Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

JayPan schrieb:Kann dich verstehen… ich habe gestern das erste mal seit langen mal was draußen getrocknet, naja fluffig weich ist schon was anderes ;D

Für mich selbst ist dass jetzt so okay, ich werde das machen. Bügeln werd ich es net ;D nein auf gar keinen Fall, dass wird hoffentlich die Gewohnheit regeln jetzt.

Ich bügele grundsätzlich nur das, was ich anziehen werde und manche Sachen grundsätzlich gar nicht wie Handtücher, Bettwäsche usw. Ich hätte sonst immer das Gefühl alles zweimal zu bügeln, einmal nach der Wäsche und einmal wenn ich es tatsächlich anziehe, weil manche Sachen hängen ja auch schonmal länger im Schrank und haben dann doch wieder eine blöde Falte irgendwo. Ich mag Handtücher auch am liebsten wenn die vom Lufttrocknen hart sind, bei den ganz weichen habe ich den Eindruck, dass die nicht gut saugen.

MarinaG. schrieb:Ich würde mir wünschen, dass jeder "es sich leisten" könnte, es so zu handhaben wie er / sie mag. Das würde auch dieses oft spürbare Gegeneinander und diverse Debatten beenden können, denke ich. Leider ist das wohl, zumindest aktuell noch, vollkommen utopisch.

Du ich glaub da sind wir uns alle einig, dass wollen wir alle, das es sich jeder so gestalten und sich leisten können sollte.
Es geht ja um eigentlich einfache Dinge, keine Dekadenz.
Das ist halt einfach dass traurige an der Sache, das Wäschetrockner sozusagen Luxusgüter sind, weil Energiepreise nicht mehr leistbar sind. Ich hoffe wir kloppen uns jetzt nicht deswegen die Köppe ein, da werd ich nicht mitmachen, es wird immer Leute geben die es sich leisten können, solange es noch da ist. Da kann ja die einzelnen Personen ja auch nix für.

Gerade weil jetzt so schwierige Zeiten auf uns zurollen und alles so ist wie es ist, hoffe ich dass sich die Gesellschaft jetzt nicht gegenseitig da anfängt den schwarzen Peter in die Schuhe zu schieben, weil es Leute gibt die noch trocken können und auch andere Dinge, sich noch leisten kann.

MarinaG. schrieb:Ja, viele Menschen sparen zur Zeit und bilden Reserven. Wir konzentrieren uns darauf, diverse Güter vorrätig zu halten, beschäftigen uns mit Gartenbau und füllen Speisekammer und Gefrierschränke. Winterbrennstoffe sind ebenfalls bereits bevorratet. Ansonsten sind wir recht relaxed.

Man merkt das finde ich, so hat jeder seine Strategien, mit etwas umzugehen, nicht jede hat die Resource und die Möglichkeit aber wenn man es kann und gewillt ist, ist immer gut.

Gute Nachrichten! EU Parlament stuft Atomenergie als klimafreundlich ein.
Bin mal gespannt was die deutsche Regierung jetzt macht…!

MarinaG. schrieb:Hier ist es ein großer Feuerkorb mit Grilleinsatz. Echt praktisch.

Cool! Hatte auch schon nachgedacht so einen Dutch Oven zu holen, da kann man auhc wunderbar auf dem Grill damit kochen. So ala All-in-One-Pot.

THX1138 schrieb:Grade bei stationären Speichern ist das Gewicht und die Grösse irrelevant und u.a. aus diesen Gründen sind wohl Lithium-Eisenphosphat Akkumulatoren die erste Wahl.

Ist aber auch das böse Lithium drin.. Und von heute auf morgen wachsen die auch nicht. ;) Braucht auch Zeit dann.

Abahatschi schrieb:Gute Nachrichten! EU Parlament stuft Atomenergie als klimafreundlich ein.
Bin mal gespannt was die deutsche Regierung jetzt macht…!

Erstmal ignorieren, dann ellenlang diskutieren... Was sonst?! Beim abschalten waren sie jedenfalls fixer... :D

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JayPan schrieb:Gerade weil jetzt so schwierige Zeiten auf uns zurollen und alles so ist wie es ist, hoffe ich dass sich die Gesellschaft jetzt nicht gegenseitig da anfängt den schwarzen Peter in die Schuhe zu schieben, weil es Leute gibt die noch trocken können und auch andere Dinge, sich noch leisten kann.

Ich habe, ehrlich gesagt, auch Befürchtungen was das angeht. Natürlich ist man, sieht man sich nicht konkret existenziell bedroht, auch irgendwo froh, dass es einem selber noch nicht ans "Eingemachte" geht und man noch Optionen hat, nichtsdestotrotz muss man schon schwer ignorant sein, um nicht mitzubekommen, was das alles hier mit viel zu vielen Leuten macht. Und, dass diese nicht ewig duldsam wie die Schafe sein werden, sondern irgendwann reagieren werden. Wie sagt man so schön? "Wenn du nichts mehr zu verlieren hast, hast du die Freiheit alles zu tun."

Ich hoffe, dass dieses "Alles" dann nicht zu drastisch ausfallen wird. Wir haben hier eh bereits eine tiefe Verwerfung seit der Pandemie. Das jetzt noch oben drauf und ich frage mich, wie viel unsere Grundordnung noch aushalten wird können, bis sie erste fundamentale Risse zeigen wird? Ergo, ich kann vielleicht noch trocknen / mir die Energie leisten, aber sorglos bin ich bzgl. des Ganzen dennoch keineswegs.

LG Mina

fischersfritzi schrieb:Wie macht ihr das denn mit dem Wasser?
Immer auf Vorrat im Eimer ?
Man weiss ja nicht wann der "Notfall" eintritt.

Ich mach mir die Eimer natürlich auch nur voll wenn sich ein Problem abzeichnet, wenn z.B. Gewitter oder Sturm angekündigt ist das zu Stromausfall führen könnte, oder wenn ich weiß dass wieder Straßenbauarbeiten sind. Wenn das Wasser dann nach ein paar Tagen mal erneuert werden muss kann man das abgestandene ja zum Blumengießen, für die Toilettenspülung oder als Putzwasser verwenden, so ist das dann auch keine Verschwendung. Das mit den Eimern ist ja keine Dauerlösung zum Trinkwasser aufbewahren, dafür eignen sich z.B. Glasflaschen natürlich besser, sondern eine zusätzliche Sache die man machen kann wenn die Situation sich zuspitzt, mit Mitteln die man dann eben sowieso im Haus hat. Ich finde die Eimer einfach als Grundausstattung für alles Mögliche sehr nützlich, und sie sind halt äußert günstig verglichen mit den Profialternativen aus dem Campingbereich. Ich besitze ja z.B. auch verschiedene blaue Plastikfässer für meine verschiedenen Garten- und Landwirtschaftsgeschichten, das ist aber für jemanden in der Mietwohnung nicht realistisch, da brauchst du mindestens eine Garage oder eine andere Lagerfläche, sonst verbrauchen die viel zu viel Platz.

MarinaG. schrieb:Langsam scheint es so konkret zu werden, dass auch der Letzte die Unmittelbarkeit der aktuellen Lage zu realisieren beginnt.

Wo wir bei dem Thema sind: Tierhalter sollten es sich auch überlegen, mal sicherheitshalber doch eine etwas größere Reserve anzuschaffen, wo das einigermaßen geht, also vor Allem beim Trockenfutter. Da denken viele auch nicht dran, und das ist oft eine der Sachen die als erstes ausfallen und dann lange brauchen bis sie wieder flächendeckend verfügbar sind. Nassfutter für Hunde gibt es z.B. schon seit Anfang des Jahres bei uns in der Region nur sporadisch und dann nur in Teilmengen, das ist im Baumarkt so schnell ausverkauft wie es geliefert wird. Anscheinend sind da die Dosen das Problem, weniger der Inhalt - und wenn auf dem Markt für Verpackungen Engpässe herrschen wird natürlich vorrangig die Lebensmittelindustrie bedient, auch weil die einfach mehr zahlen können.

Vielleicht doch lieber das Geld investieren und sich einen großen Sack Trockenfutter der günstigeren Marken irgendwo hinstellen, zur Not kann man ja auch das gewohnte Futter damit mischen oder strecken.

Aberacadabera schrieb:dass dieses Angebot das günstigste war 46,xx Cent arbeitspreis. Gestern sah ich durch Zufall, dass mein Versorger jetzt auch einen Vertrag für zwei Jahre über 36,xx Cent arbeitspreis anbietet.

Darf ich fragen was Arbeitspreis bedeutet?
Und meinst du 46Cent pro Kilowatt?
Ich hab in der Schweiz einen Kilowatt Preis von 17Rappen,und da inzwischen der Euro Parität zum Schweizerfranken erreicht hat fällt das umrechnen auch nicht mehr schwer.
Ab 2023 soll der Preis auf 22-23Cent steigen.

MacLucky schrieb:Darf ich fragen was Arbeitspreis bedeutet?

Beim Erdgas heißt bei Tarifen mit einer Grundgebühr und dann variablem Preis pro verbrauchter Kilowattstunde der Preis für die Kilowattstunde einfach Arbeitspreis, hat historische Gründe. Es geht um das was man allgemein als Gaspreis verstehen würde: den Preis pro verbrauchter Einheit. Im Arbeitspreis sind noch so Sachen wie die Durchleitungsgebühren, Steuern usw. enthalten, deswegen kann man den Endverbraucherpreis pro kWh nicht einfach Gaspreis nennen.

https://www.knauber-erdgas.de/privat/kundenservice-ansprechpartner/sparen-informationen-glossar-faq/glossar-begriffe-erklaerungen/arbeitspreis-verbrauch-abrechnen.html

militarynerd schrieb:Etwa die Hälfte der Haushalte heizt eben mit Gas und da würde sich power2gas in Verbindung mit erneuerbaren Energien anbieten.

Aus Strom mit Verlust synthetisches Erdgas machen, während gleichzeitig aus Erdgas Strom gemacht wird, wäre an Dummheit gar nich zu überbieten. Aber selbst, wenn die Gaskraftwerke bis dahin abgeschaltet wären, wäre es deutlich billiger und effizienter zB. Wasser, dass bislang mit Gas erwärmt wurde dann eben mit Strom zu erwärmen, statt aus Strom Gas zu machen und das dann zu verbrennen.
P2G is momentan Schwachfug³.

Abahatschi schrieb:EU Parlament stuft Atomenergie als klimafreundlich ein.
Bin mal gespannt was die deutsche Regierung jetzt macht…!

Was soll sie denn machen? Der Atomausstieg wurde ja nich beschlossen, weil AKW vermeintlich klimaschädlich wären, sondern aus vielen anderen Gründen. Is ja schön, dass sich mittlerweile auch schon bis ins EU Parlament rumgesprochen hat, dass AKW eher klimafreundlich sind, obwohl das ja eigentlich allgemein bekannt war, aber warum sollte das die Bundesregierung in irgendeiner Weise tangieren?

kuno

@bgeoweh
Danke für die Erklärung.

kuno7 schrieb:aber warum sollte das die Bundesregierung in irgendeiner Weise tangieren?

Weil die Regierung sonst alles aus der EU sofort umsetzt, den Leuten predigt in einem starken Europa sollten alles das Gleiche tun - und dabei sich ständig Nachteile für die Bevölkerung ergeben.
Jetzt wurde in der EU was beschlossen was die Bevölkerung entlasten würden, aber die deutsche Regierung will gegenteilig agieren....komischerweise wieder zum eigenen Nachteil.

MarinaG. schrieb:Wie sagt man so schön? "Wenn du nichts mehr zu verlieren hast, hast du die Freiheit alles zu tun."

Ich persönlich würde jetzt nicht soweit gehen dass jetzt alles furchtbar zusammenbricht.
Dafür ist in meinen Augen noch zuviel Substanz da.
Zwar lebt man von der schon länger aber die vorhergehenden Generationen haben gut gewirtschaftet.

Und ich würde was gerade passiert auch mal als Chance sehen.
Die Politik der letzten Jahre hat zu nix geführt.
Wenn sich eine Kanzlerin vorne hinstellt und sagt man habe das 'beste Deutschland aller Zeiten' vorsich ist das kein Eingeständnis wie Toll es ist sondern dass man stagniert.
Zufrieden, vollgefressen, keinen Appetit.
Und so kammen dann auch diese ganzen Diskussionen über diese Pseudothemen die nur kleine Minderheiten überhaupt betreffen und uns nicht real weiterbringen.
Sollte es so weiter gehen dürfte diese Zeit der selbstgefälligen Dekadenz ein Riegel vorgeschoben werden und im besten Falle hat man dann auch wieder die Chance in einer multipolaren Welt zu konkurrieren.
Man kann es auch so sehen.

Im übrigen.
Da ja hier einige vom Wasserhorten reden.
Ok persönlich für mich ginge das zu weit aber in den Discountern gibts, zumindest in meiner Erinnerung, so 5L Wasserbehälter für 1-2 Euro.
10 davon und man hat schon einen guten Vorrat daheim.
Dazu dann noch Kohletabletten und das Zeug kann man bedenkenlos lang lagern.

Abahatschi schrieb:.komischerweise wieder zum eigenen Nachteil

Wir sind an dem Punkt an dem der Wirtschaftsminister Spar-Ratschläge gibt wie sie vor zehn oder fünfzehn Jahren noch bei Thilo Sarrazin standen oder im Hartz-IV-Kochbuch von diesem Berliner Bezirksbürgermeister, jede Woche kannst du von Fabrikschließungen, Entlassungen, Wegzügen in der Zeitung lesen, am Arbeitsmarkt haben wir galoppierenden Fachkräftemangel bei gleichzeitig Millionen Arbeitslosen und Flüchtlingen, die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln ist gefährdet und im Hochsommer diskutieren wir schonmal vorsorglich über Gasabstellungen, rationiertes Warmwasser und horten Heizlüfter.

Das Land hat fertig, wenn wir einen kalten Winter kriegen ist nächstes Jahr Bundestagswahl.

Das letzte Mal als die Situation so beschissen war hatten wir hinterher Hitler, und dann wurde es so richtig scheiße.

bgeoweh schrieb:Das Land hat fertig, wenn wir einen kalten Winter kriegen ist nächstes Jahr Bundestagswahl.

Das Problem was ich sehe ist eher die Frage 'wann kommt es so richtig'.
Ich bin der Meinung dass das was wir gerade erleben erst höchstens ein Anfang ist.

Berryl schrieb:Das Problem was ich sehe ist eher die Frage 'wann kommt es so richtig'.

Die Heizperiode beginnt im Oktober, ich würde mal schauen dass ich die Schäfchen bis Anfang September im Trockenen habe. Die letzte Notfallstufe die noch fehlt kann von heute auf morgen ausgerufen werden, da geht das dann ganz flott. Im schlimmsten Fall kriegen Leute in der Industrie am Freitag gesagt dass man ab Montag nicht mehr kommen braucht. Wenn der Deckel vom Kessel fliegt kannst du als Privatperson vermutlich nicht mehr sinnvoll reagieren, das ist dann der Moment wo die ganzen Leute die bisher der Beschwichtigung geglaubt haben alle auf einmal durchdrehen, wie beim Mehl oder dem Klopapier. Ich gehe leider auch davon aus dass, wenn wir z.B. 85% Speicher brauchen um sicher über den Winter zu kommen und nur 50% drin sind eher die 50% noch verheizt werden als gäbe es keine Probleme anstatt das frühzeitig mit Rationierungen angefangen wird.

bgeoweh schrieb:Das Land hat fertig, wenn wir einen kalten Winter kriegen ist nächstes Jahr Bundestagswahl.

Ist es immer noch so, dass die letzten drei Atomkraftwerke zum Ende des Jahres abgeschaltet werden sollen und würde das die derzeitige Lage auf dem Energiesektor nicht noch mehr verschlimmern?

SophiaPetrillo schrieb:Ist es immer noch so, dass die letzten drei Atomkraftwerke zum Ende des Jahres abgeschaltet werden sollen und würde das die derzeitige Lage auf dem Energiesektor nicht noch mehr verschlimmern?

Stand jetzt sind Atomkraftwerke noch ganz böse und überhaupt ja so teuer und tragen eh nix bei.

SophiaPetrillo schrieb:Ist es immer noch so, dass die letzten drei Atomkraftwerke zum Ende des Jahres abgeschaltet werden sollen und würde das die derzeitige Lage auf dem Energiesektor nicht noch mehr verschlimmern?

Ja und ja, und zumindest aktuell will man daran auch festhalten, weil der Weiterbetrieb angeblich nicht möglich ist. Belgien kann es, Frankreich kann es, andere Länder bauen sogar neue, aber bei uns geht es eben nicht.

Man darf sich übrigens auch nicht davon täuschen lassen dass Öl- und Gaspreis aktuell wieder fallen, beim Öl hängt es daran dass die USA gerade schon voll in die Rezession rauschen und da bereits die Nachfrage im kommerziellen Bereich zusammenbricht, was unter Anderem auch an Ereignissen auf der Ebene der lokalen Gesetzgebung liegt - in Kalifornien werden diesen Monat 70.000 Trucker durch eine Gesetzesänderung arbeitslos - beim Gas sind die Faktoren vielschichtig. Das sind eher schon Anzeichen dass sich überhaupt kein funktionierender Markt mehr findet, weniger eine echte Verbilligung.