Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

Optimist schrieb:medizinischen Bereichen wo schnell etwas getan werden muss,

und da zählt nicht der Zahnarzt?
hm ... hm ... hm ... hm ...

SallyBelly schrieb:Hattest du eigentlich schon mal 'ne Wurzelbehandlung?

ja, hatte ich. Und ich hatte da keine Schmerzen weiter.
Aber okay, das sind eben dann akkute Fälle, welche auch dringend sind und behandelt werden müssen.
Nur gibts eben gerade bei Zahnarzt denke ich, viele Fälle, welche wirklich warten können, im Gegensatz zu vielen anderen medizinischen Bereichen.

Denke da z.B. an Onkologie.

Ich hoffe, dass diese Krise insgesamt mal zu Änderungen im Gesundheitswesen führt. Gerade was die Unabhängigkeit von anderen Ländern betrifft. Es kann nicht sein, dass es schon vor Corona zu Medikamentenengpässen kam und sich das ganze jetzt noch zuspitzt. Die Politik muss da eingreifen.

Auch Eltern muss die Möglichkeit gegeben werden ihre kranken Kinder zu versorgen. Es sind momentan zu wenig Tage.

Okay, krass, ich bin jetzt von mir ausgegangen, ich dachte wenn 'ne Wurzelbehandlung nötig ist hat man immer abnormale Schmerzen. Ich glaub wenn mir mein Zahnarzt damals gesagt hätte, er hat erst in 'ner Woche Zeit für mich, hätte ich mir über zwielichtige Kontakte, die ich leider gar nicht habe, Morphium zu beschaffen oder wär vom nächsten Dach gesprungen.

DatNat schrieb:Es geht ja nicht nur um Hygiene. Es geht in erster Linie darum, dass man die Menschen nicht alleine lassen kann und dass der Personalschlüssel eh schon so begrenzt ist, dass es auch ohne Corona schon zu Engpässen kommt.
Das sind Einrichtungen die man nicht einfach schließen kann.

Welche Lösungen kannst du denn anbieten?
Auch da ist die Krux doch dass überarbeitete Mitarbeiter selten gute Leistungen bringen und wenn, dann nur kurze Zeit.
Neues (zusätzliches) Personal kann man sich nicht aus den Rippen schneiden und, wie man aktuell sehen kann, zusätzliche Desinfektionsmittel sind ad hoc auch nicht zu beschaffen.
Das heisst doch du musst irgendwann die Qualität der Versorgung einschränken.
Zumindest fällt mir nicht ein, wie man den Engpass auflösen und allen, sowohl den Patienten als auch den Pflegekräften gerecht werden kann.

Optimist schrieb:in einer Zahnarztpraxis z.B. auch nicht schlimm.

Das sehen Schmerzpatienten naturgemäss anders.

emanon schrieb:Kann ich die geforderten Hygienerichtlinien nicht einhalten, dann mache ich die Praxis zu, bevor ich nachher vor dem Kadi stehe.

Natürlich. Da tust du auch gut daran. Mein Dienstgeber hat noch keine Probleme wegen Desinfektionsmitteln oder Einmalhandschuhen, dir ja auch zur Wundversorgung brauchen.

Was man im Privathaushalt damit anfangen will, warum das auch gehamstert wird, bleibt mir ein Rätsel.

emanon schrieb:Na dann ist ja wieder alles tutti in Wonderland.

Keine Ahnung wie du nach meinem Post zu so einer Einschätzung kommst!?

Und auch keine Ahnung wieso jetzt Leute meinen sie müssten Herrn Spahn anrufen wenn es um Desinfektionsmittel und Schutzmasken geht.
Das ist meines Erachtens eine Aufgabe der Wirtschaft und Produzenten was da gelöst werden muss, nicht so sehr eines der Politik..
Herr Spahn müsste dann genau das machen was auch das Krankenhaus machen machen würde, es ruft beim Produzent an und fordert eine Erhöhung der Produktion und dass sie Priorität bekommen gegenüber Privatpersonen.

Die Corona-Krise hat auch ihre guten Seiten. Ich arbeite an einer Universität. Endlich wird angefangen, Notfällpläne zu erarbeiten, Hardware für virtuelle Desktops anzuschaffen. Ich gehe davon aus, dass die große Ausbreitung ausbleibt, aber es hat viele Menschen endlich wachgerüttelt.

emanon schrieb:Das heisst doch du musst irgendwann die Qualität der Versorgung einschränken.

Naja, wat mut dat mut. Aber, hier ging es doch darum, dass zum jetzigen Zeitpunkt sämtliche Kitas und Schulen geschlossen werden sollen. Einfach so geschlossen ohne auch nur einen Verdachtsfall.

emanon schrieb:Welche Lösungen kannst du denn anbieten?

Es ging ja ursprünglich darum, ob man Schulen und Kitas schließen soll. Und das sollte man, eben weil es zu diesen Problemen kommen würde, nicht tun.

aria_hannah schrieb:Ich gehe davon aus, dass die große Ausbreitung ausbleibt, aber es hat viele Menschen endlich wachgerüttelt.

Das sehe ich wie du. Vllt. kommen jetzt manche Leute drauf, dass Hygiene notwendig und kein Hexenwerk ist. Auch , dass man mal paar Nudeln auf Vorrat im Schrank haben kann um paar Tage zu überbrücken, deswegen ist man noch kein Prepper :)

emanon schrieb:Welche Lösungen kannst du denn anbieten?

Das Personal mehr Geld geben.
An Feiertagen sollten sie einen gewissen % steuerfrei bekommen.
Wenn man einspringen muss dann sollte man eine Vergütung bekommen.
Wenn man 20 Jahre in der selben Einrichtung gearbeitet hat sollte man einen und kündbaren Vertrag bekommen.
Gehaltserhöhungen alle paar Jahre.
Dann würde sich auch was ändern.

@DatNat
@Frau.N.Zimmer
Schwierig abzuwägen.
Man wird eine Kröte schlucken müssen (wie eigentlich immer).
Geht man hin und schickt die Kinder nach Hause um weiteren Infektionen vorzubeugen, dann fehlt halt viel Personal in Medizin und Pflege (natürlich auch in anderen Bereichen) und die Alten, Schwachen und Kranken kommen zu kurz.
Lässt man alle Kitas ect. offen kann es natürlich auch zu mehr Infektionsfällen kommen.
Man hat die Wahl zwischen Pest und Cholera.

DerDoctor11 schrieb:Das Personal mehr Geld geben.

Geld allein steigert die Leistungsfähigkeit nicht.
Die Pflegekräfte arbeiten ja teils jetzt schon an der Obergrenze der Leistungsfähigkeit.
Da ist mehr Geld zwar eine schöne Anerkennung, aber es kann keine weiteren Energien freisetzen.

Auf der offiziellen Seite der Österreichischen Regierung, steht im übrigen die Exakte Zahl der getesteten.

Bisher durchgeführte Testungen: 3138
Bestätigte Erkrankungsfälle: 27

https://www.sozialministerium.at/Informationen-zum-Coronavirus/Neuartiges-Coronavirus-(2019-nCov).html (Archiv-Version vom 04.03.2020)
Ich finde das sehr vorbildlich, weil solche Informationen einen besseren Überblick verschaffen.

emanon schrieb:Geld allein steigert die Leistungsfähigkeit nicht.
Die Pflegekräfte arbeiten ja teils jetzt schon an der Obergrenze der Leistungsfähigkeit.

Es würde aber dafür sorgen das mehr Menschen sich für diese Berufe entscheiden.

IngwerteeImke schrieb:Ich finde das sehr vorbildlich, weil solche Informationen einen besseren Überblick verschaffen.

Das tun sie, aber dem Normalbürger die Angst nehmen können sie mMn leider nicht ...

Ansonsten hätten wir keine Hamsterkäufe und Engpässe für notwendige Ausstattung für Arzt und Pflegepersonal (Schutzmasken/Desinfektionsmittel...)

Auch wenn potentiell Betroffene stundenlang in telefonischen Warteschleifen hängen, oder gar Ärzte wie im weiter vorn geschilderten "Görlitzfall" sich vom Gesundheitsamt und zuständigen Stellen auf deutsch "verarscht" vorkommen, ist das nicht besonders hilfreich...

DerDoctor11 schrieb:Es würde aber dafür sorgen das mehr Menschen sich für diese Berufe entscheiden.

Was hilft das in der aktuellen Krise über die wir gerade reden?
Nüscht.
Die neuen Kräfte müssten ja erst einmal angelernt werden. Die Lehre dauert etwa drei Jahre, keine Ahnung ob man verkürzen kann, und bis dahin ist Sars-CoV-2 hoffentlich Geschichte.

emanon schrieb:Was hilft das in der aktuellen Krise über die wir gerade reden?

Natürlich würde es zum jetzigen Zeitpunkt nicht helfen.
Aber auf Dauer und Jahre gesehen schon.
Nehmen wir an in ganz Deutschland würden in jedem Altersheim, Krankenhaus und was es sonst für Pflegeeinrichtungen gibt jedes Jahr fünf Pfleger dazu kommen wäre es schon ein großer Gewinn.

emanon schrieb:Geht man hin und schickt die Kinder nach Hause um weiteren Infektionen vorzubeugen,

Um WEITEREN ergibt ja wieder einen Sinn. Sobald mindestens ein Verdacht im Umfeld auftaucht aber das wird ja auch schon so gemacht. Präventiv alle Schulen und Kitas Deutschlands zu schließen, halte ich zum jetzigen Zeitpunkt für nicht vertretbar. Man müsste die Familien dann auch unter Quarantäne stellen. Es bringt doch nix, wenn vormittags schulfrei ist und die Kids trotzdem bei Freunden, im Schwimmbad oder Indoor-Spielplatz sind, oder Mama muss sie mit zum Einkauf schleppen.

Frau.N.Zimmer schrieb:Das sehe ich wie du. Vllt. kommen jetzt manche Leute drauf, dass Hygiene notwendig und kein Hexenwerk ist. Auch , dass man mal paar Nudeln auf Vorrat im Schrank haben kann um paar Tage zu überbrücken, deswegen ist man noch kein Prepper :)

Sehe es auch wie du..
Ja und Prepper ist jetzt hoffentlich nicht schon ein Schimpfwort, mir wäre es jedenfalls egal, ob ich Prepper genannt werde...
Und wenn ich mein Wohnzimmer mit Konserven vollstelle, geht es auch niemanden etwas an...
Das soll doch jeder entscheiden wie er möchte, ich habe z.B. nur einen normalen Vorrat, aber wenn Menschen sich sicherer fühlen mit mehr Vorrat, dann ist das eben so...