lucyvanpelt schrieb:Ja, aber man muss ja immer ausgehen von welchen Grundlöhnen wir hier ausgehen.
Ich verstehe Deinen Frust.
Du bekommst eh nicht gerade übermäßig Geld - wirst auch noch nach Umsatz bezahlt (und trägst damit das Umsatzrisiko Deines Arbeitgebers). Das ist nicht schön. Aber leider treffen solche Maßnahmen Menschen mit geringem Einkommen besonders. Auf einer Yacht übersteht man einen Lockdown besser, als mit drei Kindern in einer Zwei-Zimmer-Wohnung.
Nur ist das kein Problem der Coronamaßnahmen, sondern ein Problem schlecht bezahlter Jobs. Hier wäre eine sich am Einkommen besser orientierende Hilfe besser gewesen.
Bei allem Verständnis, aber Dein Unmut richtet sich gegen das Falsche.
Man kann nicht landesweite Maßnahmen umsetzen, bei denen alle gleich behandelt werden. Es gibt tausende unterschiedliche Konstellationen, dem kann man nicht Rechnung tragen. Man kann Maßnahmen sich do ausdifferenzieren, dass sie dem Rechnung tragen können. Das ist ungerecht, aber nicht änderbar.
Das einzige wäre, dass man differenzierter einen Ausgleich schafft. Aber auch das ist nicht einfach. Je mehr Ausnahmen es gibt, desto mehr werden Schlupflöcher böswillig genutzt. Es ist einfach eine blöde Situation. Aber die Ursache ist dennoch "Verdienst an der Grenze zur Armut". Wenn irgend etwas nicht glatt läuft, trifft es diejenigen zuerst und am härtesten.
lucyvanpelt schrieb:Dann aber ganz plötzlich laut Politik systemrelevant ist.
Na ja. Systemrelevanz ist ein dehnbarer Begriff.
Je besser man die Sache bewerten konnte, desto mehr konnte man öffnen. Ein Friseur ist nun nicht gerade lebensnotwendig, aber eben Teil unseres sozialen Lebens.
lucyvanpelt schrieb:Ein systemrelevanter Beruf müsste doch eigentlich viel anerkannter sein.
Wir reden von "Beauty", nicht von medizinischer Versorgung oder Lebensmitteln.
Aber auch hier hat das nichts mit Corona zu tun. Das ist "Marktwirtschaft". Diese niedrigen Preise sind eben das, was für diese Leistung bezahlt wird. Der Staat hat mit dem MiLoG immerhin eine Grenze nach unten definiert. Aber für jeden, der sich möglichst viel freie Marktwirtschaft wünscht, ist das eben ein Ergebnis. Der Staat zahlt ja nicht Dein Gehalt - sondern Dein Arbeitgeber und letztlich die Leute, die sich bei euch die Haare schneiden lassen und eben nicht mehr bezahlen wollen (oder können).