PrivateEye schrieb:In Kriegszeiten o.ä. mit richtig massiv Hunger wäre das ja eine Sache, aber im normalen Leben? Ne...
Genau meine Meinung.
In den meisten Fällen dürften in Deutschland Eltern nicht schauen müssen, dass das Kind die Hilfslieferung oder Armenspeisung runterkriegt, sondern auch bei noch so knappem Geld zuminest die meisten Lebensmittel selbst einkaufen.
Gerade da würde es eben keinen Sinn machen, zu kaufen und zuzubereiten was nur widerwillig gegessen wird. Man wird immer etwas im gleichen Preisniveau mit ungefähr den selben Nährstoffen finden, man kann Zutaten verschieden zubereiten.
Kartoffelbrei vs. Salzkartoffeln, Pellkartoffeln.
Milchreis vs. Risotto.
Apfelstrudel vs. Apfel pur essen, aus restlichen Zutaten ggf. etwas backen.
Tee vs. Wasser.
Tee mit Zucker vs. Tee ohne Zucker.
Nesquick vs. Wasser oder Milch.
Gemüse matschig kochen vs. Gemüse knackig zubereiten.
Kuchen mit vs. Kuchen ohne Gummibärchen drauf.
Auch schon für Fälle, dass etwas bestimmtes gegessen werden muss (z.B.: Zahn-/Kiefer-/Gesichts-OP, es geht nur Brei) würde ich nicht schon im Vorfeld Kindern/Leuten etwas reinzwingen. Wenn denn der Notfall da ist - es geht meinetwegen nur "Breichen" - wird es wohl auch aus Hunger gegessen, und ist unbelastet durch schlechte Erfahrungen a la "Tante Eva verlangt dass gegessen wird, Tante Eva schreit, einem wird übel..." (Disclaimer: ausgedachte "Tante Eva", keine solchen Erfahrungen aus meiner Kindheit).
Das Aufessenmüssen war nicht immer aus Armut. Bei meiner Mutter ist es z.B. Kokos - sicherlich keine klassische "Armenspeise". Aber musste bei der Großtante gegessen werden.
Jemand anderes musste immer Apfelstrudel essen. Sicherlich auch nicht aus Armut, die Zutaten waren gerade früher nicht so billig (Zucker, Vanille, Eier etc.) selbst wenn der Apfel aus dem eigenen Garten kam
Bibibee schrieb:Keine Ahnung woher das kommt. Ich habe früher immer alles erst mal probiert. Wenn es mir dann nicht geschmeckt hat (kam nicht oft vor :-)) musste ich es auch nicht noch mal essen. Aber probieren kann man immer.
Das halte ich ebenso. Und bei manchem, es geht mir auch so, hat man ggf. vor dem Probieren falsche Vorstellungen.
Es ging mir so mit z.B. Algen und Muscheln. Waren zu Hause nicht üblich. Vorgestellt hatte ich mir Muscheln als schleimig und wabbelig (wie eine Schnecke, oder wie das was man sieht wenn irgendwo Austernschlürfen vorgestellt wird), und Algen als schleimig und stinkig wie das was ich in Italien am Meer bei der Abschlussfahrt vorfand.
Extra bestellt hätte ich mir daher dergleichen nicht - mag keine Speisen bestellen die ich evl. nicht essen kann -, aber eine Mini-Probierportion an einem Buffet oder wenn anderweitig kleinweise genommen werden kann. Gerne. Dann gemerkt: Vorurteil/Vermutung stimmt nicht, gegarte Muscheln sind wie ein festes Stück Fleisch, Algen zum Essen knackig oder knusprig.
Auch bei mir kommt es,
@Bibibee, nicht oft vor dass mir etwas gar nicht schmeckt. "Grässlich" allerallerseltenst. Zuallermeist rangiert es bei "lecker", dann noch evl. bei "okay, stört nicht, aber auch nicht gerade der Brüller" und selten bei "oh nein".
Bundesferkel schrieb:Mich bringt es manchmal auf, wenn Eltern mit Kindern ins Restaurant kommen, großzügig bestellen, wonach gerade gekräht wird und dann das meiste auf den Tellern zurückbleibt und in die Küche zurückwandert, weil nach ein paar Bissen kein Bedarf mehr besteht.
Ich empfinde das als Beleidigung an die Küche.
Meine Zustimmung. Man kann doch nachbestellen, Gerichte teilen, gerade in einer Familie. Man kann sich übriges Essen auch einpacken lassen.
Bei mir zu Hause gilt auch: Es ist immer okay wenn Gäste sagen sie mögen etwas nicht. Eine einfachere Alternative wird sich finden lassen (und wenn ich es vor dem Besuch weiß, werde ich mich da auch tüchtig ins Zeug legen dass keine "einfachere" Alternative nötig ist). Aber bitte nicht einfach auftellern (lassen) und dann stehenlassen.
PrivateEye schrieb:Keine Ahnung wie die heißen, ich hab sowas nicht. Aber viele mit den Dingern bekommen gar nix mehr von ihrer Umwelt mit, egal ob gewollt oder ungewollt.
Es liegt nicht daran ob ein Kabel dran ist oder nicht.
Sondern:
- Jemand dreht Musik laut auf.
- Jemand vewendet noise-cancellig-Kopfhörer.
- Jemand bekommt sehr wohl mit was vor sich geht, setzt aber Kopfhörer auf um so zu tun als bekäme man nichts mit.
martenot schrieb:So praktisch ich solche Kopfhörer in Einzelfällen finde, aber häufig blendet man zu viel aus, und es ist nicht immer nachteilig für einen selbst, wenn man doch noch mitbekommt, was um einen herum passiert.
Genau. Somit verwende ich solche draußen nicht (und spiele selbstverständlich auch nicht Musik etc. ohne ab).
Kopfhörer habe ich für zu Hause und in der Arbeit, als Headset: Für einen Online-Sprachkurs, für Videotelefonie/ Telecons, und um in Ruhe Videos, teils auch zu bearbeitende, ansehen/-hören zu können ohne dass mein Partner mithören muss.