Gendern zur Pflicht machen?

Optimist schrieb:das verstehe ich jetzt nicht - wie meinst du das? Wo siehst du 2 Varianten?

Warum einmal / und einmal :

Optimist schrieb:es wäre doch gar keine männliche Form mehr, wenn man es umbenennen würde - wenn es eben nicht mehr "Maskulinum" hieße, sondern "Neutrum".

Und dann gibt es nur noch das Bäcker und die Bäckerin? :D Und da fühlen sich die Männer plötzlich nicht benachteiligt, wenn sie gar nicht mehr existieren?

Optimist schrieb:Diverse sind also der Stern oder wahlweise ja auch ein Doppelpunkt?

Was glaubst du, warum es das gibt?

Luminita schrieb:Was glaubst du, warum es das gibt?

Ein Platzhalter, der alle mitmeint, aber keinen benennt. Genau wie das gM.

McMaso schrieb:Ein Platzhalter, der alle mitmeint, aber keinen benennt.

Mitgemeint bin ich, wenn anderweitig ich nicht sichtbar bin. Ich werde aber über diese "Platzhalter", von mir aus, sichtbar gemacht - also, nicht ich persönlich. Ihr wisst schon.

Luminita schrieb:Und dann gibt es nur noch das Bäcker und die Bäckerin?

ja genau, "das Bäcker" (ähnlich wie im englischen das "the" -> wäre mir auch recht, wenn man gleich das einsetzen würde anstatt "das" :) )
Und "Bäckerin" könnte dann gestrichen werden.

Wenn man eine Unterscheidung wöllte, könnte man also sagen:
the weibliche Bäcker oder the männliche Bäcker usw.

Luminita schrieb:Und da fühlen sich die Männer plötzlich nicht benachteiligt, wenn sie gar nicht mehr existieren?

es würden bei "the Bäcker" alle gleichberechtigt existieren.

Und schon gäbs den ganzen unsäglichen Hickhack mit dem Gendern nicht mehr -> könnte mir vorstellen, dafür könnten sich sicher auch noch andere Gendergegner erwärmen :)

Optimist schrieb:Diverse sind also der Stern oder wahlweise ja auch ein Doppelpunkt?

Luminita schrieb:Was glaubst du, warum es das gibt?

ich weiß warum, aber finde es halt unsinnig und empfinde es nicht so, dass nur durch ein Symbol ein Geschlecht besser gesehen wird.

Optimist schrieb:ja genau, "das Bäcker" (ähnlich wie im englischen das "the" -> wäre mir auch recht, wenn man gleich das einsetzen würde anstatt "das" :) )
Und "Bäckerin" könnte dann gestrichen werden.

Wenn man eine Unterscheidung wöllte, könnte man also sagen:
the weibliche Bäcker.

Da wär ich sogar dabei. Englisch ist sowieso die bessere Sprache m. M. n. :D Aber einfach "umbenennen" geht nun mal in unserer Situation nicht, das würde nichts ändern.

Luminita schrieb:Da wär ich sogar dabei.

schön, das freut mich, dass ich wenigstens mit dir eine Einigung und Kompromiss finden konnte (ganz ehrlich).

Luminita schrieb:Englisch ist sowieso die bessere Sprache m. M. n.

da stimme ich zu.

eben habe ich mich noch gefreut und jetzt das?:

Luminita schrieb:Aber einfach "umbenennen" geht nun mal in unserer Situation nicht, das würde nichts ändern.

warum sollte das nicht gehen?
Aber diese ganzen gestelzten Wortkreationen der Genderfreunde, die gehen dann besser?

Optimist schrieb:warum sollte das nicht gehen?

Ich glaube, du würdest auf noch mehr Widerstand stoßen als derzeit die Gender-Befürworter. Das wird sicherlich als massiver Eingriff genommen, du würdest ja aus drei Artikeln einen machen und eine komplette Form streichen. Das jetzige Gendern kombiniert ja nur existierende Formen.

Luminita schrieb:...Das wird sicherlich als massiver Eingriff genommen, du würdest ja aus drei Artikeln einen machen und eine komplette Form streichen

das stimmt. Aber schau mal, wenn sogar mir - als schlimme Gendergegnerin - diese Version viel besser zusagen würde (ich da gerne mitmachen würde), als das komplizierte und in meinen Augen unästhetische Gegender mit :, * usw. ...
... warum sollte dies nicht bei Anderen vielleicht auch so sein?

Käme vielleicht auf einen Versuch an? Müsste natürlich von den Medien ausgehen, aber leider habe ich keinen Einfluss auf diese ;)

Optimist schrieb:Käme vielleicht auf einen Versuch an?

Wegen mir gerne. Tja, nur eben schwierig umzusetzen ;)

Die Diskussion mit den stereotypen Bildern im Kopf gibt es aber übrigens auch im englischen Sprachraum. doctor wird auch hier oft im ersten Moment als männlich gesehen. Das ist eben doch historisch und gesellschaftlich begründet ... Und wird man im Deutschen, eben wegen der derzeitigen Trennung, sicherlich noch schwerer los.

BerlinerLuft schrieb:Ich toleriere und akzeptiere das es diesen Unsinn gibt.
Ich unterstütze es nur nicht.

Wenn du es als Unsinn bezeichnest, akzeptierst du es gar nicht.
Aber ist auch egal, ich bin es müde, mit Leuten wie dir zu diskutieren.

McMaso schrieb:Grammatikalisch ist Gendern aber totaler Nonsens, und du versuchst das Gegenteil zu erklären.

Anfangen tut das beim Gleichsetzen von Genus und Sexus, über die Verwendung des Partizip Präsens, das eine gegenwärtige Tätigkeit beschreibt, bis hin zu Genderpausen, in Form von Sternen oder Doppelpunkten, wo Personen auch wieder nur mitgemeint sind, genau wie beim generischen Maskulinum.

"Anfangen tut das..." Sorry, aber du willst dich hier als Sprachwahrer aufspielen? :D

Abgesehen davon ist auch das mit dem Partizip Präsens schon längst hier diskutiert worden und es wurde gezeigt, dass die Kritik daran in anderen Bereichen überhaupt nicht gemacht wird, sie somit im Falle des Genderns auch Unfug ist.

Oder kurz gesagt, die angebliche grammatikalische Kritik am Gendern hat nichts mit Grammatik zu tun, sondern mit Ideologie.

Was ja, wie auch schon öfter gesagt habe, auf beiden Seiten der Fall ist.

Diese angebliche objektive Kritik der Gendergegner ist nichts weiter als deren ideologische Abneigung gegen das Gendern.

Es läuft letztlich darauf hinaus, ob man Höflich sein will gegenüber einer Minderheit oder eben nicht.

Nicht mehr und nicht weniger!

Optimist schrieb:aber leider kommt dazu kein Gegenargument - von niemanden - weshalb man nicht einfach das gM umbenennen könnte in gen.Neutrum - und schon könnte man sich die Probleme ums Gendern sparen.

Weil man die maskuline Form nicht einfach Neutrum nennen kann.
Ganz einfach.
Wenn dann müsste man sich eine neue Form ausdenken, die man so benutzt, die dann grammatikalisch wirklich Neutrum ist und nicht nur so verwendet wird.

Groucho schrieb:Wenn dann müsste man sich eine neue Form ausdenken, die man so benutzt, die dann grammatikalisch wirklich Neutrum ist und nicht nur so verwendet wird.

okay, das könnte es tatsächlich geben sowas, hatten Luminita und ich hier besprochen: Beitrag von Optimist (Seite 191)

Mal abgesehen davon, ob das schwer umzusetzen wäre oder nicht, sondern nur mal als mögliche Alternative angedacht - was hältst du davon?

Optimist schrieb:Mal abgesehen davon, ob das schwer umzusetzen wäre oder nicht, sondern nur mal als mögliche Alternative angedacht - was hältst du davon?

Finde ich grundsätzlich okey (ohne, dass ich jetzt euer Gespräch gelesen hätte), aber ich befürchte, die meisten, die jetzt gegen das Gendern sind, wären davon zu überzeugen.

Zumal ich denke, dass das eine größere Umgewöhnung wäre, als die meisten aktuellen Formen des Genderns.

zB so? Der neutrale Artikel dai

https://geschlechtsneutralesdeutsch.com/das-nona-system/#artikel

Damit wäre das * aber noch nicht abgeschafft

Groucho schrieb:Finde ich grundsätzlich okey (ohne, dass ich jetzt euer Gespräch gelesen hätte),

das verstehe ich jetzt nicht - du hast es nicht gelesen, aber weißt ja offensichtlich trotzdem worum es bei dieser Alternative geht?
Oder wie hattest du das gemeint?

darkstar69 schrieb:Der neutrale Artikel dai

"the" würde mir besser gefallen weil das ja schon als Artikel etabliert ist und Viele kennen auch wenn Englisch nicht gekonnt wird

@Optimist
hatte ich gelesen. ich wollte nur Vielfalt fördern :)
und darauf hinweisen, dass nicht alle Fragen unbedingt geklärt werden

darkstar69 schrieb:zB so? Der neutrale Artikel dai

Finde ich nicht schlecht! (Ich hatte voll den crazy Moment, weil ich am Handy bin, klicke auf deinen Link und komme zurück in den Thread und da ist der Post plötzlich weg - Corona-Hirn war überfordert - danke Mods :D)
Fügt sich auch recht gut in die bestehende Sprachstruktur ein. Das Sternchen bleibt damit, da hast du recht, aber da gibts ja auch noch Möglichkeiten.

Optimist schrieb:the" würde mir besser gefallen weil das ja schon als Artikel etabliert ist und Viele kennen auch wenn Englisch nicht gekonnt wird

Problem, was mir noch einfällt, dann müssen wir uns alle für den Rest unseres Lebens das tolle „ze“ oder „se“ anhören von Menschen, die mit dem th nicht klarkommen. ^^

Groucho schrieb:Abgesehen davon ist auch das mit dem Partizip Präsens schon längst hier diskutiert worden und es wurde gezeigt, dass die Kritik daran in anderen Bereichen überhaupt nicht gemacht wird, sie somit im Falle des Genderns auch Unfug ist.

Die Kritik daran? Es ist falsch, auch das wurde hier auf mindestens 50 Seiten diskutiert...

Groucho schrieb:Diese angebliche objektive Kritik der Gendergegner ist nichts weiter als deren ideologische Abneigung gegen das Gendern.

Ideologie? Das funktioniert so rum nicht. Andersrum wird ein Schuh draus. Und vielen geht es gar nicht um Abneigung, sondern um die Art und Weise, wie gegendert wird.

Groucho schrieb:Es läuft letztlich darauf hinaus, ob man Höflich sein will gegenüber einer Minderheit oder eben nicht.

Man muss nicht gendern um höflich zu sein, wie kommst du auf sowas? Willst du mir erzählen, dass alle, die nicht gendern, weniger höflich sind als aktive Befürworter?

Optimist schrieb:bei PoC z.B. findest du es doch auch nicht richtig, wenn die Wünsche einer Gruppe übergangen würden. Ich schätze mal, da ist es sicher auch so, dass eine Mehrheit der Schwarzen gerne möchte, dass in Publikationen von PoC die Rede ist.

das ist erstens eine Minderheit innerhalb der Gesellschaft und zweitens geht es da um Selbst- und nicht Fremdbezeichnung.

Optimist schrieb:ich habe aufgezeigt, dass der Wille einer Mehrheit (diejenigen, welche in Publikationen nicht als gegendert erscheinen möchten) ignoriert wird.

Du hast aber eben nicht aufgezeigt, warum es ein Problem/Unrecht wäre, Du hast es so bezeichnet, da ja Du und alle anderen Gender-Gegner ja trotzdem genannt würden, nur eben andere auch. Und das soll dann ein Unrecht sein gegenüber Gender-Gegnern, weil die Gender-Gegner trotzdem noch explizit angesprochen werden PLUS derer, die es bisher nicht werden
Das ist total absurd.

Optimist schrieb:aber eben anscheinend nicht verstanden (oder nicht verstehen wollen?)

Du verstehst nicht, was ich eigentlich von Dir wissen will.

Optimist schrieb:Ein Genderbefürworter fragt einen Bekannten von dem er nicht weiß, wo er sich die Haare schneiden lässt:

der Befürworter würde auch fragen können, ob es sich um eine Frisörin handelt oder nicht. Oder Fragen "wie bist Du mit der Person, die Deine Haare schneidet zufrieden"

Optimist schrieb:Da würde ich mich ehrlich gesagt herabgesetzt fühlen, wenn ich nur durch so ein Zeichen/Symbol sichtbar gemacht würde.

ja, Du bist aber nicht betroffen, oder?

Optimist schrieb:Wenn man eine Unterscheidung wöllte, könnte man also sagen:
the weibliche Bäcker oder the männliche Bäcker usw.

also Du würdest lieber die komplette Sprache ummodeln, ein englisches Wort oder gänzlich neues einpflegen, kein die, der, das mehr und meinst dann, das wäre keine "Verschandelung" der Sprache aber ein Doppelpunkt ist es? Muss man nicht verstehen.