Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte

@Snayder

Aufgrund der Überlastung vor allem von Kinderkliniken kommt es nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zunehmend zu Anfeindungen oder sogar Übergriffen gegen die dort Beschäftigten. „Es häufen sich Fälle von Androhung oder der tatsächlichen Ausübung psychischer und physischer Gewalt gegenüber dem Gesundheitspersonal“, sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt der „Rheinischen Post“ vom Samstag.

Quelle: https://m.focus.de/gesundheit/psychische-und-physische-gewalt-engpaesse-an-kliniken-fuehren-zu-mehr-angriffen-auf-klinikpersonal_id_180635556.html

Genau das wurde am Wochenende in den Nachrichtensendungen des NDR berichtet.

Es zeigt sich auch basierend auf dem obenstehenden Beispiel (direkt über diesem Post), dass es nicht von ungefähr kommt, dass in manchen Gegenden oder Arbeitsbereichen med. Personal (wie EMTs bzw. Rettungssanitäter) nicht ohne Grund überlegen, SV-Kurse oder Schutzausrüstung wie Stichschutz usw. zu tragen um einfach mental wie physisch etwas besser abgesichert zu sein.

Auf so was hat man vermutlich gar kein Bock wenn man ausgeprägtes Hilfsbedürfnis hat und dafür noch quasi von aufgebrachten Laien angegangen wird die sich nicht unter Kontrolle halten können.

Der Gleiche Fall von "Freaktum" wie beispielsweise der Radfahrer der einen RTW im Einsatz behindert hat, weil er meinte die würden zu Unrecht Alarmsignale nutzen. Die Frau wäre auch ohne Verzögerung zwar verstorben wie ein Bericht bzw. Gericht impliziert.

Aber das ist ja keine Entschuldigung, so was künftig weiter zu riskieren.

Quelle: https://www.berliner-kurier.de/berlin/rad-rambo-behindert-rettungswagen-und-wandert-in-den-knast-li.289323

@fischersfritzi

In Wernigerode wurde ein Notarzt während des Einsatzes angegriffen:

Während der Behandlung einer Patientin in der Nacht zum Mittwoch versetzte ihr 22 Jahre alter Sohn dem Notarzt einen Faustschlag ins Gesicht, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Dem Mann missfiel den Angaben zufolge die Dauer der medizinischen Erstversorgung.

Der Arzt erlitt laut Polizei Gesichtsverletzungen - unter anderem eine Nasenbeinfraktur - und musste in einer Klinik behandelt werden.

Quelle faz
Einfach unfassbar. Müssen Sanitäter und Notärzte zukünftig mit Personenschutz ausrücken?

Snayder schrieb:Einfach unfassbar. Müssen Sanitäter und Notärzte zukünftig mit Personenschutz ausrücken?

Ich musste gerade zynisch an das Cyberpunk-Setting denken. Da gibt es für jene die es sich leisten können eine Art medizinischen Notfallschutz, der bei gewissen (schwindenden) Lebenszeichen sofort ausrückt. "Trauma Team".

Die sehen dann so aus und sind alle bewaffnet:
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Hat wohl einen Grund, warum Dystopie lieber miserable Zukunftsmusik bleiben sollte aber scheinbar bewegt man sich gefühlt - subjektiv - in manchen gesellschaftlichen Bereichen in die Richtung, wenn zumindest schon heute manches Personal darüber nachdenkt, nachdenken sollte, zumindest Schutzausrüstung (Stichschutz, ggf. Abwehrspray? So was halt) zu tragen, weil man nicht weiß wo wann wer ausrastet.

Die Zeit wird zeigen, ob solche Berichte wie unten (aus 2018) nur ein "Zeitecho" sind, etwas das temporär aufkocht und anders wahrgenommen wird aber vlt. kein bundesweites oder branchentypisches Problem ist - oder, ob ein gefährlicher Trend einsetzen. Ich hoffe, Ersteres.

https://www.rettungsdienst.de/news/schutzwesten-und-pfefferspray-retter-rusten-auf-25056

Heute um 20:15 Uhr kommt im rbb eine Sondersendung zu den Vorkommnissen rund um Silvester. Bei insgesamt 38 Einsätzen kam es in der Region zu schweren Übergriffen jugendlicher Verbrecher auf Rettungskräfte.

Leider dauert die Sendung nur 10 Minuten, ich hoffe aber dennoch einen groben Überblick über diese unfassbaren Geschehnisse zu bekommen, und vor allem eine Antwort auf die Frage, ob die Täter ermittelt werden konnten, und mit welchen Strafen sie zu rechnen haben.

Peter0167 schrieb:Antwort auf die Frage, ob die Täter ermittelt werden konnten, und mit welchen Strafen sie zu rechnen haben.

Heute hörte ich im Radio, dass gefordert wurde, die Feuerwehren sollten mit Dashcams ausgerüstet werden.
Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei sagte, dass die Beweisführung u.U. schwierig sein könne.
Oft seien die Täter aber jüngere, alkoholisierte Männer, manchmal erkennbar mit Migrationshintergrund.

Diese Leute gehen gehen den Staat und seine Organe vor und darauf müsse seitens der Gerichte entsprechend reagiert werden.

https://www.gdp.de/gdp/gdp.nsf/id/de_kopelke-einzige-antwort-darauf-sind-schnelle-harte-urteile

Peter0167 schrieb:Bei insgesamt 38 Einsätzen kam es in der Region zu schweren Übergriffen jugendlicher Verbrecher auf Rettungskräfte.

Das finde ich allemal schlimmer, als die sog. Klimakleber und das muss und sollte mit aller Härte geahndet werden. Wie kommt man auf so bescheuerte Ideen, ein vorbeifahrendes Rettungsfahrzeug - augenscheinlich im Einsatz - mit einem Feuerlöscher zu bewerfen? Was geht da im Kopf vor?

nairobi schrieb:Oft seien die Täter aber jüngere, alkoholisierte Männer, manchmal erkennbar mit Migrationshintergrund

Es sind fast ausschliesslich Männer

Insgesamt seien 103 Personen festgenommen worden, darunter 98 Männer und fünf Frauen. Es seien zahlreiche Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.

Quelle: https://www.google.com/amp/s/www.derwesten.de/panorama/vermischtes/silvester-boeller-verbot-polizei-illegal-feuerwerk-liepzig-tot-id300362625.html/amp

Was um alles in der Welt geht in deren Köpfen vor?
Rettungsfahrzeuge anzugreifen ist wirklich das aller letzte.

fischersfritzi schrieb:Was um alles in der Welt geht in deren Köpfen vor?
Rettungsfahrzeuge anzugreifen ist wirklich das aller letzte.

Das frage ich mich auch. Aber das ist für mich ähnlich wie die Leute, die sich auf Autobahnbrücken stellen und Steine runterwerfen. Geht mir nicht in den Kopf, warum, kann irgendwie nur von Dummheit oder Drogeneinfluss kommen. Kein vernünftig denkender Mensch macht doch sowas im Normalzustand …

fischersfritzi schrieb:Es sind fast ausschliesslich Männer

Wie einfach die Geschlechterfrage dann plötzlich wieder ist.

Jetzt gleich in den tagesthemen übrigens auch ein Beitrag dazu.

Tripane schrieb:Wie einfach die Geschlechterfrage dann plötzlich wieder ist.

Ich denke nicht dass "die Geschlechterfrage" einfach ist.
Ich hatte diese Aussage zu den Festgenommen zitiert.

fischersfritzi schrieb:Insgesamt seien 103 Personen festgenommen worden, darunter 98 Männer und fünf Frauen. Es seien zahlreiche Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.

Die Frage ist, warum fallen die Männer bei solchen Delikten so auf?

fischersfritzi schrieb:Die Frage ist, warum fallen die Männer bei solchen Delikten so auf?

Für mich ist die Frage interessanter, warum du die Geschlechterfrage grade hier aufwirfst. Dass Männer bei Gewaltdelikten stark überrepräsentiert sind, ist doch altbekannt. Aber sie sind es auch in den allermeisten wissenschaftlichen Disziplinen, in der Kunst, bei der Feuerwehr, beim Militär und wohl sogar immer noch bei der Polizei, wenn es mal darum geht, robust durchzugreifen. Je mehr Pionierarbeit, je mehr Aktion, je mehr Körperkraft, um so deutlicher dominieren Männer. Im Guten wie im Schlechten.
Ich schreibe das nur so explizit, damit nicht versehentlich der Verdacht aufkommt, du möchtest hier generell so eine Art Karte "feministische Innenpolitik gegen Männer" ausspielen.

Tripane schrieb:Für mich ist die Frage interessanter, warum du die Geschlechterfrage grade hier aufwirfst

Ich werfe die Geschlechterfrage nicht "gerade hier" auf.
Ich werfe die häufiger und zu verschiedenen Gelegenheiten auf, auch hier im Forum.

In diesem konkreten Fall habe ich sie nicht aufgeworfen.
Von 103 Festgenommenrn sind 98 männlich und 5 weiblich.

Das sind die Fakten.

Soll man das jetzt ignorieren,dass es fast nur Männer sind ?
Sicher nicht.

Tripane schrieb:Ich schreibe das nur so explizit, damit nicht versehentlich der Verdacht aufkommt, du möchtest hier generell so eine Art Karte "feministische Innenpolitik gegen Männer" ausspielen.

Ich hab noch nicht mal den Hauch einer Ahnung, was eine "feministische Innenpolitik gegen Männer" sein sollte.
Erklär das gerne.

Die interessantere Frage ist doch, was die Motive der Täter sind.
Was haben diese Tätergruppen SPEZIFISCH gemeinsam, was treibt sie an? Nur mit diesem Wissen kann man Prävention betreiben.

Dazu gibt es meines wissens nach kaum daten und man kann nur mutmaßen, warum angriffe auf rettungskräfte steigen und was für merkamle spezifisch diese Täter ausmacht.

fischersfritzi schrieb:Soll man das jetzt ignorieren,dass es fast nur Männer sind ?
Sicher nicht.

Natürlich nicht, nur ist das ein alter Hut und überrascht niemanden, der die Begriffe "Frau" und "Mann" noch in der traditionellen Bedeutung kennt.
Interessant finde ich nur, dass da plötzlich so eindeutige Zuweisungen der Geschlechterrollen gemacht werden. (Sind es Männer oder vielleicht nur Bio-Männer...). Dass in mehreren berichten auch rcht eindeutig von Migranten oder Migrationshintergrund die Rede ist, wird hingegen ignoriert bis geleugnet. Letztlich war niemand von uns überall vor Ort dabei, denke ich. Es bleibt also immer eine restliche Ungewissheit bis zur näheren Aufarbeitung der Umstände. Aber die einseitige Wahrnehmung und Einfärbung deiner Aussagen wirkt auf mich schon mehr einer Ideologie geschuldet, als das man das noch unwidersprochen stehen lassen könnte.

Tripane schrieb:Dass in mehreren berichten auch rcht eindeutig von Migranten oder Migrationshintergrund die Rede ist, wird hingegen ignoriert bis geleugnet.

In nahezu allen Berichten wäre die korrekte Umschreibung. Aber ja, das möchte man nicht hören, weil das auf eine verfehlte Integrationspolitik hindeutet und das kann ja nicht Mal die Opposition rausposaunen, weil die ja vor etwas mehr als einem Jahr 16 Jahre lang diesen Quatsch verursacht hat.

Tripane schrieb:Interessant finde ich nur, dass da plötzlich so eindeutige Zuweisungen der Geschlechterrollen gemacht werden.

Es wurden Zahlen zitiert.

Tripane schrieb:Sind es Männer oder vielleicht nur Bio-Männer...)

Woher sollen wir das wissen?

Tripane schrieb:Dass in mehreren berichten auch rcht eindeutig von Migranten oder Migrationshintergrund die Rede ist, wird hingegen ignoriert bis geleugnet.

Nein, das wird nicht geleugnet.
Es gibt allerdings noch keine Zahlen dazu, wie die Zusammensetzung der Tätergruppen war.

Kann man einfach mal abwarten, oder?
Dass da auch eine Menge junge Migranten bzw Männer mit Migrationshintergrund dabei waren, ergibt sich doch schon allein durch die Tatsache, dass ein hoher Prozentsatz der 16 -28 jährigen eben zu diesen Gruppen gehören.
Die Frage ist, in wieweit waren sie überrepräsentiert.

shionoro schrieb:Die interessantere Frage ist doch, was die Motive der Täter sind.
Was haben diese Tätergruppen SPEZIFISCH gemeinsam, was treibt sie an? Nur mit diesem Wissen kann man Prävention betreiben.

Ja, das denke ich auch.
Und Prävention muss so früh wie möglich beginnen.

shionoro schrieb:Dazu gibt es meines wissens nach kaum daten und man kann nur mutmaßen, warum angriffe auf rettungskräfte steigen und was für merkamle spezifisch diese Täter ausmacht.

Wobei ich glaube, dass die Tätergruppe der Silvesterkrawalle, nicht deckungsgleich ist mit der Gesamtgruppe derer, die Gewalt gegen Einsatzkräfte und auch medizinisches Personal ausüben.
Nur eine Vermutung erstmal.