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Coronavirus (Sars-CoV-2)

60.023 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: China, Virus, Krank ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Coronavirus (Sars-CoV-2)

Coronavirus (Sars-CoV-2)

26.03.2020 um 10:03
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Sorry, ich kann dieses "Quelle" nicht ernstnehmen, das ist Quatsch.
Dann nimm halt die:
Die Zeit

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Coronavirus (Sars-CoV-2)

26.03.2020 um 10:08
@GranaPadano

Es ist natürlich völlig richtig, dass das UK irgendwann von relativ lockeren zu sehr viel strengeren übergegangen ist, und der Zeit-Artikel beschreibt das auch richtig.

Das heißt aber nicht, dass die britische Regierung von ihrem ursprünglichen Konzept abgewichen ist. Wie überall auf der Welt geht es um die Ausbildung einer Herdenimmunität bei gleichzeitiger Verhinderung explosionsartiger Vermehrung und Überlastung des NHS.

Die britische Regierung hat sich von Anfang an entschieden, diese Maßnahmen etwas später anzusetzen, da a) tatsächlich erst etwas später im UK Fälle bekannt wurden als in Europa b) der peak möglichst im Sommer, nicht im Herbst/Winter erreicht werden soll.

Lies doch bitte die ausführlichen Regierungsdokumente, die lange vor der jetzigen Ausgangssperre erstellt wurden. Daraus geht das hervor und es wurde auch in der britischen Presse immer so berichtet.

Auch das RKI geht letztlich von der Herdenimmunität aus.

Oder hier:
The British strategy is to delay the onset of the peak of the disease until the summer months, when the NHS is under less pressure, and to spread the peak of the epidemic to make treatment more manageable. The aim has also been to manage the spread of the infection so that the population builds up some immunity to the virus should it return in successive years.

Efforts to stamp it out too quickly risk leading to the epidemic returning, perhaps during the winter, once the extreme measures have been lifted. This would be a time when the health service was again under pressure.
https://www.bbc.com/news/science-environment-51874084

Vom 13. März, also noch vor der jetztigen Ausgangssperre


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

26.03.2020 um 10:12
Zitat von O.G.O.G. schrieb:Schau dir Italien an in Verglich wie es bei uns ist. Es kommt darauf an wie der Soziale Umgang ist.In Italien Leben teilweise "mehrere Generationen" unter eine Dach.Älter ist anfälliger für das Virus. ( Vorerkrankung usw... )
In Italien ist die Luftverschmutzung auch nicht zu verachten. Von daher dürfte es dort auch viele COPD-Vorerkrankungen geben und die wiederum gelten laut Michael Drosten als Risiko für einen schweren Verlauf.

https://air.fitt.com/de/feinstaub-und-luftverschmutzung-in-italien-84-000-todesfaelle-pro-jahr/

https://www.sueddeutsche.de/politik/coronavirus-italien-gruende-1.4851458

Womit ich jetzt das Virus und die damit verbundenen Gefahren und Risiken kleinreden will. Aber ich finde schon, dass auch nach Korrelationen geschaut werden sollte und sicherlich irgendwann auch wird.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

26.03.2020 um 10:13
Zitat von Speedy123Speedy123 schrieb:Na ja, dann müssen wohl am Ende "ZEWA" oder "Feuchttücher" für die meisten Haushalte herhalten, was ja dann zwangsläufig zur Verstopfung der Kanäle führt, wie aktuell überall in Medien gesagt wird.
Ich bin jedenfalls froh, zur täglichen Hygiene zumindest noch fließendes Wasser zu haben..
Das soll man lt Abwasserwerke bitte nicht in der Toilette entsorgen, sondern in einem Badeimer und dann in die Tonne. Sonst kommt zu dem Problem noch eine Verstopfung dazu und das will auch keiner.

Zu den Zahlen: Wir sollten vielleicht erstmal die nächsten 2 Wo abwarten um zu sehen, ob es was gebracht hat mit den Einschränkungen und hoffen, dass die KH nicht zu schnell voll werden.
Ich schaue auch täglich Richtung Kurve und Zahlen, aber genau das macht mich gerade so verrückt. Jeden Zentimeter zu betrachten und doch wieder nichts wirklich zu wissen.

Wenn man die Erfahrungen mal mit der Spanischen Grippe dem jetzigen Virus gegenüberstellt und die beiden Städte St Luis und Philadelphia vergleicht und die Zustände aus der damaligen Zeit bedenkt, die mit den heutigen ja nicht zu vergleichen sind, kann man deutlich erkennen, dass die Fallsterblichkeit in S. Luis deutlich geringer war durch Schlissungen der Schulen etc. als die in PH, wo alles normal weiterging. Daher lässt mich das hoffen.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

26.03.2020 um 10:19
Zitat von GranaPadanoGranaPadano schrieb:Wir haben eine Pandemie, ausgelöst durch ein Virus. Grundsätzlich halte ich Epidemiologen und Virologen grundsätzlich erstmal für kompetenter in dieser Situation als Lungenfachärzte, Toxikologen, Immunologen, Gynäkologen und Hals-Nasen-Ohrenärzte.
Es gibt aber auch durchaus seriöse Virologen, die die ganze Sache differenzierter angehen und sich mehr Ruhe im Umgang mit dem Virus und dessen Folgen wünschen.

Da wäre zum Beispiel ein Prof. Streeck, Virologe aus Bonn, der hat kürzlich erst zusätzliche typische Corona-Symptome ermittelt und dürfte schon wissen, wovon er spricht und nicht dem VT-Spektrum zuzuordnen sein. Er war jetzt z.B. zweimal bei stern-tv zu Gast und hat sich sehr besonnen, differenziert und informiert zum Thema geäußert, ohne es zu verharmlosen. Ich fände es angenehm, wenn wir als Gesellschaft mehr zu so einer Herangehensweise finden könnten.

Was die immer wieder angeführte hohe Mortalitätsrate in Italien betrifft, so gehen auch Virologen davon aus, dass diese multifaktoriell ist und da dürfte u.a. auch das Thema Luftverschmutzung und die dadurch (mit)verursachten Vorerkrankungen eine größere Rolle spielen, als den meisten lieb sein dürfte .- so meine Vermutung. Was, wenn man irgendwann zu dem Schluss kommt, dass mehr Umweltschutz auch dazu beitragen könnte, das Virus und dessen Folgen einzudämmen? Ich fände es interessant, wie viele Menschen dann noch bereit wären, Solidarität zu zeigen und auf liebgewonnene Gewohnheiten zu verzichten

Ich will die Lage nicht verharmlosen, aber ein Blick auf das größere Ganze könnte mMn tatsächlich nicht schaden, sondern vielleicht sogar hilfreich sein.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

26.03.2020 um 10:20
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Das heißt aber nicht, dass die britische Regierung von ihrem ursprünglichen Konzept abgewichen ist. Wie überall auf der Welt geht es um die Ausbildung einer Herdenimmunität bei gleichzeitiger Verhinderung explosionsartiger Vermehrung und Überlastung des NHS.
Es geht um den alleinigen Lösungsansatz der Krise durch Herdenimmunität, den Johnson gefahren ist und den er auch sicher weiter gefahren wäre, hätten nicht rund 200 Wissenschaftler protestiert - siehe meine Quelle.

Natürlich brauchen auch wir Herdenimmunität, aber es ist ein Unterschied, ob ich die durch Nichtstun forciere und riskiere, dass dabei sehr viel Menschen innerhalb kürzester Zeit sterben oder ob ich eine Durchseuchung langsam angehe.

Bis vor drei Wochen war ich selbst noch in UK und live dabei, als diskutiert wurde.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

26.03.2020 um 10:22
@Optimist
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Was ich in letzter Zeit durch Mitlesen hier gelernt hatte, FFP3-Masken schützen mehr den Träger, jedoch nicht die Anderen.
Einfache Masken schützen mehr die Anderen und einen selbst nicht so.
nochmal zu den Masken und der möglichen Effektivität

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/105751/Grippe-Chirurgische-Maske-schuetzt-genauso-gut-wie-teure-N95-Atemschutzmaske
Pittsburgh – Einweg-Atemmasken, die mindestens 95 % aller Aerosole aus der Luft filtern (N95), haben in einer randomisierten pragmatischen Studie im amerikanischen Ärzteblatt (JAMA 2019; 322: 824-833) das Gesundheitspersonal in der Erkältungssaison nicht häufi­ger vor Atemwegserkrankungen einschließlich einer nachgewiesenen Grippe geschützt, als einfache chirurgische Gesichtsmasken.

Chirurgische Gesichtsmasken filtern die Atemluft von Ärzten und Pflegepersonal und ver­hindern dadurch eine Infektion des Patienten. Für einen Schutz in die andere Richtung sind sie eigentlich nicht vorgesehen, da die Masken nicht lückenlos an der Gesichtshaut schließen. Außerdem werden die Masken häufig „lässig“ getragen. Mit Viren oder anderen Krankheitskeimen besetzte Aerosole können seitlich an der Maske vorbei in die Atem­we­ge eindringen.
so weit so gut
In 380 ambulanten Einrichtungen, darunter Polikliniken, Zahnarzt­prax­en, Notfallzentren, Hämodialysezentren, Notaufnahmen und Rettungsdiensten, wurde das Personal über vier Jahre während der Grippesaison gebeten, bei Patientenkontakten ent­weder Einweg-Atem­schutzmasken mit N95-Zertifikat oder herkömmliche chirurgische Gesichtsmasken zu tra­gen.

Die Teilnehmer, 2.862 Ärzte, Pflegekräfte oder anderes Personal mit Patientenkontakt, wurden gebeten, sich bei einer Erkrankung zu melden. In diesem Fall wurde ein Abstrich aus Nase und Rachen auf Krankheitserreger hin untersucht. Primärer Endpunkt war die Häufigkeit einer bestätigten Infektion mit Influenza A- oder B-Viren.
Wie ein Team um Lewis Radonovich aus einen Labor der CDC in Pittsburgh berichtet, kam es insgesamt zu 400 bestätigten Grippeinfektionen. Davon entfielen 207 Infektionen auf das Personal, das zum Tragen von N95-Atemschutzmasken gebeten wurde und 193 auf die Kontrollgruppe, die chirurgische Gesichtsmasken verwenden sollte.

Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen war mithin gering und die adjustierte Odds Ratio von 1,18, die sogar einen tendenziellen Vorteil der chirurgischen Gesichts­mas­ken anzeigte, war mit einen 95-%-Konfidenzintervall von 0,95 bis 1,45 nicht signi­fikant.

Darüber hinaus gab es in den Gruppen mit N95-Atemschutzmasken 2.734 Erkrankungen mit grippeähnlichen Symptomen oder von Laboratorien bestätigten Atemwegserkran­kun­gen oder von akuten oder im Labor nachgewiesenen Atemwegsinfektionen (bei denen sich der Arbeitnehmer möglicherweise nicht krank gefühlt hat) verglichen mit 3.039 solchen Ereignissen bei den Trägern chirurgischer Gesichtsmasken. Auch hier waren die Unter­schiede nicht signifikant.

In der Gruppe mit N95-Atemschutzmasken hatten 89,4 % der Teilnehmer angegeben, die Masken „immer“ oder „manchmal“ zu tragen. In der Gruppe mit chirurgischen Gesichts­mas­ken waren es 90,2 %. Ein Verzicht auf die unbequeme N95-Atemschutzmaske kommt deshalb nicht als Erklärung für die fehlende Überlegenheit infrage. Für Radonovich gibt es insgesamt keinen Grund, warum dem Personal während der Grippesaison zu den teu­reren N95-Atemschutzmasken geraten werden sollte.
Eine frühere Laborstudie an Dummies hatte gezeigt, dass die chirurgischen Gesichtsmas­ken besser sind als ihr Ruf, wenn die Masken lückenlos auf der Haut anliegen: Viren wur­den in einer Testserie in Clinical Infectious Diseases (2012; 54: 1569-77) zu 94,5 % zu­rückgehalten. Der Unterschied zur N95-Atemschutzmaske, die 99,8 % der Viren zurück­hielt, war nicht sehr groß. Wenn die Masken nur „locker“ angelegt wurden, hielten sie weniger als 70 % der Viren zurück. Auch die N95-Atemschutzmaske war nicht effektiver, wenn sie nicht sachgerecht angelegt wurde.
bei halbwegs umsichtigen Umgang bieten selbst einfache OP Masken immer noch einen nicht zu verachtenden Schutz.

Also wenn der Markt nicht ohnehin leergefegt wäre .....
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Falls dem so ist, befürchte ich, dass durch die einen oder anderen Vereinfachungen und Falschaussagen bezüglich Masken, Menschen animiert werden könnten mit einem Schal mit Filter, selbstgebastelten Mundschutz oder einer FFP3-Maske mit Ventil hustend überall rumzulaufen - sich in Sicherheit wiegend - und schön alle anstecken weil die ja "schützen".
Na dann trägt es ja sogar zum Schutz der Bevölkerung bei daß es gerade sowieso nicht genügend Masken für die Allgemeinheit gäbe. :D


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

26.03.2020 um 10:25
@GranaPadano

Ich habe noch viel Kontakt zu Engländern und die Entwicklung verfolgt, da ich dort lange gewohnt habe.

In dem Brexit-Thread ziehe ich regelmäßig über Johnson her, aber da wo es verdient ist, und hier ist es Schwarzweiß-Malerei.

Ja, es ist richtig, dass Johnson von Herdenimmunität sprach, aber das hieß nicht, dass er einfach der Krankheit freuen Laufe lassen wollte. Es war von Anfang an klar, dass in gewissem Umfang Schutzmaßnahmen ergriffen werden müssen, um dieses Ziel zu erreichen oder eben irgendwann einen Impfstoff zu erhalten.

In anderen Ländern kann man auch nicht mehr machen.

Der offene Brief zielte darauf, diese Maßnahmen jetzt einzuleiten, nicht noch länger zu warten.

Dass Johnson aber ursprünglich vorhatte, gar nichts zu unternehmen und das Virus einfach laufen zu lassen ist eine Zeitungsente. So hat das auch keine seriöse Zeitung behauptet.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

26.03.2020 um 10:34
Zitat von Lotte49Lotte49 schrieb:Da wäre zum Beispiel ein Prof. Streeck, Virologe aus Bonn, der hat kürzlich erst zusätzliche typische Corona-Symptome ermittelt und dürfte schon wissen, wovon er spricht und nicht dem VT-Spektrum zuzuordnen sein. Er war jetzt z.B. zweimal bei stern-tv zu Gast und hat sich sehr besonnen, differenziert und informiert zum Thema geäußert, ohne es zu verharmlosen. Ich fände es angenehm, wenn wir als Gesellschaft mehr zu so einer Herangehensweise finden könnten.
So weit unterscheidet er sich doch in den wesentlichen Punkten gar nicht von Drosten und co, die ich ebenfalls in ihren Äußerungen als differenziert empfinde.
Er erklärt doch auch, wie wichtig es ist, die Kurve nach unten zu drücken, ohne sie zu weit abflachen zu lassen.
Zitat von Lotte49Lotte49 schrieb:Was die immer wieder angeführte hohe Mortalitätsrate in Italien betrifft, so gehen auch Virologen davon aus, dass diese multifaktoriell ist und da dürfte u.a. auch das Thema Luftverschmutzung und die dadurch (mit)verursachten Vorerkrankungen eine größere Rolle spielen, als den meisten lieb sein dürfte .- so meine Vermutung.
Ja, sehr richtig - es sind Vermutungen. Genaues werden wir erst später wissen. Bis dahin gilt es, Entscheidungen zu treffen, die die Bevölkerung bestmöglich schützen, unser Gesundheitssystem entlasten und uns gut durch die Krise bringen.
Zitat von Lotte49Lotte49 schrieb:Was, wenn man irgendwann zu dem Schluss kommt, dass mehr Umweltschutz auch dazu beitragen könnte, das Virus und dessen Folgen einzudämmen? Ich fände es interessant, wie viele Menschen dann noch bereit wären, Solidarität zu zeigen und auf liebgewonnene Gewohnheiten zu verzichten
Das zeigt sich doch jetzt schon durch den Rückgang von Smog in den betroffenen Gebieten usw ... So gesehen kann die Krise jetzt doch auch sehr positive Erkenntnisse bringen. Wie viele Pendler brauchen wir eigentlich und wäre es nicht am Ende umweltfreundlicher wenn mehr Arbeitsplätze im Home Office geschaffen werden würden? Wie viele Flugreisen müssen tatsächlich sein? Geschäftlich und privat? Etc pp ...
Zitat von Lotte49Lotte49 schrieb:Ich will die Lage nicht verharmlosen, aber ein Blick auf das größere Ganze könnte mMn tatsächlich nicht schaden, sondern vielleicht sogar hilfreich sein.
Wer weigert sich denn auf das berühmte große Ganze zu schauen? Ich glaube, das versuchen derzeit ganz viele Menschen abzuwägen und die richtigen Entscheidungen zu treffen.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

26.03.2020 um 10:37
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Der offene Brief zielte darauf, diese Maßnahmen jetzt einzuleiten, nicht noch länger zu warten.

Dass Johnson aber ursprünglich vorhatte, gar nichts zu unternehmen und das Virus einfach laufen zu lassen ist eine Zeitungsente. So hat das auch keine seriöse Zeitung behauptet.
Die Berichterstattung als ich noch vor Ort war, war eine andere. Es war völlig unklar, ob, wann und welche Maßnahmen Johnson überhaupt ergreifen wollte, abgesehen von seiner Herdenimmunität. Und das ist von der Presse auch genau so kommuniziert worden.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

26.03.2020 um 10:40
@GranaPadano

Hast Du denn dort lange gewohnt?

Ich habe ja die Links oben reingestellt, das sind britische Massenmedien.

Ja, es war unklar, wann und ob Johnson Maßnahmen ergreifen würde. Das wird in den SAGE-Dokumenten auch erklärt. Die Gefahr, dass es Aufstände gibt, ist dort deutlich größer als hier. Daher eine andere Kommunikationsstrategie.

Was in den Medien obeflächlich kommuniziert wird, und was genau dahinter steht, ist oft sehr gegenteilig.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

26.03.2020 um 10:42
@MacLucky


Danke für den Artikel! Das finde ich sehr spannend - denn im Grunde hatten wir hier auch eine sehr ähnliche Situation auf den Karneval bezogen.
Und die Situation der Notaufnahmen/Krankenhäuser spielt eine wichtige Rolle. Das kann man in dieser These sehr gut nachvollziehen.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

26.03.2020 um 10:47
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Hast Du denn dort lange gewohnt?

Ich habe ja die Links oben reingestellt, das sind britische Massenmedien.

Ja, es war unklar, wann und ob Johnson Maßnahmen ergreifen würde. Das wird in den SAGE-Dokumenten auch erklärt. Die Gefahr, dass es Aufstände gibt, ist dort deutlich größer als hier. Daher eine andere Kommunikationsstrategie.

Was in den Medien obeflächlich kommuniziert wird, und was genau dahinter steht, ist oft sehr gegenteilig.
Ich habe das letzte Jahr in Irland verbracht und war von November bis Mitte Februar in UK. Davor habe ich auch schon lange mit Unterbrechungen in UK gelebt.

Genau, was dahinter steht kann man schlecht erahnen, wenn es nicht/spät kommunziert wird. Die Stimmung in London und anderen Städten war schon einigermaßen aufgeheizt bevor wir abgereist sind. Hätte Johnson nicht reagiert, hätte es meiner Meinung nach nicht viel gebraucht, um die Leute auf die Barrikaden zu bringen.
Die Briten wissen selbst am Besten wie bescheiden das NHS ist und haben Angst.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

26.03.2020 um 10:47
Zitat von GhOuTaGhOuTa schrieb:Bei Influenza hat man außerdem z.B. im Maximalfall auch nur eine 20%-"Durchseuchung" je Saison und es kommt dennoch von allein zum Stillstand. Also wozu braucht man diese 70%. Wenn man Ärztepraxen als Lehre aus diesen Tagen jetzt, in die Lage versetzen wird, Sars-CoV-2 schnell zu erkennen, wird man auch nach der Epidemie jetzt, damit umgehen können.
Wer sagt denn daß es bei COV19 überhaupt so etwas wie eine Saison gibt ? Vielleicht sind die 60-70% bis zum Stillstand nicht das was man bräuchte sondern einfach das was uns blühen könnte wenn es wirtschaftlich nicht möglich ist eine " künstliche Saison " für das Virus durch Beschränkungen des Öffentlichen Lebens ect. zu schaffen.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

26.03.2020 um 10:54
Zitat von PealPeal schrieb:Man sollte auch bedenken, das ca. 86% (Die Zahl habe ich vom RKI, finde aber gerade keinen Beleg) aller Infizierten niemals statistisch erfasst werden, wodurch die reale Mortalitätsrate ja noch einmal erheblich sinkt.
ohne Beleg glaube ich dir die Zahl 86% nicht!
Letztendlich geht es bei dieser Pandemie auch nicht um die statistische Kennziffer "Letalität in Prozent" sondern um die realen Fallzahlen, die im Krankenhaus ankommen.
Denn solange die Menschen optimal medizinisch versorgt werden können, ist die Mortalität geringer.
Frage an dich:
Würdest du einen schweren Herzinfarkt lieber daheim auskurieren oder im Krankenhaus?
Wo steigen die Überlebenschancen?
Zitat von PealPeal schrieb:Absolut richtig, aber gerade, wenn es keine Übung ist sollte man erst recht über alles reden
In einer Pandemie mit einem Erreger , für den in der gesamten WELTBEVÖLKERUNG keine Grundimmunität bestht, nützt REden nichts.
Da muss gehandelt werden.
Vielleicht stellt sich in 3 Monaten raus, dass man überreagiert hat -- dann ist es ein leichtes, die Maßnahmen zurück zu nehmen und das gewohnte Leben wieder aufzunehmen.
Im Fall, dass die Ausbreitung der Pandemie mit mathematischer Gründlichkeit weiter läuft, kann man nur von Glück reden, wenn rechtzeitig Maßnahmen getroffen wurden UND sie tatsächlich wirken.
DAS wissen wir nämlich noch nicht.

Zum REDEN ist hinterher noch genug Zeit, zum Handeln ist es hinterher zu spät.
Zitat von PealPeal schrieb:Besser wäre, wenn es in der Krise einen runden Tisch von Experten gibt
siehe das eben geschriebene.
Unsere Debattenkultur und ein Virus, gegen das es
a) keinen vorbeugenden medizinischen Schutz gibt (Impfung)
b) keine wirksamen antiviralen Medikamente
c) keine Erfahrung über Langzeitfolgen *
d) keine Grundimmunität
e) keine Erfahrung über die Dauer der erworbenen Immunität (bei den 4 zirkulierenden Coronaviren liegt die Dauer der Immunität nach durchgemachter Infektion zw 6- und 18 Monaten)
* Es kann keiner garantieren, dass das Virus nicht noch Langzeitschäden im Körper anrichtet.Dazu ist -- wegen des erst vor wenigen Monaten erfolgten Übersprungs der Artgrenze, nichts bekannt.

sind runde Tische irgenwie doof.
Dem Virus ist es nämlich egal, ob es einen bei der Arbeit, im Krankenhaus , in der SChule, auf dem Spielplatz oder beim endlos Debattieren ansteckt. Das Virus will sich ausbreiten, sein genetisches Programm lautet Ausbreitung.
Zitat von FFFF schrieb:In der jetzigen Situation ist das doppelt fatal, weil sie wieder nur die Interessen der produktivsten Betriebe vertreten wird.
da ich ein paar kleinere landwirtschaftl Biobetriebe kenne, weiß ich was ansteht:
Pflanzzeit!!
Nur mal so: Tomaten sät man nicht nur, man veredelt sie auf eine Unterlage. Dafür muss die Jungpflanze auf eine Unterlage aufgeproft werden.
Zigtausende aufgelaufene Sämlinge müssen pikiert werden und dann müssen die Jungpflanzen von Hand in den Boden gebracht werden.

Um es kurz zu machen:
Es geht nicht nur um Spargel oder Erdbeeren....

Was jetzt nicht in den vielen Gärtnereien und Biolandwirtschaftbetrieben nicht angepflanzt wird, kommt im Herbst nicht auf den Markt.
Zitat von PealPeal schrieb:aber die Argumentation läuft ja immer darauf hinaus, dass es so wie in Italien nicht auch hierzulande werden darf. Das ist das Endargument, worauf alles hinausläuft. Die Annahme das Italien das ist was jetzt überall passieren wird, wenn wir nicht die drastischen Maßnahmen fahren.
Italien, Italien-----hört ihr keine Nachrichten?
Spanien hat inzwischen mehr Covid19-Tote zu verzeichnen als China.
aus Frankreich kam gestern diese Meldung, ich druck sie euch fett:
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Evangelischer Pressedienst (epd) werden an der Uniklinik im französischen Straßburg keine Patienten mehr beatmet, die über 80 Jahre alt und in einem kritischen Zustand sind. Der Grund: Es gibt zu viele Patienten.
...

Pro Stunde ein neuer Patient mit Atemnot

Die Autoren schildern ein Lagebild der Universitätsklinik Straßburg nach einem Treffen mit dort beschäftigten Ärzten. Das Universitätsklinikum Straßburg müsse seit Sonntag pro Stunde einen beatmungspflichtigen Patienten aufnehmen. Auf der normalen Intensivstation seien alle Einzelzimmer belegt.

Man behandle beamtungspflichtige Patienten zwischen 19 und 80 Jahren, drei dieser 90 Patienten seien unter 50 Jahre alt und hätten keine Vorerkrankungen. Alle anderen Patienten hätten Vorerkrankungen unterschiedlicher Schweregrade. Beatmungspflichtige Kinder unter 12 Jahren gebe es in ganz Frankreich derzeit nicht.
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.coronavirus-patienten-in-frankreich-tragische-zustaende-am-universitaetsklinikum-in-strassburg.d0bc50ba-c851-42d8-8fcd-e63fecdf868b.html



und jetzt die Skeptiker alle im Chor: aber in Italien, da ist die Luft so schlecht .....
Zitat von PealPeal schrieb:Hier kommen die Alternativen Thesen, das es in Italien Nebenfaktoren gibt.
ich bin mir sicher: nach dem SARS-CoV-2 Krise überstanden ist, werden die Ursachen für regionale Unterschiede analysiert.
Wenn es sie denn geben sollte.
Zitat von GhOuTaGhOuTa schrieb:Spargel-, Erdbeer-, Kirsch-, Kohl-, Kartoffel- und Wein-Ernten stünden dadurch auf dem Spiel hieß es heute im Tagesschau24-Stream
da steht viel mehr auf dem Spiel, wie in jedem Bereich der Wirtschaft.
Aber wenn es mal ein Jahr lang keine modischen Klamotten zu kaufen gibt beeinträchtigt das die Menschheit weniger als wenn es eine knappe Ernte gibt.
Da sind Ernteausfälle durch ungünstige Witterung oder Schädlinge, die evt nicht rechtzeitig bekämpft werden könnten, noch gar nicht eingepreist in die Rechnung.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Was mich mehr erschüttert ist, dass Sachsen und Bayern, zumindest in den Gebieten nahe Tschechien, gewaltig am Popo sind, wen Tschechien die Grenzen für Pendler schließt.
50.000 Ärzte und Krankenpfleger sind dann mal raus.
es soll wohl eine Ausnahme für Pendler geben

eine aktuelle Meldung lautet:
Der tschechische Innenminister Jan Hamacek schlägt vor, dass bisherige Pendler entweder zuhause bleiben oder sich für mehrere Wochen eine Unterkunft in Deutschland suchen. Im letzteren Fall müssten sich die Rückkehrer in Tschechien in eine zweiwöchige Quarantäne begeben. Das gilt ebenfalls für Pendler aus Österreich.

Die Regelung wäre fatal für die grenznahen Regionen. Nicht nur Industrieunternehmen und Hotelunternehmen würden mit Folgen massive Probleme bekommen, auch das deutsche Gesundheitssystem. Im Annaberger Erzgebirgsklinikum arbeiten derzeit 23 Assistenz- und Fachärzte aus Tschechien. Sie pendeln oder wohnen in Deutschland. Einige Hotels bieten Übernachtungen für die Pendler an. Am Abend dann eine positive Nachricht: Tschechien die Grenzschließung für Arbeitspendler. Das berichtet das ARD-Studio Prag und beruft sich dabei auf das tschechische Innenministerium. Mitarbeiter aus sozialen und medizinischen Berufen dürfen demnach ohne Einschränkung weiterhin pendeln. Für alle anderen Pendler ist seit Mitternachtr dennoch Schluss in Oberwiesenthal und Reitzenhain.
https://www.blick.de/sachsen/dutzende-tschechische-aerzte-von-grenzschliessung-fuer-pendler-betroffen-artikel10759037
da aber teilweise Änderungen innerhalb weniger Stunden eintreten, diese Meldung bitte nur als zum Zeitpunkt gültige Meldung betrachten!
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Es geht symbolisch um alle Ernten, Spargel ist jetzt akut, danach kommen Erdbeeren, Karotten, Salat, Kirschen usw. - letztendlich verursacht es mehr Probleme:
Es geht um Versorgungssicherheit. nicht mehr, nicht weniger
Zitat von Lotte49Lotte49 schrieb:Es gibt aber auch durchaus seriöse Virologen, die die ganze Sache differenzierter angehen und sich mehr Ruhe im Umgang mit dem Virus und dessen Folgen wünschen
die können das Thema für sich ja in Ruhe angehen.

Als verantworliche in Ministerien und Regierung kann man sich da leider nciht so viel Zeit lassen.
Da werden auch mal voreilige, falsch oder übertriebene Entscheidungen getroffen werden, keine Frage. Die sind aber allemal besser als abzuwarten und am Ende zu sagen: hätten wir mal lieber.....


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

26.03.2020 um 10:57
Seit gestern ist die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland um fast 5000 gestiegen.

https://www.tagesschau.de/inland/pandemie-103.html
Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts binnen eines Tages um 4995 auf 36.508 gestiegen. 198 Menschen starben hierzulande bereits an den Folgen.
Seit heute steht fest, dass es noch keine eindeutige Verlangsamung des Anstiegs der Fallzahlen gegeben hat.
Während Anfang der Woche ein leichter Rückgang der täglichen Neuinfektionen zu beobachten war, ist bei den neu gemeldeten Zahlen kein eindeutiger Trend zu erkennen - nicht zuletzt, da sich die neu gemeldeten Infektionen auf mehrere Vortage verteilen.



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Coronavirus (Sars-CoV-2)

26.03.2020 um 10:59
@GranaPadano

Es gibt definitiv Probleme mit dem NHS und Johnson ist alles andere beliebt, zumindest in meinem Bekanntenkreis.

Selbst die wenigen, dich ich kenne, die für den Brexit waren, hassen ihn.

In diesen SAGE-Dokumenten geht mMn schon hervor, wie sein Beraterkreis die Krise managen will. Das unterscheidet sich schon von dem Ansatz hier in Deutschland.

Nur wurde es auch teilweise etwas überspitzt dargestellt, v.a. in den deutschen Medien. Ganz planlos ist man dort auch nicht.

Laut dem JHU Index für die besten Vorbereitungen auf eine Pandemie war das UK auf Platz 2 hinter den USA und weit vor Deutschland:

https://www.businessinsider.de/international/best-prepared-countries-for-a-pandemic-still-not-that-prepared-2020-3/?r=US&IR=T

Allerdings gingen in diesen Index keine Überlegungen zur Überlastung des Gesundheitssystems ein...


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

26.03.2020 um 11:01
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Allerdings gingen in diesen Index keine Überlegungen zur Überlastung des Gesundheitssystems ein...
Also war der Index kurz gesagt komplett Wertlos.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

26.03.2020 um 11:05
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:In diesen SAGE-Dokumenten geht mMn schon hervor, wie sein Beraterkreis die Krise managen will. Das unterscheidet sich schon von dem Ansatz hier in Deutschland.

Nur wurde es auch teilweise etwas überspitzt dargestellt, v.a. in den deutschen Medien. Ganz planlos ist man dort auch nicht.
Ich wage mal zu behaupten, notgedrungen ist man da nicht mehr ganz planlos. Die Berichterstattung Anfang/Mitte Februar sah da auch in UK noch ganz anders aus.
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Laut dem JHU Index für die besten Vorbereitungen auf eine Pandemie war das UK auf Platz 2 hinter den USA und weit vor Deutschland:

https://www.businessinsider.de/international/best-prepared-countries-for-a-pandemic-still-not-that-prepared-2020-3/?r=US...

Allerdings gingen in diesen Index keine Überlegungen zur Überlastung des Gesundheitssystems ein...
Das ist echt ein Witz. Wie gut die USA vorbereitet sind, sieht man gerade. Puh ...


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

26.03.2020 um 11:09
Zitat von GranaPadanoGranaPadano schrieb:So weit unterscheidet er sich doch in den wesentlichen Punkten gar nicht von Drosten und co, die ich ebenfalls in ihren Äußerungen als differenziert empfinde. Er erklärt doch auch, wie wichtig es ist, die Kurve nach unten zu drücken, ohne sie zu weit abflachen zu lassen.
Seine Herangehensweise unterscheidet sich mMn schon. Er belässt es bei seinen Äußerungen eben nicht allein bei dem Aspekt des Herunterdrückens der Kurve. Er setzt sich auch mit anderen Aspekten auseinander - das vermisse ich in der allgemeinen öffentlichen Diskussion.

Er erklärt u.a. auch, dass die Zahlen in Italien vermutlich zu hoch angesiedelt sind und wünscht sich, dass der Panikmodus etwas runtergeschraubt wird. So deutliche Worte habe ich von anderen Virologen noch nicht / selten gehört. Auch wenn ich Herrn Drosten sehr schätze, er scheint mir da immer sehr nur auf den virologischen Aspekt festgefahren. Was kein Vorwurf sein soll. Als Virologe ist das sein Job und er selbst hat in einem Interview mit der Zeit auch schon geäußert, dass er sich wünscht, dass auch andere Experten aus anderen Bereich Gehör finden. Das alles zu kombinieren und in Relationen zu setzen, wäre mMn Job der Politik und vor allem der Medien gewesen.

Ich würde mir z.B. Diskussionen wünschen, die sich nicht beschränken auf: A: "Italien ist ganz schlimm. Das darf hier nie so werden." B: "Aber da gab es auch in den vergangenen Jahren schon viele Tote wegen Luftverschmutzung, das kommt so einem Virus gerade recht und das Gesundheitssystem musste nach der Finanzkrise schon arg bluten. Man sollte daher nicht alles allein nur auf das Virus schieben." A: "Du bist ein Verleumder. Du spielst alles runter. Du bist schuld, wenn Leute sterben."

Aber darum geht es nicht. Ich finde schon, es muss auch geschaut werden, ob das Virus sich ggf. besser eindämmen lässt, wenn man da eben auch multifaktoriell vorgeht. Was wenn bessere Luft tatsächlich hilft, mittelfristig die schweren Verläufe zu verringern? Und das ggf. sogar besser als Kontaktverbote o.Ä.? Wäre dann nicht auch allen geholfen, wenn man diesen mutmaßlich nicht unwichtigen Punkt und diejenigen, die ihn anführen, nicht niederschreit? Nur um mal das Beispiel schlechte Luft zu nennen, es gibt sicherlich noch viele weitere Aspekte, die es zu berücksichtigen gilt.

So langsam bewegen wir uns ja dahin, dass auch auf andere Aspekte geschaut wird. Und ich hoffe sehr, dass man da für die Zukunft vielleicht wirklich draus lernt. Ich befürchte aber, dass das Gegensteil der Fall sein wird, und (um bei dem von mir herausgegriffenen Aspekt zu bleiben) die Luft noch schlechter wird, weil die Umweltstandards zurückgefahren werden, um die Krise wieder aufzuholen - was wieder noch mehr COPD-Kranke bedeuten wird (nach denen dann kein Hahn mehr krähen wird, weil das Virus ja durch Impfen oder Medikamente besiegt ist).

Ich persönlich finde, der Streeck traut sich da in der aktuellen Gemengelage schon was und würde er nicht den Posten bekleiden, den er bekleidet, wäre er in den letzten Wochen von so manchem sicherlich als VTler und Verharmloser abgetan worden.


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