Coronavirus (Sars-CoV-2)

emanon schrieb:Die ganzen Menschen, die zu Hause, auch unter Mitwirkung der Angehörigen gepflegt werden, mal gleich ab ins Heim.

Da ging es gerade um Schulen. Dass an anderen Stellen passendere Modelle gefunden werden müssten, ist doch selbstredend.

navi12.0 schrieb:Dass an anderen Stellen passendere Modelle gefunden werden müssten, ist doch selbstredend.

Hast du welche?

emanon schrieb:Hast du welche?

Vllt fallen mir noch welche ein. Gerade sprachen wir von Schulen, wie gesagt.

navi12.0 schrieb:Da ging es gerade um Schulen. Dass an anderen Stellen passendere Modelle gefunden werden müssten, ist doch selbstredend.

Ja und bis du dann zu jedem Berufszweig und jeder Betriebskonstellation die Experten und Interessengruppen gehört hast ist die Pandemie vorbei.

So Gedanken hätte man sich vorher machen können (müssen), jetzt wo die Kacke am Dampfen ist kann man nicht mehr 50+ Konzepte durchdeklinieren wie man gerade lustig ist.

@navi12.0

Um es nochmal auf den Punkt zu bringen:

Deutschland hat sich die Möglichkeit, solche Maßnahmen differenziert und einigermaßen geplant durchzuführen, verschissen.

In einem Land, in dem der Katastrophenschutz ernstgenommen wird, wird sowas vorher geplant, rechtlich abgesichert und vor allem auch geübt und geprobt. Das alles findet hier seit dem Mauerfall nicht mehr wirklich statt. Vorher war die Bedrohung durch "den Russen" noch so gegenwärtig, dass man zumindest die Grundzüge noch durchgeführt hat, Listen mit "Reservisten" geführt hat, Zivilschutzübungen abgehalten, Notvorräte vorgehalten hat.

Das alles findet nicht mehr statt, was noch an Infrastruktur und Vorräten da war ist in den 30 Jahren veraltet, verrottet, verrentet oder verkauft worden. Bis hin zu den Sirenen.

Jetzt sind wir im Ernstfall und haben uns ~pfadabhängig~ damit abzufinden. Für die nächste Krise können wir das vielleicht ändern, für diese ist es zu spät. Schon alleine, weil es auch völlig an den gesetzlichen Grundlagen fehlt, deswegen rudert die Politik ja mit "Notverordnugen" aus einem verfassungstechnisch nicht abgedeckten Ministerpräsidentenrat im luftleeren Raum herum, die im Eiltempo auch wieder gekippt werden.

Ein ausdifferenziertes Konzept lässt sich unter diesen Bedingungen nicht mehr erarbeiten, wir können froh sein wenn wir die aktuellen Abläufe noch einigermaßen gesteuert und bewältigt kriegen ohne dass sich durch Missmanagement die Schäden an der Bevölkerung nennenswert verschlimmern.

Pergamon schrieb:Kannst Du das auch belegen oder nur behaupten?

Corona-Krise: Was sind soziale Folgen der Pandemie?

Quelle: https://www.bpb.de/politik/innenpolitik/coronavirus/307702/soziale-folgen

Die Corona-Pandemie hat nicht nur gesundheitliche, wirtschaftliche und psychische Auswirkungen, sondern auch soziale, die auch nach Beendigung der Krise nachwirken können. Die Akkon Hochschule für Humanwissenschaften in Berlin beschäftigt sich schon länger mit diesen Folgen katastrophaler Ereignisse - auch, um Erfahrungen für künftige Notlagen zu sammeln.

Quelle: https://www.tagesschau.de/investigativ/corona-soziale-folgen-101.html


Usw..

Es gibt schon ziemlich viel Material zu der Frage, was Corona mit der Gesellschaft insgesamt anstellt, und wo noch Probleme außer dem Virus selbst lauern.

@bgeoweh
Ok, das leuchtet mir ein.

navi12.0 schrieb:Ok, das leuchtet mir ein.

Das hat man ja z.B. daran gesehen, dass man erst angefangen hat, sich auf dem Weltmarkt nach einfachstem Schutzmaterial wie Masken und Handschuhen umzusehen, als die Krise schon ein paar Monate am Laufen war. Bis unsere Leitungsebene überhaupt mitbekommt, dass es ein Problem gibt ist es bereits zu spät.

bgeoweh schrieb:Bis unsere Leitungsebene überhaupt mitbekommt, dass es ein Problem gibt ist es bereits zu spät.

Ich glaube weder, dass der Wahrheit entspricht, noch dass du Einblick in die Abläufe hast. Also kannst du das gar nicht beurteilen.

navi12.0 schrieb:Es gibt schon ziemlich viel Material zu der Frage, was Corona mit der Gesellschaft insgesamt anstellt, und wo noch Probleme außer dem Virus selbst lauern.

Ja, die Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf die Gesundheit, die sich nicht allein auf die Krankheit Covid beschränken. Mit steigenden Infektionszahlen werden diese Auswirkungen aber gerade nicht besser, im Gegenteil: steigende Infektionszahlen verstärken dann auch die damit zusammenhängenden Ängste (ob real oder nicht).

Aniara schrieb:Ich glaube weder, dass der Wahrheit entspricht, noch dass du Einblick in die Abläufe hast. Also kannst du das gar nicht beurteilen.

Sicher, wir lassen uns auf irgendwelchen afrikanischen Rollfeldern angeblich bereits bezahlte Masken angeblich vom Ami klauen weil wir so blendend vorbereitet sind. Oder lassen uns Alltagsmasken von Trigema nähen.

Die eigentliche Tragik ist dass das mittlerweile auch wieder egal ist, eben weil wir es aktuell nicht ändern können. Nach der Pandemie dann, falls es jemals zu einer strukturierten Aufarbeitung und Nachbesprechung kommt.

Du hast selbst geschrieben:

Noumenon schrieb:Das mit den Ängsten ist wohl eher eine Frage der Berichterstattung...

Entweder es gibt Pressefreiheit oder man schafft sie ab, nur in letzterem Fall kann der Staat bzw. die Regierung auf die Berichterstattung Einfluss nehmen, i.d.S. dass Ängste vermiedern werden können, wie soll das sonst gehen?

Aniara schrieb:Ich glaube weder, dass der Wahrheit entspricht, noch dass du Einblick in die Abläufe hast. Also kannst du das gar nicht beurteilen.

Ich muss @bgeoweh da leider recht geben. Auch wenn unsere Regierung sich unermüdlich darin lobt, bei der ersten Welle so erfolgreich gewesen zu sein, war es in Wirklichkeit die Bevölkerung, die schon zusammengestanden hat, bevor die ersten Maßnahmen gekommen sind. Und wie Klaus Kleber vor ein paar Tagen richtig bemerkt hat, hat man diesmal die Ausfahrt vor den ersten 10.000 verpasst. Und was derzeit läuft, das ist ganz einfach ein Trauerspiel. Ich glaube, die meisten Landesfürsten haben immer noch nicht gerafft, was da gerade abläuft. Bleibt nur mal wieder zu hoffen, dass die Bevolkerung diesmal auch wieder schlauer ist.

Fölix schrieb:war es in Wirklichkeit die Bevölkerung, die schon zusammengestanden hat, bevor die ersten Maßnahmen gekommen sind.

Also ich sehe keinen großen Zusammenhalt in der Bevölkerung. Kein Mensch ist von alleine auf die Idee mit den Maßnahmen gekommen. Die wurden erlassen und dann hat sich ein Großteil daran gehalten. Bitte nicht immer alles verdrehen...

Fölix schrieb:dass die Bevolkerung diesmal auch wieder schlauer ist.

Wenn ich die ganzen Demonstrationen gegen die Maßnahmen sehe, dann muss ich dich leider enttäuschen...

Das war alles nach der ersten Welle.

Fölix schrieb:die schon zusammengestanden hat,

Ach so, jetzt weiß ich auch, was das Problem. Hätte die Bevölkerung mal lieber Abstand gehalten anstatt zusammenzustehen. :D

Redest du von Deutschland? Welche Maßnahmen wurden seitens der Bevölkerung ergriffen, noch bevor die Politik Maßnahmen erlassen hatte?

navi12.0 schrieb:Es gibt schon ziemlich viel Material zu der Frage, was Corona mit der Gesellschaft insgesamt anstellt, und wo noch Probleme außer dem Virus selbst lauern.

Habe aus Zeitgründen deine beiden Links jetzt nur schnell überflogen und ferner festgestellt, dass sie auch schon etwas älter sind, aber wenn ich das richtig sehe, sind da die Langzeitfolgen noch gar nicht berücksichtigt, oder...? :ask:

Fölix schrieb:Ich glaube, die meisten Landesfürsten haben immer noch nicht gerafft, was da gerade abläuft.

Man spielt im Prinzip 1:1 den "failure mode" nach der zum vorzeitigen Ende der letzten bundesweiten Pandemieübung geführt hat:

Bei der bundesweiten Pandemie-Übung “Lükex 2007” ist es nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins “Focus” zu Pannen gekommen, die im Erstfall schwerwiegende Folgen gehabt hätten.

Das berichtet "Focus" unter Berufung auf den als "Verschlusssache" eingestuften 53-seitigen Abschlussbericht. In dem vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) erstellten Papier sei von etlichen "Schwachstellen", "Defiziten" und "Missverständnissen" die Rede.

Demnach waren die übenden Krisenstäbe zum Teil unfähig, Entwicklungen vorherzusagen und "vorausschauende strategische Entscheidungen" zu fällen. Bedrohliche Szenarien wurden "zum Teil unterschätzt", auf gravierende Auswirkungen nur schleppend oder gar nicht reagiert. Der Bericht moniere, es habe an "Instrumenten und Daten" gefehlt, um den Bedarf an Antibiotika oder antiviraler Arznei realistisch einzuschätzen.

Bund und Länder sprachen sich laut "Focus" nur unzureichend ab und entschieden in grundsätzlichen Fragen gegensätzlich, etwa ob Schulen geschlossen werden müssen. Als Fehler werteten die Autoren des Berichts die "überraschende vorzeitige Beendigung" der Übung durch Behörden des Bundes und einzelner Länder. Die personelle Besetzung der Krisenstäbe müsse deshalb "für den Realfall einer kritischen Prüfung unterzogen werden", zitiert das Magazin aus dem Papier.

BBK-Präsident Christoph Unger verteidigte im "Focus" die Zurückhaltung von Informationen zu dem Pandemie-Planspiel: "Bei der Übung aufgetretene Fehler lassen sich am besten beheben, wenn sie intern analysiert und aufgearbeitet werden." Zugleich erklärte Unger, er selbst habe nie behauptet, "dass wir optimal auf eine Pandemie vorbereitet sind". Dennoch sieht er Deutschland auf einem guten Weg: "Wichtig ist, Fehler frühzeitig zu erkennen und sie abzustellen."

Bei "Lükex 2007" hatten Behörden von Bund und Ländern im November 2007 den Ausbruch einer Supergrippe mit 27 Millionen Erkrankten und mehr als 100.000 Toten simuliert. Abschließend hieß es, das Krisenmanagement habe sich "uneingeschränkt bewährt".

Quelle: https://www.kma-online.de/aktuelles/politik/detail/grosse-probleme-bei-pandemie-uebung-a-16878 (Archiv-Version vom 24.11.2020)