Coronavirus (Sars-CoV-2)

@EDGARallanPOE

Hi, Danke der Nachfrage.
Ich bin immer noch in Thailand, allerdings nicht mehr in Phuket (Epizentrum) sondern jetzt in Surat Thani.
Ja, eigentlich haben die das in Thailand wirklich sehr gut in den Griff bekommen, trotzdem gibt es hier immer noch (regional unterschiedlich) z.T. weiterhin heftige Maßnahmen. Nach wie vor herrscht landesweite Maskenpflicht und es war wirklich nicht einfach überhaupt aus Phuket rauszukommen, eigentlich hätten wir uns als Phuket-Heimkehrer sogar für 2 Wochen in Quarantäne begeben müssen, da half dann nur Trick 17 um diesem zu entgehen. Das gleiche Quarantäne-Regel gilt meines Wissens auch für alle die aus Bangkok kommen, bin mir aber diesbezüglich nicht 100%ig sicher, die Gesetzte ändern sich auch laufend ohne Vorankündigung.
Vor 3 Tagen war es in Phuket immer noch so, dass man weiterhin nicht zu Strand durfte, der Pool nur unter Auflagen (maximal 5 Leute am Poolbereich, davon maximal 3 gleichzeitig im Wasser, man mußte sich zunächst in eine Liste eintragen und durfte sich dort dann nicht länger als eine Stunde aufhalten, außerhalb des Wassers natürlich nur mit Maske) nutzen.
Es gab auch weiterhin eine abendliche Ausgangssperre und reduzierte Öffnungszeiten. Restaurants dürfen zwar wieder öffnen, aufgrund mangelnder Touristen haben dies aber die wenigsten getan. Überhaupt herrscht dort das große Sterben der Tourismusbranche. Bis sich das wieder normalisiert vergehen bestimmt mindestens 10 Jahre.
Hier in Surat Thani ist die Lage wesentlich normaler, fast kein Unterschied zu vor dem Virus.
Mein Visum läuft morgen ab, allerdings gibt es eine Visumsbefreiung bis zum 31.07.
Keine Ahnung, was danach dann passiert, hoffe die Befreiung wird verlängert und dieses dann auch rechtzeitig bekanntgegeben.
War in Phuket beim Deutschen Konsulat um nach finanzieller Unterstützung zu fragen, die Konsulin (eine höchst unsympathische Frau) wollte davon überhaupt nichts wissen, hmh...
Ich denke, die werden den Virus hier tatsächlich ausrotten und vorher auch keinerlei Risiko eingehen.
Wirtschaftlich ist das für Thailand allerdings ein Totalschaden, es gibt auch kein Sozialsystem und in Phuket gab es riesige Menschenschlangen (Abstand wird brav eingehalten) vor privat organisierten Armenspeisungen, ich habe auch viele Menschen gesehen die wirklich inzwischen auf der Straße leben und im Müll nach verwertbaren suchen.

Andante schrieb: Offensichtlich müssen einige aber Lehrgeld bezahlen. Dann werden eben wieder flächendeckend Schulen, Kitas, Sportstätten etc. geschlossen bis die Infiziertenzahlen wieder sinken. Blöd ist das natürlich für all die Leute, die sich an die Regeln gehalten haben.

Blöd ist, dass oft die das "Lehrgeld" bezahlen, die gar nichts dafür können, weil die Krise die Armen noch ärmer, die Doofen noch doofer und die Rücksichtslosen noch rücksichtsloser gemacht hat. Meine beiden jüngeren Kindern haben seit dem 13. März keine Schule mehr von innen gesehen - meine Nichte und mein Neffe zählen leider nicht zu den 50% der Kinder, die wieder in den Kindergarten durften.

Nur ein Beispiel aus dem Kollegenkreis meines Mannes (etwas anonymisiert): Alleinerziehende mit Kind (3 Jahre). Sie arbeitet in der Gastro immer "spät" - also 18 Uhr - 2 Uhr, bringt abends das Kind zu ihrer Mutter, wo es übernachtet und die Mutter bringt es am nächsten Tag in den Kindergarten, während sie ausschläft.

Mutter und Kind wohnen eigentlich "vorübergehend" in einer kleinen Budgetdachwohnung (ein Zimmer, kein Garten), weil sie sich finanziell konsolidieren wollten. Sie ist seit März in der Kurzarbeit, würde wieder gerne arbeiten, hat aber, weil "nicht lebensnotwendig" keinen Notkindergartenplatz bekommen - sie sitzt seit März mit dem Kind auf wenigen Quadratmetern, im Sommer heizt sich die Bude auf, besucht die Oma nicht, das Geld ist mehr als knapp ... in der Zeit, als es weder Spielplatz noch irgendwas gab ...

Die ganzen Leute, die in Pflegeheimen festsitzen ... es wäre schön, wenn man auch an die mal denken würde.

Wenn nun, nach den Demos ohne Maske & Mindestabstand mit Abertausenden Menschen in Städten weltweit, die Infektionen nicht hochschnellen in den nächste drei Wochen - was dann?

Gibt es dann noch immer handfeste Gründe, die Maßnahmen für jedermensch aufrecht zu halten?

Smas schrieb:Gibt es dann noch immer handfeste Gründe, die Maßnahmen für jedermensch aufrecht zu halten?

Ja. Wenn du z.B. Deutschland mit Ländern vergleichst, in denen die Maßnahmen spät oder sehr locker eingeführt wurden (USA, Schweden, UK), dann siehst du ganz klar, dass die Sterblichkeit in diesen Ländern weitaus höher liegt. Es sollte nach wie vor die Priorität sein, sich so zu verhalten, dass alles Menschenmögliche getan wird, das Virus bestmöglichst einzudämmen. Gelingt das nicht, kann man wenigstens sagen "wir haben das Maximale getan".

Würden sich diese Leute nun genauso sorglos verhalten, wenn sie einer Risikogruppe angehören würden oder wenn das Virus 20-40 Jähige befallen würde - vermutlich nein. Die Sorglosigkeit kommt ja aus einem massiven Egoismus "ich bin nur indirekt betroffen, da nur Risikogruppe und möchte mich nicht weiterhin einschränken lassen".

In MV wurde ein priester positiv getestet, nachdem er in 4 pfingstgottesdiensten anwesend war. Die folgen bisher: 7 weitere infiziert, ~350 in quarantäne und eine geschlossene kita. Es wurde sich an die regelungen gehalten, er trug maske und handschuhe, kam wohl in kontakt mit den personen beim ausgeben der hostien (handschuh tragen überträgt halt dennoch viren). Möglicherweise hat er sich in polen angesteckt.

Das besondere: Kontaktpersonen 2. grades sind wohl auffällig häufig infiziert. Also personen, die nicht in direktem kontakt zum priester standen.

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Corona-nach-Gottesdienst-Stralsunder-Kita-geschlossen,coronavirus2384.html

Mecklenburg vorpommern hatte btw seit einiger zeit nur noch tägliche neuinfektionen im einstelligen bereich... teilweise tagelang keine.

Bin ich froh, dass die grenzen geöffnet werden und wir kurz vor der urlaubssaison stehen :D

gastric schrieb:Bin ich froh, dass die grenzen geöffnet werden und wir kurz vor der urlaubssaison stehen :D

Ich auch! Wir werden in den kommenden Monaten erleben, welche Folgen Corona hat, wenn Die Welt nicht stillgelegt ist. Ich bin guter Dinge.
Wir schaffen das.

gastric schrieb:Bin ich froh, dass die grenzen geöffnet werden und wir kurz vor der urlaubssaison stehen :D

Smas schrieb:Ich auch! Wir werden in den kommenden Monaten erleben, welche Folgen Corona hat, wenn Die Welt nicht stillgelegt ist. Ich bin guter Dinge.
Wir schaffen das.

Ich freu mich auch!
Und wenn die Infektionszahlen dadurch doch steigen sollten lassen wir die Regeln innerhalb unseres Landes eben weiter gelten oder verschärfen sie wieder.
Ich las gerade dass Kurzarbeitergeld wg Corona bis zu 24 Monate bezogen werden kann.
(Also kann mir ja nix passieren. Vorausgesetzt wir bleiben alle gesund.)
PS: In Sachsen sehn die Zahlen recht gut aus. Kann also die Sächsische Schweiz, Erzgebirge, Oberlausitz etc zum Verreisen als Alternative zu Auslandsreisen empfehlen :) )

Andante schrieb:Das wäre nicht so schlimm, wenn man, so die Hoffnung der Gesundheitsämter, die Hotspots hätte und die Infektionswege nachverfolgen könnte, um dann gezielt Maßnahmen zu ergreifen. Aber bei Demos zB, zu denen aus allen möglichen Ecken Leute anreisen: da wird das Nachverfolgen dann unmöglich.

Offensichtlich müssen einige aber Lehrgeld bezahlen. Dann werden eben wieder flächendeckend Schulen, Kitas, Sportstätten etc. geschlossen bis die Infiziertenzahlen wieder sinken. Blöd ist das natürlich für all die Leute, die sich an die Regeln gehalten haben.

geht mir auch so:

Gottesdienstbesuch? nur, wenn man sich in ne Liste einträgt.
Restaurantbesuch? nur mit Mindestabstand.
Private Treffen: nur 5 Personen
Demo mit dem Motto Solidarität: wir machen was wir wollen, ohne Abstand, ohne Regeln einzuhalten

wird da Solidarität falsch verstanden oder dient die Demo (egal welche) lediglich dazu, den Frust aus den wochenlangen Kontaktbeschränkungen irgendwie abzureagieren?

bgeoweh schrieb:andere (wie in Berlin) sind immer noch überfordert, lehnen aber gleichzeitig Hilfe ab, weil sie politisch nicht zu vermitteln sei (so z.B. Friedrichshain-Kreuzberg, das sich geweigert hat, zur Hilfe bei der Datenverabeitung abgestellte Bundeswehrfachleute zu akzeptieren

ich würde mich ja sehr über einen link freuen.
aber da ich mittlerweile Berlin von seiner alltäglichen Seite kennen gelernt habe, bin ich schon überrascht, dass es hier tatsächlich Gesundheitsämter gibt zur Kontaktnachverfolgung. Ich hatte schon befürchtet, dass funktionierende Gesundheitsämter erst nach der Pandemie zur Verfügung stehen

Andante schrieb:Anscheinend denken einige Leute, dass das Cotona-Virus Rücksicht auf politische, persönliche, ideologische oder sonstige Belange nimmt.

ja, das meinen manche wirklich.

Andante schrieb:Warum die Leute das tun, ob aus aus ihrer Sicht ehrenwerten Motiven oder nicht, ist dem Virus völlig egal. Vielleicht muss sich das noch etwas mehr rumsprechen.

es wird sich nicht rumsprechen. Wer vor der Pandemie ein selbstgefälliger egoistischer Mensch war, wird durch die Pandemie nicht zum empathischen Mitmenschen

gastric schrieb:Bin ich froh, dass die grenzen geöffnet werden und wir kurz vor der urlaubssaison stehen :D

da bin ich auch froh.
Nennt sich glaub ich "Durchimmunisierung" und soll Schlimmeres im Herbst/Winter verhindern, wenn die Leute eh wieder in ihren Buden hocken und man außer mit Fußball keinen hinterm Ofen vorlockt ;)

Seidenraupe schrieb:wird da Solidarität falsch verstanden oder dient die Demo (egal welche) lediglich dazu, den Frust aus den wochenlangen Kontaktbeschränkungen irgendwie abzureagieren?

Die Demo dient wie auch andere Sachen dazu, noch dem letzten Vollidioten reinzudrücken, dass hierzulande doppelte Maßstäbe gelten: isst du dein Eis 10m zu nahe an der Bude oder liest im Park ein Buch auf einer Bank wirst du unerbittlich verfolgt, wenn sich aber genug zusammenrotten und für ein Thema randalieren demonstrieren dass dem Staat sowieso in den Kram passt dann ist das eben ein wichtiges Grundrecht und wichtiger als Corona.

Seidenraupe schrieb:aber da ich mittlerweile Berlin von seiner alltäglichen Seite kennen gelernt habe, bin ich schon überrascht, dass es hier tatsächlich Gesundheitsämter gibt zur Kontaktnachverfolgung. Ich hatte schon befürchtet, dass funktionierende Gesundheitsämter erst nach der Pandemie zur Verfügung stehen

Hier, die Quelle ist politisch unverdächtig:

Die Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Lichtenberg lehnten das Angebot jedoch ab. Im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg gebe es keine mehrheitliche politische Unterstützung für den Einsatz der Bundeswehr im Gesundheitsamt, so eine Sprecherin. Der Bezirk wolle dafür studentische Hilfskräfte einstellen.

https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2020/06/berlin-corona-hilfe-bundeswehr-friedrichshain-kreuzberg-lichtenb.html

gastric schrieb:Mecklenburg vorpommern hatte btw seit einiger zeit nur noch tägliche neuinfektionen im einstelligen bereich... teilweise tagelang keine.

Bin ich froh, dass die grenzen geöffnet werden und wir kurz vor der urlaubssaison stehen :D

Tatsächlich wird es sich auf die Neuinfektionen in MeckPomm günstig auswirken, wenn nicht ganz Deutschland quasi gezwungen ist, dort Urlaub zu machen, sondern auch Ziele innerhalb der EU offen stehen.

juanita schrieb:Ich las gerade dass Kurzarbeitergeld wg Corona bis zu 24 Monate bezogen werden kann.
(Also kann mir ja nix passieren. Vorausgesetzt wir bleiben alle gesund.)

Das muss alles irgendwann über Steuern mal wieder reinkommen, genau so wie das Geld, dass die EZB in den Markt pumpen will. Die sind schon nördlich der Billion, die Bundesregierung will auch zwei-, mittlerweile bald dreistellige Milliardenbeträge ausgeben, für die Flüchtlinge stehen ebenfalls jährlich mehrere Dutzend Milliarden auf der Richtung, ein Billiönchen hier, ein paar hundert Milliarden dort, wenn man nicht aufpasst kommt da am Ende wirklich Geld zusammen. Mit 2 Cent Soli wird es sich diesmal nicht ausgehen.

Die WHO wirbt im Fernsehen schon mit "Jede Generation muss Opfer bringen, das hier ist Unseres" - ich hätte das gerne schriftlich, das hat man nämlich bei *Luftholen* der Wiedervereinigung, der Bankenrettung, der Energiewende, nochmal der Bankenrettung, Energiewende 2: non-electric Buggaloo und der Flüchtlingskrise auch schon gesagt. Ich hoffe, das war es dann.

Zum Abschluss noch ein Appercu von Gargamels Schwester aus der SPD:

Lieber Herr Müller-Vogg, wir bringen hier das größte Konjunkturpaket der Nachkriegsgeschichte auf den Weg - als Antwort auf die größte Konjunkturkrise. Die Frage nach seiner Finanzierung wird sich stellen - sie heute zu stellen, wäre wirtschaftspolitisch grob unvernünftig.

https://twitter.com/EskenSaskia/status/1269609064113324033 (Archiv-Version vom 08.06.2020)

Wer fragt, wie und vor allem wer das alles bezahlen soll, ist "wirtschaftspolitisch grob unvernünftig". Na dann.

bgeoweh schrieb: Die Demo dient wie auch andere Sachen dazu, noch dem letzten Vollidioten reinzudrücken, dass hierzulande doppelte Maßstäbe gelten: isst du dein Eis 10m zu nahe an der Bude oder liest im Park ein Buch auf einer Bank wirst du unerbittlich verfolgt, wenn sich aber genug zusammenrotten und für ein Thema randalieren demonstrieren dass dem Staat sowieso in den Kram passt dann ist das eben ein wichtiges Grundrecht und wichtiger als Corona.

Mir ist absolut nicht klar, warum man die Demos nicht im Keim erstickt, aber ich fürchte, der Grund ist, dass die Regierung fürchtet, dass die Stimmung dann kippt und man nicht mehr gewählt wird. Meinetwegen sollen die Leute doch eine Protestmenschenkette von Berlin bis an die Nord- oder Ostsee machen, von mir aus auch mit Lichtern, die man medienwirksam inszenieren kann. Aber das Demonstrationsrecht über das Recht anderer Leute zu stellen, gesund zu bleiben und die Einschränkungen insgesamt lockern zu können, finde ich fragwürdig.

bgeoweh schrieb:Ich hoffe, das war es dann.

jo...sagt man sich das nicht bei jeder bisherig Krise bzw. besonderen Situation gesagt?

Mal ganz ehrlich es ist doch jetzt noch nicht mal mehr das Geld wieder drin was bspw. für die Wiedervereinigung drauf gegangen ist, geschweige denn das von der Euro und Finanzkrise.

Ich vermute also ein "das wars dann erstmal" wird es nicht geben, sondern immer noch etwas dazukommen. :(

Der Mega Gau wäre ja das Auftauchen eines weiteren Virus, sobald ein Impfstoff für das derzeitige verfügbar ist. Die Reserven sind dann bereits aufgebraucht und er Staat müsste voll in die schulden gehen.

Seidenraupe schrieb:Nennt sich glaub ich "Durchimmunisierung" und soll Schlimmeres im Herbst/Winter verhindern,

Von dem traum der durchimmunisierung kann man sich getrost verabschieden. Eine lebenslange immunität wird wohl nicht erreicht, mit glück jahre..... mit pech sind die ersten infizierten schon wieder anfällig. Wie es abläuft, wenn wir jetzt noch andere mutationen "ins land schleppen", die sich dank geschlossener grenzen größtenteils innerhalb der länder entwickelten, steht nochmals auf einem anderen blatt. Bei benachbarten ländern wahrscheinlich noch eher vernachlässigbar, als bei weiteren reisen.

Anaximander schrieb:Tatsächlich wird es sich auf die Neuinfektionen in MeckPomm günstig auswirken, wenn nicht ganz Deutschland quasi gezwungen ist, dort Urlaub zu machen, sondern auch Ziele innerhalb der EU offen stehen.

Tatsächlich wird es das wohl nicht. Ich komme aus der rügen/usedomer ecke. Zur urlaubszeit läuft hier nicht nur innerdeutsches volk herum. Die warhscheinlichkeit, dass der rest der welt zu hause bleibt und nur wir deutschen statt zur ostsee lieber ins ausland fahren/fliegen, liegt wohl oder übel bei nahe null. Es wird (wie jedes jahr) voll. Wir durchmischen eher die unterschiedlichsten mutationen und gucken mal, ob sich hier was "neues" festfrisst.

knopper schrieb:Ich vermute also ein "das wars dann erstmal" wird es nicht geben, sondern immer noch etwas dazukommen. :(

Ich denke auch, irgendwo am Arsch der Welt wird sich sicherlich jemand finden dessen Vorfahren vor 150 Jahren mal 10 Minuten lang einen Deutschen gesehen haben und der damit die Berechtigung hat zu sagen "Du Nazi gib Geld".

knopper schrieb:Die Reserven sind dann bereits aufgebraucht und er Staat müsste voll in die schulden gehen.

Welche Reserven? Wir hatten nie Reserven, und haben sie auch nach wie vor nicht. Du hast dich von dem Gelabere von "Schuldenbremse" und "Sparen" einlullen lassen. Schuldenbremse heißt nur, dass man keine *neuen* Schulden macht, die alten laufen weiter (mit Zinsen) und auch die wird teilweise ausgesetzt, "Sparen" heißt bei uns nur, dass man weniger ausgibt als man wollte, und die "Reserven" die z.B. für die Flüchtlinge ausgegeben wurden sind einfach willkürlich als solche bezeichnete Posten, die genau so aus dem laufenden Steueraufkommen bezahlt werden wie alles andere auch. Verglichen mit dem Privathaushalt wäre das so, wie wenn du von deinem nächsten Monatseinkommen 100€ für's Tanken vorsiehst - dann aber für Möbel ausgibst. Du bist an die "Reserven" gegangen, hast aber eigentlich nur Einkommen zweckentfremdet.

Und bevor jetzt ein "Ich höre morgens Deutschlandfunk"-Politexperte kommt und seine Weisheiten unters Volk bringt:

"Deutschland soll sich doch verschulden, wir haben doch gerade negative Zinsen auf Staatsanleihen, wir kriegen doch Geld geschenkt, warum machen wir das nicht" - so funktioniert das nicht. Wer jetzt 100€ aufnimmt, und dann in 5 Jahren nur 95€ zurückzahlen muss muss trotzdem bei zwei Dingen ziemlich sicher sein: 1. Er muss in 5 Jahren überhaupt erstmal 95€ haben, sonst hat er ein Problem und 2. Mit den 95€ kann er in 5 Jahren dann auch nichts anderes mehr machen, er nimmt also im wahrsten Sinne des Wortes einen Kredit auf die Zukunft auf. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten, mit einem Renten- und Sozialsystem dass jedes Jahr mehr Zuschüsse braucht keine gute Idee, auch wenn es oberflächlich vielleicht so aussieht.

gastric schrieb:Tatsächlich wird es das wohl nicht. Ich komme aus der rügen/usedomer ecke. Zur urlaubszeit läuft hier nicht nur innerdeutsches volk herum. Die warhscheinlichkeit, dass der rest der welt zu hause bleibt und nur wir deutschen statt zur ostsee lieber ins ausland fahren/fliegen, liegt wohl oder übel bei nahe null. Es wird (wie jedes jahr) voll. Wir durchmischen eher die unterschiedlichsten mutationen und gucken mal, ob sich hier was "neues" festfrisst.

Naja, weiß nicht. Es gibt natürlich eine obere Grenze der Übernachtungsbuchungen, die vielleicht während der Sommerferien so oder so ausgereizt ist. Aber der Tagestourismus kommt noch hinzu, und es ist auch wirklich fraglich, ob die Vollausbuchung im September oder Oktober anhält, wenn die Grenzen wieder offen sind. Ansonsten ja, das kann ich mir vorstellen, dass die Überfüllung andauert, wenn Deutschland nirgendwo sonst Urlaub machen kann. Aus jedem Blickwinkel kann also die Grenzöffnung innerhalb der EU nur für Entlastung und damit für weniger Neuinfektionen sorgen.

Das Virus interessiert sich jedenfalls nicht für die Nationalität des Wirtes.

Ich frage erneut (nachdem die Frage jedesmal überlesen oder auch überdacht wird) wie es mit den groß angekündigten ANTIKÖRPER-STUDIEN aussieht?

Anaximander schrieb:Das Virus interessiert sich jedenfalls nicht für die Nationalität des Wirtes.

Und genau deswegen glaube ich nicht an weniger neuinfektionen aufgrund offener grenzen (im vergleich zu geschlossener grenze). Wie gesagt, es wird voll.... ob nun mit deutschen oder nichtdeutschen. Da macht es auch keinen unterschied, ob das hotelzimmer an einen münchner ging oder an einen florenzer. Einige ecken planen die buchung von strandabschnitten via app. Kontrolliert wird eh. Das nimmt auch tagesausflüglern den wind aus den segeln. Und dennoch wird es voll^^

@gastric

Naja, gut im schlimmsten Fall, wäre dann das Risiko genauso hoch, aber sind denn auch im Oktober oder November immer alle Zimmer ausgebucht, ohne Ausnahme?

Sonst ist es ja klar, dass sich die Reisetätigkeit lange über die Sommerferien hinaus erstreckt, das Risiko steigt dadurch, wenn man nicht die Grenzen öffnen würde.