Coronavirus (Sars-CoV-2)

@Anaximander

Ich bezog mich im letzten Beitrag auf den Artikel über Bayern, das man sich auch symptomlos testen lassen kann. Dass es eben daraus hinausläuft immer mehr zu testen, sei es in Deutschland oder der Schweiz.

Und es wird wohl durchaus Leute geben die sich einfach mal aus Jux testen lassen.

In der Schweiz sind die Tests nun übrigens kostenlos, weiss gar nicht ob dies in Deutschland auch der Fall ist.

@Detok

Soweit ich weiß, sind die Tests in Deutschland nicht generell kostenlos.

Hier wird es auch so erklärt (vom 8. Juni):

Möchten Sie den Test selbst veranlassen, sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin darüber. Die Kosten für einen Corona-Test liegen zwischen 150 € und 300 € – das variiert, je nachdem, wo der Test durchgeführt wird. Ohne begründeten Anlass werden weder gesetzliche noch private Krankenversicherungen diese Kosten übernehmen.

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.corona-test-kosten-mhsd.0a1d6ecb-fac3-4c55-8fd5-925642ea7b12.html

Dort werden auch die Kriterien genannt, nach denen getestet wird. Diese haben sich nicht verändert seit Beginn der Pandemie.

Die Massentests in Bayern sind erst für die Zukunft vorgesehen, können also weder vergangene noch gegenwärtige Ergebnisse beeinflussen.

@Anaximander

Wie ich das verstehe werden begründete Fälle übernommen, also mit Symptomen, unbegründete müssen hingegen selber gezahlt werden. Find ich auch völlig in Ordnung so.

Also kann man sich quasi immer testen lassen, muss halt dann einfach selbst bezahlen.

@Detok

Und die Anzahl an Personen, die bereit ist, bis zu 300 Euro für einen Test ohne Anlass zu zahlen, steigt nicht deshalb, weil es mehr Menschen angeboten wird, so viel Geld dafür zu zahlen. Sondern diese Zahl ist von vornherein begrenzt, weil es wirklich sehr unwahrscheinlich ist, dass jemand dies tun würde.

Anaximander schrieb:Und die Anzahl an Personen, die bereit ist, bis zu 300 Euro für einen Test ohne Anlass zu zahlen, steigt nicht deshalb, weil es mehr Menschen angeboten wird, so viel Geld dafür zu zahlen. Sondern diese Zahl ist von vornherein begrenzt, weil es wirklich sehr unwahrscheinlich ist, dass jemand dies tun würde.

Wobei selbst beim Fußball von der ersten bis zur dritten Liga wöchentlich mehrere tausend Tests anfallen, die alle samt bezahlt werden müssen.

Also es gibt schon ein ganz paar, die dafür zahlen.

@Anaximander

Das stimmt durchaus, deshalb find ich es ja auch gut dass jeder selbst bezahlen muss, um genau eine Massentesterei von symptomlosen zu verhindern.
Nur geht wahrscheinlich schon ein wenig Husten als Symptom durch, ich weiss nicht wo dann die Grenze gezogen wird.
Spannend wäre halt die Zahl an täglichen Tests zu wissen, ich habe dazu aber nichts gefunden.

@Bone02943

Wieviele Fußballer wurden denn positiv auf Corona getestst? Bei einer Bevölkerung von 83 Mio, macht das einen Unterschied.

@Anaximander

Ein paar waren dabei, Dynamo Dresden und FC Köln hab ich noch im Kopf. Viele Spieler oder Betreuer waren es aber nicht.

Zum 4.5. waren es Zehn.
https://www.sportschau.de/fussball/bundesliga/dfl-zehn-corona-infektionen-profifussball-100.html

Bone02943 schrieb:Zehn.

Also 0.00001% der Bevölkerung.

@Anaximander

Keine Ahnung warum dir die Zahl der Infizierten vom 04.05. so wichtig ist, aber ok.
Es ging mir darum das es eben doch eine gewisse Anzahl an Menschen gibt, die sich auf "eigene" Kosten testen lässt. Was du ja praktisch negiert hast.

@Bone02943

Bone02943 schrieb:Keine Ahnung warum dir die Zahl der Infizierten vom 04.05. so wichtig ist, aber ok.

Weil mir seitdem kein weiterer Fall bekannt ist, der hinzugekommen wäre. Dann gab es seit April/Mai ingesamt 10 Fälle, die durch die Tests von Fußballspielern hinzugekommen wären, wobei ja noch nicht einmal klar ist, ob die sich nicht ohnehin getestet hätten, weil sie Symptome hatten. Jedenfalls hat es keinen signifikanten Einfluss auf die Statistik, und das war die Ausgangsfrage. Zumal der einzige Einfluss sein könnte, dass es Anfang Mai aufgrund dieser Tests zusätzliche registrierte Fälle gab, aber nicht später.

Grundsätzlich wird sicherlich mehr getestet als zu Beginn, da waren die Kapazitäten noch arg beschränkt, was jetzt nicht mehr der Fall sein sollte. Grundsätzlich sind auch nicht die Mehrtests das Problem, sondern die Kommunikation. Ich meine die Prozentzahl der positiven anzugeben kann wohl kein grosser Mehraufwand sein.

Das Gesundheitsamt Leipzig hat das Hygienekonzept des Klubs akzeptiert, in dem wieder 50 Prozent der Plätze in der Arena mit Anhängern besetzt werden dürfen - sofern die Infektionszahlen sich weiterhin positiv entwickeln.

Maskenpflicht - ein Platz frei - keine Gäste-Fans

Gut 20.000 Zuschauer würden dann in die Arena kommen dürfen. Zwischen jedem Fan soll ein Platz freibleiben, es besteht Maskenpflicht. Gästefans sollen nicht zugelassen werden. Zur Verringerung des Infektionsrisikos soll die Anreise zum Stadion nicht mit dem öffentlichen Nahverkehr erfolgen. Laut "Bild" würden nur personalisierte Tickets vergeben, die unter den Dauerkarten-Besitzern verlost werden. Speisen werden nicht verkauft, dafür aber Getränke. Auch Alkohol soll ausgeschenkt werden.

https://www.mdr.de/sport/fussball_1bl/rb-leipzig-will-spiele-mit-anhaengern-100.html (Archiv-Version vom 08.08.2020)

Na das ist doch schon mal was für den Fußball. Und 20.000 im Stadion sind schon ein Brett, aber iwie muss es ja mal weiter gehen.

Seidenraupe schrieb:was nützt es dem Nierentransplantierten jungen Familievater, im home office zu arbeiten. auf Party und Reisen zu verzichten, wenn die kidies das Virus aus der Schule mitbringen, weil irgendwelche gesunden Eltern oder teenager cousinen das Virus rumschleppen?

Natürlich nichts. Dann müssen die Kinder von Risikogruppen eben weiterhin zuhause lernen, aber weitere komplette Schließungen von Schulen halte ich für nicht sinnvoll.

Rücksicht nehmen, das bedeutet auch, das eigene Risiko im Privaten so zu minimieren - vorallem auch von Alten, Vorerkrankten und adipösen Personen - also den Risikogruppen selbst, damit irgendwann das normale, gesellschaftliche Leben auch wieder stattfinden kann.

Ich saß jetzt gut 3 Monate als gesunde Frau mit gesundem Kind im Homeoffice. Die ersten Monate gab es für mein Kind kaum soziale Interaktion mit Gleichaltrigen.
Ich möchte das nicht noch einmal erleben. Also sollte auch jeder so viel Eigenverantwortung mitbringen, AUCH die, die besonders gefährdet sind, das eigene Risiko selbst abschätzen zu können und sich natürlich an die simplen Hygieneregeln zu halten.

Zilpha schrieb:Natürlich nichts. Dann müssen die Kinder von Risikogruppen eben weiterhin zuhause lernen, aber weitere komplette Schließungen von Schulen halte ich für nicht sinnvoll.

Was ist denn hier mit Chancengleichheit? Diese Kinder, meist eh schon gestraft weil Mama gerade Krebs hatte, die lässt du dann hängen, oder wie?

Zilpha schrieb:Ich möchte das nicht noch einmal erleben.

3 Monate Homeoffice - ein wahrhaft schlimmes Schicksal auf das die gesamte Bevölkerung natürlich Rücksicht nehmen muss.

Du stellst dir das recht einfach vor: Sollen Risikopatienten und deren Kinder eben daheim bleiben und sich die Hände ordentlich waschen, sonst sind sie selbst schuld wenn sie sich infizieren. Meine Güte...

Frau.N.Zimmer schrieb:Was ist denn hier mit Chancengleichheit? Diese Kinder, meist eh schon gestraft weil Mama gerade Krebs hatte, die lässt du dann hängen, oder wie?

Wieso hängen?
Willst du die jetzt wirklich denen entgegen stellen, die durch Kurzarbeit oder komplette Lohneinbußen wirtschaftlich gefährdet sind?
Dann nenn ein Konzept, wie es möglich ist, das wirtschaftliche Leben, das wir alle benötigen (auch die Risikogruppen) aufrecht zu erhalten, wenn alle gesunden Mamis und Papis zuhause hocken, weil sie auf ihre Kinder aufpassen müssen.

Frau.N.Zimmer schrieb:Du stellst dir das recht einfach vor: Sollen Risikopatienten und deren Kinder eben daheim bleiben und sich die Hände ordentlich waschen, sonst sind sie selbst schuld wenn sie sich infizieren. Meine Güte...

Das steht da nirgends so geschrieben. Alle haben sich an die Hygieneregeln zu halten, aber wenn ich Risikogruppe bin, dann ist es doch in meinem Ermessen, mein eigenes Risiko der Ansteckung noch einmal erheblich zu reduzieren.

Ich persönlich war auch kein Fan von den Schwimmbäderöffnungen und auch andere Maßnahmen wurden mir persönlich viel zu schnell aufgehoben. Wie soll ich meinen Kindern erklären, dass sich erwachsene Menschen in Biergärten besaufen dürfen, es aber die Schulfreunde nicht sehen darf?

Zilpha schrieb:Willst du die jetzt wirklich denen entgegen stellen, die durch Kurzarbeit oder komplette Lohneinbußen wirtschaftlich gefährdet sind?

Willst du damit sagen, dass alle in Kurzarbeit durch die Maßnahmen in Deutschland betroffen sind? Und was hat das mit der Schule zu tun? Gerade ging es doch noch um die Kinder?

Zilpha schrieb:Wie soll ich meinen Kindern erklären, dass sich erwachsene Menschen in Biergärten besaufen dürfen, es aber die Schulfreunde nicht sehen darf?

Warum darf es das denn nicht? Dürfen sich nicht wieder verschiedene Familien treffen? Schule ist ja begrenzt auch wieder.

Detok schrieb:Grundsätzlich wird sicherlich mehr getestet als zu Beginn, da waren die Kapazitäten noch arg beschränkt, was jetzt nicht mehr der Fall sein sollte.

Es wird mehr getestet als im Januar oder Februar, aber bereis in März wurden (in Deutschland) die Kapazitäten hochgefahren, seitdem haben sich die Kriterien nicht geändert. Dies habe ich belegt, Du bleibst jeden Beleg schuldig, dass sich die Kriterien geändert haben. Zudem ist die Erkältungssaison vorbei, weniger Personen haben jetzt ein bisschen Husten und lassen sich damit testen.

Der Faktor mehr Tests, falls es tatsächlich mehr Tests gibt, wird bestenfalls einen sehr geringen Einfluss auf die Anzahl positiv getesteter haben. Sicherlich in Deutschland, aber auch sonst in jedem Land, das nicht gerade randomisierte Massentests durchführt.

Hier sind Zahlen dazu veröffentlich. Man sieht, dass im März die Kapazitäten hochgefahren wurden, diese aber meistens nicht voll genutzt wurden, da es nicht genug Verdachtsfälle gibt. Die Zahl der durchgeführten Tests schwankt seitdem von Monat zu Monat.

https://www.tagesschau.de/investigativ/corona-tests-rki-101.html

@Zilpha

In England hatte man mal versucht, die vulnerablen Gruppen abzuschirmen, um wirtschaftlcihes Leben fortsetzen zu können. Im Ergebnis hat man dort jetzt die höchsten Fallzahlen in Europa und es ist auch nicht zu erkennen, dass trotz des strikten lockdowns von dreieinhalb Monaten die Pandemie dort im Griff wäre. Erst für morgen sind weitgehende Öffnungn geplant.

@Frau.N.Zimmer
Ich kenne jedenfalls niemanden, also keine arbeitende Person, die nicht betroffen war.

Und leider scheint sich der Tenor zu halten, dass es entweder nur jene Personen gibt, die die Gefährlichkeit des Virus herunterspielen wollen oder jene, die es extrem ernst nehmen.
Ist mir zu einfach gedacht, denn auch wenn man darum weiss, wie gefährlich das Virus sein kann, gilt abzuwägen, inwiefern Maßnahmen gerechtfertigt sind und inwiefern diese Maßnahmen überhaupt verhältnismäßig sein können, vorallem, wenn man die Langzeitschäden /-Folgen, die man ebenso nicht negieren sollte, nicht außer Acht lassen mag.

@Anaximander
Ich sagte auch nirgends, dass ich die Maßnahmen, die die Regierung hierzulande getroffen hat, als falsch oder übertrieben empfinde.

Ich weiss nicht, warum hier gelesen wird, was nirgends steht. :D

Meine Beiträge beziehen sich auf die zukünftige Herangehensweise, nicht auf das, was war.