Verfall der deutschen Sprache?!

Nemon schrieb:Rechtschreibreform am Ziel vorbei ging.

Vielleicht wird Strasse zum StandarT :)
Hat der Duden nicht schon mal überlegt, auch Standart aufzunehmen (als korrekte Alternative zu Standard)?

Wenn wir auf Hochdeutsch sagen, wir gehen "zenst" um den Berg, versteht es jeder, denn es bedeutet, wir gehen rund herum um den Berg. Aber im Duden oder deutschen Wörterbuch gibt es dieses Wort nicht. Nur in boari:

"Quelle BR 17.05.11: 'Zenstimmi' bedeutet in Oberfranken rundherum. "Hast Schmerzen?" "Zenstimmi." - überall, rundherum. 'Immi' bedeutet herum und kommt von 'im', dem Dialektwort für um, herum, in der Gegend. Und 'zenst' ist stark zusammengezogen aus 'zuend', das an 'allen Ecken und Enden' bedeutet. Also, 'zenstimmi' für überall herum, überall."

http://www.boari.de/woerterbuch/zenstimmi.htm

Zeitmaschine78 schrieb:Wenn wir auf Hochdeutsch sagen, wir gehen "zenst" um den Berg, versteht es jeder,

Nee, ich verstehe nicht, wie du meinst ein Dialektwort auf Hochdeutsch sagen zu können

Die Rechtschreibreform war wirklich des Todesstoß... Auch was Interpunktion angeht, ich habe das seither nicht mehr drauf.
Zumal an den Universitäten jedenfalls solange ich dort war teilweise noch alte Rechtschreibung gefordert wurde, und ich auch Bekannte haben, die das bis heute so handhaben, wahrscheinlich als Abgrenzungsmerkmal. Man steht irgendwie zwischen den Stühlen und alles ist irgendwie richtig, und damit alles falsch.

Zeitmaschine78 schrieb:Wenn wir auf Hochdeutsch sagen, wir gehen "zenst" um den Berg, versteht es jeder, denn es bedeutet, wir gehen rund herum um den Berg.

Sorry aber als jemand der in einer Gegend wohnt die fast keinen Dialekt besitzt habe ich das Wort noch nie gehört.

XAE schrieb:jedenfalls solange ich dort war

Dieser Part wäre der eingeschobene Nebensatz und müsste durch Kommata getrennt werden. :P:

@Nerok

Ich habe von dem Wort auch noch nie etwas gehört. Wir haben auch keinen Berg in der Nähe. Vermutlich liegt es daran... :idee:

@Interested

Kann man Kurse bei Dir buchen? ;-) Ich sage ja: Interpunktion ist echt nicht mehr greifbar für mich.

@XAE

Nope! Du weißt doch, die 15 Km Radiusregel. :Y: :'D

Aber ich finde auch, dass man mit gewissen Neuregelungen mehr Verwirrung gestiftet hat und ganz schlimm war es doch, dass die Kiddies ne zeitlang schreiben durften wie sie hören. :palm: Da kann man ganz tolle Google Abfragen machen oder bei Amazon ist es auch sehr spaßig. :D

Hier haben wir einen spaßigen Ratgeber namens Kommaregeln.net
Hm, wasn da los, siehe erster Satz :lolcry:

Im Übrigen rege ich mich oft über das auf, was da als Beispiel mit dem Verkaufsleiter aufgeführt ist. Wusste aber nicht, dass die Berufsbezeichnung ein Kriterium ist.

Bei Einschüben mitten im Satz, müssen Sie den Einschub durch Kommata links und rechts vom restlichen Satz trennen.

Beispiel: Darf ich Ihnen vorstellen? Das ist Frau Sauber, unsere neue Putzfrau.

Am Ende des Satzes trennen Sie den Einschub lediglich durch ein Komma.

Ausnahmen
Doch bei den Regeln der Kommasetzung bei Einschüben (Appositionen) gibt es auch Ausnahmen.

Beispiel:

Der neue Verkaufsleiter(,) Herr Gnörlich(,) ist bei allen Mitarbeitern beliebt.

Steht eine Berufsbeschreibung vor dem Namen, so können Sie sich aussuchen, ob sie den Einschub durch Kommata trennen möchten. Es ist aber nicht zwingend erforderlich.

Ähem. Komma oder nicht? ;)

Interested schrieb:schreiben durften wie sie hören.

Nemon schrieb:Ähem. Komma oder nicht? ;)

Meinst Du mich? Bezogen auf "schreiben wie sie hören"? Dann kein Komma, weil kein ganzer Satz folgt.

@Interested

Eine Neuregelung in der Schule finde ich allerdings gut:
Es wird mehr der Inhalt eines Textes und die Verständlichkeit benotet als Rechtschreibung und Grammatik.
Früher wars ja so das wenn du einen super Text geschrieben hast aber dein Fehlerquotient grottig war du eine schlechte Note bekommen hast.

Nerok schrieb:Früher wars ja so das wenn du einen super Text geschrieben hast aber dein Fehlerquotient grottig war du eine schlechte Note bekommen hast.

Gibt es überhaupt noch richtige Noten? Glaube, das gesamte Benotungssystem ist überarbeitet worden. Und was Du da so gut findest, kann man so oder so sehen. Mich wundert zuweilen, wer alles Abitur hat und wie grottig die Rechtschreibung ist. Eine Auszubildende bei uns kann keinen einzigen fehlerfreien Satz schreiben, hat aber Abitur. :ask: :Y: Wobei ich durchaus verstehe, was Du meinst und ist auch nicht so ganz verkehrt, es so zu handhaben.

@Interested

Zumindest in meiner Berufsschule bekommen wir noch richtige Noten von 1-6. Auch im Deutschunterricht.
Bei meiner letzten Deutscharbeit wurde halt separat der Inhalt für jede Aufgabe benotet und am Ende eine Note für die Rechtschreibung.
Dann alles addieren und durch die Anzahl teilen.

Zeitmaschine78 schrieb:zenst

Dieses Wort kenne ich überhaupt nicht.

Auch das Wort "trotzdessen", das heute hier geschrieben wurde. Nie gehört oder gelesen. Also ist es unüblich in der
Alltagssprache - möglicherweise sehr veraltet.

Interested schrieb:Und was Du da so gut findest

Nein, ich suche keinen Streit; es ist reiner Zufall, dass du gerade das Beispiel lieferst.
Das groß geschriebene Du bringt mich regelrecht auf die Palme. Okay, es ist nach wie vor als Option im Du-den (sic!). Für Briefe. Im Alltagsgebrauch, wie hier, empfinde ich es als geradezu aufdringlich. Und das hat auch nichts mit Höflichkeit, Respekt oder Ehrerbietung zu tun. Es ist einfach nur antiquiert. Es ist, als würde mich jedes Mal beim "Du" jemand antatschen. Bei Sie und Ihr hingegen erfüllt die Großschreibung je nach Kontext eine Funktion zur Abgrenzung zum besitzanzeigenden Possesivpronomen.

Nemon schrieb:Nein, ich suche keinen Streit; es ist reiner Zufall, dass du gerade das Beispiel lieferst.
Das groß geschriebene Du bringt mich regelrecht auf die Palme.

Das kannst Du^^ halten wie ein Dachdecker. :P: Es ist keinesfalls falsch und auch nicht antiquiert. Es geht darum, den Lesenden persönlich anzusprechen. Was ich tat, denn ich sprach ja mit @Nerok und würde ich es allgemein meinen, dann würde ich es klein schreiben. Dennoch verstehe ich, was Du @Nemon meinst, es liegt mir allerdings fern, Dich ;) antatschen zu wollen. :P:

Nemon schrieb:Für Briefe. Im Alltagsgebrauch, wie hier, empfinde ich es als geradezu aufdringlich.

Da bist du aber offenbar in der Minderheit. Ich habe noch nie gehört oder gelesen dass das jemanden stört. Was denken die anderen? Aber es ist ja kein Problem wenn man es weiß. Dann kann man sich ja drauf einstellen.

Hier ein link, wenn es doch so wichtig ist. :D

Grundsätzlich können Sie sich merken:

Mit der Kleinschreibung sind Sie immer auf der sicheren Seite, obwohl Sie dadurch in manchen Bereichen von der Duden-Empfehlung abweichen.
Die Großschreibung ist dann korrekt, wenn jemand sich persönlich und direkt an den Lesenden wendet.

Es hängt also stets davon ab, in welchem Verhältnis der Autor oder die Autorin sich zum Lesenden befindet. So schreibt eine Lehrkraft in einer Klassenarbeit die Anweisungen korrekt mit kleiner Anrede: „Hier solltest du gut überlegen.“ Während die persönlichen Bemerkungen an den einzelnen Schüler oder die einzelne Schülerin dudenkonform großgeschrieben werden: „Das hast Du, liebe Hannah, gut gemacht.

Quelle: https://www.wortladen.com/tipps/du_gross_oder_klein/ (Archiv-Version vom 23.01.2021)

Und das war ein schönes Beispiel dafür, was @Nerok ansprach, dass es manchen gar nicht um die Inhalte an sich geht. :D

Lupo54 schrieb:Da bist du aber offenbar in der Minderheit.

Ich bin kein Autist, aber ich habe, wie wohl jeder, auch meine Eigenheiten ;)

Interested schrieb:es liegt mir allerdings fern, Dich ;) antatschen zu wollen. :P:

Na, sag das nicht. Du weißt ja gar nicht ... :P: aber wir sind hier ja nicht im Bereich Unterhaltung ....

Und zum Blog-Beitrag des kunbterbunten Wörterladens:

Die Ausnahme wird direkt hinterhergeschoben: „In Briefen, E-Mails und SMS ist sowohl die Groß- als auch die Kleinschreibung korrekt.“ Der Duden empfiehlt in diesen Fällen die Großschreibung.

In der aktuellen Online-Version des Duden ist das nicht zu finden. Dort heißt es:

Die Ausnahme wird direkt hinterhergeschoben: „In Briefen, E-Mails und SMS ist sowohl die Groß- als auch die Kleinschreibung korrekt.“ Der Duden empfiehlt in diesen Fällen die Großschreibung.

Quelle: https://www.duden.de/rechtschreibung/du

@Nemon

Verstehe absolut, was du (schau, ich tu dir den Gefallen :) ) meinst, nur ist es kein Fehler, sondern eine persönliche Empfindung, die du da äußerst. Manchmal nutze ich es auch zur Abgrenzung, weil ich wirklich nur den Angesprochenen meine, sich aber viele bemüßigt fühlen, zu intervenieren.