchern durchsiebten Grundstück überhaupt herumlaufen lässt!

Morgen um 12 Uhr soll die Beerdigung stattfinden. Die Familie bittet um Privatsphäre, wenn sie Abschied nehmen.


https://www.lavanguardia.com/sucesos/20190126/454162954526/julen-muerto-nino-pozo-totalan-malaga-rescate-ultima-hora-directo.html

Julens
Eltern haben
, wie gesagt, viel Privatsphäre gefordert und der Polizei sogar die Möglichkeit vorgeschlagen, Blätter zu legen, die die Sicht der Medien behindern.
Die Medien wurden informiert, dass die Beerdigung morgen um 12 Uhr stattfindet.