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Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte

1.318 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gewalt, Terror, Polizei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte

26.12.2021 um 11:09
Ganz wichtig noch:

Ist alles nur mehr eine gefühlte Wahrheit oder tatsächliche Wahrheit?

War es früher vielleicht genauso oder nicht wirklich nennenswert besser?

Bekommen wir heute einfach nur mehr mit und trübt das unser Bild?


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Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte

26.12.2021 um 12:22
@rhapsody3004

Um auf deine letzten beiden Posts direkt vor diesem gesammelt zu Antworten:

Ein interessantes Aufgreifen bzw. Anreissen möglicher Gründe, wo ich vielen Ansätzen oder Erklärungen zustimme, sie als valide "Anstoßer" einer negativen charakterlichen oder anderweitigen Entwicklung sehe.

Im Folgenden möchte ich, ehe ich wieder zur Kernthematik komme, Beispiele aus dem Reichsbürgerspektrum geben was eine negative Entwicklung angeht (ehe wer wegen vermeintlichem OT meckert :) )

Ich erinnere mich spontan an den Reichsbürger Jansen, der sich als "SHAEF-Commander" bzw. Teil der US Space Forces sah (was er natürlich nie war) und in üblicher Reichsbürgermanier die gültigen Gesetze verneinte und sogar soweit ging, irre "Todesurteile" auszustellen, ggü. Politikern etwa. Der wurde sicherlich aber nicht von jetzt auf gleich so oder so geboren. Ich entsinne mich, dass bei ihm ein Schicksalsschlag vorstand - m.W.n. hat er einen Crash mit seiner Firma oder in Selbstständigkeit erlebt. Das war mutmaßlich der Anstoß dieser "Karriere", ein völliges Abdriften samt kognitiver Dissonanz.

Das ist also meines Erachtens ein Schlüsselereignis, das ein erster Auslöser oder genereller begünstigender Aspekt sein kann, der in diese, nennen wir es Radikalisierung oder Antipathie (ggü. Staat oder Blaulichtorganisationen) münden kann.

Ich selbst nehme mich gerne als Beispiel: Ich habe heftige Schicksalsschläge erlebt. Da bin ich zum Glück nicht zum Reichsbürger oder Polizistenhasser geworden, aber indes kann ich gut oder kritisch beurteilen, dass sich das auch auf mich ausgewirkt hat und man da irgendeinen Knacks mitnimmt. Bei anderen kann sich das halt je nach Schicksalsschlag anders äußern. Bei Jansen z.B. vlt. dass er in finanzielle Bedrouille kam und mit Forderungen konfrontiert war, teils staatlich vlt. und man sich im Frust oder Wahn dann in genehme Theorien reinsteigert - etwa, dass Gesetze praktischerweise nicht gültig seien, weil es den Staat nicht gibt, daher die Forderung auch nichtig sei. So kann das eine zum anderen kommen.

Da entsinne ich mich zumindest bei der Thematik auch Foreneinträge von Reichsbürgergegnern gesehen zu haben, wo einige in der Justiz arbeiten. Subjektiv nahm ich damals war, dass bei einigen Reichsbürgern oft finanzielle/persönliche Schwierigkeiten erst in so eine Karriere mündeten. Vereinfachte Formel: Schlechte Zeit/Lage, dann ggf. Forderung auch staatlich (Bußgelder oder Gerichtsvollzieher weil sonstige Forderungen nicht mehr beglichen wurden), dann Wahrnehmung und Ausbau als Feindbild.




Ähnliche oder auch andere Auslöser oder Ereignisse können dahingehend auch andere prägen und am Ende passiert, was wir hier thematisieren. Ich glaube am Ende auch, dass es oft nicht "das Ereignis" gibt, weil die Gründe dafür, bezogen auf die Gesamtgesellschaft, so vielfältig sein können.

Mancher steigert sich halt in VTs, ggf. durch Schicksalsschläge begünstigt (hab mir in jungen Jahren auch zeitweise VTs reingezogen, aber den Absprung geschafft), andere werden ggf. wohlstandsverwöhnt und sorglos groß und kommen ggf. dann nicht damit klar, mal ne (staatliche/behördliche) Ansage zu kriegen oder auch mal was tun zu müssen, andere hatten ggf. schlechte Erfahrungen mit der Polizei, pauschalisieren dann aber als Feindbild.

Hier füge man dann noch 1000 andere mögliche Gründe an. Also im Grunde, wie von dir angerissen, @rhapsody3004

Die langfristige und spannende Frage ist wohl, wie wir als Gesellschaft einerseits (besser?) präventiv wie auch reaktiv agieren können, um die Auswüchse zu mindern und zu lindern. Komplett verhindern kann man das natürlich kaum.

Aber wenn langsam auch Sanis, Notfallärzte und Feuerwehrleute in gewissen Gegenden fast gedrängt werden, Deeskalationskurse wahrzunehmen oder Stichschutzwesten zu tragen, dann nimmt das ungesunde Ausmaße an.


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Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte

26.12.2021 um 13:03
@Warden

Stimme dir zu. Sehr interessante und weitere wahrscheinliche Umstände, die mit dazu führen oder sogar Hauptauslöser/Ursache sein können, warum Menschen werden wie sie werden. Vor allem sollten gewisse Umstände gehäuft im Leben auftreten. Manchmal reicht aber auch nur ein einziger.

Und so können dann Menschen auch nach und nach Hass auf unseren Staat. und seine Ausführer entwickeln und pauschalisieren natürlich. Schlechte Erfahrungen führen ja leider zu Generalverdachten. Ebenso wie Menschen auch grundsätzliches Vertrauen in unseren Staat, in unser gesamtes System verlieren können. Zusätzlich kann sich noch Gleichgültigkeit einstellen.

Vertrauen geht insbesondere dann in den Staat verloren, wenn er nicht da ist und nicht helfen kann oder will, aber er aus Sicht des Einzelnen gerade dann am meisten gebraucht wird.
Dass der Staat nicht helfen will, dürfte meist aber nur ein Gefühl sein und mehr nicht. Nicht helfen können, kann tatsächlich sein, aber ist dann im jeweiligen Einzelfall vielleicht auch selbstverschuldet worden.

Und wenn der Staat dann auch noch Forderungen stellt, anstatt zu helfen, heizt das zusätzlich das Gemüt an. Und dann können auch noch zusätzliche negative Einflüsse, auch von politischer Seite aus, auf diese Personen einwirken und sie zusätzlich anfachen Vertrauen in das System, in den Staat, in alle 3 Gewalten zu verlieren und sogar auch Hass in den Staat zu entwickeln.
Das kann so weit gehen, dass sich Menschen so sehr als Opfer sehen und dann meinen sich sogar wehren zu müssen und in allem oder vielem was sie tun, spontan oder geplant, eine empfundene Notwehrhandlung sehen bzw. ihre Taten überhaupt als gerechtfertigt ansehen. Kann sogar noch weiter gehen und Menschen meinen dann tatsächlich vom Widerstandsrecht (GG) Gebrauch machen zu müssen, weil für sie empfunden alle notwendigen Voraussetzungen erfüllt scheinen.


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Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte

26.12.2021 um 13:26
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Und dann können auch noch zusätzliche negative Einflüsse, auch von politischer Seite aus, auf diese Personen einwirken und sie zusätzlich anfachen
Hier meine ich natürlich Hauptsächlich die Blauen Alternativen Schlümpfe bei uns und in den USA das Trumpeltier, aber auch unsere Linke ist da teilweise nicht besser. Bspw. wenn sie in allem nur ständig ungerechtfertigte Polizeigewalt sehen. Das kann dann bei dem einen oder anderen leicht empfänglichen Menschen auch zu Generalverdachten und schlimmeren führen.


Vielleicht könnte man das Ganze aber auch nur unter Populismus zusammenfassen. Populismus kann auf jeden Fall ein Brandstifter sein und die Gemüter zusätzlich aufheizen und warum Menschen dann sogar durchdrehen oder auch nur immer aggressiver werden.


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Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte

27.12.2021 um 09:19
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:aber auch unsere Linke ist da teilweise nicht besser. Bspw. wenn sie in allem nur ständig ungerechtfertigte Polizeigewalt sehen.
Warum schreibst du so einen Quatsch?

1) Wer ist "unsere Linke"? Ist damit die Partei gemeint, oder eine amorphe Menge an Menschen, die sich links fühlen bzw einordnen würden?
2) Wie kommst du darauf, dass sie "alle Polizeigewalt" als ungerechtfertigt sehen?
3) Wenn ich glaube, die Polizei prügelt zu schnell und zu viel, dann halte ich doch erst recht meine Fresse, wenn ich Kontakt mit der Polizei habe.


Warum man sich mit der Polizei anlegt, kann ich hier und da vielleicht sogar nachvollziehen, auch wenn ich es in jedem Fall als dämlich bewerten würde. Aber warum man Ärzten oder Sanitätern das Leben schwer macht, ist mir ein absolutes Rätsel. Das muss eine ganz unglückliche Mischung aus Egozentrik und Dummheit sein.


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Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte

27.12.2021 um 09:50
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:1) Wer ist "unsere Linke"? Ist damit die Partei gemeint, oder eine amorphe Menge an Menschen, die sich links fühlen bzw einordnen würden?
2) Wie kommst du darauf, dass sie "alle Polizeigewalt" als ungerechtfertigt sehen?
3) Wenn ich glaube, die Polizei prügelt zu schnell und zu viel, dann halte ich doch erst recht meine Fresse, wenn ich Kontakt mit der Polizei habe.
Sorry, war natürlich unglücklich formuliert. Meinte damit nur einzelne Linke Politiker/Politikerinnen und nicht alle bzw. nicht die gesamte Partei damit.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:) Wenn ich glaube, die Polizei prügelt zu schnell und zu viel, dann halte ich doch erst recht meine Fresse, wenn ich Kontakt mit der Polizei habe
Zumindest provozieren sollte man sie nicht. Gilt aber für alle anderen auch. Letztendlich weiß man nie, wie jemand reagiert - als Amtsträger und im Dienst oder Zivilpersonen.

Ps.
Von der Linken als Partei selbst und von vielen ihrer Inhalte halte ich viel und unterstütze ich auch moralisch.


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Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte

27.12.2021 um 10:35
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Gilt aber für alle anderen auch. Letztendlich weiß man nie, wie jemand reagiert - als Amtsträger und im Dienst oder Zivilpersonen.
Völlig richtig, sehe ich auch so. Aber wenn sich jemand mit der Polizei anlegen will, ist mir das egal, unabhängig davon, wie dämlich ich das finde, während Ärzte oder Sanitäter anzugreifen, mich ziemlich wütend macht. Was soll so ein Scheiß


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Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte

27.12.2021 um 10:56
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Völlig richtig, sehe ich auch so. Aber wenn sich jemand mit der Polizei anlegen will, ist mir das egal, unabhängig davon, wie dämlich ich das finde, während Ärzte oder Sanitäter anzugreifen, mich ziemlich wütend macht. Was soll so ein Scheiß
Da stimme ich dir auch zu.
Beim ersten Fall könnte man selbst schuld schreien (trotzdem müssen sich Polizisten auch dann im Griff haben und verhältnismäßig agieren) - aber Ärzte und Sanitäter sind wirklich nur Opfer, sollten sie beleidigt und/oder bedroht oder sogar körperlich angegriffen werden und wollen nur helfen und müssen es im Dienst als Garanten sogar und provozieren nichts absichtlich und fordern heraus.

Von vielleicht vereinzelten Ausnahmen mal abgesehen.


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Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte

27.12.2021 um 11:28
Ich halte viel von dieser hier thematisierten Gewalt gegen Uniformierte einfach für Ausdruck von Egomanie.

Zum Einen werden glaube ich die mit Rettungsdienst, Krankentransport, Polizei und Feuerwehr verbundenen Leistungen für die Bevölkerung sehr selbstverständlich genommen. Man hat da Anspruch drauf, und das hat gefälligst alles perfekt, in Rekordzeit und ohne Andere zu stören zu erfolgen.

Zum anderen hat das vielleicht auch damit zu tun, dass ja jetzt ohnehin jeder Exoerte für alles ist. Wen wir schon 80.000.000 Virologen haben, dürfte jeder einzelne von denen auch besser wissen, was der Notarzt zu tun hat. Das senkt die Hemmschwelle, wenn man ohnehin alles viel besser kann als der (wahrscheinlich geldgierige) Arzt.

Und es ist doch wohl mein Recht, genau jetzt mit dem Auto zum Fitness zu fahren, hab ich schließlich für bezahlt. Da darf sich doch nicht so ein riesiger RTW vor mein Auto stellen, nur um die blöde Oma aus dem Nachbarhaus mit ihrem Herzinfarkt zu versorgen. Soll die halt ins Heim. Wenn ich nicht sofort zu McFit kann, bin ich doch der nächste, der einen Infarkt kriegt, so erst mal ne Kippe auf die Aufregung.

Und die Polizei: Sind doch alle rechts, hört man doch immer wieder. Wenn ich also mit der Lichthupe meinen Vordermann bedränge, dann ziehen mich die Schweine doch nur deshalb raus, weil das Nazis oder Schlimmeres sind.

Und von der anderen Seite gedacht: Die Rettungs Heinis stecken doch mit der Impfmafia unter einer Decke und der feine Herr Notarzt hat bestimmt Bargeld von Microsoft in seinem Koffern und Impfungen, sonst nichts.

So jetzt ist es raus, Ironie off.


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Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte

27.12.2021 um 11:39
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und es ist doch wohl mein Recht, genau jetzt mit dem Auto zum Fitness zu fahren, hab ich schließlich für bezahlt. Da darf sich doch nicht so ein riesiger RTW vor mein Auto stellen, nur um die blöde Oma aus dem Nachbarhaus mit ihrem Herzinfarkt zu versorgen. Soll die halt ins Heim. Wenn ich nicht sofort zu McFit kann, bin ich doch der nächste, der einen Infarkt kriegt, so erst mal ne Kippe auf die Aufregung.
Und so erschreckend egoistisch denken höchstwahrscheinlich wirklich einige: Mein Recht, scheiß auf andere Rechte oder Nach mir die Sintflut.
Diese egoistische Denkweise und danach auch zu handeln oder es zumindest zu versuchen ist über alle gesellschaftlichen Schichten hinweg vertreten.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Warum werden Teile der Gesellschaft immer aggressiver?
Bevor wir uns diese Frage stellen, sollten wir uns vielleicht erst mal die Frage stellen, warum Teile der Gesellschaft nicht nur immer individualistischer sondern gleichzeitig auch immer egoistischer werden und zumindest dem Anschein nach ein fragwürdiges Freiheitsverständnis haben.
Ich kann es jetzt auf die Schnelle nicht belegen, habe aber mal einen Artikel gelesen, in dem kritisiert worden ist, dass auch Deutschlands Ellbogengesellschaft wächst. Da wurden auch Parallelen zu den USA gezogen.
Kann aber auch nur die subjektive Meinung eines einzelnen Reporters oder Redakteurs gewesen sein. Weiß ich nicht mehr.
Diesen Artikel habe ich übrigens irgendwann mal vor der Corona-Zeit gelesen. Da wurde schon Deutschlands Gesellschaft dafür kritisiert, dass die Ellbogengesellschaft wächst oder dem Anschein nach wächst


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Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte

27.12.2021 um 11:45
@rhapsody3004

Ich sehe da auch eine Mitverantwortung der Medien.

Auf der einen Seite finde ich es gut, dass unsere Gesamtgesellschaft nicht so obrigkeitshörig ist, wie vielleicht vor 115 Jahren.
Daher finde ich es auch völlig ok, die Handlungsweisen von Amtsträgern im weitesten Sinne öffentlich zu hinterfragen.

Aber es kann auch zu weit in die andere Richtung gehen. Ich erinnere mich gerade an ein paar Sendungen von 'Team Wallraff', wo Skandale aufgedeckt wurden, bzw Skandälchen erfunden. Das ppassiert eben, wenn Quote her muss.

Da wurde zB ein verdreckter Eingangsflur eines Krankenhauses gezeigt. Es war aber auch Schmuddelherbst. Da kannste gerade gewischt haben und zwei Leute laufen dadurch, dann sieht das da nun mal so aus. Im EIngangsflur werden auch meist keine künstlichen Herzklappen eingesetzt.

Und ähnlich kritische Berichte gibt es nun mal über alle Funktionsträger, manche zurecht, manchmal nur um eine sinnlose Sendung zu füllen.

Und so umringt von Skandalen sinkt eben auch der Respekt vor all den Leuten, die da ihre Arbeit machen
...man weiss ja schließlich wie die alle sind....


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Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte

27.12.2021 um 11:48
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Auf der einen Seite finde ich es gut, dass unsere Gesamtgesellschaft nicht so obrigkeitshörig ist, wie vielleicht vor 115 Jahren.
Was hat Obrigkeitshörigkeit mit Solidarität gegenüber Mitmenschen, allen Mitmenschen zu tun? Um letztes zu sein, braucht man nicht erstes zu sein. Der Wille entscheidet darüber.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Aber es kann auch zu weit in die andere Richtung gehen. Ich erinnere mich gerade an ein paar Sendungen von 'Team Wallraff', wo Skandale aufgedeckt wurden, bzw Skandälchen erfunden. Das ppassiert eben, wenn Quote her muss.
War das nicht auf RTL? Da ist eh immer Vorsicht geboten. Wer das alles hundertprozentig glaubt, ist eigentlich naiv und kennt nicht Methodik privater Sender/Medien. Gleiches gilt auch für die Bildzeitung. Da hast du recht. Die Medien können negativen Einfluss nehmen.


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Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte

27.12.2021 um 12:00
@rhapsody3004
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Was hat Obrigkeitshörigkeit mit Solidarität gegenüber Mitmenschen, allen Mitmenschen zu tun? Um letztes zu sein, braucht man nicht erstes zu sein. Der Wille entscheidet darüber.
Damals hätte wohl kaum jemand Polizisten oder Krankenpferdefuhrwerkfahrer attackiert, weniger aus Solidarität zu den Mitmenschen, sondern weil der staatliche Funktionsträger als solcher einfach eine höhere Instanz war.

Das ist heute nicht mehr so und das ist auch gut so. Also müssen andere Gründe als im Kaiserreich her, um mit den Funktionsträgern gut umzugehen. Das kann Respekt für ihre Tätigkeit sein oder der Wunsch, dass diese Tätigkeit anderen zugute kommt, sprich Solidarität mit Mitmenschen in Notlagen.

Leider wird der Sinn der Tätigkeit all dieser Dienste einfach von vielen zu weitgehend in Frage gestellt und das aus verschiedenen Gründen:

Für viele Linksextremisten sind Polzisten automatisch Nazis oder Ähnliches.
Für viele Reichsbürger und Rechtsradikale sind nicht nur die Polizei, sondern alle öffentlichen Dienste Diener eines gehassten Staates.
Für viele abgeschlossenen Migrantencommunities greifen Uniformträger in ihre Welt ein, egal welche Uniform das ist.
Für einige Esoteriker ist der Rettungsdienst Ausdruck der verhassten Schulmedizin, hinterher raten die noch zu Impfungen.
Und dann gibt es die Egoshooter, die solange sie selbst keine Hilfe brauchen, keinesfalls belästigt werden wollen. Und wenn selbige Egoshooter dann selbst dringend die Polizei brauchen, zB weil die Handwerker des Nachbarn das Treppenhaus nicht sauber gemacht haben, dann verweigert ihnen der blöde Bulle auch sofortige angemessene Hilfe und wird ob dieser Enttäuschung danach auch nur noch herablassend behandelt.

Ja, die Geschichte mit der gerufenen Polizei, weil die Handwerker in der Nachbarswohnung das Treppenhaus verschmutzt hatten, ist leider nicht fiktiv.


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Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte

27.12.2021 um 12:55
Es gibt "Oben und Unten" - und Seiten.
Gott und Teufel gibt es nicht.
Es gibt auch kein "böses Händchen" oder "gutes Händchen".
Es gibt "rechts und links" - und, dumm gelaufen, Norden, Osten, Süden und Westen.

Aber bis die menschliche Fähigkeit zu abstrahieren so weit gediehen ist,
dass man das eigene "gute Händchen" vom "bösen Händchen" des Gegenübers trennen kann,
sind die meisten schon ziemlich verkorkst.

Die glauben nicht an die "Himmelsrichtungen", die "glauben nicht an Autoritäten".
Die meinen zu wissen, selber eine zu sein.

Statt sich mal mit ihrem eigenen "bösen Händchen", also der Tatsache,
dass auch ihre Handlungen Auswirkungen haben, die sie nicht immer blicken können,
auseinander zu setzen.

Also erwachsen genug sind, diese "Himmelsrichtungen" aus denen die Konsequenzen sich "materialisieren"
zumindest so weit für existent zu halten, dass man drüber reden kann.

Das ist meine Version von:
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Auf der einen Seite finde ich es gut, dass unsere Gesamtgesellschaft nicht so obrigkeitshörig ist, wie vielleicht vor 115 Jahren.
"Gott" ist für tot erklärt worden, aber was ist mit dem Teufel und der Moral?

Wir brauchen ein Weltbild, das komplexer ist als "gut und böse".
So was wie bei den Naturwissenschaften: "sauer und basisch",
damit man anständig über "zu viel und zu wenig" reden kann.
Und über "Maßstäbe".


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27.12.2021 um 13:10
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das kann Respekt für ihre Tätigkeit sein oder der Wunsch, dass diese Tätigkeit anderen zugute kommt, sprich Solidarität mit Mitmenschen in Notlagen.
Und als Ergänzung noch und das ist gleichzeitig auch Respekt gegenüber Hoheitlichkeiten zeigen, einfach mal grundsätzlich anzuerkennen, dass sowohl die Legislate als auch die ganzen Exekutiven wie Regierungen und Polizei rechtmäßige Eingriffsrechte haben. Natürlich nicht willkürlich.
Und die Exekutive kann in der Regel so oder so erst aufgrund von der Legislativen geschaffenen Rechtsgrundlagen tätig werden.
Ausnahme Regierungen erhalten irgendwelche rechtmäßigen Sonderrechte.

Oder einfach nur kurz und mehr Vergleich Polizei vs. Bürger:

Auch der moderne Deutsche darf nicht vergessen, dass es für ihn nur Jedermannsrechte gibt, die allerdings auch kein Freifahrtsschein bedeuten - und die Polizei hoheitliche Rechte besitzt, die natürlich auch kein Freifahrtsschein bedeuten - so sieht es das GG und die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte und das ist auch gut so für die Bürger.


Ebenso darf der Deutsche von heute nicht vergessen, dass auch Feuerwehr und Rettungsdienst rechtmäßige Sonderrechte haben. Aber auch hier gilt natürlich wieder, nur so lange sie nicht missbraucht werden und nicht unrechtmäßig angewandt werden.


So viel hat sich gar nicht zu früher geändert. Die da oben als Oberbegriff haben auch Rechte und andere Rechte als wir und nicht nur der Bürger hat Rechte. Natürlich hat der Bürger mehr Freiheiten als früher bekommen, aber Narrenfreiheit besitzen die Bürger deswegen trotzdem nicht.
Sollten das Bürger glauben, haben sie ihre Rechte wohl nicht verstanden oder das ganze Rechtsystem nicht verstanden.


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Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte

27.12.2021 um 13:29
@DalaiLotta

Konnte ich jetzt nicht so ganz nachempfinden Deinen Beitrag. Hier geht es ja doch erst mal um Einsatzkräfte.
Wenn Gott und Teufel ins Spiel kommen, dann ist der RTW wohl zu spät gerufen worden.

@rhapsody3004

Man muss sich als Bürger vielleicht auch mal vor Augen führen, dass es zwar Skandale, Missbrauch, Fehlverhalten gibt, aber eben auch ne ganze Menge vom Gegenteil.

Ich hatte beruflich früher häufiger mit der Polizei zu tun (nein, nicht als Panzerknacker) und habe die jeweiligen Beamtinnen und Beamten eigentlich immer als sehr ruhig, zugänglich und konstruktiv erlebt.
Und auch bei allen Ämtern, mit denen ich zu tun hatte,kam ich mit dem Wort 'Vorschlag' sehr viel weiter als mit Forderungen.

Und grundsätzlich glaube ich, auch, viele von uns dürfen ruhig mal drüber nachdenken, ob 'ich habe ein Recht auf...' auch automatisch bedeuten muss, das bis zur Schmerzgrenze auszureizen. Man braucht nicht für jedes Wortgeplänkel die Polizei und nicht für jeden Durchfall irgendein Auto mit Blaulicht obendrauf.

Und letzten Endes dürfen wir froh sein, eine Polizei zu haben, die ohne Schmiergeld ihre Arbeit verrichtet, eine sehr engmaschige med Notfallversorgung und wenn es brennt, ja dann kommt auch noch die Feuerwehr.


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Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte

27.12.2021 um 13:37
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und grundsätzlich glaube ich, auch, viele von uns dürfen ruhig mal drüber nachdenken, ob 'ich habe ein Recht auf...' auch automatisch bedeuten muss, das bis zur Schmerzgrenze auszureizen. Man braucht nicht für jedes Wortgeplänkel die Polizei und nicht für jeden Durchfall irgendein Auto mit Blaulicht obendrauf.
Sehe ich auch so. Die sind eh schon überlastet. Dürfen aber auch je nach Schwere des Sachverhalts und Dringlichkeit priorisieren.
So kann es auch schon mal (zum Unmut der Bürger natürlich) passieren, dass die Polizei nicht sofort erscheint.

Dein erster Satz passt übrigens auch vortrefflich zur Corona-Pandemie. Die Menschen wissen gar nicht, wie viel Macht sie in Eigenverantwortlichkeit besitzen und so positiven Einfluss auf eine Pandemie nehmen könnten.
Nicht alles, was erlaubt oder noch erlaubt ist, muss bis zur Grenze ausgereizt/ausgenutzt werden und schon gar nicht mehrmals oder sogar regelmäßig ausgenutzt werden.


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Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte

27.12.2021 um 16:58
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:@DalaiLotta

Konnte ich jetzt nicht so ganz nachempfinden Deinen Beitrag.
"Nachempfinden" brauchst du den auch nicht, nachvollziehen würde mir völlig ausreichen...
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wenn Gott und Teufel ins Spiel kommen, dann ist der RTW wohl zu spät gerufen worden.
Ging doch drum, dass es zwar "böse" ist, die Sanis (oder andere Uniformierte) zu behindern,
dass wir das, als Gesellschaft, aber grad nicht wirklich "glauben" können.
Und "Verstehen" reicht auch nicht als Lösung.

Zu viel Egoismus und zu wenig Eigenverantwortung.
Selbst wenn ich "gut und böse" raus lasse hab ich ja nur ne Definition des Problems, nicht "die" Lösung (das "Gute".)
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:mit dem Wort 'Vorschlag' sehr viel weiter als mit Forderungen.
Warum bitte gilt das nicht für unsere Regierung?
Was bitte ist so schwer daran, zuzugeben, das manche Dinge nicht genug kontrolliert werden können
und darum keinen Sinn als "Regel" machen, es aber ein absolut vernünftiger Vorschlag ist - warum
kann eine Regierung so was nicht kommunizieren können?
Diese Frage treibt mich seit 25 Monaten um - seit mir die "mathematische Seite" der Kiste bewusst ist.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Die Menschen wissen gar nicht, wie viel Macht sie in Eigenverantwortlichkeit besitzen und so positiven Einfluss auf eine Pandemie nehmen könnten.
Die Regierung auch nicht - könnte dran liegen, dass es Menschen sind...
---
Noch kurz zu "meinen Empfindungen" - ich bin schon ewig Anarchistin, an "Selbstverantwortung" interessiert.
Darum "empfinde" ich die Schoten/Skandale der letzten 40 Jahre nicht so, wie viele es tun, die erst jetzt anfangen,
sich davon berühren zu lassen und misstrauisch werden.
Ich trau denen (der Regierung generell, Mitmenschen je nachdem) sowieso nicht;
ich weiß, warum ich mir vertrauen kann (bzw. wann besser nicht...)

(Nimm das nicht persönlich, @sacredheart wenn ich mit diesem "persönlichen Aspekt" (der Empfindung) so spiele,
mir geht´s ja grad drum, nicht nur "Meinung und Tatsache", sondern auch "Gefühl und Verstand" auseinander zu halten, bei der Sache.
Darum auch "Himmelsrichtungen vs. gutes u. böses Händchen". )

Es ist eine Frage des Denkens, ob es möglich ist, selbst einen "erwachsenen Standpunkt" einzunehmen -
oder ob man "an die Wissenschaft glaubt", ohne sich dafür zu interessieren, wie "Denken", Messen und vor allem Werten funktionieren.

Spoiler"Manche Menschen haben einen Horizont mit dem Radius Null und nennen das ihren Standpunkt."
Manchen reicht eine egoistische Meinung als "Himmelsrichtung", die die Grenzen des Horizontes definiert.


Man hat die Wahl - nicht, zwischen "Gut" und "Böse",
sondern zwischen dem Konzept "Gutes und böses Händchen" und dem mit den Himmelsrichtungen.
(Als Analogie gedacht.
Ich denke (glaube/weiß) dass eigenständige Orientierung möglich ist - für jeden, weil es ja Fakten gibt.
Man muss nur mit dem Kompass klarkommen können.)
Jede Wertung taugt nur so viel, wie der Umgang mit dem Maßstab, den man angelegt hat.

Einfach nen "Wert" verkünden hat sich überlebt.
Gott ist tatsächlich mausetot.
Das wollte ich damit sagen, bzw. das musste mal aus mir raus.

Ich glaube nicht an Gott, Regierung oder Wissenschaft, ich glaube an die Möglichkeit, den Umgang mit Maßstäben zu kultivieren.

(Wenn ich schon mal dabei bin - find ich jetzt ein nettes Resümee so zwischen den Jahren.)
Hat auch schon fast wieder was mit dem Thema zu tun.


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Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte

27.12.2021 um 18:02
@DalaiLotta

So eine Regierung hat ja leider den Auftrag nicht nur die ins Boot zu holen die ihren Verstand und ihr Herz sinnvoll verwenden, sondern eben auch die große Minderheit die das nicht will oder tun kann.

Und für die braucht es leider statt Vorschlägen einen Elektrozaun, bei dem sie wenigstens merken, dass Dagegenpissen keine sinnvolle Option ist.

Umso ärgerlicher, dass der Elektrozaun auch diejenigen einschränkt, die ihre Notdurft (im übertragenen Sinne) unter Kontrolle haben.

Tut mir leid, wenn mein Resume weniger poetisch war. Herzliche Grüße


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Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte

27.12.2021 um 18:15
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Die Regierung auch nicht - könnte dran liegen, dass es Menschen sind..
Die Regierungen haben nur begrenzte Macht. Unsere zumindest. Das Volk besitzt mehr Macht die Pandemie einzudämmen. Problem beim Volk oder fairerweise bei Teilen des Volkes: Sie wollen nicht, obwohl sie "freiwillig" könnten, weil wie gesagt alles, was erlaubt und noch erlaubt ist, mitgenommen und ausgereizt wird.


Ich muss ehrlich sagen, dass ich mehr Vertrauen in unsere Regierungen habe, auch Bundesregierung und natürlich auch in unsere Gesetzgebung, als in Teile des Volkes und bin so froh, dass es neben vielen Empfehlungen auch viele Pflichten, Gebote und Verbote, gibt und das weit über Corona hinaus.


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