Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

Peter0167 schrieb:Richtig arme Menschen, die keine Einkommensteuer zahlen, weil sie weit unter jeder Bemessungsgrenze liegen, haben in der Regel gar nichts von Steuererstattungen

Du möchtest erstattet haben, was du niemals bezahlt hast? Verstehe ich das richtig?

Richtig arme Menschen bekommen doch Hilfen in unserem Land. Man muss eben den Tatssachen ins Auge sehen und einen Antrag stellen, wer das nicht macht, dem ist kaum zu helfen.

kuno7 schrieb:Nich unbedingt, es gibt sicher einige in dieser Gehaltsklasse, die keine Steuererklärung machen.

Die sind dann halt dumm, da kann der Staat nichts dafür. Du kannst auch deine Grundsicherung am 1. des Monats in 5€-Scheinen abheben und auf dem Hof verbrennen, hält dich niemand davon ab. Das Geld abholen muss man halt schon noch selber, das kann der Staat nicht leisten.

bgeoweh schrieb:Von daher ist das für den Sachverhalt den wir hier eigentlich argumentieren reichlich egal.

Nich unbedingt, es gibt sicher einige in dieser Gehaltsklasse, die keine Steuererklärung machen.

mfg
kuno

bgeoweh schrieb:Die sind dann halt dumm, da kann der Staat nichts dafür.

Hab ich auch nich behauptet, also lass stecken.

kuno

Frau.N.Zimmer schrieb:Du möchtest erstattet haben, was du niemals bezahlt hast? Verstehe ich das richtig?

Ich glaube er möchte sagen, dass die Ärmsten der Armen schlicht nich von Steuersenkungen profitieren.
Das sollte man vielleicht im Auge behalten, wenn man Notfallmaßnahmen diskutiert.

kuno

Nerok schrieb:Anmerkung: Leute die in der Periode von Oktober 2021 bis März 2022 mindestens einen Monat staatliche Leistungen bezogen haben bekommen einen Energiezuschuss vom Staat direkt aufs Konto.
Leider haben nur Rentner die A-Karte gezogen.

Ich habe knapp 30 Jahre lang keine staatlichen Leistungen bezogen, und habe dennoch die A-Karte gezogen.

Frau.N.Zimmer schrieb:Du möchtest erstattet haben, was du niemals bezahlt hast? Verstehe ich das richtig?

Du verstehst rein gar nichts. Eine Erstattung wäre es nur, wenn man es in Form einer Erstattung ungleich an die Menschen verteilen würde.

Ich fordere hingegen, die ESt. komplett außen vor zu lassen, und jenen Menschen die Hilfe direkt zukommen zu lassen, die sie benötigen, und zwar nur denen, die sie wirklich benötigen.

Bei Hartz IV Empfängern geht das doch auch, entweder über die Erhöhung der Regelsätze oder über Einmalzahlungen. Keiner käme auf die Idee einem Harz IV Empfänger eine Rückerstattung über die ESt. anzubieten. Aber mir sagt man, tja, wer keine ESt. zahlt, bekommt auch nix.

Ich denke, bei allen Programmen zu Unterstützung bedürftiger Menschen, wird es immer welche geben, die durchs Netz fallen und rein gar nichts davon haben, und es sind in der Regel immer dieselben Menschen, vermutlich weil sie keine Lobby haben.

militarynerd schrieb:Mehrwertsteuer zahlen alle und das trifft bei Gütern des täglichen Bedarfs Geringverdiener überproportional.

Es profitieren vor allem diejenigen,die viel konsumieren. Und das sind sicher nicht die Geringverdiener:innen, Rentner:innen und Hartz4 Empfänger:innen.

kuno7 schrieb:Ich glaube er möchte sagen, dass die Ärmsten der Armen schlicht nich von Steuersenkungen profitieren.
Das sollte man vielleicht im Auge behalten, wenn man Notfallmaßnahmen diskutiert.

So wie man im Auge behalten sollte dass sie von (deinen) vorgeschlagenen Steuererhöhungen und Energiesoli, "angemessenen Heizkostenerhöhungen" nicht betroffen wären, aber diese dennoch eine Belastung für die Bevölkerung darstellen.
Sie sind auch nicht von den Preiserhöhungen bei Bentley und Rolls Royce betroffen, daher ist es schwer nachvollziehbar warum man mit dieser Binsenweisheit immer hausieren geht.

fischersfritzi schrieb:Es profitieren vor allem diejenigen,die viel konsumieren. Und das sind sicher nicht die Geringverdiener:innen, Rentner:innen und Hartz4 Empfänger:innen.

Es ist wie immer:

Absolut gesehen profitieren die am Meisten, die viel haben und konsumieren.
Relativ gesehen profitieren die am Meisten, die wenig haben und konsumieren.

Diese grundsätzliche Tatsache wird man nicht auflösen können, was davon jetzt ''gerecht'' ist und ob man das eine in Kauf nimmt um das Andere zu erreichen muss jeder für sich selbst entscheiden.

capspauldin schrieb:Spitzensteuersatz, ok selbst da könnte man diskutieren denn wenn die Person Versorger:in für eine 5 köpfige Familie ist ist selbst dieses Gehalt klein.

Einkommenssteuer zu nehmen und zu meinen dies würde Aussreichen ist wirklich absurd.

Vollkommener Unsinn! Mein Bruder ist Spitzenverdiener, hat eine 4-köpfige Familie, und ihm gehen Energiepreise voll am Arsch vorbei. 4 bis 8 mal im Jahr reist er mit dem Flugzeug um die ganze Welt, und zählt damit in meinen Augen auch zu den schlimmsten Umweltverbrechern die ich kenne. Er verdient in einem Monat so viel, wie ich in 4 Jahren!

Willst du mir ernsthaft erzählen, er hätte wegen 4000 Euro mehr im Jahr für Energie auch nur eine schlaflose Nacht?

Peter0167 schrieb:Ich habe auch nichts von der Pendlerpauschale, obwohl ich jeden Tag 90km fahre. Und so zieht sich das wie ein roter Faden durch alle Bereiche, gewisse Personengruppen haben ihr Leben lang die Arschkarte, weil sie keine oder nur wenig Steuern zahlen. Daher wünsche ich mir eine bedarfsgerechte Unterstützung, vollkommen unabhängig davon, ob man nun ESt. zahlt oder nicht.

Falls du das übersehen haben solltest: warum beantragst du nicht die Mobilitätsprämie? Ich hab's mal überschlagen, das sind zwischen 450€ und 850€ netto jährlich für dich.

https://www.steuertipps.de/beruf-job/werbungskosten/mobilitaetspraemie-was-ist-das-wer-bekommt-sie-und-wie-wird-sie-beantragt (Archiv-Version vom 16.08.2022)

Peter0167 schrieb:Vollkommener Unsinn! Mein Bruder ist Spitzenverdiener, hat eine 4-köpfige Familie, und ihm gehen Energiepreise voll am Arsch vorbei. 4 bis 8 mal im Jahr reist er mit dem Flugzeug um die ganze Welt, und zählt damit in meinen Augen auch zu den schlimmsten Umweltverbrechern die ich kenne. E

Schön für deinen Bruder, nur sind die die Spitzensteuersatz zahlen nicht direkt Spitzenverdiener.
Das Beispiel deines Bruders spiegelt nicht die Lebensrealität vieler.

Abahatschi schrieb:So wie man im Auge behalten sollte dass sie von (deinen) vorgeschlagenen Steuererhöhungen und Energiesoli, "angemessenen Heizkostenerhöhungen" nicht betroffen wären, aber diese dennoch eine Belastung für die Bevölkerung darstellen.

Gut erkannt, genau das war der Sinn dahinter, denen zu helfen die wenig bis nix haben und die dafür belasten, die im Verhältnis sehr viel besitzen. Umgekehrt wär ja auch nich so pralle. :D

kuno

kuno7 schrieb:Gut erkannt, genau das war der Sinn dahinter, denen zu helfen die wenig bis nix haben und die dafür belasten, die im Verhältnis sehr viel besitzen.

Abgabenerhöhungen (auch "temporäre" lol) erzeugen bei denen die was zu verlieren haben, zB einen Kredit für die Wohnung zu bezahlen haben zusätzlich Druck mehr zu arbeiten...es ist quasi Arbeitszwang.
Die Floskel "jeder kann aufhören und H4 beantragen wenn es so geil ist" kann mach sich sparen.
Daher: wieso erhöht man auf die Arbeiter den Arbeitsdruck aber auf Arbeitsfähige ALG und Rentner nicht? Haben wir nicht alle eine Notsituation?

fischersfritzi schrieb:Es profitieren vor allem diejenigen,die viel konsumieren. Und das sind sicher nicht die Geringverdiener:innen, Rentner:innen und Hartz4 Empfänger:innen.

Jemand der 450€ ALG2 bekommt, wird diese 450€ wohl komplett ausgeben, jemand der meinetwegen 4000€ netto verdient wird dieses Geld eher nicht komplett ausgeben, sondern vll. 2000€ monatlich sparen. In absoluten Zahlen profitieren natürlich Besserverdiener (aber die finanzieren auch das Gemeinwesen und deren Konsum treibt die Binnenkonjunktur), aber relativ gesehen profitieren Geringverdiener oder Sozialfälle mehr, da die - notgedrungen - ihr ganzes bzw. größere Teile ihres Einkommen verkonsumieren (müssen). Wenn ich im Monat 2000€ ausgebe und 2000€ spare, belastet mich die Mehrwertsteuer weniger, wie wenn ich zwischen 500 und 1000€ im Monat ausgebe und das Geld dann alle ist.

Abahatschi schrieb:Daher: wieso erhöht man auf die Arbeiter den Arbeitsdruck aber auf Arbeitsfähige ALG und Rentner nicht? Haben wir nicht alle eine Notsituation?

In welcher Form möchtest du denn den Druck auf Arbeisfähige, die nich (mehr) arbeiten erhöhen?

kuno

kuno7 schrieb:In welcher Form möchtest du denn den Druck auf Arbeisfähige, die nich (mehr) arbeiten erhöhen?

Finanzielle Unterstützung reduzieren ist eine Methode - genau genommen die Gleiche mit der der Staat die Arbeiter durch erhöhte Abgaben auch zu mehr Arbeit zwingt.

bgeoweh schrieb:Falls du das übersehen haben solltest: warum beantragst du nicht die Mobilitätsprämie? Ich hab's mal überschlagen, das sind zwischen 450€ und 850€ netto jährlich für dich.

Also zunächst mal ist das erstmals für 2021 möglich. Mein Steuerbüro hat die Steuererklärung für 2021 noch nicht erstellt, ich werde sie aber vorher noch darauf hinweisen.

Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob ich überhaupt antragsberechtigt bin, da ich keinen Privat-PKW besitze, sondern mit dem Firmen-PKW fahre, und auch die Kraftstoffkosten von der Firma getragen werden (und da ich selbständig bin, letztlich doch von mir).

Peter0167 schrieb:Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob ich überhaupt antragsberechtigt bin, da ich keinen Privat-PKW besitze

Wie du die Strecke zurücklegst ist für die Prämie egal.

Peter0167 schrieb:sondern mit dem Firmen-PKW fahre, und auch die Kraftstoffkosten von der Firma getragen werden (und da ich selbständig bin, letztlich doch von mir).

Aha. Dann kriegst du das Geld ja doch zurück, weil du natürlich die Vollkosten des PKW für die Firma als steuermindernden Aufwand absetzen kannst, und minderst damit die steuerlichen Belastungen der Firma.

Wo ist also das Problem?

Abahatschi schrieb:Finanzielle Unterstützung reduzieren ist eine Methode - genau genommen die Gleiche mit der Staat die Arbeiter durch erhöhte Abgaben auch zu mehr Arbeit zwingt.

Die finanzielle Unterstützung von Menschen zu reduzieren, die Teilweise bereits am Existenzminimum leben, in einer Situation, wo vor allem lebensnotwendige Grundbedürfnisse stark im Preis anziehen halte ich für keine gute Idee und diese sehr freundliche Umschreibung meiner Gedanken wähle ich nur, weil mir beim erwähnen dessen, was mir bei deinem Vorschlag tatsächlich in den Sinn kommt, wohl eine längere Sperre drohen würde.

kuno